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11.02.2013

"Kein Plan B"

von tstg — Letzte Änderung 11.02.2013 13:42

Die Stimmung unter den TSTG- Beschäftigten ist verärgert bis hoffnungslos. Beim Flugblatt-Verteilen am Montagmorgen haben wir einige Gespräche mit den Kollegen führen können.

Schlechte Informationslage

Offensichtlich ist die Informationslage im Betrieb desolat: Davon, dass es in der letzten Woche Arbeitsniederlegungen und Protestaktionen gegen die gescheiterten Verhandlungen zwischen VoestAlpine und dem TSTG-Betriebsrat gegeben hatte, hatten einige noch gar nicht erfahren.

Netzwerk-IT ist eine Möglichkeit, das zu ändern: Mit der Kommentarfunktion kann jeder die Ereignisse aus seiner Schicht und seine Gedanken und Vorschläge für den Kampf gegen die Schließung den anderen Kollegen zugänglich zu machen.

Wut über Betriebsrat

Viele Kollegen sind wütend über das Vorgehen des Betriebsrats: „Die haben keinen Plan B.“ oder „Die haben uns verkauft, sie werden zu TKS gehen, während wir auf der Straße sitzen.“ waren einige Kommentare, die wir hörten.

In der Tat ist das Vorgehen vieler Betriebsräte widerspruchsvoll:

Wenn es tatsächlich das Ziel ist, die Werksschließung durch Arbeitskampf zu verhindern, dann hätte von Anfang Druck aufgebaut werden müssen - und zwar wirtschaftlicher Druck. Die Möglichkeit dazu hätte es gegeben, denn viele der Aufträge der TSTG sind Just-In Time Aufträge, die aus dem Werk direkt zur Baustelle geliefert werden, Produktionsverzögerungen von wenigen Tagen können zu empfindlichen Vertragsstrafen für die Voest führen.

Wenn es stimmt, dass die Auftragsbücher immer noch gefüllt sind, dann besteht diese Möglichkeit auch jetzt noch.

Dass Streik aber anscheinend nie eine Option war, verstehen viele Kollegen – einige noch mit den Erfahrungen aus Rheinhausen im Gedächtnis – überhaupt nicht: „Das war kein Arbeitskampf! Ich weiß noch wie Arbeitskampf geht, aus Rheinhausen.“

Ersatzarbeitsplätze?

Unklar ist auch, was jetzt konkret mit den versprochenen Ersatzarbeitsplätzen ist: Wo sind diese Ersatzarbeitsplätze jetzt?

Thyssen-Krupp Steel baut 2000 bis 4000 Stellen in Europa ab – voraussichtlich knapp 1000 in Duisburg.

Um es auf den Punkt zu bringen: Viele Stahlarbeiter in Duisburg dachten, dass Thyssen ihnen einen sicheren Arbeitsplatz fürs Leben bietet, diese Situation hat sich in wenigen Monaten fundamental geändert. Ein Kollege brachte es so auf den Punkt: „Wir dachten, bei Thyssen sind wir sicher. Jetzt kann es jeden treffen!“

Die angekündigten Streichungen in Duisburg sind eine Katastrophe für Duisburg: über tausend Familien werden davon betroffen sein. Liegt nicht darin eine Chance für die Beschäftigten aller betroffenen Werke?

Nämlich gemeinsam und mit dem Ziel, auch den Rest der Duisburger zu mobilisieren, öffentlich gegen die Schließung des Werkes zu kämpfen?

Was hindert uns noch daran, die jetzt von Arbeitslosigkeit betroffenen Kollegen des Kaltbandwerks 1 (KW 1) zu kontaktieren und mit ihnen gemeinsam für den Erhalt unserer Arbeitsplätze in Duisburg zu kämpfen?

Es gilt der Satz: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Werksschließung bei TSTG - Stellenabbau bei ThyssenKrupp - Was können wir gemeinsam tun?

von tstg — Letzte Änderung 11.02.2013 08:55

Heute morgen verteilten wir das folgende Flugblatt vor den Toren 1 und 10.

Verhandlungen über TSTG gescheitert

Die Gespräche zwischen Betriebsrat und Voestalpine über die Zukunft des Duisburger Schienenwerks sind vergangenen Montag gescheitert. Voest will weiter schließen. KollegInnen der TSTG besetzten daraufhin die Büros der Geschäftsleitung. Am Dienstag legten die KollegInnen zwei Stunden die Produktion still

ThyssenKrupp streicht mindestens 2000 Jobs

Am Freitag meldete ThyssenKrupp den Plan, mindestens 2000 Stellen in der europäischen Stahlindustrie abzubauen. Betroffen wären auch Jobs in Duisburg.

Kahlschlag in Europas Stahlindustrie geht weiter

Vor wenigen Wochen schon kündigte ArcelorMittal die Schließung von Produktionslinien in Lüttich (Belgien) an. Stahlkollegen aus verschiedenen europäischen Ländern demonstrierten daraufhin gemeinsam in Straßburg. (Hier ein Video, auf dem auch die Polizeigewalt gegen die Kollegen zu sehen ist).

Zusammenschließen

Ob Stahl oder Schienen, ob Lüttich oder Duisburg - man will uns an die Jobs.

Was können wir jetzt gemeinsam tun? Schließlich arbeiten wir (TSTG und TKS) auf demselben Werksgelände - reden wir miteinander!

09.02.2013

Nach den Verhandlungen: Nächste Arbeitskampfetappe

von tstg — Letzte Änderung 09.02.2013 23:24

Die Verhandlungen über einen Interessenausgleich zwischen Betriebsrat und Voest sind gescheitert. Die Frage ist jetzt: WIe geht es weiter? Mit der Forderung nach Information sind am Montag etwa 100 Kollegen zu den Büros der Geschäftsleitung gegangen und haben diese besetzt. Am Dienstag stand zwei Stunden die Produktion still. Der Arbeitskampf geht in die nächste Phase.

Verhandlungen gescheitert - jetzt wird verhandelt

Ein Artikel der Wiener Zeitung berichtet, dass Voest mit seinem Schließungsplan angesichts der Widerstände aus dem Betriebsrat der TSTG in Zeitverzug geraten ist. An der Schließung halten sie fest. Mit dem Scheitern der Verhandlungen geht die Sache nun vor Gericht - parallel dazu wird über einen Sozialplan verhandelt.

Wie geht es weiter für die KollegInnen?

Der Betriebsrat hat Ersatzarbeitsplätze bei der Bahn in Aussicht gestellt. Wie sicher ist das?

Und ist jetzt nicht der Zeitpunkt, die Produktion mal mehr als nur ein paar Stunden zu unterbrechen?

Eine Infoversammlung des Betriebsrats ist für die nächste Woche angekündigt. Der genaue Tag ist noch nicht bekannt.

08.02.2013

ThyssenKrupp streicht mehrere tausend Stellen

von tstg — Letzte Änderung 08.02.2013 12:30

Ein ungutes Gefühl war schon lange da - heute kam die Meldung jedoch wie ein Tiefschlag: ThyssenKrupp will Stellen streichen und Teilbereiche verkaufen. Mindestens 2000 Beschäftigte im europäischen Stahlbereich sind betroffen.

