2013
Sub-Archive
22.05.2013
Handouts zum Sozialplan
Hier kann man die Handouts der Geschäftsführung zum Sozialplan herunterladen. In den Kommentaren können Fragen gestellt werden. Wir versuchen sie schnellstmöglich zu beantworten.
17.05.2013
Wachhund kläfft gegen Unterstützer
Bei der Versammlung am Mittwochmorgen verteilte ein Unterstützer Materialien von Netzwerk IT an die TSTG-Kollegen. Ein Gewerkschaftsfunktionär flippt daraufhin aus, brüllte herum und rief die Polizei. Seine Aussage: Die Anweisung, Netzwerk IT von TSTG-Versammlungen fernzuhalten, käme von "ganz oben" in der IG Metall.
Wir fragen uns:
- Warum hat die Führung der IG Metall in Frankfurt (so ausdrücklich der IGM-Rausschmeißer Willi L.) ein Problem damit, wenn Kollegen von außerhalb die TSTG-ler unterstützen?
- Warum richtet sich die Aggressivität mancher Betriebsräte und IGM-Funktionäre in Duisburg gegen Unterstützer statt gegen die Voest-Manager? Warum wird der Arbeitskampf nicht so aggressiv geführt wie die Ausfälle gegen Leute, die sich solidarisieren?
- Warum steht die Haltung der IG Metall in solchem Widerspruch zur Haltung der TSTG-Kollegen, die mehrheitlich die Verteilaktion begrüßten?
Hier geht es zur Nachricht.
Kommentar zu PEAG
Hier ist ein sehr aktueller Kommentar aus dem Blog mit einer Warnung an die TSTG-Beschäftigten zur Transfergesellschaft PEAG.
Hallo zusammen,
mir kommt die ganze Sache mehr als bekannt vor. Ich arbeite seit langem in einem anderen Stahlwerk, das vor einiger Zeit verkauft wurde. Dort hat sich dieselbe Lügengeschichte abgespielt. Die besorgten Mitarbeiter wurden gezielt vom Betriebsrat beruhigt, das niemandem gekündigt wird. Das Gegenteil war der Fall. Mitarbeiter wurden im Beisein des Betriebsrats unter Druck gesetzt, so dass diese weinend an ihren Arbeitsplatz zurück kehrten. Bei diesen Gesprächen wurden sie unter Druck gesetzt, Auflösungsverträge oder den Übergang zur PEAG zu unterschreiben. Auf diese Art und Weise wurde ca 2/3 der Belegschaft entsorgt, und das ziemlich Kostenoptimiert. Ich weiß von keinem transferierten Mitarbeter, der durch die PEAG weiterqualifiziert wurde und dadurch einen neuen Job bekommen hat. Völlig Ungelernte wurden in Computerkurse gesteckt, wo sie gerade mal lernten, wie man einen PC anschaltet. Deswegen sollte sich keiner der TSTG Kollegen Illusionen machen, das die PEAG ein gangbarer Weg ist, um wieder in Lohn und Brot zu kommen. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, das sich soviel Widerstand wie möglich lohnt, denn nur dann kann man das Maximum aus dem Unabwendbaren für sich herausholen.
13.05.2013
Warum die Transfergesellschaft dem Arbeitgeber nutzt
Die PEAG zu der ein Großteil der Kollegen nach den Plänen von Voest und den TSTG-Betriebsräten wechseln soll ist eigentlich vor allem eine bequeme und kostengünstige Möglichkeit für sie das Problem von hunderten Stahlarbeitern ohne Arbeit zu lösen und uns sozusagen zu „entsorgen“.
60% unseres beherigen Lohnes werden wir bei der PEAG von der Arbeitsagentur erhalten, sodass Voest fein raus ist und darauf bedacht sein wird, dass möglichst wenige von uns auf ihre Kündigungsfrist bestehen, denn damit würde es teurer für sie.
Für den Arbeitgeber bedeutet die Entsorgungsgesellschaft erstmal, dass er gegen Kündigungsschutzklagen absichert, denn wenn die PEAG formal zum Arbeitgeber wird, ist eine Kündigungsschutzklage ausgesschlossen.
