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11.11.2012

Waggonfabrik von Bombardier in Aachen wird dichtgemacht

von tstg — Letzte Änderung 11.11.2012 08:55
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Den Kollegen bei Bombardier in Aachen geht es wie uns. SIe stellen die Fahrzeuge her, die auf unseren Schienen fahren. Jetzt soll ihr Werk mit ingesamt 600 Mitarbeitern geschlossen werden. Es gibt allen Grund, sich kennenzulernen und auszutauschen. Wie wäre es mit einem Soli-Besuch?

Die Parallelen zur TSTG sind erstaunlich:

Auch in Aachen soll ein hochmodernes Werk geschlossen werden, nämlich die Waggonfabrik von Bombardier.

Auch in Aachen sollen die 600 Beschäftigten vorher noch die letzten profitablen Aufträge abarbeiten - oder besser gesagt: sich ihr Grab noch selber schaufeln.

Auch in Aachen versichern Landespolitiker ihre Solidarität - was dabei konkret herauskommt, wissen wir und können es den Kollegen dort sagen.

Die Geschichte erinnert an uns:

"Das Werk des traditionsreichen Waggonbauers Talbot war Mitte der 1990er Jahre an die kanadische Bombardier-Gruppe verkauft worden. Nach der Übernahme gab es ein ewiges Auf und Ab. Später hatte man dort den erfolgreichen Nahverkehrszug «Talent» entwickelt, die niederländische Bahn bezog Fahrzeuge aus Aachen." (Aachener Zeitung)

Vielleicht sollten wir die Aachener Kollegen mal mit vielen Leuten besuchen fahren?

Hier gibts weitere Infos

07.11.2012

Erste Eindrücke von der Demo heute Mittag

von tstg — Letzte Änderung 07.11.2012 16:55
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(Kommentar) Die vom Betriebsrat und der IG Metall organisierte Demo startete heute mittag um 11.30 Uhr nach einer kleinen Kundgebung am Duisburger Hauptbahnhof und führte zum Rathaus. Vor der Kundgebung haben wir in einem Redebeitrag auf den Polizeieinsatz gegen die belgischen Ford-Kollegen in Köln heute morgen hingewiesen und insgesamt 60 Solidaritätsunterschriften gesammelt. Bei der Abschlusskundgebung vorm Rathaus kam aus unserer Sicht außer viel heißer Luft nicht viel herum. Es fiel kein einziges Wort über Garantien.

Solidarität mit den Ford-Kollegen aus Genk

Nachdem wir heute morgen von der Polizeirepression gegen die belgischen Kollegen vor dem Ford-Werk in Köln erfahren hatten, hielten wir einen Redebeitrag dazu und sammelten auf spontan gefertigten Handzetteln insgesamt 60 Soli-Unterschriften von TSTG-Kollegen. Außer einem Kollegen mit IG-Metall-Jacke, der uns mit den Worten "Verpiss Dich, Du F****!"* sein Mißfallen über die Aktion zum Ausdruck brachte, waren die Reaktionen der TSTG-ler durchweg positiv und solidarisch.

Hier gehts zum Bericht über die Ereignisse bei Ford heute morgen.

Demo vom Hauptbahnhof zum Rathaus

Die Demo startete nach einer kleinen Kundgebung von Betriebsräten am Duisburger Hauptbahnhof und ging durch die Innenstadt zum Rathaus. Dort holte man den Duisburger Oberbürgermeister ans Rednerpult, der von Unterstützung sprach, ohne irgendeine konkrete Zusage zu machen. Außerdem sprachen der BR-Vorsitzende Mesaros, der zuständige IG-Metaller Dieter Lieske und eine DGB-Funktionärin.

Nichts Neues zur Sache

Aus unserer Sicht enthielt keiner der Redebeiträge etwas Neues zur Sache. Der BR-Vorsitzende erzählte von den Verhandlungen mit Voestalpine und einem Gespräch mit dem NRW-Wirtschaftsminister Duin, den er davon überzeugt zu haben glaubte, dass das TSTG-Werk unter anderem Eigentümer weitergeführt werden müsse.

Interessant war eigentlich nicht der Inhalt der Reden, sondern das, was nicht gesagt wurde:

  • Kein Wort über die schon gekündigten Vormaterialbestellungen
  • Kein Wort darüber, dass die Deutsche Bahn längst mit einem neuen Schienenlieferanten verhandelt, nämlich mit Arcelor Mittal in Polen (Das bedeutet nämlich, dass der wichtigste Kunde nicht mehr mit dem Duisburger Schienenwerk rechnet).
  • Kein Wort über Verhandlungen in Richtung irgendwelcher Garantien für die Kollegen. Kein Wort über Garantien auf Ersatzarbeitsplätze bei TKS, für den Fall, dass die TSTG dicht macht.

So blieb alles heiße Luft. Von Versprechungen und Anekdoten können sich die Kollegen nichts kaufen. Will man sie vielleicht in die Irre führen?

Den kompletten Audiomitschnitt der Abschlusskundgebung gibt es in Kürze hier auf dieser Seite.

PS: Die Soli-Unterschriften haben wir den belgischen Kollegen sofort überbracht. Sie haben sich sehr darüber gefreut.