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September

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28.09.2012

Kollegen legen die Arbeit nieder - ohne auf die Gewerkschaft zu warten.

von tstg — Letzte Änderung 28.09.2012 22:15

Großteil der Kollegen verlässt demonstrativ die Betriebsversammlung am Mittwoch. Anschließend legt das neue Schienenlager selbstständig die Arbeit nieder. Endlich Aufklärung über die Lügengeschichten der GL gefordert. Diese Erfahrungen müssen wir auswerten! Anonyme Interview-Partner zur Streikaktion gesucht!

Kollegen verlassen aus Protest die Betriebsversammlung

Bei der Betriebsversammlung diesen Mittwoch kam es zu einer gemeinsamen Protest-Aktion der TSTG-Belegschaft gegen die Geschäftsführung! Als Kainersdorfer anfing zu erzählen wieso es richtig ist, dass wir unsere Arbeitsplätze verlieren, verließen bereits ca. 5 Kollegen demonstrativ den Raum. Die Rede der Geschäfsführerin brachte jedoch das Fass zum Überlaufen. Sie versuchte zu erklären, warum das Schienenwerk trotz 28.000 Tonnen Produktion im August Verluste mache. Für die meisten Kollegen wurde offensichtlich: TSTG macht Gewinn. Aber eben nicht GENUG Gewinn für die Herren Aktionäre und Manager von Voestalpine! Da platzte den meisten Kollegen der Kragen. Über die Hälfte der Belegschaft verließ den Versammlungsraum. Und ließ die Geschäftsführung bedröppelt zurück. Die Belegschaft hat gezeigt, dass mehr möglich ist, als nur zu hoffen und Unterschriften zu sammeln!

Welche Rolle spielten die Betriebsräte?

Die Aktion war auch auf Initiative einiger Betriebsräte entstanden, die zuvor unter der Belegschaft den Vorschlag verbreitet hatten. Leider sind sie dann selbst auch im Sitzungssaal geblieben, als ihre Kollegen aus Protest den Raum verließen. Eine solche Initiative ist sehr gut, davon müsste es noch viel Mehr geben. Aber wieso stoßen diese Betriebsräte eine Aktion an und nehmen dann nicht selbst daran Teil? Was sind die Diskussionen im BR dazu? Gibt es Widersprüche? Sollte nicht die Belegschaft mit in diese Diskussionen einbezogen werden?

Das neue Schienenlager legt selbstständig die Arbeit nieder!

Doch der Tag war noch nicht vorbei. Auch die Nachtschicht des neuen Schienenlagers war so sauer über die Lügen der Geschäftsführung, dass um 22 Uhr die 20 Kollegen ihre Arbeit spontan niederlegten und den BRV Mesaros aus dem Bett holten. Sie forderten endlich richtig informiert zu werden und mehr Klarheit über die Zukunft zu haben. Der eilig erschienene Mesaros hatte jedoch genauso wie in der Betriebsversammlung nur die bekannten Antworten parat, die wir schon 10 mal gehört haben: Gut arbeiten & hoffen – Wie immer ohne Sicherheit und schriftliche Bestätigung. Nach ca. 2 Stunden nahmen die Kollegen die Arbeit dann wieder auf. Obwohl die Kollegen die Arbeit ohne Beschluss irgendwelcher offiziellen "Vertretungsgremien" niederlegten, ist bis jetzt nichts von Abmahnungen oder sonstigen Drohungen bekannt geworden - das zeigt uns: Schon 20 Kumpel trauen sie sich nicht an den Kragen, wenn sie gemeinsam handeln, was würde eine ganze Belegschaft im Streik bedeuten? Wir von NIT sind uns sicher: Mehr solche gemeinsamen Aktionen sind wichtig, damit wir den Erhalt unserer Arbeitsplätze erkämpfen. Denken wir weiter. Wie können wir weiter Druck aufbauen? Z.B. Regelmäßig zwei Stunden nicht arbeiten bis wir schriftliche Garantien für den Erhalt unserer Arbeitsplätze bekommen? Auf Betriebsversammlungen diskutieren, wie wir die Schließung verhindern, statt uns von Kainersdorfer und Co. zutexten zu lassen?

Alle Kollegen informieren und den Kampf an die Öffentlichkeit tragen - berichtet selbst auf NIT!

