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Nächsten Montag: Protestfahrt nach Österreich

von tstg — Letzte Änderung 17.04.2012 14:55

Am kommenden Montag fährt ein Bus mit Kollegen nach Österreich zur Voestalpine-Zentrale. Die Motivation ist groß. Einige Kollegen äußerten jedoch Unverständnis, dass sie dafür Urlaub nehmen sollen.

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"2 Tage Stillstand"

In Gesprächen am Rande der Podiumsdiskussion in der Marxloher Kreuzeskirche diskutierten Kollegen über die aktuelle Lage und die Fahrt nach Österreich. Eine vielfach angetroffene Meinung: Der Druck auf Voestalpine muss erhöht werden. Es sei ein "Unding", dass jetzt noch Überschichten gemacht würden: "Wir schmieren denen bei Voestalpine noch die Butterbrote." Das Vertrauen in die Politik ist nicht allzu groß. Manche Kollegen wollen streiken. Entsprechend gab es Kritik an der Organisation der Fahrt nächste Woche nach Österreich: Statt 2 Tage Urlaub dafür zu nehmen und nur einen Bus vollzumachen, sollte lieber die Produktion in Duisburg zwei Tage stillstehen, so die Meinung mancher Kollegen.

Diskussion im Netzwerk: Welche Möglichkeiten gibt es?

Im Blog und bei Facebook gibt es inzwischen Diskussionen darüber, welche Aktionen jetzt möglich sind. Mehrarbeiten nicht machen, langsam arbeiten, die Produktion auch mal liegenlassen, mehr über die Situation diskutieren und darüber, was man jetzt tun kann - das sind Möglichkeiten, die es immer gibt und die auch schon hier und da mal angelaufen sind.

Legale Möglichkeit 1: Dauer-Betriebsversammlung

Entgegen den vielen Gerüchten gibt es aber durchaus auch legale Möglichkeiten für Betriebsrat und Gewerkschaft, Arbeitsniederlegungen zu organisieren. Die schon stattfindenden Infoveranstaltungen sind dabei nur eine. Eine andere, größere wäre die Dauer-Betriebsversammlung wie 2008 bei Bosch-Siemens-Hausgeräte.

Legale Möglichkeit 2: Streik für Sozialtarifvertrag

Und dass gegen eine Werksschließung garnicht legal gestreikt werden darf, ist ebenfalls so nicht richtig: Es besteht die Möglichkeit, für einen Sozialtarifvertrag zu streiken, der für Voestalpine so teuer wird, dass sich die Schließung nicht mehr lohnt. Einen Versuch in diese Richtung gab es 2005 bei Infineon in München.

Um eines klarzustellen: Das sind alles nur Vorschläge. Aber es fragt sich: Wurden solche Möglichkeiten schon geprüft? Was spricht dafür, was dagegen?

Hier gibt es die Meldung über die Podiumsdiskussion.

(12) Kommentare

Anonymer Benutzer 18.04.2012 06:43
Sozialtarifvertrag: Bei AEG hat es nichts gebracht und bei NSN kann man gegenwärtig nachlesen, was so ein TV bewirken kann. Siehe z.B: http://www.netzwerkit.de/projekte/siemens/news20120414-001 und http://www.netzwerkit.de/projekte/siemens/news20120417-001
Anonymer Benutzer 18.04.2012 12:34
In der Arbeit diskutieren und nichts tun kostet die Firma mehr Geld als ein Streik und hat die gleiche Wirkung - bei voller Bezahlung :-)
Anonymer Benutzer 18.04.2012 20:56
Nix Arbeit niederlegen. Das ist doch ein Schritt in die falsche Richtung. Unsere Verkäufer bemühen sich doch soviel zu buchen, wie irgrnd möglich. Dahinter stecken doch Lieferverträge, die weit über den prognostizierten Schließungszeitpunkt hinaus gehen. Es gibt Projekte, die noch 3-4 Jahre laufen. Diese Verträge muss die Voestalpine doch erfüllen, sonst wird es teuer für den Konzern. Und wer glaubt, das alles könne man in Donawitz realisiren, der täuscht sich, soviel Kapazität gibt es auch dort nicht. Denkt immer daran, ihr alle werdet einmal sterben, das wisst ihr, aber deswegen hängt sich heute auch keiner von euch auf!
Anonymer Benutzer 19.04.2012 00:39
"Und wer glaubt, das alles könne man in Donawitz realisiren, der täuscht sich, soviel Kapazität gibt es auch dort nicht. "

