tstg
10.03.2014
TKS - Entlassene Stahlarbeiter sollen für Arbeitsplätze zahlen
Wir dokumentieren einen Artikel von Dietmar Henning, der am 7.3.2014 Licht ins Dunkel um die Machenschaften von Betriebsräten, Gewerkschaftsfunktionären, dem Arbeitsdirektor und Management bei TKS und Beschäftigungsgesellschaft PEAG bringt. Im nachhinein wird so einer der seltsamsten Arbeitskämpfe aller Zeiten - seitens der IG Metall geführt durch freiweillige Überstunden zur schnelleren Abarbeitung der Restaufträge - verständlicher.
Unter der Überschrift Duisburg: Entlassene Schienenbauer sollen für Arbeitsplätze bezahlen berichtet Dietmar Henning auf der World Socvialist Web Site (WSWS) über die skandalösen Vorgänge bei TSTG und TKS in Dusiburg.
Der Einfallsreichtum der IG Metall und der Betriebsräte, Arbeitern das Geld aus den Taschen zu ziehen, kennt offenbar keine Grenzen. ThyssenKrupp Steel Europe (TKS) hat 21 Arbeitern unbefristete Verträge beim größten deutschen Stahlproduzenten angeboten, wenn sie als Gegenleistung ihre Abfindung an den Konzern abtreten.
Die Betroffenen hatten Ende 2013 ihren Arbeitsplatz verloren, als der österreichische Stahlkonzern Voestalpine das TSTG Schienenwerk in Duisburg stilllegte. Das Werk war 1894 von August Thyssen gebaut worden und hatte jahrzehntelang zum ThyssenKrupp-Konzern gehört, bevor Voestalpine es 2001 übernahm. Die Hallen des Schienenwerks befinden sich auf dem Werksgelände von ThyssenKrupp im Norden der Stadt.
Von den 400 Beschäftigten, die zum Jahresende entlassen wurden, haben bislang nur 15 einen neuen Arbeitsplatz gefunden, meist hochqualifizierte Ingenieure. Rund 100 befinden sich in Altersteilzeit und werden mit 63 Jahren in Rente gehen. 268 mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren sind arbeitslos.
Nun hat ThyssenKrupp Steel einigen Schienenbauern, die früher bei ThyssenKrupp gearbeitet haben, folgendes Angebot unterbreitet: Wenn ihre Abfindung direkt an ThyssenKrupp überwiesen wird, will der Stahlkonzern davon für einige ältere Beschäftigte Altersteilzeit finanzieren und die Schienenbauer können ihre Arbeitsplätze einnehmen.
Arbeitsdirektor Thomas Schlenz, der dieses Angebot unterbreitet hat, war bis Oktober 2012 Betriebsratsvorsitzender von ThyssenKrupp. Dann wechselte er in den Vorstand, wo er mehr als eine Million Euro im Jahr verdient. Diese Karriere hat beim Stahlkonzern Tradition. Schlenz‘ Vorgänger Dieter Kroll war Betriebsratsvorsitzender bei ThyssenKrupp Stahl, bevor er auf den Sessel des Arbeitsdirektors aufrückte.
Willi Segerath, der gegenwärtig an der Spitze des Betriebsrats von ThyssenKrupp steht und auf den nächsten großen Karrieresprung wartet, hatte im Dezember 2013 auf einer Betriebsversammlung gefordert, Arbeitsplätze für die ehemaligen Beschäftigten der TSTG zu schaffen. Schließlich seien viele von ihnen vor dem Verkauf des Schienenwerks bei ThyssenKrupp beschäftigt gewesen. „Sie haben die meisten Dienstjahre bei Thyssen verbracht. Sie haben es verdient“, sagte Segerath damals. Er appellierte an seinen Vorgänger Schlenz, seiner „moralischen Verpflichtung“ nachzukommen. Das hat nun die Connection aus IG Metall, Betriebsrat und Arbeitsdirektor getan.
Ein IG-Metall-Vertreter erklärte der Westdeutschen Allgemeine Zeitung (WAZ), er sähe in diesem Vorgang nichts Verwerfliches. Schließlich entschieden die Arbeiter selbst, ob sie das Angebot annähmen.
Das Angebot wurde nur langjährigen TSTG-Arbeitern gemacht, die älter als 50 Jahre sind. Schlenz begründet dies damit, dass sie es auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer hätten, eine neue Beschäftigung zu finden. Bei der Auswahl der Personen habe man dieses „besondere soziale Kriterium“ berücksichtigt.
Tatsächlich handelt es sich um ein zynisches Kalkül. Denn ältere Arbeiter stehen unter besonderem Druck, ihr sauer verdientes Geld aus den Abfindungen aufzugeben. Nach einem Jahr Arbeitslosengeld I droht ihnen Hartz IV. Wenn sie bis dahin keinen neuen Job haben – was angesichts der hohen Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet äußerst schwierig ist –, müssen sie zunächst all ihre Ersparnisse einschließlich der Abfindung aufbrauchen, um Hartz IV zu beziehen.
