Ersatzarbeitsplätze bei TKS
Die Initiative von Kollegen, zur Betriebsversammlung von TKS am kommenden Mittwoch zu gehen, hat hinter den Kulissen hektische Aktivitäten hervorgerufen: Kenan Ilhan hat seine Sprache wieder gefunden und geht nachts um zwei durch die Hallen.
Nach der "Bossnapping"-Aktion am 27.9. planten Kollegen, zur TKS-Betriebsversammlung am 16.10. zu gehen und dort vor den versammelten Stahlkollegen Willi Segerath persönlich nach den versprochenen Ersatzarbeitsplätzen zu fragen. Die IG Metall versuchte auf den fahrenden Zug aufzuspringen und organisierte zwei Busse. Jetzt wollen sie plötzlich alles abblasen: In der vergangenen Woche schlich Kenan Ilhan durch die Nachtschicht und versuchte die Kollegen auf den 12.12. zu vertrösten. An diesem Tag würden Verhandlungen mit TKS über Ersatzarbeitsplätze stattfinden.
Jetzt doch Ersatzarbeitsplätze?
Wir erinnern uns: Noch vor zwei Wochen hatte Mesaros zu 70 Kollegen im Geschäftsführerbüro klipp und klar gesagt: "Es gibt keine Ersatzarbeitsplätze." Weiss hat das bestätigt. Jetzt soll doch wieder verhandelt werden?!
Die IG Metall hatte zwei Busse organisiert, um uns von einem gemeinsamen Spaziergang zum Landschaftspark Meiderich abzuhalten. Jetzt werden sie wieder abgesagt, weil angeblich zwei Tage später Bahnchef Grube zu Besuch kommt.
Wir fragen uns: Ist das alles nur eine weitere Verarschung?
Mal angenommen es würde stimmen: Was will Grube hier, wenn Voestalpine klipp und klar sagt, das Werk wird nur verkauft, wenn dort drei Jahre lang keine Schienen mehr produziert werden?
Um das Werk zu retten, hätten wir streiken müssen, als noch wirtschaftliche Druckmittel vorhanden waren. Das hat die IG Metall erfolgreich verhindert: Dank dem kreativen Arbeitskampf von Betriebsrat und IG Metall mit Überstunden, Sonderschichten und Produktionshöchstleistung sind die Aufträge früher als geplant abgearbeitet und die Produktion wird am 28.10. eingestellt.
Jetzt kann es nur noch um eines gehen: Hartz IV oder Ersatzarbeitsplätze bei TKS. Das gilt insbesondere für die angelernten Stahlarbeiter über 40, die es nicht bis zur Rente schaffen und keine Aussicht darauf haben, anderswo einen Job zu finden.
Was sind die Fakten für dieses Handeln? Zum einen sollte man Wissen das die Voest durch ihr Handeln im Schienenkartell und der damit verbundenen Kronzeugenregelung sich Feinde in der Stahlindustrie und im Besonderen bei TKS gemacht haben. Daraus resultieren die Aussagen aus allen Management Bereichen, der Duisburger Stahlindustrie: wir werden keine Leute von TSTG übernehmen. Oder, wir sind nicht dafür zuständig die Probleme der Voest zu lösen. Dabei hätte die IGM über ihre Arbeitsdirektoren große Einfluss Möglichkeiten gehabt, um die Interessen der TSTG Belegschaft stärker in den Vordergrund zu stellen. Das ist aber nicht ernsthaft gewollt gewesen, weil es möglicherweise schon andere Absprachen gab!
Es ist auch festzustellen dass man mit sporadischen Aktionen, des BR oder der IGM kein Umdenken bei der Voest hätte herbeiführen können, diese Erkenntnis war allen schnell und früh klar gewesen. Also, wäre die Frage nach der Strategie zu stellen! Antwort: Die Belegschaft sollte kontrolliert und ruhig gestellt werden.
Man wollte (IGM) keine Unruhen in Duisburg aufkommen lassen und gleichzeitig dafür sorgen, dass der berühmte Funke nicht nach TKS überspringt, um dort die Umstrukturierung (2.000 Leute Personalabbau, ohne Betriebsbedingte Kündigungen) zu gefährden.
Des-Weiteren war einmal ein Thema: Ein TSTG Sozialtarifvertrag, bei der IGM in Frankfurt zu beantragen. Die Folge wäre gewesen ein Arbeitskampf der den Namen auch verdient gehabt hätte, nämlich einen unbefristeter Streik! Aber hier gab es sehr schnell Entwarnung. Begründung: Bringt uns nicht weiter, die Wahrheit ist aber, es wäre für die IGM sehr teuer geworden, ca. 500.000-750.000 Euro je Monat.
Die TSTG BR-Spitze, hat sich in den Fängen der Politischen Auseinandersetzung so verstrickt, das sie zu keiner Zeit die Meinungsführerschaft innehatte. Ihre Unerfahrenheit, und Inkompetenz wurde der Belegschaft letztendlich zum Verhängnis!