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Es ist uns nicht Wurscht - Nein zur Salami-Taktik bei Alcatel-Lucent

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 10.11.2009 01:00
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Unter dem Motto "Es ist uns nicht Wurscht - Nein zur Salami-Taktik bei Alcatel-Lucent" rief der Nürnberger Betriebsrat im Rahmen eines europäischen Aktionstages zu einer Aktion auf. Eine Protestresolution gegen die Salami-Taktik der Firma, die am selben Tag im Aufsichtsrat verlesen werden soll, wurde verabschiedet.

Die KollegInnen versammeln sich vor dem Haupteingang

Nach und nach und Schritt für Schritt werden Teile der Firma entweder outgesourced oder ins billigere Ausland verlagert. Gegen diesen schleichenden Personalabbau riefen die europäischen Alcatel-Lucent-Gewerkschaften und der Europäische Metallarbeiterbund zu einem Europäischen Aktionstag auf. In Nürnberg fand eine Protestaktion vor dem Haupteingang statt.

Um die Salami-Taktik der Firma zu verdeutlichen, wurde von einem Kollegen, der den obersten ALU Chef Ben Verwaayern darstellte, Salami verteilt. Dazu gab es bleifreien Punsch für alle.

Die Wurst wird von Ben vorbereitet

Ca. 200 Kolleg/-innen kamen zur Aktion.

Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende informierte darüber, dass noch weitere 2500 Stellen abgebaut werden sollen, davon 539 in Deutschland. Die Stellen werden nicht nur direkt abgebaut, sondern es gibt neuerdings "Co-Sourcing". Die Arbeitsplätze wandern zu anderen Firmen, z.B. zu Hewlett Packard für IT/IS. In Nürnberg sollen über 60 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das wären über 10% der Belegschaft. Sie meinte, es sei keine Salami-Taktik, sondern galoppierende Schwindsucht.

Sie verlas eine vom Betriebsrat vorbereitete Resolution, die heute dem Aufsichtsrat in Stuttgart übergeben werden soll. Die Resolution fand allgemeine Zustimmung.

Zum Schluss rief die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende dazu auf, die vom Betriebsrat visualisierte Salami-Taktik der Firma, sprich die Salami-Scheiben, selbst abzuholen.

Ausgabe der Wurstsscheiben

Fazit

Die Teilnahme an der Aktion und der Applaus am Ende der Rede zeigen, dass die Kolleg/-innen beunruhigt sind und dass ein Ausweg aus diesem permanenten Personalabbau gewünscht wird.

Allerdings wird ist es keine Lösung sein, eine "wirkliche europäische Industriepolitik" zu fordern, wie in dem chauvinistischen Aufruf des EMBs zu lesen ist. Die Resolution des Nürnberger Betriebsrats, in der der Vorstand darauf hingewiesen wird, die Informations- und Kommunikationsindustrie sei eine wirtschaftliche und strategische Schlüsselindustrie in Europa, bringt uns auch nicht weiter.

Ob wir es wollen oder nicht: wir leben in einer globalisierten und informatisierten Welt. Jede/r von uns konkurriert somit auf dem Weltmarkt mit unseren Gleichen. Auf die "gelbe Gefahr" zu schimpfen, bringt nichts.

Besser früher als später sollten wir uns mit der Globalisierung auseinandersetzen, d.h. mit der Notwendigkeit und Möglichkeit eines neuen Modells der Politik (von lokal zu global). Die sozialen Bewegungen geben bereits Aufschluss. Wie die Spanier sagen: die Straße entsteht während des Gehens. Wir müssen uns auf den Weg machen und nicht in alten und gefährlichen Parolen versacken.

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