Sie sind hier: Startseite Projekte TSTG Blog Topics Arbeitsniederlegung

Arbeitsniederlegung

11.03.2013

Arbeitsniederlegung am 13.3.

von tstg — Letzte Änderung 11.03.2013 20:47

Am kommenden Mittwoch wird zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr die Arbeit bei der TSTG niedergelegt. In diesem Zeitraum wird vor Tor 1 eine Streikkundgebung stattfinden.

Mehr Infos in Kürze.

28.09.2012

Kollegen legen die Arbeit nieder - ohne auf die Gewerkschaft zu warten.

von tstg — Letzte Änderung 28.09.2012 22:15

Großteil der Kollegen verlässt demonstrativ die Betriebsversammlung am Mittwoch. Anschließend legt das neue Schienenlager selbstständig die Arbeit nieder. Endlich Aufklärung über die Lügengeschichten der GL gefordert. Diese Erfahrungen müssen wir auswerten! Anonyme Interview-Partner zur Streikaktion gesucht!

Kollegen verlassen aus Protest die Betriebsversammlung

Bei der Betriebsversammlung diesen Mittwoch kam es zu einer gemeinsamen Protest-Aktion der TSTG-Belegschaft gegen die Geschäftsführung! Als Kainersdorfer anfing zu erzählen wieso es richtig ist, dass wir unsere Arbeitsplätze verlieren, verließen bereits ca. 5 Kollegen demonstrativ den Raum. Die Rede der Geschäfsführerin brachte jedoch das Fass zum Überlaufen. Sie versuchte zu erklären, warum das Schienenwerk trotz 28.000 Tonnen Produktion im August Verluste mache. Für die meisten Kollegen wurde offensichtlich: TSTG macht Gewinn. Aber eben nicht GENUG Gewinn für die Herren Aktionäre und Manager von Voestalpine! Da platzte den meisten Kollegen der Kragen. Über die Hälfte der Belegschaft verließ den Versammlungsraum. Und ließ die Geschäftsführung bedröppelt zurück. Die Belegschaft hat gezeigt, dass mehr möglich ist, als nur zu hoffen und Unterschriften zu sammeln!

Welche Rolle spielten die Betriebsräte?

Die Aktion war auch auf Initiative einiger Betriebsräte entstanden, die zuvor unter der Belegschaft den Vorschlag verbreitet hatten. Leider sind sie dann selbst auch im Sitzungssaal geblieben, als ihre Kollegen aus Protest den Raum verließen. Eine solche Initiative ist sehr gut, davon müsste es noch viel Mehr geben. Aber wieso stoßen diese Betriebsräte eine Aktion an und nehmen dann nicht selbst daran Teil? Was sind die Diskussionen im BR dazu? Gibt es Widersprüche? Sollte nicht die Belegschaft mit in diese Diskussionen einbezogen werden?

Das neue Schienenlager legt selbstständig die Arbeit nieder!

Doch der Tag war noch nicht vorbei. Auch die Nachtschicht des neuen Schienenlagers war so sauer über die Lügen der Geschäftsführung, dass um 22 Uhr die 20 Kollegen ihre Arbeit spontan niederlegten und den BRV Mesaros aus dem Bett holten. Sie forderten endlich richtig informiert zu werden und mehr Klarheit über die Zukunft zu haben. Der eilig erschienene Mesaros hatte jedoch genauso wie in der Betriebsversammlung nur die bekannten Antworten parat, die wir schon 10 mal gehört haben: Gut arbeiten & hoffen – Wie immer ohne Sicherheit und schriftliche Bestätigung. Nach ca. 2 Stunden nahmen die Kollegen die Arbeit dann wieder auf. Obwohl die Kollegen die Arbeit ohne Beschluss irgendwelcher offiziellen "Vertretungsgremien" niederlegten, ist bis jetzt nichts von Abmahnungen oder sonstigen Drohungen bekannt geworden - das zeigt uns: Schon 20 Kumpel trauen sie sich nicht an den Kragen, wenn sie gemeinsam handeln, was würde eine ganze Belegschaft im Streik bedeuten? Wir von NIT sind uns sicher: Mehr solche gemeinsamen Aktionen sind wichtig, damit wir den Erhalt unserer Arbeitsplätze erkämpfen. Denken wir weiter. Wie können wir weiter Druck aufbauen? Z.B. Regelmäßig zwei Stunden nicht arbeiten bis wir schriftliche Garantien für den Erhalt unserer Arbeitsplätze bekommen? Auf Betriebsversammlungen diskutieren, wie wir die Schließung verhindern, statt uns von Kainersdorfer und Co. zutexten zu lassen?

