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14.05.2009

Nash Technologies: Kommt Zeit, kommt Rat?

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 14.05.2009 02:00
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Die Mitarbeiter eines mittelständischen Unternehmens brauchen viel Vertrauen, ist das Unternehmen doch einem Schnellboot vergleichbar, das wesentlich wendiger und rascher reagieren kann als ein behäbiger Supertanker.

So ist das auch bei dem Alcatel-Lucent Spinoff “Nash Technologies”. Arbeitszeiten scheinen ein zentrales Thema des herzlichen Vertrauens zu sein, das das Miteinander prägt.

Das Arbeitszeitmodell, das aus Lucentzeiten stammt, ist das der Vertrauensarbeitszeit.

Wöchentlich sind durchschnittlich 37,5 Stunden abzuleisten, aber niemand guckt so genau hin. D.h. Der Arbeitgeber vertraut darauf, dass die anfallende Arbeit erledigt wird und der Mitarbeiter seine vertraglich vereinbarte Zeit ableistet. Natürlich hat Lucent das nicht aus Menschenfreundlichkeit gemacht, sondern, weil derartige Arbeitszeitmodelle üblicherweise zu einer gehörigen Selbstausbeutung seitens der Arbeitnehmer führen. Diese schätzen die Flexibilität, die ihnen dieses Modell bietet und bleiben gerne auch mal länger – abfeiern war bei der Menge der anfallenden Arbeit in der Vergangenheit eher nicht möglich.

Nun nimmt die Nash Tech gerne wahr, dass die Mitarbeiter bei unbürokratisch und flexibel auch mal länger an Deck des Schnellboots arbeiten, aber mit dem Vertrauen ist es nicht so weit her. Das Controlling hat eine Projektzeitaufschreibung durchgesetzt, in der die tägliche Arbeitszeit und die Verteilung auf die diversen Projekte notiert wird – zum Zwecke der Kalkulation und Angebotserstellung, wie man uns sagt. Außerdem möchte man hinterher überprüfen können, inwieweit die Kalkulation zutreffend war. Die Geschäftsleitung, immer besorgt um den Datenschutz, verpflichtet sich die in Excel erfassten Daten sofort auf Teamebene zu verdichten und nur in dieser Form zu speichern. Keinesfalls will man die Leistung oder das Verhalten der Mitarbeiter auf diesem Wege kontrollieren. Darauf muss der Schnellbootmatrose auch vertrauen, denn logisch ist das alles nicht. Explizit steht in der Betriebsvereinbarung, die der Betriebsrat letzte Woche abge(k)nickt hat, als weitere Ziele dieser Projektzeiterfassung:

  • die Abrechnung der Stunden gegenüber dem Kunden zu mitarbeiterspezifischen Stundensätzen
  • die Weitergabe der Daten der Mitarbeiter eines Teams an deren C-Level.

Wir wissen nicht, was das mit den Aufgaben des Controllings zu tun haben soll, vertrauen aber fest darauf, dass da schon alles mit rechten Dingen zugeht. Schade nur, dass uns unsere Vorgesetzten anscheinend nicht mehr trauen.

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