Dezember
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18.12.2008
Now you see it, now you don't!
On Friday, December 12th, Ben Verwaayen announced an action plan. Within a day it changed.
In a German article we have already taken a first look at the new Verwaayen's "action plan". In our view, all the hype boils down to two not very new strategies: redundancies and cost-cutting.
Our main concern was that it is planned to hit the R&D yet again. There are plans to cut back 40% of the sites "overtime" (sic). Or so we thought.
We found this information on the cuts from the Q&A on the intranet.
Now things have changed. No, there has been no announcement to our knowledge. There is no new video from Ben explaining his visions to us. There has just been a small change in one file.
The Q&A we quoted above contained the following lines:
How many R&D sites are you going to close?
Our plan is to reduce our number of sites by 40% overtime.
These lines have disappeared.
What we are let with now is the following statement on R&D:
8. What’s the objective of this R&D sites consolidation?
It’s clearly to bring complexity down. There are today close to 90 R&D sites in the group with many of them working on the same topic. We need to have more specialization on the sites while maintaining close collaboration among them.
Hmmm .. we ask ourselves, why this change? Let's speculate a little:
- Ben has had a change of heart. Someone or people have helped him see sense.
- The company still plans to reduce the number of sites but doesn't want an unsettled R&D community - there are still deadlines to be met
- There is something else in the pipeline - be it for better or worse.
So what is correct? Is it a change of heart, a change of strategy or information hiding? You pays your money and you takes your choice!.
Who knows?
16.12.2008
„Morgen Kinder wird’s was geben“
Am 12. Dezember 2008 gab Ben Verwaayen den „Aktionsplan“ für Alcatel-Lucent bekannt. Bringt der Plan wirklich etwas Neues?
Im ersten Moment klingt das, was Verwaayen am letzten Freitag verkündet hat, gar nicht so schlecht: eine Fokussierung der Investitionen in neue Plattformen, weniger Chefs und weniger Kontraktoren. Allerdings gibt es wohl mehr Fragen als Antworten.
Neue Entlassungen
Der geplante Abbau von 1000 Managern und 5000 Kontraktoren findet in der Presse einen großen Anklang. Das Hauptthema vieler Artikel in der deutschen Presse beschäftigt sich mit diesem Abbau. Es findet zudem viel Zustimmung, dass nun die „überhängigen“ Manager endlich mal dran sind. Bei den Kontraktoren ist die Stimmung etwas anders, weil diese „Externen“ gute Arbeit leisten.
Wird sich viel ändern wenn es 1000 Manager weniger geben wird? Wohl kaum. Allein Nürnberg könnte 10% zu den geplanten Entlassungen beisteuern, da das Verhältnis von Managern zu Mitarbeitern eins zu sechs (!) beträgt. Wenn Verwaayen wirklich etwas Grundlegendes ändern will, müsste er von höheren Abbauzahlen ausgehen.
Bei den Kontraktoren sieht es viel krasser aus. Über ein Drittel der Beschäftigten die in Nürnberg arbeiten, kommen von Außen. Konkret: auf 600 Mitarbeiten kommen 360 Externe! In Stuttgart ist es ähnlich: auf knapp 2100 Mitarbeiter kommen 200 Kontraktoren. Die Zahlen für Deutschland sehen ähnlich aus: es gibt 6400 Mitarbeiter und 1900 Kontraktoren, das sind knapp ein Viertel der Beschäftigten.
Von diesen Zahlen mal ganz abgesehen, dieser neue Abbau bedeutet weitere Entlassungen. Besonders innovativ ist das nicht und in Anbetracht der tatsächlichen Verhältnisse ist das eher eine Show. Bei den (Un-)Kosten wird die Firma vielleicht etwas bewirken, aber auch das ist nicht unbedingt gesagt. Wie oft haben wir es schon erlebt, dass Chefs bei selbem Gehalt abgruppiert wurden und blieben? Und wenn es weniger Kontraktoren gibt, muss die Arbeit immer noch gemacht werden. Aber von wem?
Was wird aus R&D?
Die Signale, die Verwaayens aussendet, sind, gelinde gesagt, widersprüchlich. Auf der einen Seite soll es eine Konsolidierung der R&D Zentren geben, auf der anderen Seite sollen außer den 1000 Managern bzw. 5000 Kontraktoren keine weiteren Beschäftigten entlassen werden. In der internen FAQ wird gesagt, dass die Anzahl der R&D Standorte um 40% verringert werden soll. Und das ohne Entlassungen weiterer Beschäftigter? Oder geht es so, wie wir es aus Frankreich bereits kennen: die Standorte werden zusammengelegt und wer nicht die tägliche Fahrt von über 200 km von Nürnberg nach Stuttgart auf sich nehmen will, kann ja kündigen. Ist dies die neue Art, Personal abzubauen?
In diesem Zusammenhang finden wir es bemerkenswert , dass ALU ursprünglich der Presse gegenüber bekannt gab, eine Reduzierung der R&D Kosten um 14% und der Allgemein- und Administrativkosten um €2,5 Mrd vorzunehmen. Warum verschwand dieses „Detail“ aus der Presseerklärung? An der neuen „Offenheit“ kann es wohl nicht liegen!
Verwaayen – der neue Schönredner?
Wer nicht verstanden hat, was es mit „Web 2.0“ und „Web 3.0“ auf sich hat, ist nicht allein. Auch in der Presse geht diese Frage um. So auch der Chefeditor von ZDNET, der sich fragt, woraus diese schöne, neue ALU-Welt bestehen soll. Hier gibt es noch einigen Erklärungsbedarf. Oder, haben wir es vielleicht bloß mit einem boilerplate zu tun?
Fazit
Wir sind gespannt was uns Ben Verwaayen noch bringen wird. Nachdem wir alle Dokumente und die vielen Pressemeldungen gelesen haben, sieht die Wirklichkeit schon nüchterner aus als die aalglatten Veröffentlichungen, die im Intranet zu finden sind. Es gibt einen neuen Personalabbau und schon wieder große Einsparungen. Die Aussichten für 2009 sind trübe, Gewinne sind nicht in Sicht. Werden die Kosten wieder mal auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen? Wir werden es sehen.