Alle Kollegen informieren und den Kampf an die Öffentlichkeit tragen - berichtet selbst auf NIT!

Die ersten selbstständigen Kampfaktion der Kollegen nach den Bummelstreiks im März! Wie es zu der Aktion gekommen ist und wie sie genau abgelaufen ist sollten alle Kollegen auf NetzwerkIT nachlesen können. So kann außerdem in der Öffentlichkeit bekannt werden, was im Betrieb passiert ist. Deshalb nun hier ein Aufruf an alle Kollegen und besonders die des neuen Schienenlagers: Berichtet uns genauer, was am vergangenen Mittwoch passiert ist! Ruft einfach auf 01623373230 an oder schreibt uns an tstg@labournet.info . Ihr bleibt natürlich wie immer anonym. Gemeinsam stellen wir sicher, dass keine Informationen veröffentlicht werden, die verraten könnten, von wem die Informationen stammen.

29.05.2012

Mehrarbeit über Pfingsten

von tstg — Letzte Änderung 29.05.2012 10:10
Einsortiert unter:

Über die Pfingstfeiertage wurden Mehrarbeiten gemacht. Die Kollegen haben zur Zeit kaum Hoffnung in eine Rettung der TSTG - die meisten wollen noch so viel wie möglich mitnehmen, bevor alles den Bach runter geht. Es gibt Hoffnungen auf Übernahme in andere Betriebe von Voest oder zu TKS aber keine Sicherheit. Die Kollegen fordern Garantien

Mitnehmen, was geht Dieses Pfingstwochenende wurde in allen Schichten Mehrarbeit gemacht. Grund dafür ist bei den Wenigsten, dass sie Voestalpine und möglichen Käufern beweisen wollen, dass sie zuverlässig und gut arbeiten. Die meisten wollen noch „so viel wie möglich mitnehmen“ bevor das Werk schließt. Hoffnung darauf, das Werk vor der Schließung zu bewahren, haben zur Zeit nur sehr wenige Kollegen. Die kämpferische Stimmung die in den letzten Wochen zu spüren war, ist etwas abgeebbt, seit dem der Widerstand gegen die Mehrarbeit zumindest für dieses Pfingstwochenende aufgehoben wurde.

Hoffnungen auf Übernahme Es gibt viele Hoffnungen unter den Kollegen, dass man nach einer Schließung doch nicht seinen Arbeitsplatz verlieren muss und ganz schnell in Hartz IV landet:

  • das Angebot der Geschäftsführung sich nach Möglichkeiten der Unterbringung in Hahn, Witten und Düsseldorf umzusehen,
  • die Beteuerungen der Betriebsratsführung, man könnte noch bei TKS unterkommen.
  • Die DB als potenzieller Käufer,

Was jedoch bei all dem fehlt: Wirkliche Garantien, wirkliche Sicherheit, Schriftliches!

Die Stimmen, die nach Streik gerufen haben, sind dennoch zurückgegangen; man will nicht die Chance auf Übernahme in einen anderen Betrieb vertun. Diese Gefahr würde ein selbstständiger Streik der Kollegen mit sich bringen. Es gibt aber auch legale Möglichkeiten (z.B. eine ununterbrochene Versammlung über eine Woche, was einem Streik gleich käme). Dazu müsste man aber den Betriebsrat dazu bringen, mitzuspielen.

Über die Betriebsratsführung sind viele enttäuscht: "der macht doch eh nichts", "der kann das einfach nicht" oder auch "der ist doch von der Geschäftsleitung geschmiert" sind oft gehörte Kommentare über einige führende Betriebsräte.

Vertrauen in die eigene Kraft der Kollegen ist eher selten. Trotzdem sind sich einige ihrer Macht auf Voest bewusst: Man hört, dass einige Kollegen mehr Geld für die Pfingstüberstunden rausgeschlagen haben. Sie drohten am Montag nicht zu kommen und die Mehrarbeit damit zu verhindern, wenn sie nicht auch den besser bezahlten Sonntag für Arbeit im Schienenlager eingesetzt werden. Scheinbar wollten sie, wenn sie schon Mehrarbeiten machen, dann auch richtig was davon haben.

Voestalpine braucht unsere Arbeit Immer wieder fragen sich Kollegen, warum eigentlich derzeit Mehrarbeit gemacht werden soll und warum Voestalpine bereit ist so hohe Löhne wie an Pfingsten dafür zu bezahlen. Möglicherweise werden wichtige Just-In-Time-Aufträge nicht rechtzeitig fertig, wenn die Kollegen keine Mehrarbeiten machen. Interessant wäre zu wissen, was dann passiert, ob dann z.B. Strafen fällig werden. Vermutlich wären Kainersdorfer und Co. bereit den Kollegen der TSTG noch einiges mehr zu bieten, damit sie die Aufträge rechtzeitig erfüllen.

