Es raschelt im Gebüsch
Am 5. Juni 2009 sollte sich der Verbindungsausschuss des Europäischen Betriebsrats mit Herrn Rahier treffen – Thema: Co- und Outsourcing. Leider erschien der Monsieur nicht. Jetzt wird eine außerordentliche Sitzung des Europäischen Betriebsrats (EBR) für den 18. Juni anberaumt, bei der diese Themen erörtert werden sollen. Außer einigen Insider scheint bisher niemand in der Belegschaft zu wissen, dass schon wieder einmal Unheil über ALU droht.
Gescheiterte Sitzung des ECID-Lenkungsausschusses
Ursprünglich wollte de EBR die Themen Co- und Outsourcing in einer ECID-Sitzung behandeln, ließ sich aber nur zu einer Sitzung des Verbindungsausschusses überreden. Wie dem auch sei, in einer fast beispiellosen Art der Verachtung gegenüber der gewählten Belegschaftsvertretung erschien Monsieur Rahier zu dieser Sitzung am 5. Juni nicht. Fünf teure Dienstreisen wurden dadurch in den Wind geschossen. Soviel zum Spargedanken dieses Unternehmens! Wer mehr über diese Sitzung wissen will, sollte den ECID-Bericht (Intranet, PDF-Datei) lesen.
Am Donnerstag, den 18. Juni wird der EBR in Paris tagen.
Auf der Tagesordnung stehen u.a. folgende Tagesordnungspunkte:
- Definition des Konzepts Co-Sourcing
- Outsourcing von IT
- Wartung von „reifen“ R&D Produkten, sprich „Co-Sourcing“
- Der Verkauf von Fabriken (Battipaglia in Italien und Bonndorf in Deutschland)
- Co-Sourcing von HR und Finanz
- Gibt es eine neue Entlassungswelle?
- Reorganisation des Labs-Management
- Verhaltenskodex
Die Tagesordnung beinhaltet einiges am Sprengstoff:
Co-Sourcing ist eine besondere Art des Outsourcings. Schmerzen würde natürlich das weitere Schrumpfen von R&D, im Gegensatz zum Schaffen neuer Projekte.
Der Verkauf von Fabriken ist voll im Gange. Bonndorf wurde bereits ausgegliedert und steht gerade Dritten zum Verkauf "zur Verfügung". Was mit Battipaglia los ist, wissen wir nicht. Für die Hintergründe siehe unseren Bericht Absahnen und abstoßen
Warum erfährt die Belegschaft nichts davon?
Es ist unverständlich, warum wir als Belegschaftsmitgieder von dieser EBR-Sitzung nur um drei Ecken herum etwas erfahren. Warum diese Heimlichtuerei? Von der „Arbeitnehmervertretung“, sprich vom Gesamtbetriebsrat, sind wir ja nichts anderes gewohnt. Wir fragen uns aber, warum die örtlichen Betriebsräte, also unsere direkten Arbeitnehmervertreter vor Ort, Stillschweigen darüber wahren.
In den Niederlanden sieht die Informationspolitik des Betriebsrat gegenüber ihrer Belegschaft anders aus. Dort findet man z.B. auch die Tagesordnung der EBR-Sitzung (Intranet, PDF-Datei) auf ihrer Website.
Warum geht so etwas nicht bei deutschen Betriebsräten?
Wir sind mal gespannt, was man der Belegschaft diesbezüglich in Zukunft an Informationen zukommen läßt. Wir von Netzwerk IT werden hier jedenfalls sofort darüber berichten, wenn wir mehr erfahren.