Gleichzeitig bemisst sich die Abfindung an der Länge der Betriebszugehörigkeit. Sie ist bei langjährig Beschäftigten weit höher als bei jungen Arbeitern. Nach Informationen der WAZ bewegen sich die Abfindungssummen der TSTG-Belegschaft zwischen 30.000 und 280.000 Euro. 21 Abfindungen in Höhe von 200.000 Euro brächten über 4 Millionen Euro in die Kassen des Konzerns. Schlenz erwartet, dass sich die ersten Arbeiter schon in den nächsten Tagen und Wochen der Erpressung beugen werden und Arbeitsverträge abschließen.
Während sich Betriebsrat, IG Metall und Arbeitsdirektor nun eifrig darum bemühen, den ehemaligen TSTG-Beschäftigten ihre Abfindung wieder abzunehmen, haben sie keinen Finger gerührt, um die Arbeitsplätzte zu verteidigen, und die Abwicklung des Werks mit organisiert.
Voestalpine hatte die Schließung des Werks bereits im März 2012 angekündigt. Der TSTG-Betriebsrat und die IG Metall reagierten, indem sie die Belegschaft hinhielten und sie bis Juni letzten Jahres aufforderten, die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten, auch durch Mehrarbeit. Protestierende Arbeiter beruhigte die IG Metall, indem sie in regelmäßigen Abständen behauptete, es hätten sich potenzielle Käufer für das Werk gemeldet.
Als Voestalpine einen Verkauf des Schienenwerks immer wieder ablehnte, vertrösteten der Betriebsrat und die Gewerkschaft die Arbeiter auf Verhandlungen und zahnlose Proteste – auf „politische Gottesdienste“, Bittschreiben an die Bundeskanzlerin, Belegschaftsdelegationen ins österreichische Linz und nach Berlin.
Die IG Metall verwies die Arbeiter an Politiker sämtlicher Bundestagsfraktionen, die Bittbriefe an den damaligen Kanzleramtschef Roland Pofalla (CDU) sandten. Gregor Gysi von der Linkspartei schrieb an Pofalla: „Ich hoffe sehr, dass es mit ihrer Hilfe gelingt, eine Perspektive für die Arbeitnehmerschaft in dem Unternehmen zu gewährleisten.“
Gysi und viele andere Politiker gaben sich auf dem TSTG-Werksgelände in Duisburg die Klinke in die Hand – es war ja Bundestagswahlkampf.
Der TSTG-Betriebsrat hatte schon im Mai letzten Jahres angekündigt, einige Beschäftigte an ThyssenKrupp zu vermitteln. Offensichtlich war die jetzige Erpressung von langer Hand vorbereitet. Kritische Fragen von Beschäftigten wurden vom Betriebsrat unterdrückt.
Der Sozialtarifvertrag, mit dem die IG Metall und Voestalpine die Stilllegung des Werks schließlich besiegelten, bringt allen Beschäftigten große Verluste ein. Den älteren durch Altersteilzeit und vorzeitigen Renteneintritt, den jüngeren durch Arbeitslosigkeit. Für ein Jahr stockt Voestalpine das Arbeitslosengeld I auf 85 Prozent des letzten Nettolohns auf, dann droht Hartz IV.
Gewinner des Sozialplans ist wie so häufig die Unternehmensgruppe PEAG. 1997 als Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Vermittlungsgesellschaft (BQV) gegründet, ist sie mittlerweile ein gewinnorientiertes Unternehmen. Sie hilft großen Unternehmen dabei, Massenentlassungen abzuwickeln. Für die „Begleitung“ der arbeitslosen Schienenwerker erhält sie eine Million Euro.
Die PEAG war entstanden, als Thyssen mit dem Krupp-Hoesch-Konzern fusionierte, die Hoesch-Stahlwerke in Dortmund stilllegte und 6.000 Arbeitsplätze abbaute. Während sie für die Arbeiter ein Verschiebebahnhof in schlechter bezahlte Jobs oder in die Arbeitslosigkeit ist, sichert sie ehemaligen Betriebsräten und Gewerkschaftern gut bezahlte Jobs. Sie sitzen in der Leitungsetage und im Beirat, dem Aufsichtsgremium der PEAG.
Dort sind neben IG Metall und Ex-Betriebsräten auch die Konzerne ThyssenKrupp, RWE, Evonik, Hüttenwerke Krupp Mannesmann, Mannesmann Röhrenwerke, Arcelor Mittal Steel sowie das nordrheinwestfälische Arbeitsministerium, die Stadt Dortmund und die sogenannte Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft der PEAG (MBG) vertreten.
20.11.2013
TKS und Ersatzarbeitsplätze für TSTGler
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus - die überraschende Eingung im Streit zwischen TKS und DB wegen Schadensersatz für illegale Kartellabsprachen wirft viele Fragen auf - vor allem wann die Entschädigung der leidtragenden TSTGler in Form von Ersatzarbeitsplätzen auf den Tisch kommt?