23.05.2012

2. Betriebsversammlung - "Arbeitskampf" oder Hinhaltetaktik?!

von tstg — Letzte Änderung 23.05.2012 23:05

Laufzeit-Verlängerung der TSTG bis ende 2013 wird von Mesaros als feststehend vorgetäuscht. Bestätigung lässt möglicherweise sogar bis September auf sich warten; Garantien gibt es keine. Es stellt sich weiter die Frage, wem Mehrarbeit wirklich dient: Der Belegschaft von TSTG oder den Aktionären von Voestalpine? Durch Arbeitsniederlegung kann die Schließung verhindert werden.

Nach zwei Tagen voller Gerüchte stellte sich heute auf der Betriebsversammlung heraus, dass Mesaros' Kommentar auf der Facebookseite des Betriebsrats eine Täuschung war und eigentlich überhaupt nichts sicher ist.

Nein, Voestalpine hat nicht beschlossen, dass die TSTG ein Jahr länger auf bleibt. Geschäftsführung und Betriebsrat verkünden einstimmig, dass wenn die DB fürs Geschäftsjahr genügend Aufträge an TSTG vergibt, dann das Werk vielleicht erst ein Jahr später geschlossen wird. Das ist aber nicht sicher und es könne noch bis September dauern, bis es Klarheit gibt. Dabei wurde nicht einmal gesagt, was überhaupt „genügend“ Aufträge bedeutet.

Die garantielosen Hoffnungen auf die Deutsche Bahn dienen weiter als Argumentation, warum die Kollegen Mehrarbeiten leisten sollen. Es wird sogar weiter seitens von Betriebsräten behauptet, man könne den Vorstand von Voestalpine überzeugen, die TSTG nicht zu schließen, wenn die Kollegen nur gut weiterarbeiten. Das mögen sie ihren Kindern zum Einschlafen erzählen; Wir Kollegen bei TSTG haben Jahrzehnte lang gut gearbeitet. Die TSTG soll geschlossen werden, weil Voestalpine aus dem Geschäft mit Massenprodukten raus geht und sich verstärkt auf Spaten-Produkte wie z.B. kopfgehärtete Schienen für Hochgeschwindigkeitstraßen konzentriert. Mit dieser Strategie will Voestalpine seinen Umsatz um 12 Milliarden Euro steigern. (siehe Handelsblatt 15.3.; 4.4.)

Bei all der Unklarheit bleibt eines klar: Die Aktionäre und ihre Henker, die die Kollegen der TSTG auf die Straße setzen wollen, haben ein direktes Interesse daran, dass jetzt noch Mehrarbeiten geleistet werden. So können sie noch einmal saftige Extraprofite rausschlagen, bevor sie das Werk dicht machen. Andersherum aber können wir Voestalpine zu Zugeständnissen zwingen, wenn wir finanziellen Druck aufbauen, indem z. B. eben mal ein Just-In-Time Auftrag nicht rechtzeitig fertig wird. Durch Arbeitsniederlegungen kann erreicht werden, dass die Schließung der TSTG zu teuer wird und die Kollegen wirklich ihre Arbeitsplätze behalten und vor Hartz 4 bewahrt bleiben.

Übrigens ist es auch eine Lüge, die einige Betriebsräte verbreiten, dass NetzwerkIT "von der MLPD" sei. NetzwerkIT ist ein offenes Netz aus Kollegen von verschiedenen Betrieben in Deutschland, die sich ganauso wie die Kollegen bei TSTG in Arbeitskämpfen befinden oder befunden haben. Es ist unabhängig von Organisationen. Mehr dazu in der Rubrik „Über uns“. LINK: http://www.netzwerkit.de/ueber_uns/faq

21.05.2012

Kommentar: Mesaros und Kenan Ilhan wollen Beschäftigte für dumm verkaufen

von tstg — Letzte Änderung 21.05.2012 11:10

Mittlerweile gehen der Betriebsratsvorsitzende und sein Stellvertreter selbst durch die Werkshallen und versuchen Kollegen zu Mehrarbeiten zu überreden. Damit erhöhen sie den Druck auf die Kollegen, von denen sich viele - teilweise ganze Schichten - der freiwilligen Mehrarbeit verweigert hatten. Ob sie es selbst begreifen oder nicht: Die Betriebsräte handeln damit direkt im Interesse von Voestalpine und helfen bei der Abwicklung der TSTG.

