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13.07.2009
Nash Technologies: Zucker ist bitter
Manchmal passiert das Unerwartete!
Letzten Donnerstag durften die Mitarbeiter von Nash Technologies hohen Besuch begrüßen. Bill Zucker, verantwortlich für das at&t Projekt bei unserem größten und wichtigsten Kunden Alcatel-Lucent, lud zum Town-Meeting.
Dies verursachte einige Verwirrung bei uns. Uns ist natürlich bewußt, dass wir - wieder einmal - in einer hochspannenden Phase des Projektes sind und eine Katastrophe die nächste jagt. Schließlich sind wir es ja, die Samstags und sogar Feiertags arbeiten müssen. Aber ein Town-Meeting? Sollte das nicht unsere Geschäftsleitung machen? Sollte Bill nicht mit unserem Management reden? Immerhin sind wir vor einem dreiviertel Jahr von Alcatel-Lucent an Harvey-Nash verkauft worden.
Gespannt pilgerten wir zum Town-Meeting und hörten uns an, was Bill uns zu erzählen hatte. Natürlich hat er einiges zu erzählen. Wie erwartet, gibt er sein Bestes, uns bis in die Fingerspitzen zu motivieren. Er erwartet Flexibilität von uns. Aber interessanterweise hört man auch von Fehlplanung, unkoordinierter Zusammenarbeit und überhaupt von Managementfehlern...
Und dann bittet Bill unseren Geschäftsführer noch ein paar Worte zu uns zu sagen. Dieser beschwert sich zunächst ein wenig weinerlich, dass das was Bill zum Management gesagt habe "not so nice" wäre, wie das, was gerade eben gesagt hatte. Anschließend wird zum gefühlten 548-ten Mal gepredigt, dass wir den Kunden gefälligst glücklich machen sollen. Sonst haut uns unsere Geschäftsleitung, oder so.
Dann ist Bill wieder dran und erklärt, dass die Botschaft, die unser Management erhalten hat, deshalb "tougher" war, weil dieses für die Fehler verantwortlich ist! Thanks, Bill!
Abgesehen von einer gewissen Genugtuung, dass jemand mal den Koch der Suppe benennt, die ja doch wir auslöffeln müssen, bleibt nach diesem denkwürdigen Town-Meeting eines im Gedächtnis:
Die derzeitige Probleme, die unsere Kapitäne mit der Steuerung unseres Schnellboots haben, sind sogar bei ALU zu sehen. Vielleicht sollte sich unsere Teilzeit-Geschäftsleitung ein wenig öfter bei uns aufhalten? Oder wenn das nicht möglich sein sollte - vielleicht sind wir ja nicht so wichtig, wie wir uns einbilden - dann wenigstens jemanden hier zurücklassen, dem auch etwas Verantwortung übertragen wird?