Januar
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28.01.2009
Grabesstille
Es ist ruhig, sehr ruhig. Dafür, dass ALU plant, die Zahl von Entwicklungs-Standorten um 40% zu reduzieren, hört man derzeit recht wenig. Es gibt keine großen Diskussionen in der Belegschaft und den „Arbeitnehmervertretungen“. Es scheint, als ob der Gesamtbetriebsrat und die Betriebsräte den Schlaf der Gerechten schlafen
Ganz stimmt es nicht, dass nichts los ist. Seitdem wir das letzte Mal darüber berichtet haben, ist doch etwas gelaufen: der Europäische Betriebsrat (ECID) hat Ben Verwaayen einen Brief geschrieben und detailliert nachgefragt, wie die Pläne für die Reduzierung der Anzahl der R&D – Standorte aussehen. Interessanterweise droht der ECID dabei mit rechtlichen Schritten, falls die Information nicht bereitgestellt wird. Da der ECID wegen fehlender Information schon einmal erfolgreich ALU verklagt hat, gehen wir davon aus, dass ALU etwas herausrücken wird.
Stellt sich nur die Frage, wann die Firma es tut und wie der ECID und die nationalen Vertretungen mit dieser Information umgehen?
Wie dem auch sei, was wissen wir bereits über diese geplante Reduzierung?
Hier ein paar Details dazu:
- ALU ist nicht erpicht darauf, die Zahl 40% (= 35 Standorte) im Intranet stehen zu lassen
- ALU möchte die R&D-Belegschaften „verjüngen“. (Merkwürdig, solche Worte vom Oldi Ben Verwaayen zu hören, denn auch er gehört nicht gerade zu den „Frischlingen“. Haben Manager hier einen Altersfreibrief?)
- Standorte könnten zusammengelegt werden
- 1000 Manager und 5000 Kontraktoren sollen tatsächlich entlassen werden. Die Entlassungen sollen aber noch verhandelt werden.
- R&D sollte sich auf neue Produkte konzentrieren und nicht an alte „klammern“
- Alte Produkte sollten von „Partnern“ übernommen werden
- Aus Sicht vom Management sind manche R&D-Standorte zu klein, um darin zu investieren.
- Es soll im Februar/März die nächste ECID-Sitzung geben, bei der die Auswirkungen der bisherigen Bekanntgaben vom Management besprochen werden
Wird es demnach bald krachen? Was setzen wir dem entgegen?