Das Kartell der europäischen Schienenhersteller hat für die DB als einen der Hauptbetroffenen einen Schaden von 500 Millionen Euro durch jahrelang überhöhte Preise nach sich gezogen. Diese Summe hatte die Bahn genannt, sich jetzt aber mit TKS geräuschlos auf einen deutlich geringeren Schadensersatz von angeblich 150 Millionen Euro geeinigt. Die Tagesschau meldet am 20.11.2013 unter Berufung auf das Handelsblatt zum Hintergrund des Deals:
"Ein Grund dafür könnte laut dem "Handelsblatt" sein, dass die Bahn in früheren Jahren über das Kartell informiert war, aber nichts dagegen unternommen hatte. Dies geht aus internen Unterlagen des Staatskonzerns hervor, die dem "Handelsblatt" nach eigenen Angaben vorliegen."
Alle wussten scheinbar Bescheid. Man fragt sich langsam, ob das ganze Kartell und sein Auffliegen nicht nur Teil ein abgekarteten Spiels zur Restrukturierung des europäischen Schienenmarktes gewesen ist?
Wie auch immer, die Leidtragenden sind die 150 bis 200 unversorgten Stahlarbeiter der TSTG, denen mit dem mageren Sozialplan von Voestalpine der Absturz ins Bodenlose mit PEAG, ALG 1, Hartz IV und Altersarmut droht. Für diese Kollegen müssen Ersatzarbeitsplätze her - und die können nach Lage der Dinge nur bei TKS geschaffen werden.
Da beim TKS Management die Einstellung vorherrscht, man will nicht für Voest die Kohlen aus dem Feuer holen und sich deshalb für unzuständig erklärt, ist hier die IG Metall gefordert, ihren Einfluss über die Mitbestimmung und ihren Arbeitsdirektor bei TKS geltend zumachen.
Als Sozialpartner hat die IG Metall die Schließung der TSTG nicht entschieden, aber sie ist die einzige Kraft, die real etwas für die TSTGler tun kann. Das eine Lösung möglich ist, haben wir hier vorgerechnet.
Daher nochmals: Liebe Sozialpartner, jetzt seid ihr am Zug.
13.11.2013
TSTG und Ersatzarbeitsplätze bei TKS
TKS hat Milliarden in Brasilien in den Sand gesetzt und muss sparen. 2000 Jobs werden ab 2014 gestrichen, davon 1200 im Stammwerk in Duisburg. Wo sollen da Ersatzarbeitsplätze für die Kollegen von TSTG herkommen? Ein ganz einfaches Rechenbeispiel gibt die Antwort.
Die IG Metall ist in der Stahlindustrie dank der Montanmitbestimmung ein nicht ganz machtloser Sozialpartner.
Thyssen Krupp Steel (TKS) hat bekanntlich Milliarden Euro in Brasilien in den Sand gesetzt und holt sich das verlorene Geld von seinen Beschäftigten wieder rein. Die sollen mit Jobverlust für die Einen und Arbeitintensivierung für die Glücklichen, die bleiben dürfen, die Verluste wieder reinschuften. Soweit das übliche besch... Spiel im globalen Kampitalismus. Kann das sein? Ist das gerecht? Nein, ruft die Gewerkschaft! Da macht die IG Metall nicht mit.
Tatsächlich kann sie sich eines Erfolges rühmen - bei TKS wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Statt vom Management vorgeschlagener hirnloser Stellenstreichungen wird nach dem vereinbarten Sanierungsplan ab Oktober 2014 die 31-Stundenwoche eingeführt. Der Lohnverzicht der Kollegen bei TKS sichert ihre Jobs, insoweit die Konzernleitung im Gegenzug auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Die natürliche Fluktuation (z.B. durch Kollegen, die in Rente oder Altersteilzeit wechseln) sorgt im Laufe der Jahre auch ohne Kündigung für eine Verkleinerung der Belegschaft. Je nachdem wie stark diese Verkleinerung ausfallen wird und wie die Konjunktur sich entwickelt, wird dann zwischen 2018 und 2020 stufenweise auf eine 35-Stundenwoche zurückgekehrt. Eigentlich gar nicht so doof, zumindest sind viele Kollegen bei TKS zufrieden, dass sie nicht bei Herrn Hartz antreten müssen.
Und was ist mit uns, den Ex-Thyssen Kollegen von TSTG? Sind wir keine Stahlarbeiter? Haben wir weniger malocht für die Konzernbilanzen?
Wieso werden wir nicht in die Regelung einbezogen? Das wäre doch für die IG Metall, die bei TKS den Arbeitsdirektor stellt und über die Montanmitbestimmung einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, ein Klacks - wenn es denn gewollt wäre.
Für alle Schreihälse die gegen diesen vernünftigen Vorschlag Stimmung machen werden, hier ein ganz einfache Rechnung:
4 Stunden Lohnverzicht für 4 Jahre (Herbst 2014 bis 2018) gleich 1200 Jobs, die gerettet werden. Was kosten - nach dieser Rechnung, die nicht von uns aufgemacht wurde - zusätzliche 150 bis 200 Stellen (und mehr sind es real nicht, für die von TSTG ein Lösung her muss)? Antwort: Eine halbe Wochenstunde für 4 Jahre oder noch einfacher, da die Kollegen von TKS schon auf genung Lohn verzichten: die Verschiebung der Rückkehr auf die 35-Stundenwoche bie TKS von 2018 auf 2020.