Im Bereich Weiterbildung hat uns eine solche Gesellschaft nicht viel zu bieten, der Betriebsrat weiß selbst sehr genau, dass ein Großteil der Kollegen von TSTG auf dem Arbeitsmarkt als „schwer vermittelbar“ gelten und kaum Aussicht auf einen weiteren Arbeitsplatz haben. Daran wird die PEAG nichts ändern.
Alles in allem eine Runde Sache für alle Beteilligten außer uns, und der Betriebsrat kann sich dafür auch noch brüsten „sozialverträgliche“ Lösungen gefunden zu haben.
Sozialplan-Verarsche! Wo sind unsere Ersatzarbeitsplätze?
Das ist also das Ergebnis von einem Jahr „Arbeitskampf“ à la IG Metall?! Die meisten TSTG-ler sollen in einer Transfergesellschaft landen - und ab 2015 voraussichtlich in der Arbeitslosigkeit!
Wo sind die versprochenen Ersatzarbeitsplätze? Willi Segerath hat uns doch versichert, in der deutschen Stahlindustrie sei noch niemals jemand arbeitslos geworden. Genau so Mesaros. Genau so Kenan Ilhan. Sie alle sind nächstes Jahr fein raus und haben nichts mehr damit zu tun, wenn die TSTG erst abgewickelt ist.
Mesaros, Kenan Ilhan, Dieter Liesken, Jürgen Dzudzek - sie alle haben uns immer gesagt, ein Streik würde uns nur schaden. Jetzt sehen wir, was uns die Weiterarbeit, die irrsinnige Mehrarbeit und die Rekordergebnisse im Oktober gebracht haben!
Wir fragen Mesaros, Ilhan, Liesken, Dzudzek: War das der „Arbeitskampf“? Oder hat Euch Voest dafür bezahlt, einen wirklichen Kampf zu verhindern? Auch jetzt noch versuchen diese Herren uns vom Arbeitskampf abzuhalten. Nachdem wir uns vorgenommen hatten, ab diesem Montag die Arbeit niederzulegen, hat Mesaros dies in einer E-Mail in der letzten Woche abgewiegelt.
Heute um 9 Uhr ist Info-Versammlung. Dort haben wir die Möglichkeit, uns selbst zu überlegen, was wir machen wollen. Wollen wir uns länger von diesen Herren verarschen lassen oder wollen wir selbst eine Streikleitung bestimmen und ab sofort die Arbeit niederlegen?
PS: Liebe Kollegen bei TKS - Ihr könnt jetzt miterleben, wie die örtliche IG Metall mit Kollegen aus der Stahlindustrie umgeht.
11.04.2013
Wie gehts weiter mit TSTG?
Das folgende Flugblatt verteilten wir heute morgen vor der Frühschicht.
Wie sieht die Lage aus - ein Jahr nach der Schließungsnachricht?
Voest will weiter die Marktteilnehmer bestimmen
Obwohl es offenbar mehrere Kaufinteressenten für die TSTG gibt, weigert sich Voestalpine zu verkaufen. Die lächerliche Bedingung aus Linz: TSTG wird nur verkauft, wenn dort mehrere Jahre keine Schienen mehr produziert werden (was sie offiziell abstreiten). Sollen wir Pralinen produzieren? Das ist nichts anderes als eine Fortsetzung der Kartellpolitik durch Voest. Und eine Verhöhnung der Kollegen.
Ergebnisse von einem Jahr Arbeitskampf
Fragt sich, was wir - Arbeiter und Angestellte der TSTG - tun können, um Voest zum Weiterbetrieb oder zum Verkauf zu zwingen. Gegen das Mittel der Arbeitsniederlegung hieß es immer wieder, damit würden wir unsere Arbeitsplätze gefährden und es würde nichts bringen. Wir fragen: Was hat uns denn ein Jahr Weiterarbeiten gebracht?
Welche Machtmittel haben wir?