Ist das nicht grad ein Argument DAFÜR die arbeit niederzulegen? -> produktion läuft nicht -> Druck auf Voest
Anonymer Benutzer 19.04.2012 04:32
es wird ja immer schlimmer, jetzt wurden wir wieder gefragt ob wir mehrarbeit an der strasse machen, da ja walzzeiten durch die veranstaltungen ausgefallen sind. wir kommen zwar nicht, aber der br hat wohl signalisiert das die mehrarbeit gemacht werden kann. dann soll der doch seine veranstaltungen demnächst auch alleine für sich machen (macht er die veranstaltungen nur als alibi für sich? Die heulsuse als vorsitzender erzählt uns das die veranstaltungen gemacht werden um die produktion zu bremsen, so seine worte und jetzt mehrarbeit! der mann ist doch gar nicht tragbar für uns)
die fahrt nach österreich fällt auch aus. angeblich nicht genug mitfahrer. ist doch auch klar, wir bekommen doch gar nicht die freigabe für die fahrt. hat der br auch so ausgemacht. meiner meinung nach wollten auch viele der betriebsräte gar nicht dahin, ist denen zu weit und zu anstrengend. wenn weiter von den betriebsräten mehrarbeit genehmigt wird sollten wir denen mal einen besuch abstatten und mal klarstellen das wir laut aussage der ig metall (dudzek) im arbeitskampf stecken!!!!
Anonymer Benutzer 19.04.2012 14:15
Findet die Fahrt jetzt etwa nicht statt?

Infos sind jetzt wichtig:
Was soll mit den Maschinen passieren?
Also was plant Voest damit? Sollen die Maschinen nach Österreich oder nach Übersee? Oder auf den Müll?
Liegt schon ein Plan für den Abbau vor? Sowas braucht monatelange Vorbereitung.
Wann soll der Abbau beginnen?
Werden noch Aufträge angenommen oder keine mehr?

Weiss da jemand was? Die Kollegen brauchen diese Infos.
Anonymer Benutzer 19.04.2012 20:08
Leute, es gibt doch nur eine Klientel, die Druck auf Herrn Kainersdorfer ausüben kann, nämlich die, die ihn ins Amt berufen haben und ihn letztendlich auch bezahlen, die Herren Aktionäre. Und die können wir damit wachrütteln, indem wir beweisen, dass wir trotz aller Prognosen Gewinne machen können. Also erfüllen wir die zahlreichen, auch gutpreisigen Aufträge doch. Ich will den Aktionär sehen, der einer Schließung zustimmt, bei der er Geld verliert!
Anonymer Benutzer 19.04.2012 20:41
mach doch deine mehrarbeit selber, seht lieber zu das weitere aktionen folgen oder war es das schon. jetzt wieder schmusekurs , mehrarbeit und ich bin gespannt wann die ersten blauhelme wieder auftauchen, dann holen wir euch aber aus euern büro raus!!!!!! versprochen
Anonymer Benutzer 20.04.2012 10:45
"Ich will den Aktionär sehen, der einer Schließung zustimmt, bei der er Geld verliert!"

Genau das richtige Argument:

- Geld verlieren die Aktionäre, wenn die Aufträge nicht abgearbeitet werden, Vertragsstrafen anfallen, besonders bei Just-in-time-Aufträgen. (Möglichkeiten, wie man dafür sorgen kann, dass die Aufträge nicht abgearbeitet werden, sind an anderen Stellen in der Diskussion genannt, man nehme nur die dauerhafte Betriebsversammlung)

- Geld verlieren die Aktionäre, wenn man durch gute Pressearbeit usw. dafür sorgt, dass der Name Voestalpine überall und allerorts mit "Mafiakartell" und "Werksschließung" in Verbindung gebracht wird. Unter Umständen könnte eine Kampagne auch negative Auswirkungen auf den Ausgang des Kartellverfahrens haben

- Geld verlieren die Aktionäre, wenn die Maschinen nicht plangemäß abtransportiert werden können. Für sowas muss es eine Planung geben. Wer weiß mehr?

- (...)

Denken wir doch mal lieber in diese Richtung, statt uns weiter abzurackern...
tstg 20.04.2012 15:59
Korrektur eines Beitrags von heute morgen: Die Hauptversammlung ist dieses Jahr am 4. Juli:

http://www.voestalpine.com/[…]/hauptversammlung-2012.html

Es gab den Vorschlag, dass dies doch eine gute Gelegenheit für eine weitere Fahrt nach Österreich sei.

Anonymer Benutzer 20.04.2012 16:27
gibt es schon genaue infos wegen der fahrt nach linz und einer dortigen protestaktion, es gibt leute aus linz, die prinzipiell gerne dabei wären
infos bitte an redaktion@derfunke.at
Anonymer Benutzer 20.04.2012 23:48
Hi!
Ich bin gerade auf die von euch geplante Protestaktion in Linz aufmerksam geworden & finde die Idee großartig! Ich bin selbst Linzer & kenne ein paar Voest-Arbeiter, werde versuchen mit ihnen über´s Wochenende Kontakt zu Betriebs- oder JugendvertrauensrätInnen herzustellen & über eure Aktion zu informieren. Habt ihr Treffpunkt & Uhrzeit schon festgelegt? Wisst ihr, wie lange ihr in Linz sein werdet? Was genau wollt ihr machen & wie können wir euch unterstützen?
Schickt uns bitte Infos an flo.klabacher@gmx.at & slp@slp.at!
Solidarische Grüße aus Linz, Flo