Der Kahlschlag in der europäischen Stahlbranche geht damit weiter. Kürzlich hatte schon Arcelor Mittal die Schließung von Produktionslinien im belgischen Lüttich bekanntgegeben. Die Reaktion waren wütende Proteste der KollegInnen in Straßburg, auf die die Polizei mit Gewalt reagierte.

Hier gibt es mehr Infos über ThyssenKrupp.

Wir fragen uns:

  • Sind damit alle Aussichten auf Ersatzarbeitsplätze hinfällig - wie sie uns mal in Aussicht gestellt wurden?
  • Was können wir jetzt gemeinsam (Kollegen bei TSTG und TKS) tun? Schließlich arbeiten wir auf demselben Werksgelände.
  • Wie können wir unseren Arbeitskampf mit dem der KollegInnen aus Belgien, Frankreich, Luxemburg, Spanien etc. verbinden, die gemeinsam in Straßburg waren?

24.01.2013

Schließung bei Arcelor Mittal in Belgien

von tstg — Letzte Änderung 24.01.2013 20:22

Nächster Anschlag auf Arbeitsplätze in der europäischen Stahlindustrie: Arcelor Mittal schließt weitere Produktionslinien im belgischen Lüttich. Betroffen sind 1300 KollegInnen. Es gibt erste Proteste.

Weitere Infos hier und als Video (auf flämisch).

14.01.2013

ThyssenKrupp: Luxusreisen für IG-Metall-Aufsichtsrat

von tstg — Letzte Änderung 14.01.2013 17:35
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Für den IG-Metall-Funktionär Bertin Eichler lohnte sich sein SItz im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp sehr. Wie das "Handelsblatt" in der vergangenen Woche berichtete, ließ sich Eichler auf Kosten des Stahlkonzerns erster Klasse nach Rio oder zum Formel-1-Rennen fliegen. Die Geschäftspolitik des Vorstands unterstützte er treu. Die IG Metall hält ihn weiterhin für einen guten Arbeitervertreter und belässt ihn in seinen Funktionen.

Wir fragen uns:

Erhalten eigentlich - vielleicht einzelne - Betriebs- und Aufsichtsräte bei TSTG und Voestalpine auch gewisse Nettigkeiten - vielleicht auch ganz bescheidene?

Ein Link zum Thema.

02.01.2013

Fragen für 2013

von tstg — Letzte Änderung 02.01.2013 13:22

Aus der Diskussion im Blog:

Noch 364 Tage was ist dann von der TSTG über???

Wo sind die Jobs die von der GF versprochen worden?

Wo ist die Unterstützung von TKS (Segerath)?

Wo ist die Unterstützung der Politik (Duin)?

Wo isr die IGM, die Jahrelang Geld geschluckt hat??????????

Anonyme Antwort:

Ja Deine Fragen wurden doch schon mehrfach beantwortet:

  • ab Mitte Januar wird der finale Sozialplan verhandelt
  • das beinhaltet auch die Gespräche über Ersatzarbeitsplätze eventuell mit Umzug verbunden ( halt ein richtig schöner Neuanfang mit Mitte Fünfzig )
  • die Politik ist für Unternehmensentscheidungen nicht verantwortlich, dieses ist auch mehrfach betont worden
  • TKS hat bekanntlich genug eigene Schwierigkeiten, vielleicht ergeben sich fünf oder sechs Wechsel nach dorthin
  • die IGM wird der Belegschaft und dessen Vertretern weiterhin zur Seite stehen
  • die Geschäftsführung hat sich verpflichtet, keinen Mitarbeiter fallen zu lassen, also Ersatzarbeitsplätze wurden für alle Mitarbeiter der TSTG von Herrn Pfeiler in Aussicht gestellt !

15.12.2012

Die Ruhe vor dem Sturm?

von tstg — Letzte Änderung 15.12.2012 17:35

Frühestens Ende 2012 - spätestens Ende 2013! Das neue Jahr soll das Jahr der Schließung werden! Wann werden sie den genauen Termin bekannt geben? Was können wir dann tun?!

Weihnachten steht vor der Tür, seit einer Ewigkeit hört man nichts neues. Seit Monaten wissen wir nun, dass die TSTG geschlossen werden soll. Frühestens Ende 2012 und spätestens Ende 2013! Mit dem neuen Jahr bricht auch das Jahr an, in dem Voestalpine uns auf die Straße werfen will. Und alles ist ruhig, geradezu einschläfernd. Es ist erdrückend ...

Doch: Wir müssen wachsam bleiben, sonst sterben wir im Schlaf!

Wann werden sie den genauen Schließungstermin bekannt geben?

Etwa kurz vor Weihnachten, damit wir uns in den Ferien abreagieren?

Sind wir dann abhängig von Betriebsratsführung und IG-Metall? Wir haben gesehen, wohin das führt. Auf die ist kein Verlass!

Was können wir dann tun?

In die Innenstadt demonstrieren? Die Kollegen bei TKS in ihren Werkshallen besuchen? Das Büro der Geschäftsleitung besetzen? Was ist dafür nötig?

Wie kriegen wir die Kollegen zusammen?

Welche Maschinen werden sie abtransportieren wollen? Wie können wir das verhindern?

Was, wenn wir zu Hause von dem Schließungstermin erfahren? Wie bringen wir dann viele Kollegen zusammen? Gibt es ein Telefonnetzwerk? Können wir alle im Ernstfall unsere Arbeitskollegen kontaktieren?

Worauf müssen wir noch Acht geben?

11.11.2012

Waggonfabrik von Bombardier in Aachen wird dichtgemacht

von tstg — Letzte Änderung 11.11.2012 08:55
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Den Kollegen bei Bombardier in Aachen geht es wie uns. SIe stellen die Fahrzeuge her, die auf unseren Schienen fahren. Jetzt soll ihr Werk mit ingesamt 600 Mitarbeitern geschlossen werden. Es gibt allen Grund, sich kennenzulernen und auszutauschen. Wie wäre es mit einem Soli-Besuch?

Die Parallelen zur TSTG sind erstaunlich:

Auch in Aachen soll ein hochmodernes Werk geschlossen werden, nämlich die Waggonfabrik von Bombardier.

Auch in Aachen sollen die 600 Beschäftigten vorher noch die letzten profitablen Aufträge abarbeiten - oder besser gesagt: sich ihr Grab noch selber schaufeln.

Auch in Aachen versichern Landespolitiker ihre Solidarität - was dabei konkret herauskommt, wissen wir und können es den Kollegen dort sagen.

Die Geschichte erinnert an uns:

"Das Werk des traditionsreichen Waggonbauers Talbot war Mitte der 1990er Jahre an die kanadische Bombardier-Gruppe verkauft worden. Nach der Übernahme gab es ein ewiges Auf und Ab. Später hatte man dort den erfolgreichen Nahverkehrszug «Talent» entwickelt, die niederländische Bahn bezog Fahrzeuge aus Aachen." (Aachener Zeitung)

Vielleicht sollten wir die Aachener Kollegen mal mit vielen Leuten besuchen fahren?