/projekte/tstg/totenkreuze-vor-tstg/image_preview

Das Argument...

Mesaros und Ilhan argumentieren: Wenn TSTG nicht liefert, kündigt die Deutsche Bahn die Aufträge und bestellt nächstes Jahr keine neuen Schienen mehr. Wenn wir aber liefern, bekommen wir vielleicht nächstes Jahr wieder Aufträge und das Werk bleibt länger.

... und was davon zu halten ist

  1. Das Argument ist völliger Blödsinn: Die Entscheidung darüber, ob das Werk erhalten bleibt, geschlossen wird oder verkauft wird, liegt bei Voestalpine. Voestalpine hat beschlossen, das Werk zu schließen und sich aus der Produktion von Standardschienen zurückzuziehen, weil die Renditen hier niedriger sind als bei kopfgehärteten Schienen für Hochgeschwindigkeitsstrecken, wie sie z.B. in Donawitz hergestellt werden. Die wissen, dass sie Aufträge für Standardschienen bekommen können, aber die bringen ihnen zu wenig Profit! Die haben das alles durchgerechnet: Warum sollten sie den Beschluss rückgängig machen? Oder warum sollten sie das Werk freiwillig einem konkurrierenden Stahlkonzern oder der Deutschen Bahn verkaufen?
  2. Die Mehrarbeit dient nur einem Zweck: Voestalpine kann das Werk schneller schließen! Je schneller die Aufträge der TSTG abgewalzt sind, weil wir jetzt mit Überschichten reinklotzen, desto weniger hat Voest ein Problem mit möglichen Ausfällen, Umorganisierung der Produktion, Strafzahlungen usw. Duisburg kann dann besenrein ohne Altlasten zugemacht werden, der Konzern zieht sich wie geplant aus dem Geschäftsfeld zurück und es gibt noch ein paar Extraprofite für die Aktionäre in diesem Jahr. Die Kollegen der TSTG aber werden dann zum Dank auf die Straße gesetzt.

Was jetzt nötig ist

Voestalpine will Rückstellungen von 205 Millionen Euro bilden, um die Kosten der Schließung der TSTG und aus dem Kartellverfahren abzudecken .Voestalpine wird den Schließungsplan nur zurücknehmen, wenn er zu teuer wird: Wenn er mit Stillstand, Lieferausfällen, Vertragsstrafen usw. usf. verbunden ist. Nur so können wir Voest zwingen, die TSTG an einen neuen Besitzer zu verkaufen. Nur so können wir Voest dazu zwingen, uns überhaupt irgendetwas zu geben. Aus Dankbarkeit wird uns Voest gar nichts geben.

Voestalpine wird den Schließungsplan nicht zurücknehmen, wenn die Beschäftigten der TSTG das machen, was sie seit Jahren machen, nämlich Schienen produzieren.

Mehrarbeiten sind für uns tödlich. Um noch was zu erreichen, müssen wir die Arbeit niederlegen und jede Möglichkeit nutzen, die Kosten für Voestalpine in die Höhe zu treiben. Dafür braucht die Belegschaft alle Informationen über die noch ausstehenden Aufträge, Liefertermine, Vertragsstrafen bei Lieferausfall usw., um z.B. zu beurteilen, was nötig ist, damit für Voest die Schließung der TSTG zu teuer wird. Dafür stehen die Betriebsräte in der Pflicht.

Wir brauchen auch endlich die Informationen von den Betriebsräten, welchen konkreten Schließungstermin Voestalpine angesetzt hat und wann mit dem Abbau der Anlagen begonnen werden soll.

Ob sie es bewusst machen oder ob sie es garnicht begreifen: Mesaros und Ilhan helfen Voestalpine gerade bei der Abwicklung des Werks. Das muss aufhören!

24.04.2012

EBR-Sitzung morgen - BR-Info am Donnerstag

von tstg — Letzte Änderung 24.04.2012 01:40

Die nächste BR-Info ist am Donnerstag um 13.30 Uhr im Treffpunkt. Prominenter Besuch ist bislang keiner angekündigt. Morgen fährt der BR-Vorsitzende Mesaros nach Linz zur Sitzung des Europabetriebsrats und zum Treffen der Voestalpine-Division. Dass Arbeitsminister Schneider heute im Werk war, hat vor allem die Presse mitbekommen.

Schneider war da?

Am heutigen Vormittag besuchte NRW-Arbeitsminister Schneider das TSTG-Werk und sprach mit dem Betriebsrat über Perspektiven für das Werk. Diese Info erhielten zumindest die Beschäftigten der Spät- und der Nachtschicht nur aus der Presse. Wie kann denn sowas sein?