Die ersten selbstständigen Kampfaktion der Kollegen nach den Bummelstreiks im März! Wie es zu der Aktion gekommen ist und wie sie genau abgelaufen ist sollten alle Kollegen auf NetzwerkIT nachlesen können. So kann außerdem in der Öffentlichkeit bekannt werden, was im Betrieb passiert ist. Deshalb nun hier ein Aufruf an alle Kollegen und besonders die des neuen Schienenlagers: Berichtet uns genauer, was am vergangenen Mittwoch passiert ist! Ruft einfach auf 01623373230 an oder schreibt uns an tstg@labournet.info . Ihr bleibt natürlich wie immer anonym. Gemeinsam stellen wir sicher, dass keine Informationen veröffentlicht werden, die verraten könnten, von wem die Informationen stammen.

23.09.2012

Offener Brief eines Kollegen

von tstg — Letzte Änderung 23.09.2012 19:25

Wir geben den offenen Brief eines Kollegen aus der Kommentarfunktion vom 22. September hier wieder.

Offener Brief!

Psalm 22: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Oder:

Mein Gott, mein Gott, warum hat die IG-Metall die TSTG verlassen?

Nach übereinstimmen Informationen aus dem BR, und meiner persönlicher Wahrnehmung ist die Betreuung der IGM bzw. durch Herrn „L“ (L = Lustlos) mega mangelhaft! Bei der TSTG geht es bekanntlicherweise um „alles oder nichts“, der Kampf um die Zukunft der TSTG findet zurzeit „ohne die IGM statt“! Die angedachte Führungsrolle im Arbeitskampf (ausgerufen auf der BV, am 14.3.12, von Jürgen Dzudzek 1. Bevollmächtigter der IGM-DU) wird nicht angenommen, und das vor dem Hintergrund eines gewerkschaftlichen Organisationsgrad von fast 90%, und einer endgültigen Schließung, zum 31. 12.2013! Dann sind 450 Kumpel ohne Arbeit! Das ist für jeden Gewerkschafter bei der TSTG nur noch eine Schande und beschämend!

Hier nun die Fakten, des Versagens, wo feste Absprachen nicht eingehalten wurden:

  1. Es sollte ein Mitgliederbrief an die IGM-Mitglieder der TSTG geschrieben werden, mit dem Thema: Verlängerung der Produktion, bis zum 31.12.13. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  2. Termin: Berthold Huber 1.Vorsitzender der IG Metall - Dr. Rüdiger Grube Vorstandsvorsitzender DB-AG, und Oliver Kraft, Vorstandsvorsitzender DB-Netz. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  3. Termin: Ronald Pofalla CDU, Chef des Bundeskanzleramts, mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, und dem BR, IGM. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  4. Termin: Michael Groschek SPD, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie dem BR, IGM. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  5. TSTG- Aufsichtratssitzung, am 17.9.12 in Berlin, wer war nicht da? Genau… Herr „L“ von der IGM.
  6. BR-Klausurtagung, am 23.9.12. Wer hat abgesagt? Genau… Herr „L“ von der IGM.
  7. Planung: TSTG- Aktion, in der 42 KW vor der DU-Rathaus, mit dem OB - Sören Link. Kümmerer für die Vorbereitung und Organisation. Genau… Herr „L“ Ergebnis bis heute = Fehlanzeige!
  8. Präsenz Zeigen… bei den Kollegen im Betrieb. Genau… wollte Herr „L“ machen. Ergebnis bis heute = Fehlanzeige!
  9. Änderung des „Beschäftigungssicherungstarifvertrag“ für die TSTG. Kümmerer… Herr „L“ Ergebnis = Fehlanzeige!
  10. Wichtiges Vorgespräch, zum Strategietreffen, am 13.9.12 mit den externen Beratern des BR… Prof. Dr. Gross (Wirtschaftsprüfer), Dipl. Ing, Rolf Plake (Wertarbeit), Werner Albry. Wer hatte keine Zeit? Genau… Herr „L“ von der IGM.

Diese Auflistung ist nur ein kleiner Ausschnitt, und somit nicht vollständig, wo man keine Zeit, Lust, oder Bock hatte sich mit diesen Themen der TSTG herumzuschlagen! Das zeigt aber auch welche Wertschätzung man gegenüber der TSTG-Belegschaft hat. Bei TKS, HKM, oder AM, wäre so ein verhalten undenkbar, dass hätte sofort Konsequenzen für den betreuenden Sekretär gehabt! Man kann das Thema TSTG ja auch aussitzen bis, zum 1.4.14, dann hat sich die Sache von selbst erledigt. Toll! So eine Behandlung haben wir als TSTG`ler von „unsere IGM“ nicht verdient. Ich überlege es mir zurzeit ernsthaft, als IGM-VM, aus der IGM auszutreten. Noch einmal: Das ist eine Schande wie man mit uns umgeht!