Hier gibts weitere Infos

07.11.2012

Erste Eindrücke von der Demo heute Mittag

von tstg — Letzte Änderung 07.11.2012 16:55
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(Kommentar) Die vom Betriebsrat und der IG Metall organisierte Demo startete heute mittag um 11.30 Uhr nach einer kleinen Kundgebung am Duisburger Hauptbahnhof und führte zum Rathaus. Vor der Kundgebung haben wir in einem Redebeitrag auf den Polizeieinsatz gegen die belgischen Ford-Kollegen in Köln heute morgen hingewiesen und insgesamt 60 Solidaritätsunterschriften gesammelt. Bei der Abschlusskundgebung vorm Rathaus kam aus unserer Sicht außer viel heißer Luft nicht viel herum. Es fiel kein einziges Wort über Garantien.

Solidarität mit den Ford-Kollegen aus Genk

Nachdem wir heute morgen von der Polizeirepression gegen die belgischen Kollegen vor dem Ford-Werk in Köln erfahren hatten, hielten wir einen Redebeitrag dazu und sammelten auf spontan gefertigten Handzetteln insgesamt 60 Soli-Unterschriften von TSTG-Kollegen. Außer einem Kollegen mit IG-Metall-Jacke, der uns mit den Worten "Verpiss Dich, Du F****!"* sein Mißfallen über die Aktion zum Ausdruck brachte, waren die Reaktionen der TSTG-ler durchweg positiv und solidarisch.

Hier gehts zum Bericht über die Ereignisse bei Ford heute morgen.

Demo vom Hauptbahnhof zum Rathaus

Die Demo startete nach einer kleinen Kundgebung von Betriebsräten am Duisburger Hauptbahnhof und ging durch die Innenstadt zum Rathaus. Dort holte man den Duisburger Oberbürgermeister ans Rednerpult, der von Unterstützung sprach, ohne irgendeine konkrete Zusage zu machen. Außerdem sprachen der BR-Vorsitzende Mesaros, der zuständige IG-Metaller Dieter Lieske und eine DGB-Funktionärin.

Nichts Neues zur Sache

Aus unserer Sicht enthielt keiner der Redebeiträge etwas Neues zur Sache. Der BR-Vorsitzende erzählte von den Verhandlungen mit Voestalpine und einem Gespräch mit dem NRW-Wirtschaftsminister Duin, den er davon überzeugt zu haben glaubte, dass das TSTG-Werk unter anderem Eigentümer weitergeführt werden müsse.

Interessant war eigentlich nicht der Inhalt der Reden, sondern das, was nicht gesagt wurde:

  • Kein Wort über die schon gekündigten Vormaterialbestellungen
  • Kein Wort darüber, dass die Deutsche Bahn längst mit einem neuen Schienenlieferanten verhandelt, nämlich mit Arcelor Mittal in Polen (Das bedeutet nämlich, dass der wichtigste Kunde nicht mehr mit dem Duisburger Schienenwerk rechnet).
  • Kein Wort über Verhandlungen in Richtung irgendwelcher Garantien für die Kollegen. Kein Wort über Garantien auf Ersatzarbeitsplätze bei TKS, für den Fall, dass die TSTG dicht macht.

So blieb alles heiße Luft. Von Versprechungen und Anekdoten können sich die Kollegen nichts kaufen. Will man sie vielleicht in die Irre führen?

Den kompletten Audiomitschnitt der Abschlusskundgebung gibt es in Kürze hier auf dieser Seite.

PS: Die Soli-Unterschriften haben wir den belgischen Kollegen sofort überbracht. Sie haben sich sehr darüber gefreut.

28.10.2012

Zurück zu ThyssenKrupp

von tstg — Letzte Änderung 28.10.2012 09:22

Wir finden es gut, dass der Betriebsratsvorsitzende uns gesagt hat, dass wir uns um unsere Arbeitsplätze keine Sorge machen müssen. Da anscheinend die Tage von tstg gezählt sind, brauchen wir jetzt Butter bei die Fische - d.h. unsere konkreten Arbeitsplätze bei ThyssenKrupp.

Schienenproduktion in Duisburg wird abgewickelt

Die Fakten:

  • Vormaterialbestellungen sind gekündigt
  • Voestalpine drängt zu Verhandlungen über einen Sozialplan
  • Die DB verhandelt mit Arcelor Mittal in Polen als zukünftigem Schienenlieferanten

Endlich müssen die versprochen Ersatzarbeitsplätze bei ThyssenKrupp her. Die Zeit drängt.

Die meisten von uns haben immer noch den alten Arbeitsvertrag mit Thyssen darauf. Wir brauchen nur noch die vergleichbaren Tätigkeiten. Qualifiziert dafür sind wir sowieso.

Thyssen hat uns schließlich vor mehr als zehn Jahren verkauft. Jetzt geht's zurück.

Also, wann fangen wir bei ThyssenKrupp an?

18.10.2012

Kommentare: Aufrufe zur kritischen Diskussion über die BR-Informationsveranstaltung

von tstg — Letzte Änderung 18.10.2012 00:35

Wir geben ungekürzt zwei Kommentare auf dieser Seite wieder.

1. "Die dunkle Prophezeiung"

Heute genau in 441 Tagen geht formal die Ära der Legendären Schienenproduktion, in Duisburg, nach 119 Jahren zu Ende, das ist die absolute Realität! Am 18.12.13 wird wohl auf der Frühschicht die Schienenproduktion, an der F1 feierlich eingestellt werden. Mitarbeiter werden sich weinend in die Arme liegen und die Welt nicht mehr verstehen. Die Verzweiflung und Wut wird riesengroß sein. Die letzten dramatischen Bilder für Presse und das Fernsehen werden noch für die Archive gemacht werden, das letzte Schienenstück, mit dem Walzzeichen: „TSTG -UIC 60 E2-18.12.2013“ für die Nachwelt gesichert. Am 20.12.13 geht dann auf der Nachtschicht die ADJ raus. 50-70 Leute geben der TSTG dann noch den endgültigen Todesstoß, durch Abverkauf der Lagerbestände, Abbruch der Anlagen, Sanierung der Flächen, spätestens hier ist die TSTG Geschichte.

Der ausgerufene Arbeitskampf, war nur ein fiktiver, ohne ehrliche Unterstützung der IGM. Er hatte wenn überhaupt nur ein Ziel: die Belegschaft zu beruhigend, mehr nicht! Aber die Stunde NULL wird kommen. Wir haben nach satten 7 Monaten nichts in der Hand. Wir stehen alle vor einen großen Scherbenhaufen und die Belegschaft soll ihn auch noch wegfegen.

Und nun? Warten auf was? Oder auf wem?

Lasst uns die knapp bemessende Zeit „Sinnvoll und effektiv“ nutzen, um die bestmöglichen Lösungen schon heute schon für „alle“ Kollegen zu sichern! Wer noch an einem„ Happy - End“ der TSTG glaubt, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Wartet nicht bis der Briefträger mit den Einschreibebriefen bei Euch vorbei kommt, wer erst hier wach werden sollte, der kann auch weiter Schlafen, so wie unser Betriebsrat!

2.Kommentar:

Kernaussage des BRV: Die Chance ist groß, dass die TSTG weitergeführt werden wird

Frage:

  1. Was sind die konkreten Fakten, für diese Annahme?
  2. Gibt es ein Wissen was andere noch nicht kennen?
  3. Oder war das nur ein Schuss ins Blaue, um die Belegschaft zu beruhigen?

Kernaussage des BRV: Nach einer eventuellen Kündigung, im Okt.12 des AM- Vormaterialliefervertrag brauchen wir uns keine Sorge zu machen, da er mit dem BRV, von AM gesprochen hat, und dieser unter der Voraussetzung der Sicherstellung der Roheisenmengen von TKS, kein Problem darin sehen würde!

