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Kommentar

18.10.2012

Kommentare: Aufrufe zur kritischen Diskussion über die BR-Informationsveranstaltung

von tstg — Letzte Änderung 18.10.2012 00:35

Wir geben ungekürzt zwei Kommentare auf dieser Seite wieder.

1. "Die dunkle Prophezeiung"

Heute genau in 441 Tagen geht formal die Ära der Legendären Schienenproduktion, in Duisburg, nach 119 Jahren zu Ende, das ist die absolute Realität! Am 18.12.13 wird wohl auf der Frühschicht die Schienenproduktion, an der F1 feierlich eingestellt werden. Mitarbeiter werden sich weinend in die Arme liegen und die Welt nicht mehr verstehen. Die Verzweiflung und Wut wird riesengroß sein. Die letzten dramatischen Bilder für Presse und das Fernsehen werden noch für die Archive gemacht werden, das letzte Schienenstück, mit dem Walzzeichen: „TSTG -UIC 60 E2-18.12.2013“ für die Nachwelt gesichert. Am 20.12.13 geht dann auf der Nachtschicht die ADJ raus. 50-70 Leute geben der TSTG dann noch den endgültigen Todesstoß, durch Abverkauf der Lagerbestände, Abbruch der Anlagen, Sanierung der Flächen, spätestens hier ist die TSTG Geschichte.

Der ausgerufene Arbeitskampf, war nur ein fiktiver, ohne ehrliche Unterstützung der IGM. Er hatte wenn überhaupt nur ein Ziel: die Belegschaft zu beruhigend, mehr nicht! Aber die Stunde NULL wird kommen. Wir haben nach satten 7 Monaten nichts in der Hand. Wir stehen alle vor einen großen Scherbenhaufen und die Belegschaft soll ihn auch noch wegfegen.

Und nun? Warten auf was? Oder auf wem?

Lasst uns die knapp bemessende Zeit „Sinnvoll und effektiv“ nutzen, um die bestmöglichen Lösungen schon heute schon für „alle“ Kollegen zu sichern! Wer noch an einem„ Happy - End“ der TSTG glaubt, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Wartet nicht bis der Briefträger mit den Einschreibebriefen bei Euch vorbei kommt, wer erst hier wach werden sollte, der kann auch weiter Schlafen, so wie unser Betriebsrat!

2.Kommentar:

Kernaussage des BRV: Die Chance ist groß, dass die TSTG weitergeführt werden wird

Frage:

  1. Was sind die konkreten Fakten, für diese Annahme?
  2. Gibt es ein Wissen was andere noch nicht kennen?
  3. Oder war das nur ein Schuss ins Blaue, um die Belegschaft zu beruhigen?

Kernaussage des BRV: Nach einer eventuellen Kündigung, im Okt.12 des AM- Vormaterialliefervertrag brauchen wir uns keine Sorge zu machen, da er mit dem BRV, von AM gesprochen hat, und dieser unter der Voraussetzung der Sicherstellung der Roheisenmengen von TKS, kein Problem darin sehen würde!

Frage:

  1. Wie verbindlich können solche Aussagen sein? Sollte man nicht der formhalber Schriftlich die GF, von AM Anschreiben und dort die Frage stellen, um Fleisch an den Knochen zu bekommen?
  2. Laut des aktuellen Aushangs der TSTG-GF, ist unter andern ein Grund der Schließung, dass das Vormaterial bei einem Mitkonkurrenten, für die TSTG zu teuer ist! 3.) Was würde sich denn hier ändern? 4.) Bekommen wir einen Freundschaftspreis?

Kernaussage des IGM Betreuungsekretärs: Schade das die TSTG nicht in der Insolvenz gegangen ist! Dann hätten wir einen Insolvenzverwalter, der den Auftrag bekommen würde ein Weiterführungs Konzept zu erstellen!

Frage:

  1. Insolvenz oder früher der Konkurs, bedeutet doch nichts anders dass die TSTG Zahlungsunfähig ist, oder?
  2. Wer hätte denn dann unsere Löhne und Gehälter weiter gezahlt?
  3. Das Insolvenzgeld etwa, für 3 Monate?
  4. Was wäre denn gewesen wenn es kein Käufer oder kein Weiterführungs Konzept, umsetzbar gewesen wäre?
  5. Wer würde dann den Sozialplan bezahlen?
  6. Oder mal eine Positive Annahme, man findet ein Käufer, aber die Realität ist dann nahezu 100%, das ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag mit der IGM ausgehandelt wird!
  7. Was für eine Auswirkung hätte so ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag für die Belegschaft?

Anmerkung: Es sollte nicht der Zeitpunkt, der Popolisten sein, wo eben einmal unter Beifall etwas in der Runde geworfen wir ohne die Konsequenzen vorher abgeprüft zu haben!

30.03.2012

Kommentar: Arbeitsniederlegung oder Liefertreue?

von tstg — Letzte Änderung 30.03.2012 19:58
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Im Gespräch mit zwei Betriebsräten (siehe unten) haben diese uns gegenüber argumentiert, TSTG müsse jetzt "Liefertreue beweisen". Aber kann es wirklich der richtige Weg sein, jetzt normal weiter zu produzieren? Ein kritischer Kommentar.

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Die Betriebsräte haben argumentiert: "Wir müssen jetzt beweisen, dass wir liefern können." Sonst würde Voestalpine hergehen und sagen, TSTG schaffe die Aufträge nicht.

Es stellt sich die Gegenfrage: Wem denn etwas beweisen?

Voestalpine etwa?

Die haben sowieso beschlossen, das Werk dichtzumachen - gerade in dem Wissen, dass Duisburg ein hochproduktiver Standort mit Qualitätsware ist. Voestalpine nutzen wir durch unser Reinklotzen doch nur bei der Beschaffung der Reserven, die sie für die Werkschließung brauchen.

Oder etwa anderen möglichen Investoren?

Auch denen brauchen wir jetzt doch nicht ernsthaft zu beweisen, was wir ohnehin seit Jahren bewiesen haben. Der Standort Duisburg ist in der Branche bekannt.

Umgekehrt gilt: Wenn Betriebsrat und IGM tatsächlich darauf abzielen, dass ein anderer Investor das Werk übernimmt (darüber bitte Zwischeninfos, lieber BR!), müsste man Voestalpine immer noch dazu zwingen zu verkaufen. Freiwillig geben sie dieses Werk nämlich nicht an die Konkurrenz - gerade wegen der Produktivität, Liefertreue und Qualität. Und wie kann man Voestalpine dazu zwingen? Doch wohl durch wirtschaftlichen Druck!

Aber wie erzeugen wir wirtschaftlichen Druck? Doch wohl dadurch, dass die Produktion nicht normal weiterläuft...