Um Druck aufzubauen, müssen wir wissen, wie wir Voest am meisten weh tun: Welche Aufträge (just-in-time) stehen noch aus? Wie können wir Voest durch öffentlichkeitswirksame Aktionen übers Image angreifen? Die TSTG ist nicht das einzige von Schließung bedrohte Werk in Duisburg. Hier sind zigtausende Arbeitsplätze bedroht. Lässt die Politik es darauf ankommen, dass TSTG zum Funken in diesem Pulverfass wird?
Was können wir als nächstes tun? - Einige Anregungen dazu:
- Gemeinsame Demo mit den Kollegen der ISE durch Duisburg
- Wir ketten uns öffentlichkeitswirksam an Schienen fest
- Besuch bei Zulieferern oder Kundenbetrieben (z.B. in Witten)
- Bummelstreik in der Produktion / Wir blockieren die Auslieferung
28.03.2013
„Ihr könnt mit allen reden oder mit keinem!“
Bei der TSTG in Duisburg scheint die Geschäftsführung den Druck auf die Belegschaft erhöhen zu wollen, indem einzelne raus gegriffen und bedroht werden.
Schon vorletzte Woche hat die Geschäftsführung einen Kollegen „vorgeladen“, der zuvor in einem Interview vom hohen Krankenstand bei TSTG und den Todesfällen berichtet hatte. Der Rest der Schicht entschied sich gleich mit ihm zu gehen, um zu verhindern, dass Druck auf einzelne TSTGler ausgeübt wird, weil sie im Fernsehen allgemein bekannte Tatsachen wiederholen. Am Ende war es wohl eher Geschäftsführer Weiss, dem die Knie schlotterten – im Angesicht von etwa 150 TSTGlern, die ihre Arbeit liegen gelassen hatten.
Verstanden hat die Geschäftsführung aber anscheinend nicht, was ihr Verhalten bedeutet. Nur wenig später, bei der Betriebsversammlung letzte Woche Dienstag, warteten Pfeiler und Ebner bis zum Ende der Versammlung, um dann einem Kollegen auf dem Weg nach Hause den Weg zu versperren und ihm noch im Auto auf seine Redebeiträge vorher anzusprechen. Er soll dabei als Lügner bezeichnet worden sein.
Die Lügner sind aber die Geschäftsführer selbst und als der Betroffene und andere Kollegen ihnen genau das in der Versammlung ins Gesicht gesagt haben, haben sie den Mund nicht aufbekommen. Man hätte meinen können, die Geschäftsführer haben genug Geld von Voest kassiert, um jetzt wenigstens mit der ganzen Belegschaft zu sprechen, statt einzelne zu bedrohen. Die Belegschaft hat auf jeden Fall mit der geschlossenen Begleitung des Kollegen genau die richtige Reaktion gezeigt.
20.03.2013
Die Geschäftsführung auf die billigeren Plätze verwiesen
Eine große öffentlichkeitswirksame Diskussion haben Betriebsrat und Gewerkschaften einerseits und die TSTG-Geschäftsführung andererseits bei einer Betriebsversammlung am vergangenen Dienstag geführt.
Mit Karl Ebner und Hans Pfeiler war die Geschäftsführung bei der Betriebsversammlung stark vertreten, auf die Fragen und empörten Zwischenrufe der Kollegen, hat aber weder der eine noch der andere eine befriedigende Antwort gegeben. Viele hatten es nicht anders erwartet; nicht umsonst, wurde bei der Versammlung mit der Tradition gebrochen, dass die erste Reihe für die Geschäftsführung reserviert ist, die Beschäftigten von TSTG besetzten diese Plätze. Der Geschäftsführung wurde von der Belegschaft der Handschlag verweigert.
Bei der dreistündigen Betriebsversammlung, bei der fast die ganze Belegschaft der TSTG anwesend war, nahmen außerdem Willi Segerath Betriebsratsvorsitzender von TKS, der Oberbürgermeister von Duisburg Sören Link, sowie mehrere Gewerkschaftssekretäre des DGB, der IGM und von Ver.di teil.