Frage:

  1. Wie verbindlich können solche Aussagen sein? Sollte man nicht der formhalber Schriftlich die GF, von AM Anschreiben und dort die Frage stellen, um Fleisch an den Knochen zu bekommen?
  2. Laut des aktuellen Aushangs der TSTG-GF, ist unter andern ein Grund der Schließung, dass das Vormaterial bei einem Mitkonkurrenten, für die TSTG zu teuer ist! 3.) Was würde sich denn hier ändern? 4.) Bekommen wir einen Freundschaftspreis?

Kernaussage des IGM Betreuungsekretärs: Schade das die TSTG nicht in der Insolvenz gegangen ist! Dann hätten wir einen Insolvenzverwalter, der den Auftrag bekommen würde ein Weiterführungs Konzept zu erstellen!

Frage:

  1. Insolvenz oder früher der Konkurs, bedeutet doch nichts anders dass die TSTG Zahlungsunfähig ist, oder?
  2. Wer hätte denn dann unsere Löhne und Gehälter weiter gezahlt?
  3. Das Insolvenzgeld etwa, für 3 Monate?
  4. Was wäre denn gewesen wenn es kein Käufer oder kein Weiterführungs Konzept, umsetzbar gewesen wäre?
  5. Wer würde dann den Sozialplan bezahlen?
  6. Oder mal eine Positive Annahme, man findet ein Käufer, aber die Realität ist dann nahezu 100%, das ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag mit der IGM ausgehandelt wird!
  7. Was für eine Auswirkung hätte so ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag für die Belegschaft?

Anmerkung: Es sollte nicht der Zeitpunkt, der Popolisten sein, wo eben einmal unter Beifall etwas in der Runde geworfen wir ohne die Konsequenzen vorher abgeprüft zu haben!

10.10.2012

Erfahrungen aus anderen Arbeitskämpfen - Flyer

von tstg — Letzte Änderung 10.10.2012 17:15

Die folgenden Berichte aus anderen Arbeitskämpfen wurden Anfang der Woche in einem Flyer bei TSTG verteilt. Um den Arbeitskampf bei TSTG erfolgreich führen zu können, wird es eine große Hilfe sein, aus den Erfahrungen anderer Kollegen in ihren Arbeitskämpfen zu lernen. "Wer Kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren" (Berthold Brecht)

Opel Bochum streikt – ohne die Gewerkschaft

Auch wenn man kaum etwas davon hört: Es gibt wilde Streiks in Deutschland. Die Kollegen bei TSTG sind nicht die Einzigen, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Ein Beispiel ist Opel Bochum. Dort haben zuletzt 2004 Kollegen ohne die Gewerkschaft zu fragen die Arbeit niederlegt.

Bei Opel in Bochum legten 2004 die Kollegen 6 Tage lang wild die Arbeit nieder, weil GM angekündigt hatte 4000 Stellen in Bochum und Rüsselsheim zu streichen. Die Kollegen rechneten sich aus: „Man kann Europa lahm legen, weil ja in Bochum auch für andere Werke Komponenten gefertigt werden.“ Um sich vor rechtlichen Konsequenzen zu schützen machten die Opelander für die Dauer ihres Streiks eine Tagelange Betriebsrats-Infoveranstaltung.

Die Geschäftsleitung holte sich die IG Metall zur Hilfe: „Das Opel-Management rief sich die IG Metall zur Hilfe um den Brand zu löschen“ schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger am 22. 10. 2005.

(vgl. „Sechs Tage der Selbstermächtigung“, Jochen Gester, 2012)

Arbeitskampf beim Deutschen Paket Dienst (DPD) in Duisburg – 2006

Ein Teil der Kollegen bei DPD werden in ein Subunternehmen ausgegliedert, um ihre Löhne zu kürzen und sie zu mehr Arbeit anzutreiben. Einige von ihnen leisteten Widerstand. Nach einem langen harten Kampf gelingt es ihnen, den Großteil der Belegschaft auf ihre Seite zu ziehen und wieder höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

Angriff der Geschäftsleitung

Bei DPD in Duisburg wurde 2006 ein Teil in ein Subunternehmen ausgegliedert, in dem die Löhne und Arbeitsbedingungen wesentlich schlechter werden. Ein Kollege klagt dagegen, bekommt Recht und darf in das alte Hauptunternehmen zurückkehren. Daraufhin legen weitere Kollegen Klage ein – so kommt eine Gruppe von 52 DPD-Arbeitern zusammen, die von einem gemeinsamen Wortführer zusammengehalten wird. Die Geschäftsleitung feuert sie darauf hin. Die Kollegen beschließen sich dagegen zu wehren, legen gemeinsam Klage ein und gewinnen den Prozess.

Sie sehen uns gerne zersplittert

Die Geschäftsleitung will die kämpferischen Arbeiter von dem Rest der Belegschaft isolieren, damit sie sie nicht mit in den Kampf hineinziehen. Deshalb stellt sie die 52 Kollegen von der Arbeit frei, während sie ihren Lohn weiter gezahlt bekommen. Es folgt eine lage harte Zeit, denn die Geschäftsleitung zahlt den Lohn dieser Kollegen zum Teil über einen langen Zeitraum nicht.

Ein langer harter Kampf

Die Kollegen organisieren Unterstützung von Verwandten und treffen sich regelmäßig, um ihr Vorgehen zu besprechen und zu entscheiden, um sich gegenseitig zu unterstützen und um sich Mut zuzusprechen. Etwa ein Jahr lang kämpfen sie, um wieder in den Betrieb zu kommen: Sie bauen ein Zelt vor dem Betrieb auf, machen Demonstrationen, bestimmen eine Pressegruppe, unterstützen Arbeitskämpfe von Kollegen bei anderen Konzernen und knüpfen Kontakte, bekommen viel Unterstützung von Anderen usw. Die Kollgen lassen sich nicht unterkriegen, halten durch und hören nicht auf, Druck auf DPD zu machen.

Erfolg

Nach einem Jahr gelingt es ihnen wieder in den Betrieb rein zu kommen. Jetzt geht der Kampf erst richtig los. Der Geschäftsleitung war es gelungen, die restliche Belegschaft gegen die Gruppe von Widerständigen aufzuhetzen. In langer harter Arbeit gelingt es den Kollegen, die anderen wieder auf ihre Seite zu ziehen. Es gelingt ihnen, einen 2€ höheren Stundenlohn und 7 zusätzliche Urlaubstage zu erkämpfen. Außerdem traut sich die Geschäftsleitung nun bis heute nicht, die Kollegen mit Lohnkürzungen, Arbeitszeitverlängerung oder ähnlichem anzugreifen.

Erfahrungen aus dem Kampf der Bergarbeiter - die Gewerkschaft IGBE würgt die Kämpfe ab

Mehrere Tage lang kämpften Zehntausende Bergarbeiter mit vielfältigen Aktionen gegen die drohenden Betriebsstillegungen und die angekündigte Beseitigung Zehntausender Arbeitsplätze im Steinkohlebergbau. Auf ihrem Höhepunkt reisen sie ohne Absprache mit der Gewerkschaft nach Bonn – der Gewerkschaft gelingt es, sie wieder nach Hause zu schicken.

