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Eckpunktepapier

16.09.2008

Mobility Nürnberg: Nur mit uns!

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 16.09.2008 02:00

Der Vorstand will seit neuestem nicht mit der, in Nürnberg gewählten Verhandlungsgruppe, bestehend aus gewählten Vertretern der KollegInnen und Mitgliedern des Betriebsrats, über die Ausgliederung des Bereichs Mobility zu Harvey Nash verhandeln. Außerdem hat er die führenden Köpfe des Gesamtbetriebsrats dazu gebracht, die heutige Wirtschaftsausschusssitzung nach Stuttgart zu verlegen, um möglichen Protestaktionen der KollegInnen aus dem Weg zu gehen.

Bei Alcatel, sprich „im Geiste des Hauses“, läuft es so ab, dass zwischen dem Vorstand und den Gesamtbetriebsräten viel im Verborgenen abläuft. Hinter geschlossenen Türen und unter Ausschluss der Betriebsöffentlichkeit werden brisante Themen wie Personalabbau „geregelt“. Daraus entstehen sogenannte „Eckpunktepapiere“, die natürlich unter viel Einsatz und immer mit Erfolg für die „Arbeitnehmervertreter“ abgeschlossen werden.

So möchte der Vorstand es wieder machen. Der Bereich Mobility soll billig entsorgt werden, indem der Bereich zum Bodyshopper Harvey Nash outgesourced wird. Um die ganze Angelegenheit schnell über die Bühne zu kriegen, sollen die übrig gebliebenen Bereiche in Nürnberg und Stuttgart eine „Beschäftigungsgarantie“ erhalten, falls der Wirtschaftsausschuss das Outsourcing zügig behandelt und anschließend alles regelt.

Am letzten Donnerstag gab es ein „Nicht-Gespräch“, sprich ein Arbeitsessen mit führenden Köpfen des Gesamtbetriebsrats, bei dem diese Punkte besprochen wurden.

Gestern erfuhren die KollegInnen aus Mobility, was Sache ist. In einem Betriebsratsinfo wurden wir darüber informiert und in einer sehr lebendigen Diskussion haben wir überlegt, wie es weiter gehen soll.

Als erste Aktionen wurde von den KollegInnen das Versenden einer Rundmail beschlossen. Die von uns aufgestellte Forderung: Es darf nur mit unseren gewählten Vertretern hier in Nürnberg verhandelt werden. Außerdem wird davon ausgegangen, dass wir sehr wenig Zeit für die Arbeit haben. Heute ist Schulanfang und nachdem wir unsere Kinder in die Schule gebracht haben, werden wir uns vom örtlichen Betriebsrat informieren lassen, wie der Stand der Dinge ist und wie wir darauf reagieren werden.

In der Rundmail, die an den Vorstand, den Gesamtbetriebsrat, den Wirtschaftsausschuss und an die IG Metall Hauptamtlichen ging, unterschrieb jede/r mit eigenem Kommentar und mit „Antwort an alle“. Es wurde folgendes gefordert: Die Belange der Mitarbeiter des Bereichs Mobility Access Nürnberg bezüglich des Outsourcings werden

  • nur in Nürnberg und
  • nur mit der in Nürnberg gewählten Verhandlungsgruppe

verhandelt!

Ist sich der Vorstand eigentlich bewusst, dass er mit seinem Verhalten das ATT-Projekt gefährden könnte?

Kommentar

Es wird spannend! Unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne die Betroffenen miteinzubeziehen, können unsere Interessen nicht vertreten werden. Das Verhalten des Vorstandes überrascht uns nicht, aber von den „Arbeitnehmervertretern“ im Gesamtbetriebsrat bzw. Wirtschaftsausschuss hätten wir eine Vertretung unserer Interessen erwartet.

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