Mesaros fährt nach Linz

Über die Reise des BR-Vorsitzenden Mesaros informierte dieser selbst zumindest über die Facebook-Seite des Betriebsrats. Fragt sich: Gibt es neue Entwicklungen? Wird ein Schließungstermin bekanntgegeben oder wird Voestalpine doch noch verkaufen?

Egal, was morgen dabei rauskommt - Hauptsache ist, die Belegschaft wird sofort umfassend informiert, damit sie gemeinsam Entscheidungen treffen kann, wie es weitergeht.

BR-Info am Donnerstag

Gelegenheit dazu besteht spätestens am Donnerstag um 13.30 Uhr bei der nächsten BR-Info. Bislang ist kein prominenter Redner aus der Politik angekündigt. Also gibt es genug Zeit, offen mit allen zu diskutieren, wie wir weitermachen. Fragen gibt es viele:

  • Wann wird die Fahrt nach Österreich nachgeholt? Solidarität von österreichischen Kollegen war bereits für Montag angekündigt. Der 11. Mai wäre z.B. eine gute Gelegenheit, wenn sich Voestalpine-Vorstand und IG Metall zusammensetzen. Genug Mitfahrer gibt es mit Sicherheit, inklusive Familien - warum aber sollen wir Urlaubstage dafür nehmen, die bei vielen Kollegen schon anders verplant waren? Soll die Produktion doch während der Reise auf Kosten des Konzerns stillstehen!
  • Warum wird die Belegschaft nicht umfassend darüber informiert, was mit dem Arbeitsminister besprochen wurde?
  • Warum wird die Belegschaft nicht umfassend darüber informiert, was der konkrete Gesprächsstand mit Voestalpine ist?
  • Wann hört der BR endlich auf, Mehrarbeiten zu genehmigen?
  • Ist es nicht an der Zeit, die Arbeit ganz niederzulegen, damit wir mal unsere Macht zeigen?

Übrigens: In Griechenland streiken Stahlarbeiter eines Werks seit über 170 Tagen. Dort wird über alle wichtigen Fragen in der gesamten Belegschaft offen diskutiert. Mehr dazu in diesem Film.

17.04.2012

Nächsten Montag: Protestfahrt nach Österreich

von tstg — Letzte Änderung 17.04.2012 14:55

Am kommenden Montag fährt ein Bus mit Kollegen nach Österreich zur Voestalpine-Zentrale. Die Motivation ist groß. Einige Kollegen äußerten jedoch Unverständnis, dass sie dafür Urlaub nehmen sollen.

/projekte/tstg/kreuzkirche-marxloh/image_preview

"2 Tage Stillstand"

In Gesprächen am Rande der Podiumsdiskussion in der Marxloher Kreuzeskirche diskutierten Kollegen über die aktuelle Lage und die Fahrt nach Österreich. Eine vielfach angetroffene Meinung: Der Druck auf Voestalpine muss erhöht werden. Es sei ein "Unding", dass jetzt noch Überschichten gemacht würden: "Wir schmieren denen bei Voestalpine noch die Butterbrote." Das Vertrauen in die Politik ist nicht allzu groß. Manche Kollegen wollen streiken. Entsprechend gab es Kritik an der Organisation der Fahrt nächste Woche nach Österreich: Statt 2 Tage Urlaub dafür zu nehmen und nur einen Bus vollzumachen, sollte lieber die Produktion in Duisburg zwei Tage stillstehen, so die Meinung mancher Kollegen.

Diskussion im Netzwerk: Welche Möglichkeiten gibt es?

Im Blog und bei Facebook gibt es inzwischen Diskussionen darüber, welche Aktionen jetzt möglich sind. Mehrarbeiten nicht machen, langsam arbeiten, die Produktion auch mal liegenlassen, mehr über die Situation diskutieren und darüber, was man jetzt tun kann - das sind Möglichkeiten, die es immer gibt und die auch schon hier und da mal angelaufen sind.

Legale Möglichkeit 1: Dauer-Betriebsversammlung

Entgegen den vielen Gerüchten gibt es aber durchaus auch legale Möglichkeiten für Betriebsrat und Gewerkschaft, Arbeitsniederlegungen zu organisieren. Die schon stattfindenden Infoveranstaltungen sind dabei nur eine. Eine andere, größere wäre die Dauer-Betriebsversammlung wie 2008 bei Bosch-Siemens-Hausgeräte.

