Vorstandswechsel
02.09.2008
ALU: Die Königin ist tot – es lebe der König!
Heute morgen, den 2. September, erfuhren wir, dass Ben Verwaayen Pat Russo und Philippe Camus Serge Tchuruk beerbt hat.
Seit einiger Zeit gibt es Spekulationen darüber, wer die Nachfolger von Tchuruk und Russo sein werden. Heute morgen wurde das Rätsel gelöst und wir durften im Intranet erfahren, wer ALU übernommen hat.
Beim Aufrufen der Intranet-Website fiel auf, dass unsere Pat von der Startseite verschwunden ist. Statt dessen macht sie Platz für zwei ältere Herren, die uns auf der Seite fröhlich anlächeln. Beide haben bereits eine Mitteilung an die Belegschaft verfasst, die man dort lesen kann.
Der neue Aufsichtsratsvorsitzende findet erst sehr viel Lob für die Firma und dann für sich selbst. Seine oberste Priorität sei die volle Unterstützung von Ben Verwaayen in seiner neuen „Mission“.
Der neue CEO sei sehr „proud“ und „excited“ bei ALU anzufangen. Seine Prinzipien beinhalten u.a. den Nutzen des Mergers an die Aktionäre, Kunden und an uns weiterzugeben. (genau in dieser Reihenfolge...) Wie er sagt, müssen wir uns kurzfristig auf unsere Ziele konzentrieren, den Kunden dienen und die Konkurrenz besiegen!
Wenn wir die Bezahlung des neuen CEOs anschauen, eine Beschreibung ist bei der Presseerklärung zu finden, können wir verstehen, warum er so „excited“ ist.
Verwaayen erhält zuerst € 1.2 Mio pro Jahr und einen dicken Bonus. Der wird auf 150% seines Gehalts festgesetzt, sprich € 1,8 Mio. Je nachdem welche Leistung er erbringt und wie er beurteilt wird, kann er zwischen 0% und 200% dieses Bonuses bekommen. Im „besten“ Fall gibt es für ihn €3,6 Mio „on top“, da sich CEOs ja immer selber festlich belohnen. Dazu erhält er noch Aktienoptionen - eine Million davon im ersten Quartal 2009. Bereits im September bekommt Verwaayen 250.000 Stück.
Falls jemand jetzt denkt, er müsse bei so wenig Geld und Aktienoptionen Hunger leiden, der hat sich geirrt: Verwaayen erhält im September schon mal 250.000 Aktionen (restricted shares). Wir hoffen für ihn, dass sie etwas wert sind.
Im Gegensatz zu Russo bekommt Verwaayen keine Abfindung, falls er selber geht oder gehen müsste. Bei dem, was hier aufgelistet ist, vermuten wir, dass eine mögliche Abfindung schon in seinem „Gehalt“ berücksichtigt ist.
In der Mitteilung fehlt nur noch die Anzahl der zu entlassenen Mitarbeiter, die dafür zu zahlen haben.
Wir gehen davon aus, dass die nächste Entlassungswelle nicht lange auf sich warten lässt?