Wie alles anfing

Im März 1997 kündigt die Regierung in Bonn an, 56.000 von 85.000 Stellen im Steinkohlebergbau zu streichen. (junge welt, 13. 3. 97). Die Gewerkschaft IGBE arbeitete von Anfang an mit den Besitzern der Zechen zusammen: Der IGBE-Vorsitzende Berger ging von Anfang an mit dem „Kompromissvorschlag“ in die „Verhandlungen“ 30.000 der 85.000 Arbeitsplätze streichen zu lassen.

Zehntausende Bergarbeiter leisten Widerstand von Demonstrationen, Straßenblockaden über Streiks bis zu Betriebsbesetzungen und Besetzungen von Rathäusern.

10.000 Arbeiter fahren vom Saarland nach Bonn!

Auf einem Höhepunkt ihres Kampfes, reisten ohne Absprache mit der Gewerkschaft, 10.000 Bergarbeiter nach Bonn, um dort Druck auszuüben auf die am nächsten Tag stattfindenden „Verhandlungen" zwischen IGBE-Führung und der Bonner Regierung. Die FDP- Parteizentrale wurde blockiert, mehrere tausend Bergleute aus dem Ruhrgebiet demonstrierten in Bonn vor dem Regierungsviertel. (Kölner Stadtanzeiger, 2.3. 97). Berger demonstrierte, auf wessen Seite er steht, indem er sich offen gegen die Kämpfe der Bergarbeiter aussprach: „Es ist gegen unseren Rat zu dieser Bewegung gekommen" (Neues Deutschland, 12.3. 97).

Die Gewerkschaft schickt sie nach Köln …

Berger verkündete auf einer Kundgebung am selben Tag in Bonn, daß man auf die Forderungen von Kohl eingehen müsse, sonst würden keine Verhandlungen zustande kommen, man müsse eben zurück in die Reviere gehen, d. h. ins Saarland und ins Ruhrgebiet, und „abwarten". Als dieser „Vorschlag" zum großen Teil auf wütende Proteste stieß, wurde er am nächsten Tag variiert: Man solle nach Köln gehen und dort auf das Ergebnis der Verhandlungen warten, verkündete Berger auf einer weiteren Großkundgebung mit Unterstützung von Lafontaine und Scharping (Kölner Stadtanzeiger, 12.3. 97). Wenn es zu keinem Ergebnis käme, so erklärte Berger vollmundig, dann würden 100000 erneut nach Bonn marschieren (ebenda, 13.3.97).

… und dann nach Hause! Dieses Manöver ging voll auf. Nach kurzem Zögern zogen bis am Mittag die Bergarbeiter aus Bonn ab, 10000 Bergarbeiter aus dem Saarland wurden nach Köln transportiert, wo sie durch ein „Kulturprogramm" und mit Reden von Scharping, Lafontaine, und diversen DGB- Fürsten eingelullt wurden. Am nächsten Tag präsentierte die IGBE in Köln ihr „Verhandlungsergebnis“ als großen „Sieg“: Bis 2005 soll es 45000 Beschäftigte weniger im Steinkohlenbergbau geben, sowie angeblich keine Entlassungen, was natürlich gelogen ist. Doch die kämpferische Stimmung der Bergarbeiter war bereits versandet: In wenigen Minuten waren die Bergarbeiter in Busse dirigiert und auf der Heimfahrt ins Saarland. Die Abwiegelei der IGBE-Führung war erfolgreich beendet, auch die Aktionen im Saarland und in Nordrhein-Westfalen wurden weitgehend eingestellt. (Westfalenpost, 13.3. 97). Wegen Blockaden der A 59 und A 3 am 10.3., der Blockade der B 9 in Bonn und der Blockade der FDP-Zentrale wird gegen mehrere Bergarbeiter ermittelt (Kölner Stadtanzeiger, 13.3. 97)

… Und noch viele Weitere!

Allgemeine Elektritzitäts-Gesellschaft (AEG) 2006 in Nürnberg, Bosch und Siemens Hausgeräte (BSG) 2006 in Berlin, Gate Gourmet 2005/2006 am Flughafen Düsseldorf …

Diskutiert weiter auf dieser Seite und vor allem im Betrieb!

02.10.2012

Diskussion über den Streik im Schienenlager: Kollegen per Flugblatt informiert

von tstg — Letzte Änderung 02.10.2012 18:04
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Gestern und Heute wurden vor dem Werk die Diskussion zur Arbeitsniederlegung im Schienenlager per Flugblatt verteilt. Die Reaktionen der Kollegen war Positiv. Einige Kollegen hatten noch nicht von der Arbeitsniederlegung gehört. Eine weitere Verbreitung der Erfahrungen ist dringend notwendig!

28.09.2012

Kollegen legen die Arbeit nieder - ohne auf die Gewerkschaft zu warten.

von tstg — Letzte Änderung 28.09.2012 22:15

Großteil der Kollegen verlässt demonstrativ die Betriebsversammlung am Mittwoch. Anschließend legt das neue Schienenlager selbstständig die Arbeit nieder. Endlich Aufklärung über die Lügengeschichten der GL gefordert. Diese Erfahrungen müssen wir auswerten! Anonyme Interview-Partner zur Streikaktion gesucht!

Kollegen verlassen aus Protest die Betriebsversammlung

Bei der Betriebsversammlung diesen Mittwoch kam es zu einer gemeinsamen Protest-Aktion der TSTG-Belegschaft gegen die Geschäftsführung! Als Kainersdorfer anfing zu erzählen wieso es richtig ist, dass wir unsere Arbeitsplätze verlieren, verließen bereits ca. 5 Kollegen demonstrativ den Raum. Die Rede der Geschäfsführerin brachte jedoch das Fass zum Überlaufen. Sie versuchte zu erklären, warum das Schienenwerk trotz 28.000 Tonnen Produktion im August Verluste mache. Für die meisten Kollegen wurde offensichtlich: TSTG macht Gewinn. Aber eben nicht GENUG Gewinn für die Herren Aktionäre und Manager von Voestalpine! Da platzte den meisten Kollegen der Kragen. Über die Hälfte der Belegschaft verließ den Versammlungsraum. Und ließ die Geschäftsführung bedröppelt zurück. Die Belegschaft hat gezeigt, dass mehr möglich ist, als nur zu hoffen und Unterschriften zu sammeln!

Welche Rolle spielten die Betriebsräte?

Die Aktion war auch auf Initiative einiger Betriebsräte entstanden, die zuvor unter der Belegschaft den Vorschlag verbreitet hatten. Leider sind sie dann selbst auch im Sitzungssaal geblieben, als ihre Kollegen aus Protest den Raum verließen. Eine solche Initiative ist sehr gut, davon müsste es noch viel Mehr geben. Aber wieso stoßen diese Betriebsräte eine Aktion an und nehmen dann nicht selbst daran Teil? Was sind die Diskussionen im BR dazu? Gibt es Widersprüche? Sollte nicht die Belegschaft mit in diese Diskussionen einbezogen werden?

Das neue Schienenlager legt selbstständig die Arbeit nieder!