Während sich am Mikrofon um Sozialplan und die Möglichkeit eines Werksverkaufs diskutiert hin und her diskutiert. Ist bei nach drei Stunden immer noch keine konkrete Perspektive rausgekommen, mit welchen Mitteln auch nur eine Forderung der Belegschaft durchgesetzt werden könnte.
Trotzdem spitzt sich der Konflikt zu. Die Stimmung auf der Versammlung beschrieb uns ein Kollege so: "Langsam wächst die Wut!"
Unterdessen wurde die Debatte im Parlament zur Zukunft von TSTG auf die Zeit nach Ostern verschoben.
16.03.2013
Kollege wird nicht allein gelassen
Passende Antwort auf einen Einschüchterungsversuch: Nachdem ein Kollege infolge eines WDR-Interviews zur Geschäftsführung zitiert wurde, erhielt er bei seinem Gang nach oben Begleitung von 150 anderen Kollegen. Das Ergebnis: Volles Büro und volle Gänge, ein schwitzender Manager Weiss, der nervös mit Pfeiler telefoniert - und über eine Stunde Produktionsstillstand.
Wichtigstes Ergebnis dieser Aktion ist aber: Die Belegschaft der TSTG hat zusammengestanden gegen den Versuch, einzelne zu bedrohen und einzuschüchtern.
Hier und an dieser Stelle gibt es Links zur Aktion am Mittwoch.
11.03.2013
Arbeitsniederlegung am 13.3.
Am kommenden Mittwoch wird zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr die Arbeit bei der TSTG niedergelegt. In diesem Zeitraum wird vor Tor 1 eine Streikkundgebung stattfinden.
Mehr Infos in Kürze.
28.02.2013
Wahlkampf in Düsseldorf
Etwa 200 KollegInnen nahmen heute an der Kundgebung zum Erhalt der TSTG in Düsseldorf teil. Es sprachen der Betriebsratsvorsitzende, zwei Minister, ein Oppositionsführer, Abgeordnete und IG-Metall-Funktionäre.
Zusammenfassung der Beiträge der Minister Schneider und Duin (beide SPD)
"Wir wollen das Schienenwerk erhalten. Wir versprechen nichts. Die Bundesregierung (CDU-FDP) muss sich kümmern."
Zusammenfassung des Beitrags von Laumann (CDU)
"Wir wollen das Schienenwerk erhalten. Wir versprechen nichts. Die Landesregierung (SPD-Grüne) muss sich mehr einsetzen."
Es fielen noch Worte über "Druck aufbauen" - danach ging es zurück nach Duisburg an die Arbeit.
Kommentar eines Kollegen: "Blabla."
Wir fragen uns: Wollen wir wirklich darauf vertrauen, dass diese Leute uns helfen?
PS: Zur geplanten und dann wieder abgesagten Geheimreise des BR-Vorsitzenden nach Österreich wurde kein Wort gesagt.
27.02.2013
Wirbel um Mesaros' Geheimtrip nach Österreich
Erst ja, dann nein. Die Nachricht von einer bevorstehenden Geheimreise von Mesaros nach Österreich, die heute an die Kollegen durchgesickert ist, hat für viel Aufregung und Verwirrung gesorgt. Angeblich wollte sich der BR-Vorsitzende allein mit Kainersdorfer treffen - nach eigener Aussage "zum Wohl der Belegschaft".
Die Sache wirft einige Fragen auf:
- Was sollte der Zweck der Reise sein? Ging es um Sozialplan, Investoren oder was?
- Von wem ging die Initiative aus? Von Voest oder dem Betriebsrat?
- Wussten die anderen Betriebsräte davon?
- Warum will der BR-Vorsitzende ausgerechnet in der jetzigen Situation allein mit Voest verhandeln?
- Warum wurde alles geheim gehalten?
- Warum wurde die Reise jetzt wieder abgesagt?
Viele Kollegen haben es satt, trotz unzähliger BR-Infoveranstaltungen nicht informiert zu werden. Hier über die Kommentarfunktion bestünde die Möglichkeit dazu.
Morgen mittag findet die Fahrt zum Landtag nach Düsseldorf statt.