Legale Möglichkeit 2: Streik für Sozialtarifvertrag

Und dass gegen eine Werksschließung garnicht legal gestreikt werden darf, ist ebenfalls so nicht richtig: Es besteht die Möglichkeit, für einen Sozialtarifvertrag zu streiken, der für Voestalpine so teuer wird, dass sich die Schließung nicht mehr lohnt. Einen Versuch in diese Richtung gab es 2005 bei Infineon in München.

Um eines klarzustellen: Das sind alles nur Vorschläge. Aber es fragt sich: Wurden solche Möglichkeiten schon geprüft? Was spricht dafür, was dagegen?

Hier gibt es die Meldung über die Podiumsdiskussion.

16.04.2012

Was kommt als nächstes?

von tstg — Letzte Änderung 16.04.2012 15:50

Morgen findet eine weitere Veranstaltung des Betriebsrats statt: Eine Podiumsdiskussion in der Kreuzkirche in Marxloh. Um 12 Uhr fahren die Busse am Tor 1 ab. Auch wenn der Betriebsrat bei Facebook noch auf einen möglichen baldigen Besuch von Hannelore Kraft oder NRW-Arbeitsminister Schneider hofft, scheint es politisch keine weiteren Trümpfe mehr zu geben: Alle waren eigentlich schon da. Fragt sich also: Was jetzt?

Kraft: Offenbar kein großes Interesse an TSTG

In Gesprächen unter Kollegen und in den Kommentaren bei Netzwerk IT und auf der Facebook-Seite des Betriebsrats wird deutlich, dass die Hoffnung auf eine "politische Lösung" im Fall TSTG nicht mehr besonders groß ist: Erst nach mehrfacher Nachfrage lässt Hannelore Kraft über ihre Facebook-Seite verkünden, dass ihr Arbeitsminister Schneider zu einem Termin bereit wäre. Reichen 350 Arbeitsplätze nicht für einen Wahlkampfauftritt? Dann wäre von möglichen Subventionen, damit Voestalpine sich doch noch umentscheidet, wohl garnicht zu reden.

Fragt sich also, was als nächstes getan werden kann. Rufe nach Arbeitsniederlegungen, mehr Öffentlichkeit und wirkungsvolleren Aktionen gibt es immer wieder. Es scheint jedoch auch eine wachsende Unruhe darüber zu geben.

Diskussionen

Unklar ist, was es u.a. mit dem folgenden Kommentar in einer Diskussion auf Facebook auf sich hat:

  • "es wird Tacheles geredet auch jetzt schon!! Hast Du Dir, und das betrifft auch andere Kollegen mal vor Augen geführt, welche Folgen für die Kollegen auf sie zu kämen, wenn es zu härteren Kampfmassnahmen käme? Wahrscheinlich nicht, denn dann würden Forderungen dahingehend nicht auf gestellt!"

Wir fragen uns: Weiss der Autor dieses Kommentars vielleicht mehr darüber, "was auf die Kollegen zukäme"? Gibt es etwa schon konkrete Drohungen seitens Voestalpine?

Und wenn ja, bedeutet das nicht vielleicht, dass auch bei Voestalpine die Nervosität wächst, dass die Arbeit doch noch niedergelegt wird? Oder dass der Name Voestalpine mit noch mehr negativen Schlagzeilen verbunden wird?

Und sollten wir über solche Fragen nicht mal morgen bei der Veranstaltung sprechen?

07.04.2012

Aktionsidee: Mit Gysi in die Innenstadt

von tstg — Letzte Änderung 07.04.2012 19:04

Ein Vorschlag für die Versammlung am 12. April. Er wurde als Kommentar von einem Leser im Blog gepostet.

"Viel besser wäre es wenn die Veranstaltung auf öffentlichen Boden stattfinden würde. Ich gehe davon aus das bei dem Bekanntheitsgrad von Herrn Gysi eine größere Ansammlung von Leuten zusammen kommen würde. Das wäre sehr Medien wirksam."

06.04.2012

Kollegen verweigern Mehrarbeit

von tstg — Letzte Änderung 06.04.2012 22:35
Einsortiert unter:

Immer mehr Kollegen stellen sich gegen die Mehrarbeit. Über Ostern steht die Produktion still. Das sind erste Erfolge aus der Sicht von Streik-Befürwortern.

Für die Osterfeiertage hat die Konzernleitung niemanden finden können, der produziert. Sogar für Karfreitag haben die Kollegen trotz der hohen Zuschläge geschlossen die Mehrarbeit in der Produktion verweigert. Die Produktion steht also über Ostern vier Tage still.