Liebe Sozialpartner, jetzt seid ihr am Zug.
15.10.2013
5 Argumente für den Kampf um Ersatzarbeitsplätze!
Heute erfahren wir, dass Bahnchef Grube am Freitag doch nicht kommt. Also doch wieder alles eine Lüge der Gruppe um Mesaros und Kenan Ilhan, um die Kollegen auf der Zielgeraden noch ruhig zu halten? Dabei wären Ersatzarbeitsplätze bei TKS immer noch eine Alternative zur PEAG - wenn man nur den entsprechenden Druck aufbaut. Deshalb an dieser Stelle fünf Argumente, jetzt den Kampf um Ersatzarbeitsplätze zu führen!
Fünf Argumente, morgen um Ersatzarbeitsplätze zu kämpfen
1) Wo ein Wille (und der entsprechende Druck) ist, ist auch ein Weg!
Immer wieder wird erzählt, der Zug sei jetzt abgefahren. Ersatzarbeitsplätze wären garnicht mehr möglich. Viele Kollegen glauben das. Aber warum eigentlich? Noch sind wir täglich auf dem Werksgelände. Noch haben wir Möglichkeiten, den Preis für die Schließung der TSTG in die Höhe zu treiben...
2) Wir können von anderen lernen.
Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die auch in scheinbar aussichtslosen Situationen noch kreative Kampfformen entwickelt haben. Siehe die Beispiele INNSE und Arcelor Mittal. Vor so etwas haben die Geschäftsführer und die fleißigen "Arbeitskämpfer" von der IG Metall nämlich Angst.
3) Nicht kampflos das Feld räumen!
Warum die Möglichkeiten also nicht nutzen? Oder wollen wir wirklich als geprügelte Hunde - belogen und betrogen von Voestalpine, Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall - das Feld räumen und alles besenrein übergeben?
4) Die PEAG ist die Vorbereitung auf Hartz IV
Und neben der Moral kommt noch das Portemonnaie als Argument. Wenn heute niemand Ersatzarbeitsplätze bereitstellen will - wer glaubt denn bitte, die PEAG könne diese herzaubern? Die PEAG ist nur die elegante Methode für die korrupten Betriebsräte, mit uns nichts mehr zu tun haben zu müssen ...
5) Alle haben das Maul weit aufgemacht - jetzt sollte man sie beim Wort nehmen
Alle haben sie Ersatzarbeitplätze versprochen: Pfeiler, Mesaros, diverse Politiker. In Wirklichkeit haben Betriebsrat und IG Metall alles getan, das Werk möglichst schnell abzuwickeln und uns aufs Abstellgleis zu schieben. Willi Segerath hat versprochen, in der Stahlindustrie sei noch nie jemand arbeitslos geworden. Gehen wir doch zu ihm und nehmen ihn beim Wort: Soll er sein Wort halten und Ersatzarbeitsplätze bei TKS klarmachen.
Eine Gelegenheit dazu wäre morgen bei der Betriebsversammlung bei TKS...
13.10.2013
Ersatzarbeitsplätze bei TKS
Die Initiative von Kollegen, zur Betriebsversammlung von TKS am kommenden Mittwoch zu gehen, hat hinter den Kulissen hektische Aktivitäten hervorgerufen: Kenan Ilhan hat seine Sprache wieder gefunden und geht nachts um zwei durch die Hallen.
Nach der "Bossnapping"-Aktion am 27.9. planten Kollegen, zur TKS-Betriebsversammlung am 16.10. zu gehen und dort vor den versammelten Stahlkollegen Willi Segerath persönlich nach den versprochenen Ersatzarbeitsplätzen zu fragen. Die IG Metall versuchte auf den fahrenden Zug aufzuspringen und organisierte zwei Busse. Jetzt wollen sie plötzlich alles abblasen: In der vergangenen Woche schlich Kenan Ilhan durch die Nachtschicht und versuchte die Kollegen auf den 12.12. zu vertrösten. An diesem Tag würden Verhandlungen mit TKS über Ersatzarbeitsplätze stattfinden.
Jetzt doch Ersatzarbeitsplätze?
Wir erinnern uns: Noch vor zwei Wochen hatte Mesaros zu 70 Kollegen im Geschäftsführerbüro klipp und klar gesagt: "Es gibt keine Ersatzarbeitsplätze." Weiss hat das bestätigt. Jetzt soll doch wieder verhandelt werden?!
Die IG Metall hatte zwei Busse organisiert, um uns von einem gemeinsamen Spaziergang zum Landschaftspark Meiderich abzuhalten. Jetzt werden sie wieder abgesagt, weil angeblich zwei Tage später Bahnchef Grube zu Besuch kommt.
Wir fragen uns: Ist das alles nur eine weitere Verarschung?
Mal angenommen es würde stimmen: Was will Grube hier, wenn Voestalpine klipp und klar sagt, das Werk wird nur verkauft, wenn dort drei Jahre lang keine Schienen mehr produziert werden?