Doch der Tag war noch nicht vorbei. Auch die Nachtschicht des neuen Schienenlagers war so sauer über die Lügen der Geschäftsführung, dass um 22 Uhr die 20 Kollegen ihre Arbeit spontan niederlegten und den BRV Mesaros aus dem Bett holten. Sie forderten endlich richtig informiert zu werden und mehr Klarheit über die Zukunft zu haben. Der eilig erschienene Mesaros hatte jedoch genauso wie in der Betriebsversammlung nur die bekannten Antworten parat, die wir schon 10 mal gehört haben: Gut arbeiten & hoffen – Wie immer ohne Sicherheit und schriftliche Bestätigung. Nach ca. 2 Stunden nahmen die Kollegen die Arbeit dann wieder auf. Obwohl die Kollegen die Arbeit ohne Beschluss irgendwelcher offiziellen "Vertretungsgremien" niederlegten, ist bis jetzt nichts von Abmahnungen oder sonstigen Drohungen bekannt geworden - das zeigt uns: Schon 20 Kumpel trauen sie sich nicht an den Kragen, wenn sie gemeinsam handeln, was würde eine ganze Belegschaft im Streik bedeuten? Wir von NIT sind uns sicher: Mehr solche gemeinsamen Aktionen sind wichtig, damit wir den Erhalt unserer Arbeitsplätze erkämpfen. Denken wir weiter. Wie können wir weiter Druck aufbauen? Z.B. Regelmäßig zwei Stunden nicht arbeiten bis wir schriftliche Garantien für den Erhalt unserer Arbeitsplätze bekommen? Auf Betriebsversammlungen diskutieren, wie wir die Schließung verhindern, statt uns von Kainersdorfer und Co. zutexten zu lassen?

Alle Kollegen informieren und den Kampf an die Öffentlichkeit tragen - berichtet selbst auf NIT!

Die ersten selbstständigen Kampfaktion der Kollegen nach den Bummelstreiks im März! Wie es zu der Aktion gekommen ist und wie sie genau abgelaufen ist sollten alle Kollegen auf NetzwerkIT nachlesen können. So kann außerdem in der Öffentlichkeit bekannt werden, was im Betrieb passiert ist. Deshalb nun hier ein Aufruf an alle Kollegen und besonders die des neuen Schienenlagers: Berichtet uns genauer, was am vergangenen Mittwoch passiert ist! Ruft einfach auf 01623373230 an oder schreibt uns an tstg@labournet.info . Ihr bleibt natürlich wie immer anonym. Gemeinsam stellen wir sicher, dass keine Informationen veröffentlicht werden, die verraten könnten, von wem die Informationen stammen.

23.09.2012

Offener Brief eines Kollegen

von tstg — Letzte Änderung 23.09.2012 19:25

Wir geben den offenen Brief eines Kollegen aus der Kommentarfunktion vom 22. September hier wieder.

Offener Brief!

Psalm 22: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Oder:

Mein Gott, mein Gott, warum hat die IG-Metall die TSTG verlassen?

Nach übereinstimmen Informationen aus dem BR, und meiner persönlicher Wahrnehmung ist die Betreuung der IGM bzw. durch Herrn „L“ (L = Lustlos) mega mangelhaft! Bei der TSTG geht es bekanntlicherweise um „alles oder nichts“, der Kampf um die Zukunft der TSTG findet zurzeit „ohne die IGM statt“! Die angedachte Führungsrolle im Arbeitskampf (ausgerufen auf der BV, am 14.3.12, von Jürgen Dzudzek 1. Bevollmächtigter der IGM-DU) wird nicht angenommen, und das vor dem Hintergrund eines gewerkschaftlichen Organisationsgrad von fast 90%, und einer endgültigen Schließung, zum 31. 12.2013! Dann sind 450 Kumpel ohne Arbeit! Das ist für jeden Gewerkschafter bei der TSTG nur noch eine Schande und beschämend!

Hier nun die Fakten, des Versagens, wo feste Absprachen nicht eingehalten wurden:

  1. Es sollte ein Mitgliederbrief an die IGM-Mitglieder der TSTG geschrieben werden, mit dem Thema: Verlängerung der Produktion, bis zum 31.12.13. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  2. Termin: Berthold Huber 1.Vorsitzender der IG Metall - Dr. Rüdiger Grube Vorstandsvorsitzender DB-AG, und Oliver Kraft, Vorstandsvorsitzender DB-Netz. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  3. Termin: Ronald Pofalla CDU, Chef des Bundeskanzleramts, mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, und dem BR, IGM. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  4. Termin: Michael Groschek SPD, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie dem BR, IGM. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  5. TSTG- Aufsichtratssitzung, am 17.9.12 in Berlin, wer war nicht da? Genau… Herr „L“ von der IGM.
  6. BR-Klausurtagung, am 23.9.12. Wer hat abgesagt? Genau… Herr „L“ von der IGM.
  7. Planung: TSTG- Aktion, in der 42 KW vor der DU-Rathaus, mit dem OB - Sören Link. Kümmerer für die Vorbereitung und Organisation. Genau… Herr „L“ Ergebnis bis heute = Fehlanzeige!
  8. Präsenz Zeigen… bei den Kollegen im Betrieb. Genau… wollte Herr „L“ machen. Ergebnis bis heute = Fehlanzeige!
  9. Änderung des „Beschäftigungssicherungstarifvertrag“ für die TSTG. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  10. Wichtiges Vorgespräch, zum Strategietreffen, am 13.9.12 mit den externen Beratern des BR… Prof. Dr. Gross (Wirtschaftsprüfer), Dipl. Ing, Rolf Plake (Wertarbeit), Werner Albry. Wer hatte keine Zeit? Genau… Herr „L“ von der IGM.

Diese Auflistung ist nur ein kleiner Ausschnitt, und somit nicht vollständig, wo man keine Zeit, Lust, oder Bock hatte sich mit diesen Themen der TSTG herumzuschlagen! Das zeigt aber auch welche Wertschätzung man gegenüber der TSTG-Belegschaft hat. Bei TKS, HKM, oder AM, wäre so ein verhalten undenkbar, dass hätte sofort Konsequenzen für den betreuenden Sekretär gehabt! Man kann das Thema TSTG ja auch aussitzen bis, zum 1.4.14, dann hat sich die Sache von selbst erledigt. Toll! So eine Behandlung haben wir als TSTG`ler von „unsere IGM“ nicht verdient. Ich überlege es mir zurzeit ernsthaft, als IGM-VM, aus der IGM auszutreten. Noch einmal: Das ist eine Schande wie man mit uns umgeht!

27.08.2012

Es herrscht *relative* Ruhe – ein Zwischenstand

von tstg — Letzte Änderung 27.08.2012 22:55

Bei der TSTG ist eine gewisse Normalität und Ruhe eingekehrt, aber das ist relativ. Die Stimmung ist tendenziell gereizt, wenn das auch zum Teil unter der Oberfläche brodelt. Vermutlich als Reaktion auf diese Stimmung werden Leiharbeiter eingestellt und die Betriebsratsführung sieht sich gezwungen ein bisschen Aktiv zu sein. Die Situation lässt uns Ahnen, welchen Druck die Belegschaft der TSTG ausüben kann auf die Geschäftsleitung der TSTG, auf die Betriebsratsführung bei TSTG und auf Voestalpine selbst.