Schon in der letzten Runde Mehrarbeit gab es einige Kollegen, die sich nicht zur Mehrarbeit heranziehen lassen wollten. Man erzählt sich, dass die Aufträge bis Ende März nicht vollständig erfüllt werden konnten und der Konzern Strafe zahlen muss.

Hier geht es zur Nachricht.

04.04.2012

Demo gegen die Schließung

von tstg — Letzte Änderung 04.04.2012 12:30

Die Kollegen von TSTG - vor allem der Früh- und Mittagsschicht - haben sich am Dienstag um 9:45 Uhr getroffen, um zum Abteikeller in Hamborn zu demonstrieren. Die Arbeit wurde dazu wie angekündigt um 9:00 Uhr niedergelegt; zuvor arbeitete die Frühschicht nur mit halber Kraft. Erst die Mittagsschicht nahm die Arbeit wieder auf, nachdem die Produktion mehrere Stunden still stand. Begleitet wurden die Kollegen von Arbeitern und Angestellten anderer Werke und von jugendlichen Unterstützern.

/projekte/tstg/material/bilder-vom-03.04/120403-1/image_preview

Die Demonstration verlief insgesamt sehr ruhig und unauffällig. Die zuvor verteilten Trillerpfeifen wurden kaum benutzt und die Route verlief so, dass es auch kein Publikum gab, das Pfiffe und Parolen hätte hören können. Etwas ironisch dabei ist, dass das Ziel der Demonstration direkt am Friedhof von Hamborn lag. Viele Kollegen waren aber froh, dass "überhaupt etwas passiert".

Die Demonstranten trugen Transparente, die verdeutlichen, worum es für einen Großteil der Beschäftigten bei diesem Arbeitskampf geht: Erhaltung des Werkes oder Arbeitslosigkeit und Hatz 4.

Im Anschluss an die Demo fand eine Betriebsrats-Infoveranstaltung im Abteikeller Hamborn statt.

Hier gehts zur Nachricht.

Hier ist ein Bericht von "Der Westen".

31.03.2012

Was hat der Aufsichtsrat am Freitag beschlossen?

von tstg — Letzte Änderung 31.03.2012 20:10

Noch sind keine Infos nach außen gesickert. Es gibt erste Planungen, am Montagmorgen um 7.30 Uhr mit allen Kollegen geschlossen zum Betriebsrat zu gehen. Nachdem die Belegschaft in der vergangenen Woche einigermaßen normal produziert hat, werden jetzt die Rufe der Kollegen nach einem Produktionsstillstand bis Ostermontag lauter.

Ein Kollege schrieb Samstagabend ins Forum:

  1. "Die Belegschaft muss kollektiv (alle) über die aktuelle Situation umfänglich informiert werden, das geht nur mit einer zusätzlichen (offiziellen) Betriebsversammlung!
  2. Wie geht der BR und die Belegschaft mit den Themen: a) Produktion am Karfreitag, b) Mehrarbeit in der WD, ADJ, und F1, sowie Blauhelme um? (Die MA-Planungen liegen schon bis Mai vor.)
  3. Es ist davon auszugehen das der Arbeitgeber, im April mit dem BR über den Finalen Sozialplan (Konzept 0 -Mitarbeiter) verhandeln möchte, wie gehen wir (alle) damit um?
  4. Da die TSTG Welt nach der „AO-AR –Sitzung in Wien“ nicht mehr dieselbe sein wird, brauchen wir eine klare Strategie die mit der Belegschaft, dem BR, VKL, und der IGM abgestimmt ist.

Wir alle müssen nun Flagge zeigen! Sorry, die Zeit läuft uns sonst weg, ich möchte nicht so lange Warten bis Post aus Österreich in meinem Briefkasten liegt (mit bekannten Inhalt), ohne bis dahin aktiv geworden zu sein. Sorry: so möchte Ich nicht untergehen! Am Vorabend des 118 Geburtstages (1.4.1894) der Schiene in Bruckhausen, ist das ein Hilferuf an alle, werdet endlich alle wach!"

Ein weiterer Beitrag:

"JAWOLL ! Keine Produktion mehr - bis Ostermontag. Jetzt müssen sich die Manager erklären - schriftlich !! Was ist deren Zeitplan , wie sollen nach deren Meinung die genauen Abläufe und Zeitintervalle sein ! Kein frühestens , kein bla bla mehr . Ansonsten verläßt keine Schiene mehr das Werk."

23.03.2012

Betriebsratsinfo und Lage in den Schichten

von tstg — Letzte Änderung 23.03.2012 19:40

Der Betriebsrat berichtete bei der Infoveranstaltung gestern mittag über die bislang geplanten Aktionen. Die Produktion dümpelt indes weiter vor sich hin.