Um das Werk zu retten, hätten wir streiken müssen, als noch wirtschaftliche Druckmittel vorhanden waren. Das hat die IG Metall erfolgreich verhindert: Dank dem kreativen Arbeitskampf von Betriebsrat und IG Metall mit Überstunden, Sonderschichten und Produktionshöchstleistung sind die Aufträge früher als geplant abgearbeitet und die Produktion wird am 28.10. eingestellt.
Jetzt kann es nur noch um eines gehen: Hartz IV oder Ersatzarbeitsplätze bei TKS. Das gilt insbesondere für die angelernten Stahlarbeiter über 40, die es nicht bis zur Rente schaffen und keine Aussicht darauf haben, anderswo einen Job zu finden.
"Bossnapping" bei TSTG
70 Beschäftigte der TSTG Schienentechnik haben am Morgen des 27.9. anderthalb Stunden lang das Büro der Geschäftsführung besetzt. Ihre Frage war ganz einfach: "Wo sind die versprochenen Ersatzarbeitsplätze?" Mesaros: "Es gibt keine."
Geschäftsführer Weiss und 11 Betriebsräte waren kreidebleich, als die Kollegen morgens überraschend das Büro stürmten, in dem sie tagten. Scheinbar hatten sie Angst, dass jetzt auch an der Ruhr Aktionsformen aus dem benachbarten Ausland übernommen werden (vgl. Bossnapping bei Arcelor Mittal Lüttich) Kenan Ilhan brachte kein Wort heraus. So radikal waren die Kollegen aber nicht: Sie wollten lediglich wissen, wo die von Mesaros, Segerath ("In der Stahlindustrie ist noch niemals jemand arbeitslos geworden.") und anderen versprochenen Ersatzarbeitsplätze sind.
05.06.2013
Gerüchteküche
Im Betrieb geht das Gerücht um, dass der Sozialplan für alle hinfällig wird, wenn auch nur einzelne Kollegen nicht die Aufhebungsverträge unterschreiben und gegen ihre Kündigung klagen. Ist da etwas dran?
Die Antwort
Völliger Blödsinn! Ein Sozialplan gilt. Wenn TSTG die meisten Leute entlässt, muss es ihn geben. Er ist außerdem eine erzwingbare Betriebsvereinbarung.
Fragt sich, wer so etwas in die Welt setzt
Etwa die Geschäftsführung oder Betriebsräte, die nur darauf aus sind, dass die KollegInnen das magere Verhandlungsergebnis akzeptieren und sie (die Betriebsräte) nichts mehr mit den Problemen der Belegschaft zu schaffen haben?
Das würde man dann Erpressung nennen ...
22.05.2013
Handouts zum Sozialplan
Hier kann man die Handouts der Geschäftsführung zum Sozialplan herunterladen. In den Kommentaren können Fragen gestellt werden. Wir versuchen sie schnellstmöglich zu beantworten.
17.05.2013
Kommentar zu PEAG
Hier ist ein sehr aktueller Kommentar aus dem Blog mit einer Warnung an die TSTG-Beschäftigten zur Transfergesellschaft PEAG.
Hallo zusammen,
mir kommt die ganze Sache mehr als bekannt vor. Ich arbeite seit langem in einem anderen Stahlwerk, das vor einiger Zeit verkauft wurde. Dort hat sich dieselbe Lügengeschichte abgespielt. Die besorgten Mitarbeiter wurden gezielt vom Betriebsrat beruhigt, das niemandem gekündigt wird. Das Gegenteil war der Fall. Mitarbeiter wurden im Beisein des Betriebsrats unter Druck gesetzt, so dass diese weinend an ihren Arbeitsplatz zurück kehrten. Bei diesen Gesprächen wurden sie unter Druck gesetzt, Auflösungsverträge oder den Übergang zur PEAG zu unterschreiben. Auf diese Art und Weise wurde ca 2/3 der Belegschaft entsorgt, und das ziemlich Kostenoptimiert. Ich weiß von keinem transferierten Mitarbeter, der durch die PEAG weiterqualifiziert wurde und dadurch einen neuen Job bekommen hat. Völlig Ungelernte wurden in Computerkurse gesteckt, wo sie gerade mal lernten, wie man einen PC anschaltet. Deswegen sollte sich keiner der TSTG Kollegen Illusionen machen, das die PEAG ein gangbarer Weg ist, um wieder in Lohn und Brot zu kommen. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, das sich soviel Widerstand wie möglich lohnt, denn nur dann kann man das Maximum aus dem Unabwendbaren für sich herausholen.
Wachhund kläfft gegen Unterstützer
Bei der Versammlung am Mittwochmorgen verteilte ein Unterstützer Materialien von Netzwerk IT an die TSTG-Kollegen. Ein Gewerkschaftsfunktionär flippt daraufhin aus, brüllte herum und rief die Polizei. Seine Aussage: Die Anweisung, Netzwerk IT von TSTG-Versammlungen fernzuhalten, käme von "ganz oben" in der IG Metall.
Wir fragen uns:
- Warum hat die Führung der IG Metall in Frankfurt (so ausdrücklich der IGM-Rausschmeißer Willi L.) ein Problem damit, wenn Kollegen von außerhalb die TSTG-ler unterstützen?