Leiharbeiter werden Eingestellt

Die Politik der Geschäftsleitung der TSTG scheint neuerdings ins Gegenteil umzuschlagen: Es werden neue Leute eingestellt. 4 Leiharbeiter wurden eingestellt und 6 weitere sollen angeblich noch eingestellt werden. Viele wundern sich, was das zu bedeuten hat. Warum stellen die heute Leute ein, wo sie noch gestern möglichst viele mit Abfindung und Altersteilzeit nach draußen schicken wollten?

Doch es ist auch ständig zu merken, dass die Anzahl der Kollegen im Werk kaum ausreicht. Viele haben sich bereits mit einer Abfindung aus dem Werk zurückgezogen, seit Bekanntgabe der Schließungspläne ist der Krankenstand besonders hoch und jetzt kommt noch hinzu, dass viele Kollegen im Urlaub sind. Für die übrigen Kollegen ist die Arbeitsbelastung um so höher. Dabei ist es ganz offensichtlich, dass die Auftragslage so gut ist, dass Voestalpine keinen noch so kleinen Produktionsausfall will. Bei dieser verstärkten Arbeitsbelastung ist die Stimmung unter den Kollegen gereizt. Bei der erhöhten Arbeitsanstrengung können leichter absichtlich oder unabsichtlich Fehler passieren, die den Konzern teuer zu stehen kommen, und der Ausfall eines Kollegen für den kein Ersatz da ist, kann gegebenenfalls das ganze Werk lahm legen.

Der Schluss liegt nahe, dass sich Voestalpine unter diesen Umständen gegen unvorhergesehene Ereignisse absichert und lieber noch ein paar Leiharbeiter einstellt. Das Besondere an Leiharbeitern ist ja auch, dass die Geschäftsleitung sie leichter als die Festangestellten wieder auf die Straße setzen kann, wenn Voestalpine sie wieder nicht mehr braucht.

Die Betriebsratsführung regt sich.

Ebenfalls interessant ist das Verhalten der Betriebsratsführung. In den letzten Wochen zeigt sie wieder etwas verstärkte Aktivität. Es gab noch einmal eine sogenannte Infoveranstaltung, der Betriebsrat hat einen News Ticker verteilt und sammelt zum wiederholten Male Unterschriften gegen die Schließung. Einige Kollegen vermuten, dass die Betriebsratsführung diese Aktivitäten vor allem deshalb entfaltet, weil sie von der Belegschaft unter Druck gesetzt wird. Regelmäßig äußern Kollegen ihren Unmut über die Untätigkeit von Betriebsräten. Sie zitieren sie z.B. herbei und fordern sie auf Rechenschaft darüber abzulegen, was sie z.B. konkret gegen die Werksschließung und für die Sicherung der Arbeitsplätze unternehmen. Um ihren Status als Stellvertreter der Belegschaft nicht zu verlieren, muss die Betriebsratsführung also wenigstens etwas machen. Wirkungsvolle Kampfmaßnahmen ergreifen sie deshalb natürlich noch lange nicht. Unterschriftensammlungen gegen die Schließung zum jetzigen Zeitpunkt halten die allermeisten Kollegen eher für „einen Witz“.

Was können die Kollegen tun?

Interessant ist auch die Fragen, wie erreicht werden kann, dass wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden, wenn die Stimmung im Werk wieder umschwingt. Zum Beispiel wenn der geplante Schließungstermin näher rückt: Was kann getan werden, damit beim nächsten mal mehr passiert, als das der Betriebsratsvorsitzende anfängt zu weinen?

Wie können wir erreichen, dass die nächste Demo nicht abseits von jeder Zivilisation durch den Wald führen wird? Was ist dazu nötig? Ein Kollege schreibt in einem Kommentar auf dieser Seite : „Das die Arbeiter zu arbeiten haben und sich nicht einmischen sollen ist schon eine Freche Bemerkung.“ [Anonymer Benutzer 21.08.2012 21:45] Wie können wir mehr machen als Unterschriften sammeln? Durch den Aufschub der Schließung bleibt uns jetzt mehr Zeit. Wie können wir uns vorbereiten? Was lernen wir z.B. von den Kollegen bei Opel und in Rheinhausen? Was müssen wir wie sie machen und was müssen wir anders machen?

Man kann übrigens im `Forum` (natürlich ebenfalls anonym) eigene Gespräche eröffnen zu selbst gewählten Themen, z.B. um neue Diskussionen anzustoßen, für die Kollegen wichtige Informationen anonym zu veröffentlichen usw.

17.07.2012

Es ist nicht genug Geld da? Für wen ist nicht genug Geld da?

von tstg — Letzte Änderung 17.07.2012 22:43
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Während Voestalpine Rekordgewinne macht, sollen die Kollegen der TSTG ihre Arbeitsplätze verlieren, um die Profite der Aktionäre noch weiter zu steigern. Die Aktionäre jubeln, die Vorstände schwimmen im Geld, die Kollegen bei TSTG werden im Dunkeln gelassen.

Die Kollegen der TSTG fürchten um ihr Einkommen und tappen im Dunkeln

Die Unsicherheit über die Zukunft ist zum stetigen Begleiter bei der Arbeit geworden. Man hat den Kollegen gesagt, dass alles ein Jahr aufgeschoben ist, aber wo danach das Geld zum Leben her kommen soll, weiß immer noch keiner. Was hinter verschlossenen Türen gespielt wird, bekommen die Kollegen nur gerüchteweise mit. Es türmen sich die Fragen. Der Beitrag eines Kollegen spiegelt wieder, was viele denken: „Wir machen laut Kainersdorfer Miese!! ca. 14,5 Mio.€ ,warum haben wir im Mai ca 1,2 Mio.€ Gewinn gemacht? Produzieren im Juli trotz Stillstand ca.18000 Tonnen. Warum sagt der BR nicht das wir über den Winter auf Lager Walzen sollen? Was ist mit dem 58Jahrgang und Älter ca. (80Ma.). Warum ist unser BR so RUHIG? Haben die Jungs alles im Trockenen? So wie WD. [Wilfried Döhler] der nach Wedau geht!!!! Haben unsere AR gutes Geld bekommen einige Reden von sechstelligen Summen!?, damit wir mit 1,0 Abgeschoben werden???“

Die Aktionäre hingegen können jubeln

Voestalpine hat im GJ 2011/2012 den höchsten Umsatz der Konzerngeschichte gemacht:12,058 Milliarden €! Das ist ein Anstieg um 10 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Das kommt auch gleich den Aktionären zu gute: Voestalpine schüttet an Sie insgesammt 136.000.000 € aus! Das wird auf der Hauptaktionärsversammlung am 4. Juli verkündet. Was haben die dafür getan?

Gleichzeitig drückt das Kartellamt für Voest beide Augen zu

Vor kurzem wurde bekannt, dass Voestalpine für ihre mafiamäßigen Preisabsprachen mit den „Schienenfreunden“ von ThyssenKrupp und Co., die zwischen 1998 und 2008 liefen, eine läppische Kartellstrafe von nur 8,5 Millionen € bekommen soll. (Davon entfallen 4,5 Millionen auf die BWG in Butzbach und 4 Millionen auf TSTG.) Begründung ist, dass der Konzern sich als Kronzeuge gegeben hat. (Zum Vergleich: ThyssenKrupp muss ganze 103 Millionen zahlen.)

