(Un)Heimlichtuer
Dass die Firma uns von NetzwerkIT (NIT) beschimpft oder gar Jagd auf uns macht sehen wir gelassen. Es passt einfach nicht in ihr Konzept, wenn die KollegInnen selbständig denken. Ein „flexibler“ Betriebsrat ist so gesehen dieser Firma weitaus lieber. Neu für uns ist aber, dass der Nürnberger IGM-Sekretär (zuständig für ALU) vor Abstimmung eines Haustarifvertrags NIT verunglimpft und uns als Grund benennt, eine wichtige, schriftliche Vereinbarung vor der Sitzung nicht zu verteilen.
Wie wir bereits berichtet haben, wurde in den letzten Wochen über einen Haustarifvertrag verhandelt. Der überwiegenden Mehrheit der Belegschaft waren die Inhalte völlig unbekannt.
Gestern, am 4. August 2009, sollte das Verhandlungsergebnis einer IGM-Mitgliederversammlung vorgestellt und abgestimmt werden.
Das genaue Ergebnis wurde den IGM-Mitgliedern vor der Sitzung vorenthalten und auch mit der Email-Einladung wurden keine Unterlagen versendet. Als Begründung dafür erklärte der zuständige IGM-Sekretär am Anfang der Sitzung, er sei davon ausgegangen, dass diese Inhalte sofort von NIT ins Netz gestellt worden wären, bevor die Sitzung überhaupt stattgefunden hätte.
Unabhängig davon, ob wir sowas veröffentlicht hätten oder nicht, die Angst dieses IGM-Sekretärs davor stinkt doch zum Himmel. Fürchtet er eine (unangenehme) Reaktion der IGM-Mitglieder und/oder der betroffenen Belegschaft? Wäre es schlimm gewesen, wenn die IGM-Mitglieder und die Betroffenen vorher die Chance gehabt hätten, über das Ergebnis zu diskutieren und ihre Meinung darüber zu bilden? Letztendlich wird die ALU-Belegschaft mit dem Ergebnis doch leben müssen. Ist die IGM vielleicht nicht kritikfähig? Wollte der Sekretär das Ergebnis auf Teufel-komm-raus durchpeitschen? Wenn ja, warum?
Wir ahnen mal wieder nichts Gutes. Klar, dass der Geschäftsleitung die Inhalte bereits bekannt waren, hat sie doch schließlich die Vereinbarung mitverhandelt. Das gleiche gilt natürlich auch für die IGM Tarifkommission. Nur die Mehrheit der Belegschaft hält man nach wie vor im Dunkeln - also diejenigen, die es betreffen wird.
Den IGM-Mitgliedern erging es nicht besser. Infos standen nur auf dem Stimmzettel, der bei der Abstimmung abgegeben werden musste - mehr war nicht.
Ergebnis
Tarifgehälter werden 4% unter dem Tarif BW festgelegt. Die Arbeitszeit soll 37,5 Stunden betragen mit Bonus - eine "Kann"-Option der Firma. Die Anpassungszulage ist gedeckelt.
Der neue Haustarifvertrag ein Entgeld-Reduzierungs-Abkommen??
Eine UNHEIMLICH tolle Leistung von IGM und Betriebsrat, mehr kann man im Moment nicht dazu sagen, weil sprachlos...