- Warum richtet sich die Aggressivität mancher Betriebsräte und IGM-Funktionäre in Duisburg gegen Unterstützer statt gegen die Voest-Manager? Warum wird der Arbeitskampf nicht so aggressiv geführt wie die Ausfälle gegen Leute, die sich solidarisieren?
- Warum steht die Haltung der IG Metall in solchem Widerspruch zur Haltung der TSTG-Kollegen, die mehrheitlich die Verteilaktion begrüßten?
Hier geht es zur Nachricht.
13.05.2013
Sozialplan-Verarsche! Wo sind unsere Ersatzarbeitsplätze?
Das ist also das Ergebnis von einem Jahr „Arbeitskampf“ à la IG Metall?! Die meisten TSTG-ler sollen in einer Transfergesellschaft landen - und ab 2015 voraussichtlich in der Arbeitslosigkeit!
Wo sind die versprochenen Ersatzarbeitsplätze? Willi Segerath hat uns doch versichert, in der deutschen Stahlindustrie sei noch niemals jemand arbeitslos geworden. Genau so Mesaros. Genau so Kenan Ilhan. Sie alle sind nächstes Jahr fein raus und haben nichts mehr damit zu tun, wenn die TSTG erst abgewickelt ist.
Mesaros, Kenan Ilhan, Dieter Liesken, Jürgen Dzudzek - sie alle haben uns immer gesagt, ein Streik würde uns nur schaden. Jetzt sehen wir, was uns die Weiterarbeit, die irrsinnige Mehrarbeit und die Rekordergebnisse im Oktober gebracht haben!
Wir fragen Mesaros, Ilhan, Liesken, Dzudzek: War das der „Arbeitskampf“? Oder hat Euch Voest dafür bezahlt, einen wirklichen Kampf zu verhindern? Auch jetzt noch versuchen diese Herren uns vom Arbeitskampf abzuhalten. Nachdem wir uns vorgenommen hatten, ab diesem Montag die Arbeit niederzulegen, hat Mesaros dies in einer E-Mail in der letzten Woche abgewiegelt.
Heute um 9 Uhr ist Info-Versammlung. Dort haben wir die Möglichkeit, uns selbst zu überlegen, was wir machen wollen. Wollen wir uns länger von diesen Herren verarschen lassen oder wollen wir selbst eine Streikleitung bestimmen und ab sofort die Arbeit niederlegen?
PS: Liebe Kollegen bei TKS - Ihr könnt jetzt miterleben, wie die örtliche IG Metall mit Kollegen aus der Stahlindustrie umgeht.
Warum die Transfergesellschaft dem Arbeitgeber nutzt
Die PEAG zu der ein Großteil der Kollegen nach den Plänen von Voest und den TSTG-Betriebsräten wechseln soll ist eigentlich vor allem eine bequeme und kostengünstige Möglichkeit für sie das Problem von hunderten Stahlarbeitern ohne Arbeit zu lösen und uns sozusagen zu „entsorgen“.
60% unseres beherigen Lohnes werden wir bei der PEAG von der Arbeitsagentur erhalten, sodass Voest fein raus ist und darauf bedacht sein wird, dass möglichst wenige von uns auf ihre Kündigungsfrist bestehen, denn damit würde es teurer für sie.
Für den Arbeitgeber bedeutet die Entsorgungsgesellschaft erstmal, dass er gegen Kündigungsschutzklagen absichert, denn wenn die PEAG formal zum Arbeitgeber wird, ist eine Kündigungsschutzklage ausgesschlossen.
Im Bereich Weiterbildung hat uns eine solche Gesellschaft nicht viel zu bieten, der Betriebsrat weiß selbst sehr genau, dass ein Großteil der Kollegen von TSTG auf dem Arbeitsmarkt als „schwer vermittelbar“ gelten und kaum Aussicht auf einen weiteren Arbeitsplatz haben. Daran wird die PEAG nichts ändern.
Alles in allem eine Runde Sache für alle Beteilligten außer uns, und der Betriebsrat kann sich dafür auch noch brüsten „sozialverträgliche“ Lösungen gefunden zu haben.
11.04.2013
Wie gehts weiter mit TSTG?
Das folgende Flugblatt verteilten wir heute morgen vor der Frühschicht.
Wie sieht die Lage aus - ein Jahr nach der Schließungsnachricht?
Voest will weiter die Marktteilnehmer bestimmen
Obwohl es offenbar mehrere Kaufinteressenten für die TSTG gibt, weigert sich Voestalpine zu verkaufen. Die lächerliche Bedingung aus Linz: TSTG wird nur verkauft, wenn dort mehrere Jahre keine Schienen mehr produziert werden (was sie offiziell abstreiten). Sollen wir Pralinen produzieren? Das ist nichts anderes als eine Fortsetzung der Kartellpolitik durch Voest. Und eine Verhöhnung der Kollegen.