Und auch die Vorstände schwimmen im Geld

Die Vorstandsgehälter des 8-Köpfigen Vorstandes von Voest haben sich von 10,1 Millionen im letzten Jahr auf 20,2 Millionen in diesem Jahr verdoppelt! Unter anderem wegen Riesen-Abfindungen: Franz Hirschmanner (Division Stahl) wurde der Abschied mit 3,5 Millionen € versüsst, Wolfgang Spreitzer (Division Profilform) mit 2,6 Millionen €, Josef Mülner (Division Bahnsysteme) musste sich mit 1,2 Millionen begnügen. Im Ernst: Arbeiten die etwa härter als unsereins?

Ist also nicht genug Geld da, oder liegt es nur woanders?

08.07.2012

Kommentar eines Kollegen: Betriebsratsvorsitzender Mesaros verkauft die Belegschaft und dann auch noch für dumm.

von tstg — Letzte Änderung 08.07.2012 23:15

Kollege postet ausführlichen Kommentar bei NIT - Er wird hier in unverändert wiedergegeben: Abfindungsfaktor 1,5. Alter von Betriebsrats Kollegin Hinz gelüftet. Was kann man Mesaros noch glauben?

Abfindungsfaktor 1,5

1,5 mal Monats brutto mal die Beschäftigungsjahre, dies ist der Abfindungsfaktor, der im finalen Sozialplan steht, so berichtet Mesaros am 05.07.12 im Pausengespräch in der gut besuchten Walzendreherei. Dieser Faktor beträfe aber nur die Jahrgänge bis 58 und niedriger, freut sich Mesaros, da er wie auch sein Aufsichtsrat Kollege Döhler genau dort hinein passen.

Alter von Betriebsrats Kollegin Hinz gelüftet!

Zu recht. Altersteilzeit für Frau Hinz oder nicht, auch dieses Geheimnis wurde von Mesaros im Pausengespräch in der Walzendreherei durch eine Dreisatz Rechnung gelöst. Auf die Frage von einigen Kollegen, wie lange die Altersteilzeit von Kollegin Hinz gehen würde, beantwortete Mesaros diese mit 6 Jahre, 3 Aktive und 3 Passive. Auf die Frage wie alt den Kollegin Hinz nach der Altersteilzeit wäre, beantwortete Mesaros mit: 60 Jahre. Hier liegt ganz klar ein grober Verstoß gegen das Altersteilzeitgesetz vor! Ob Kollegin Hinz sich diesen Vorteil wegen ihres BR – Mandats erschlichen hat, lassen wir mal hier offen.

Die Verantwortlichen sind, Mesaros der darüber Kenntnis hatte und Döhler, der in den letzten Monaten die Altersteilzeitgespräche geführt hatte. Hier handelt es sich um einen Betriebsrats Vorsitzenden einen Betriebsrat und beide gehören zum Aufsichtsrat und verstoßen gegen das BetrVG ; AGG ; Altersteilzeitgesetz und kennen schon den finalen Sozialplan obwohl dieses ständig Dementiert wird.

Was kann man Mesaros noch glauben?

Verstrickt Er sich doch immer wieder in seinen verschiedenen Aussagen, hat er seine Schäflein schon im trockenen gebracht? So ein Betriebsratsvorsitzender ist einfach nur eine Schande und muss so schnell wie möglich abgewählt werden, bevor er der Belegschaft noch mehr Schaden zufügt! Dieses scheint ja erst die Spitze des Eisberges zu sein.

Eine Abwahl von seitens des Betriebsrats Gremiums halte ich für sehr unwahrscheinlich, da Mesaros durch die Konstellation immer eine Mehrheit hat, da hilft nur Druck von der Belegschaft, bevor es zu spät ist!

Ich wünsche der Belegschaft der TSTG im Kampf gegen die Schießung alles Gute!!!

Ein Freund der Schiene

NACHTRAG: Korrektur eines anderen Kollegen.

"Der Faktor 1.5 ist nicht gesagt worden,sondern man sprach vom alten Sozialplan und sagte es wäre schön wenn mann einen Faktor von 1,5 aushandeln könnte, wenn ein neuer Sozialplan gemacht werden müsste !!"

05.07.2012

Betriebsrats-Info: TSTG Schließung für Ende 2013 geplant

von tstg — Letzte Änderung 05.07.2012 00:15

Die Schließung der TSTG ist bis Ende 2013 aufgeschoben. Die Stimmung unter den Kollegen ist gedämpft. Der Aufschub bedeutet auch, dass eine Abwicklung der TSTG für die Geschäftsleitung leichter wird. Doch am Ende kommt es auf die Kollegen an. Eine Entscheidung über den Antrag der Linksfraktion im Bundestag, wird ebenfalls hinausgezögert.

Ein Jahr länger bis zur Schließung

Die TSTG wird noch bis Ende 2013 bestehen bleiben. Die DB hat genügend Aufträge für das Schienenwerk. Das haben die Kollegen gestern Mittag (4.7.) bei der Betriebsrats-Info erfahren. So richtige Freude über die Nachricht gab es nicht. „Ein Jahr länger, was macht das schon“, murmelt ein Kollege resigniert. Trotzdem heißt diese Nachricht erst einmal durchatmen. Einige Kollegen überlegen auch, ob die Geschäftsleitung sich möglicherweise nicht traut, das Werk schon in den nächsten Monaten dicht zu machen, und auch deshalb die Schließung aufgeschoben wird.

Ein Jahr länger Zeit für die Abwicklung

Für die Geschäftsleitung bedeutet der Aufschub mehr Zeit, um das Werk in kleinen Scheibchen abzuwickeln. Sicherlich werden sie versuchen in dem kommenden Jahr Stück für Stück noch mehr Kollegen mit Altersteilzeit und Abfindung aus dem Werk zu bekommen, damit möglichst wenige noch auf einem Haufen sind, wenn das Werk am Ende dicht gemacht werden soll. Die übrigen können in dieser Zeit leicht müde werden sich zu widersetzen. Voestalpine und die Geschäftsleitug der TSTG müssen so weniger befürchten, dass viele Kollegen zusammen widerstand leisten. Denn das ist es letztlich wovor sie Angst haben und was sie verhindern wollen.

Ein Jahr länger Zeit den Widerstand vorzubereiten

Aber das alles Hoffnungslos sei, ist damit lange nicht gesagt. Am Ende kommt es auf die Kollegen an, ob sie die Schließung einfach so hinnehmen werden. Das weitere Jahr bedeutet auch ein Jahr länger Zeit, um sich zusammen zu tun und Widerstand zu organisieren. Vielleicht sollte man in der Zeit z.B. mal den BR absetzen und neu wählen?

Dieser Antrag im Bundestag

Eine Entscheidung über den Antrag im Bundestag darüber, dass sich die Regierung für einen Verkauf der TSTG durch Voestalpine an die Deutsche Bahn einsetzen möge, wird ebenfalls weiter aufgeschoben: Bei der Sitzung im Bundestag am vergangenen Freitag wurde nicht etwa beschlossen, dass der Antrag in den Verkehrsausschuss gegeben wird. Er wurde statt dessen erst einmal an den Wirtschaftsausschuss weiter gereicht. Das heißt: Statt konkret zu werden soll erst mal allgemein über den Antrag und seine wirtschaftlichen Folgen geredet werden. Die Sache wird also hinausgezögert. Auf der Versammlung am Mittag wurden nur wenige Worte zu dem Antrag verloren.