Mai
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21.05.2010
Zum Haustarifvertrag
Bis vor kurzem hat Keine/r eine Kopie des Haustarifvertrags (HTV) in der Hand, auch nicht die Mitglieder der IG Metall. Mit der Veröffentlichung in unserem Projekt kann jeder und jede sich selbst ein Bild machen, ob die Unterzeichnung eines neuen Arbeitsvertrages, sprich der Wechsel zu einem Vertrag mit einem Verweis auf den HTV, sich lohnt.
Der Haustarifvertrag war das Thema der letzten Monate und insbesondere bei der Betriebsratswahl. Während des Wahlkampfs gab es täglich Infoständer der IG Metall und dazu noch ein Infoblatt mit Eckpunkten. Allerdings war am Stand keine Kopie des bereits am 8. März unterschriebenen HTV zu bekommen, selbst nicht für Mitglieder der IG Metall. Man konnte nur in einer noch nicht unterschriebenen Kopie blättern.
Bis zu unserer Veröffentlichung stand der HTV lediglich im Tarifregister.
Warum wurde der HTV nicht nach Unterzeichnung am 8. März 2010 kommuniziert? Leider können wir nur spekulieren. Aus Kreisen der IG Metall ist zu diesem Thema nichts zu erfahren. Lediglich, und das ist oft nur der Fall, weiß nur der „innere Kreis“ Bescheid.
Unsere Vermutung ist die, dass der HTV doch bei weitem nicht so gut ist, wie die Hohenpriester der IGM behaupten. Bis jetzt konnten wir keine gründliche Analyse des Textes machen. Beim Durchblättern fallen folgenden Punkten auf:
- Wie immer bei so einem Entgeltrahmenabkommen, ist der entscheidende Punkt die „Ersteingruppierung“. Hier wird bei uns von der Firma versucht, das Niveau der Eingruppierungen abzusenken. Solche Entgeltrahmenabkommen wie der HTV werden unter den Betroffenen „Entgeltreduzierungsabkommen“ genannt.
- Sprengstoff enthält die vereinbarte sogenannte „Kostenneutralität“.
- Der Kündigungsschutz ist eine durchlöcherte Abwandlung des Originals (siehe unten) und ist kaum etwas wert.
Jede/r kann sich jetzt selbst ein Bild machen:
- Haustarifvertrag
- Ergänzungstarifvertrag
- und zum Vergleich der Flächentarifvertrag