Ergebnisse von einem Jahr Arbeitskampf
Fragt sich, was wir - Arbeiter und Angestellte der TSTG - tun können, um Voest zum Weiterbetrieb oder zum Verkauf zu zwingen. Gegen das Mittel der Arbeitsniederlegung hieß es immer wieder, damit würden wir unsere Arbeitsplätze gefährden und es würde nichts bringen. Wir fragen: Was hat uns denn ein Jahr Weiterarbeiten gebracht?
Welche Machtmittel haben wir?
Um Druck aufzubauen, müssen wir wissen, wie wir Voest am meisten weh tun: Welche Aufträge (just-in-time) stehen noch aus? Wie können wir Voest durch öffentlichkeitswirksame Aktionen übers Image angreifen? Die TSTG ist nicht das einzige von Schließung bedrohte Werk in Duisburg. Hier sind zigtausende Arbeitsplätze bedroht. Lässt die Politik es darauf ankommen, dass TSTG zum Funken in diesem Pulverfass wird?
Was können wir als nächstes tun? - Einige Anregungen dazu:
- Gemeinsame Demo mit den Kollegen der ISE durch Duisburg
- Wir ketten uns öffentlichkeitswirksam an Schienen fest
- Besuch bei Zulieferern oder Kundenbetrieben (z.B. in Witten)
- Bummelstreik in der Produktion / Wir blockieren die Auslieferung
28.03.2013
„Ihr könnt mit allen reden oder mit keinem!“
Bei der TSTG in Duisburg scheint die Geschäftsführung den Druck auf die Belegschaft erhöhen zu wollen, indem einzelne raus gegriffen und bedroht werden.
Schon vorletzte Woche hat die Geschäftsführung einen Kollegen „vorgeladen“, der zuvor in einem Interview vom hohen Krankenstand bei TSTG und den Todesfällen berichtet hatte. Der Rest der Schicht entschied sich gleich mit ihm zu gehen, um zu verhindern, dass Druck auf einzelne TSTGler ausgeübt wird, weil sie im Fernsehen allgemein bekannte Tatsachen wiederholen. Am Ende war es wohl eher Geschäftsführer Weiss, dem die Knie schlotterten – im Angesicht von etwa 150 TSTGlern, die ihre Arbeit liegen gelassen hatten.
Verstanden hat die Geschäftsführung aber anscheinend nicht, was ihr Verhalten bedeutet. Nur wenig später, bei der Betriebsversammlung letzte Woche Dienstag, warteten Pfeiler und Ebner bis zum Ende der Versammlung, um dann einem Kollegen auf dem Weg nach Hause den Weg zu versperren und ihm noch im Auto auf seine Redebeiträge vorher anzusprechen. Er soll dabei als Lügner bezeichnet worden sein.
Die Lügner sind aber die Geschäftsführer selbst und als der Betroffene und andere Kollegen ihnen genau das in der Versammlung ins Gesicht gesagt haben, haben sie den Mund nicht aufbekommen. Man hätte meinen können, die Geschäftsführer haben genug Geld von Voest kassiert, um jetzt wenigstens mit der ganzen Belegschaft zu sprechen, statt einzelne zu bedrohen. Die Belegschaft hat auf jeden Fall mit der geschlossenen Begleitung des Kollegen genau die richtige Reaktion gezeigt.
20.03.2013
Die Geschäftsführung auf die billigeren Plätze verwiesen
Eine große öffentlichkeitswirksame Diskussion haben Betriebsrat und Gewerkschaften einerseits und die TSTG-Geschäftsführung andererseits bei einer Betriebsversammlung am vergangenen Dienstag geführt.
Mit Karl Ebner und Hans Pfeiler war die Geschäftsführung bei der Betriebsversammlung stark vertreten, auf die Fragen und empörten Zwischenrufe der Kollegen, hat aber weder der eine noch der andere eine befriedigende Antwort gegeben. Viele hatten es nicht anders erwartet; nicht umsonst, wurde bei der Versammlung mit der Tradition gebrochen, dass die erste Reihe für die Geschäftsführung reserviert ist, die Beschäftigten von TSTG besetzten diese Plätze. Der Geschäftsführung wurde von der Belegschaft der Handschlag verweigert.
Bei der dreistündigen Betriebsversammlung, bei der fast die ganze Belegschaft der TSTG anwesend war, nahmen außerdem Willi Segerath Betriebsratsvorsitzender von TKS, der Oberbürgermeister von Duisburg Sören Link, sowie mehrere Gewerkschaftssekretäre des DGB, der IGM und von Ver.di teil.
Während sich am Mikrofon um Sozialplan und die Möglichkeit eines Werksverkaufs diskutiert hin und her diskutiert. Ist bei nach drei Stunden immer noch keine konkrete Perspektive rausgekommen, mit welchen Mitteln auch nur eine Forderung der Belegschaft durchgesetzt werden könnte.
Trotzdem spitzt sich der Konflikt zu. Die Stimmung auf der Versammlung beschrieb uns ein Kollege so: "Langsam wächst die Wut!"
Unterdessen wurde die Debatte im Parlament zur Zukunft von TSTG auf die Zeit nach Ostern verschoben.