Bei der Infoveranstaltung sammelte der BR Unterschriften gegen die Werksschließung.

Außerdem wurden folgende Aktivitäten angekündigt:

  1. Demonstration vom Werk zum Rathaus Hamborn
  2. Betriebsrat und Vertrauenskörper werden in der nächsten Woche eine Fahrt zur Aufsichtsratssitzung von Voestalpine nach Österreich organisieren.
  3. Aktion vorm Landtag in Düsseldorf

Konkrete Termine wurden noch nicht bekanntgegeben.

Auf die Frage aus der Belegschaft, warum wir nicht sofort in den Streik treten, kam die Antwort des BR, dass es jetzt "zu früh" für solche Maßnahmen sei, dass man erst am Anfang des Arbeitskampfes stehe und ein Streik zum jetzigen Zeitpunkt dazu führen würde, dass man später "keine Aktionen mehr" zur Verfügung hätte.

Es gab manche Stimmen unter den Kollegen, die diese Haltung kritisch sahen und noch mehr und weitergehende Aktionsideen hatten. U.a. gab es bei Gesprächen am Rand den Vorschlag, ab sofort in jeder Schicht eine Stunde früher aufzuhören zu arbeiten und die Zeit zum Diskutieren über Alternativen zur Werksschließung und weitere Aktionsmöglichkeiten zu nutzen. Es wurde außerdem die Frage aufgeworfen, warum wir keine Demo über das gesamte Werksgelände machen, um die Kollegen von Thyssen Krupp über unsere Lage zu informieren und zur Solidarität aufzurufen.

Die Motivation, normal zu produzieren, hält sich derweil weiter in engen Grenzen...

20.03.2012

TSTG Produktionsleiter am Verzweifeln

von tstg — Letzte Änderung 20.03.2012 22:38

Von normaler Produktion kann im Duisburger TSTG Schienenwerk kaum noch gesprochen werden. Einige Schlaglichter zur Stimmung der Belegschaft aus den letzten Tagen.

Der Produktionsleiter ist am Verzweifeln, da sich die Probleme häufen. In Motivationsgesprächen mit seinen direkten Untergebenen versucht er vergeblich, das normale Tagessoll von ca. 120 Schienen pro Schicht vorzugeben. Genutzt hat es wenig. In der Nachschicht am Montag wurden gar keine Schienen produziert; lediglich einige Vor- und Nacharbeiten werden ausgeführt.

Ursache war der sprunghaft gestiegene Krankenstand in der betriebsintern als Elitemannschaft geltenden Schicht, die in ihren besten Tagen mit der Hälfte der Kollegen mehr produziert hat, als die anderen Schichten.

Wie man hört, häufen sich in allen Schichten früher nicht bekannte Qualitätsprobleme. Formen von Bummelstreik, ein hoher Krankenstand und die weit verbreitete L.M.A.A.-Stimmung tragen das ihre dazu bei, dass das Schichtsoll nicht mehr erreicht wird.

Noch scheint es sich dabei um spontane Widerstandsakte und den stillen Protest der einzelnen Kollegen zu handeln. Aber inzwischen wird viel geredet und es entstehen immer neue Ideen, wie man kämpfen könnte. Im Pausenraum hängen Kopien von Zeitungsartikeln und die neusten Berichte aus diesem blog. Viele warten noch auf ein Signal des Betriebsrates, um loszulegen. Einige überlegen auch an kleineren Aktionen, die man zum Warmlaufen schon mal selbst starten könnte. Der Betriebsrat hat inzwischen eine ganze Aktionsliste, von einer Demo am Werk, über Besuche bei Landes- und Bundesregierung bis hin zur Fahrt zur Hauptversammlung von Voestalpine am 4. Juli 2012 nach Linz reicht das Spektrum der Möglichkeiten.

15.03.2012

Erste Arbeitsniederlegungen am Mittwoch

von tstg — Letzte Änderung 15.03.2012 11:30

Nach der Betriebsversammlung am Mittwoch haben die Kollegen der Mittagsschicht spontan die Arbeit niedergelegt. Zuvor hatte der IGM-Vertreter bei der Betriebsversammlung, Jürgen Dzudzek, verkündet, den Arbeitskampf gegen die Schießung des Werks aufzunehmen.

http://www.netzwerkit.de/projekte/tstg/material/tstg-3/image_preview

Hier gehts zur Nachricht.

Infos zur aktuellen Lage in der Früh- und Mittagsschicht am Donnerstag können hier als Kommentare gepostet oder an die Mailadresse (tstg@labournet.info) geschickt werden.

Weitere Infos in Kürze.