21.02.2013
Voest will die TSTG am 31.12. auf's Abstellgleis stellen
Bericht von der Betriebsversammlung am Donnerstag, 21. Februar.
Bei der gestrigen Betriebsversammlung bekräftigte die Geschäftsführung nochmal, dass sie an ihrem Plan festhält, die TSTG zum 31.12.2013 zu schließen. Geschäftsführer Pfeiler selbst war nicht anwesend. Hatte er Angst vor den wütenden Reaktionen der TSTGler?
Obwohl die Stimmung auf der Betriebsversammlung wütend und aufgebracht war, konnten sich gestern keine Protestaktionen entwickeln. Die Versprechungen des Betriebsrats, einen bisher unbekannten Investor, der die TSTG übernimmt aus dem Hut zu zaubern, haben sich bisher nicht bewahrheitet. Jetzt steht der Betriebsrat mit leeren Händen da und kann uns für den Sozialplan nix versprechen außer einer Beschäftigungsgesellschaft, die uns die Zeit ein vielleicht zwei Jahre bis zur Arbeitslosigkeit überbrückt.
Gerüchten zufolge sollen die etwa 60 Kollegen, die ihren ersten Arbeitsvertrag nicht mit Thyssen geschlossen haben, sogar ganz ohne Sozialplan auf die Straße gesetzt werden.
Am 28.2. werden die TSTGler nach Düsseldorf vor den Landtag ziehen: Treffpunkt ist um 12 Uhr vor Tor 1. Am 19.3. soll es dann eventuell einen Besuch in Aachen bei den ebenfalls vom Verlust ihrer Arbeitsplätze bedrohten Kollegen von Bombardier – ebenfalls Zulieferer der DB – geben.
11.02.2013
Werksschließung bei TSTG - Stellenabbau bei ThyssenKrupp - Was können wir gemeinsam tun?
Heute morgen verteilten wir das folgende Flugblatt vor den Toren 1 und 10.
Verhandlungen über TSTG gescheitert
Die Gespräche zwischen Betriebsrat und Voestalpine über die Zukunft des Duisburger Schienenwerks sind vergangenen Montag gescheitert. Voest will weiter schließen. KollegInnen der TSTG besetzten daraufhin die Büros der Geschäftsleitung. Am Dienstag legten die KollegInnen zwei Stunden die Produktion still
ThyssenKrupp streicht mindestens 2000 Jobs
Am Freitag meldete ThyssenKrupp den Plan, mindestens 2000 Stellen in der europäischen Stahlindustrie abzubauen. Betroffen wären auch Jobs in Duisburg.
Kahlschlag in Europas Stahlindustrie geht weiter
Vor wenigen Wochen schon kündigte ArcelorMittal die Schließung von Produktionslinien in Lüttich (Belgien) an. Stahlkollegen aus verschiedenen europäischen Ländern demonstrierten daraufhin gemeinsam in Straßburg. (Hier ein Video, auf dem auch die Polizeigewalt gegen die Kollegen zu sehen ist).
Zusammenschließen
Ob Stahl oder Schienen, ob Lüttich oder Duisburg - man will uns an die Jobs.
Was können wir jetzt gemeinsam tun? Schließlich arbeiten wir (TSTG und TKS) auf demselben Werksgelände - reden wir miteinander!
"Kein Plan B"
Die Stimmung unter den TSTG- Beschäftigten ist verärgert bis hoffnungslos. Beim Flugblatt-Verteilen am Montagmorgen haben wir einige Gespräche mit den Kollegen führen können.
Schlechte Informationslage
Offensichtlich ist die Informationslage im Betrieb desolat: Davon, dass es in der letzten Woche Arbeitsniederlegungen und Protestaktionen gegen die gescheiterten Verhandlungen zwischen VoestAlpine und dem TSTG-Betriebsrat gegeben hatte, hatten einige noch gar nicht erfahren.
Netzwerk-IT ist eine Möglichkeit, das zu ändern: Mit der Kommentarfunktion kann jeder die Ereignisse aus seiner Schicht und seine Gedanken und Vorschläge für den Kampf gegen die Schließung den anderen Kollegen zugänglich zu machen.