16.03.2013
Kollege wird nicht allein gelassen
Passende Antwort auf einen Einschüchterungsversuch: Nachdem ein Kollege infolge eines WDR-Interviews zur Geschäftsführung zitiert wurde, erhielt er bei seinem Gang nach oben Begleitung von 150 anderen Kollegen. Das Ergebnis: Volles Büro und volle Gänge, ein schwitzender Manager Weiss, der nervös mit Pfeiler telefoniert - und über eine Stunde Produktionsstillstand.
Wichtigstes Ergebnis dieser Aktion ist aber: Die Belegschaft der TSTG hat zusammengestanden gegen den Versuch, einzelne zu bedrohen und einzuschüchtern.
Hier und an dieser Stelle gibt es Links zur Aktion am Mittwoch.
11.03.2013
Arbeitsniederlegung am 13.3.
Am kommenden Mittwoch wird zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr die Arbeit bei der TSTG niedergelegt. In diesem Zeitraum wird vor Tor 1 eine Streikkundgebung stattfinden.
Mehr Infos in Kürze.
28.02.2013
Wahlkampf in Düsseldorf
Etwa 200 KollegInnen nahmen heute an der Kundgebung zum Erhalt der TSTG in Düsseldorf teil. Es sprachen der Betriebsratsvorsitzende, zwei Minister, ein Oppositionsführer, Abgeordnete und IG-Metall-Funktionäre.
Zusammenfassung der Beiträge der Minister Schneider und Duin (beide SPD)
"Wir wollen das Schienenwerk erhalten. Wir versprechen nichts. Die Bundesregierung (CDU-FDP) muss sich kümmern."
Zusammenfassung des Beitrags von Laumann (CDU)
"Wir wollen das Schienenwerk erhalten. Wir versprechen nichts. Die Landesregierung (SPD-Grüne) muss sich mehr einsetzen."
Es fielen noch Worte über "Druck aufbauen" - danach ging es zurück nach Duisburg an die Arbeit.
Kommentar eines Kollegen: "Blabla."
Wir fragen uns: Wollen wir wirklich darauf vertrauen, dass diese Leute uns helfen?
PS: Zur geplanten und dann wieder abgesagten Geheimreise des BR-Vorsitzenden nach Österreich wurde kein Wort gesagt.
27.02.2013
Wirbel um Mesaros' Geheimtrip nach Österreich
Erst ja, dann nein. Die Nachricht von einer bevorstehenden Geheimreise von Mesaros nach Österreich, die heute an die Kollegen durchgesickert ist, hat für viel Aufregung und Verwirrung gesorgt. Angeblich wollte sich der BR-Vorsitzende allein mit Kainersdorfer treffen - nach eigener Aussage "zum Wohl der Belegschaft".
Die Sache wirft einige Fragen auf:
- Was sollte der Zweck der Reise sein? Ging es um Sozialplan, Investoren oder was?
- Von wem ging die Initiative aus? Von Voest oder dem Betriebsrat?
- Wussten die anderen Betriebsräte davon?
- Warum will der BR-Vorsitzende ausgerechnet in der jetzigen Situation allein mit Voest verhandeln?
- Warum wurde alles geheim gehalten?
- Warum wurde die Reise jetzt wieder abgesagt?
Viele Kollegen haben es satt, trotz unzähliger BR-Infoveranstaltungen nicht informiert zu werden. Hier über die Kommentarfunktion bestünde die Möglichkeit dazu.
Morgen mittag findet die Fahrt zum Landtag nach Düsseldorf statt.
21.02.2013
Voest will die TSTG am 31.12. auf's Abstellgleis stellen
Bericht von der Betriebsversammlung am Donnerstag, 21. Februar.
Bei der gestrigen Betriebsversammlung bekräftigte die Geschäftsführung nochmal, dass sie an ihrem Plan festhält, die TSTG zum 31.12.2013 zu schließen. Geschäftsführer Pfeiler selbst war nicht anwesend. Hatte er Angst vor den wütenden Reaktionen der TSTGler?
Obwohl die Stimmung auf der Betriebsversammlung wütend und aufgebracht war, konnten sich gestern keine Protestaktionen entwickeln. Die Versprechungen des Betriebsrats, einen bisher unbekannten Investor, der die TSTG übernimmt aus dem Hut zu zaubern, haben sich bisher nicht bewahrheitet. Jetzt steht der Betriebsrat mit leeren Händen da und kann uns für den Sozialplan nix versprechen außer einer Beschäftigungsgesellschaft, die uns die Zeit ein vielleicht zwei Jahre bis zur Arbeitslosigkeit überbrückt.
Gerüchten zufolge sollen die etwa 60 Kollegen, die ihren ersten Arbeitsvertrag nicht mit Thyssen geschlossen haben, sogar ganz ohne Sozialplan auf die Straße gesetzt werden.
Am 28.2. werden die TSTGler nach Düsseldorf vor den Landtag ziehen: Treffpunkt ist um 12 Uhr vor Tor 1. Am 19.3. soll es dann eventuell einen Besuch in Aachen bei den ebenfalls vom Verlust ihrer Arbeitsplätze bedrohten Kollegen von Bombardier – ebenfalls Zulieferer der DB – geben.