Wie man ganz sicher nicht motiviert
Jetzt ist es auch bei ALU Deutschland amtlich: „Allgemeine Gehaltserhöhungen werden nur in dem Umfang durchgeführt, wie hierzu rechtliche Verpflichtungen bestehen“, so der Vorstand. Besser kann man Mitarbeiter nicht motivieren.
Diese Mitteilung des Vorstandes vom 18. Februar 2009 macht es für ALU-Deutschland offiziell. Wir ahnten es schon: Im Jahr 2009 wird für alle nicht-tarifgebundene, ehemalige Lucent-Standorte keine Gehaltserhöhung ausgezahlt.
Das ganze Theater wird von einer Portion Humor begleitet.
Am 12. Februar trat der neue Vorstandvorsitzender, A. H. Wulf, in einem "Town Hall Meeting" in Stuttgart auf. Der Bericht darüber im Intranet war betitelt mit: „"Yes, we care" - auf jeden Einzelnen kommt es jetzt an“.
In dieser Veranstaltung berichtete Herr Wulf, dass, sowohl beim Umsatz, als auch beim Auftragseingang die Ziele übertroffen worden wären und, außerdem die Marge „sehr ordentlich“ wäre. Alles in allem hätten wir eine „wirklich sehr ordentliche Leistung erbracht“, wofür er sich bei allen Mitarbeitern bedankte.
Ja, Herr Wulf, der Dank wird uns wohl ewig nachschleichen, aber niemals erreichen.
Viele gehen leer aus, aber anscheinend reicht ihr virtueller Händedruck wohl vielen Kollegen aus. Die lassen es einfach so mit sich machen...???
Um die Stimmung noch weiter in den Keller zu drücken, legte der Vorstand gestern noch eins drauf. Die Nachricht: „Wir schließen einen Stellenabbau größeren Ausmaßes aus“ hat man in einen positiven Satz gekleidet. Gemeint ist damit, dass es einen Stellenabbau geben wird, der wird bloß nicht so groß ausfallen.
Vielleicht ist der angekündigte Abbau weltweit von 1000 Vorgesetzten und 5000 Kontraktoren gemeint. Um hier ein Beispiel zu nennen, in Frankreich ist bereits bekannt, dass 198 Manager und 400 Kontraktoren gehen müssen. In Deutschland kursieren bis jetzt keine Zahlen. Vielleicht weiß aber unsere „Arbeitnehmervertretung“, der Gesamtbetriebsrat, mehr darüber?
Fazit
Das ALU-Top-Management hat es anscheinend nicht begriffen, dass man motivierte Mitarbeiter braucht, wenn man hoch hinaus will. Außerdem arbeitet man sehr viel fleißiger, wenn das Geld stimmt, oder etwa nicht „verehrter“ Vorstand?
...nicht von mir, aber trotzdem gut: "Ohne Kies, kein Release!"