Wut über Betriebsrat
Viele Kollegen sind wütend über das Vorgehen des Betriebsrats: „Die haben keinen Plan B.“ oder „Die haben uns verkauft, sie werden zu TKS gehen, während wir auf der Straße sitzen.“ waren einige Kommentare, die wir hörten.
In der Tat ist das Vorgehen vieler Betriebsräte widerspruchsvoll:
Wenn es tatsächlich das Ziel ist, die Werksschließung durch Arbeitskampf zu verhindern, dann hätte von Anfang Druck aufgebaut werden müssen - und zwar wirtschaftlicher Druck. Die Möglichkeit dazu hätte es gegeben, denn viele der Aufträge der TSTG sind Just-In Time Aufträge, die aus dem Werk direkt zur Baustelle geliefert werden, Produktionsverzögerungen von wenigen Tagen können zu empfindlichen Vertragsstrafen für die Voest führen.
Wenn es stimmt, dass die Auftragsbücher immer noch gefüllt sind, dann besteht diese Möglichkeit auch jetzt noch.
Dass Streik aber anscheinend nie eine Option war, verstehen viele Kollegen – einige noch mit den Erfahrungen aus Rheinhausen im Gedächtnis – überhaupt nicht: „Das war kein Arbeitskampf! Ich weiß noch wie Arbeitskampf geht, aus Rheinhausen.“
Ersatzarbeitsplätze?
Unklar ist auch, was jetzt konkret mit den versprochenen Ersatzarbeitsplätzen ist: Wo sind diese Ersatzarbeitsplätze jetzt?
Thyssen-Krupp Steel baut 2000 bis 4000 Stellen in Europa ab – voraussichtlich knapp 1000 in Duisburg.
Um es auf den Punkt zu bringen: Viele Stahlarbeiter in Duisburg dachten, dass Thyssen ihnen einen sicheren Arbeitsplatz fürs Leben bietet, diese Situation hat sich in wenigen Monaten fundamental geändert. Ein Kollege brachte es so auf den Punkt: „Wir dachten, bei Thyssen sind wir sicher. Jetzt kann es jeden treffen!“
Die angekündigten Streichungen in Duisburg sind eine Katastrophe für Duisburg: über tausend Familien werden davon betroffen sein. Liegt nicht darin eine Chance für die Beschäftigten aller betroffenen Werke?
Nämlich gemeinsam und mit dem Ziel, auch den Rest der Duisburger zu mobilisieren, öffentlich gegen die Schließung des Werkes zu kämpfen?
Was hindert uns noch daran, die jetzt von Arbeitslosigkeit betroffenen Kollegen des Kaltbandwerks 1 (KW 1) zu kontaktieren und mit ihnen gemeinsam für den Erhalt unserer Arbeitsplätze in Duisburg zu kämpfen?
Es gilt der Satz: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
09.02.2013
Nach den Verhandlungen: Nächste Arbeitskampfetappe
Die Verhandlungen über einen Interessenausgleich zwischen Betriebsrat und Voest sind gescheitert. Die Frage ist jetzt: WIe geht es weiter? Mit der Forderung nach Information sind am Montag etwa 100 Kollegen zu den Büros der Geschäftsleitung gegangen und haben diese besetzt. Am Dienstag stand zwei Stunden die Produktion still. Der Arbeitskampf geht in die nächste Phase.
Verhandlungen gescheitert - jetzt wird verhandelt
Ein Artikel der Wiener Zeitung berichtet, dass Voest mit seinem Schließungsplan angesichts der Widerstände aus dem Betriebsrat der TSTG in Zeitverzug geraten ist. An der Schließung halten sie fest. Mit dem Scheitern der Verhandlungen geht die Sache nun vor Gericht - parallel dazu wird über einen Sozialplan verhandelt.
Wie geht es weiter für die KollegInnen?
Der Betriebsrat hat Ersatzarbeitsplätze bei der Bahn in Aussicht gestellt. Wie sicher ist das?
Und ist jetzt nicht der Zeitpunkt, die Produktion mal mehr als nur ein paar Stunden zu unterbrechen?
Eine Infoversammlung des Betriebsrats ist für die nächste Woche angekündigt. Der genaue Tag ist noch nicht bekannt.
08.02.2013
ThyssenKrupp streicht mehrere tausend Stellen
Ein ungutes Gefühl war schon lange da - heute kam die Meldung jedoch wie ein Tiefschlag: ThyssenKrupp will Stellen streichen und Teilbereiche verkaufen. Mindestens 2000 Beschäftigte im europäischen Stahlbereich sind betroffen.
Der Kahlschlag in der europäischen Stahlbranche geht damit weiter. Kürzlich hatte schon Arcelor Mittal die Schließung von Produktionslinien im belgischen Lüttich bekanntgegeben. Die Reaktion waren wütende Proteste der KollegInnen in Straßburg, auf die die Polizei mit Gewalt reagierte.
Hier gibt es mehr Infos über ThyssenKrupp.
Wir fragen uns:
- Sind damit alle Aussichten auf Ersatzarbeitsplätze hinfällig - wie sie uns mal in Aussicht gestellt wurden?
- Was können wir jetzt gemeinsam (Kollegen bei TSTG und TKS) tun? Schließlich arbeiten wir auf demselben Werksgelände.
- Wie können wir unseren Arbeitskampf mit dem der KollegInnen aus Belgien, Frankreich, Luxemburg, Spanien etc. verbinden, die gemeinsam in Straßburg waren?
24.01.2013
Schließung bei Arcelor Mittal in Belgien
Nächster Anschlag auf Arbeitsplätze in der europäischen Stahlindustrie: Arcelor Mittal schließt weitere Produktionslinien im belgischen Lüttich. Betroffen sind 1300 KollegInnen. Es gibt erste Proteste.
14.01.2013
ThyssenKrupp: Luxusreisen für IG-Metall-Aufsichtsrat
Für den IG-Metall-Funktionär Bertin Eichler lohnte sich sein SItz im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp sehr. Wie das "Handelsblatt" in der vergangenen Woche berichtete, ließ sich Eichler auf Kosten des Stahlkonzerns erster Klasse nach Rio oder zum Formel-1-Rennen fliegen. Die Geschäftspolitik des Vorstands unterstützte er treu. Die IG Metall hält ihn weiterhin für einen guten Arbeitervertreter und belässt ihn in seinen Funktionen.
Wir fragen uns:
Erhalten eigentlich - vielleicht einzelne - Betriebs- und Aufsichtsräte bei TSTG und Voestalpine auch gewisse Nettigkeiten - vielleicht auch ganz bescheidene?
Ein Link zum Thema.
02.01.2013
Fragen für 2013
Aus der Diskussion im Blog:
Noch 364 Tage was ist dann von der TSTG über???
Wo sind die Jobs die von der GF versprochen worden?
Wo ist die Unterstützung von TKS (Segerath)?
Wo ist die Unterstützung der Politik (Duin)?
Wo isr die IGM, die Jahrelang Geld geschluckt hat??????????
Anonyme Antwort:
Ja Deine Fragen wurden doch schon mehrfach beantwortet:
- ab Mitte Januar wird der finale Sozialplan verhandelt
- das beinhaltet auch die Gespräche über Ersatzarbeitsplätze eventuell mit Umzug verbunden ( halt ein richtig schöner Neuanfang mit Mitte Fünfzig )
- die Politik ist für Unternehmensentscheidungen nicht verantwortlich, dieses ist auch mehrfach betont worden
- TKS hat bekanntlich genug eigene Schwierigkeiten, vielleicht ergeben sich fünf oder sechs Wechsel nach dorthin
- die IGM wird der Belegschaft und dessen Vertretern weiterhin zur Seite stehen
- die Geschäftsführung hat sich verpflichtet, keinen Mitarbeiter fallen zu lassen, also Ersatzarbeitsplätze wurden für alle Mitarbeiter der TSTG von Herrn Pfeiler in Aussicht gestellt !