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Schichtversammlungen: Pfeiler verbreitet Angst

von tstg — Letzte Änderung 02.03.2012 20:21

Bei den Schichtversammlungen am Montag und Dienstag drohte Geschäftsführer Pfeiler mit Verlusten für TSTG. Die angeblich hohen Preise für das Vormaterial machen die Firma vergleichbar mit einem Krankenhauspatienten, so Pfeiler. Der Tod sei nicht auszuschließen. Zusammengefasst: Pfeiler will Angst machen.

Überschichten und Entlassungen

Seit letzter Woche müssen die Kollegen in einigen Abteilungen Überschichten machen. Bereits seit Jahresanfang hat TSTG die Schichtregelungen abgeändert und Urlaubstage gestrichen.

Gleichzeitig sind bis jetzt 130 Kollegen bereits abgefunden und raus oder befinden sich in Altersteilzeit. Pfeiler will mit seiner Drohkulisse offenbar erreichen, dass noch mehr Kollegen sich auf Abfindungsregelungen einlassen. TSTG zielt damit besonders auf diejenigen ab, die viele Krankmeldungen abgegeben haben - faktisch diejenigen, die im Laufe der Jahre Gesundheitsschäden bei der Arbeit davongetragen haben. Das würde erklären, warum die Geschäftsführung einigen jungen und gesunden Kollegen die Abfindungen verweigert hat.

Parallel dazu sollen die Abteilungen mehr produzieren als bisher. Meister und Obermeister geben vielfach den Druck von oben weiter.

Also ein ganzes Maßnahmenpaket, dass TSTG dazu dient, aus jeder Arbeitsstunde mehr Gewinn herauszuholen.

Pfeilers Begründung: Teures Vormaterial

Pfeiler beschwerte sich in den Versammlungen über das teure Vormaterial, das auf die Bilanzen drücken würde. Die Lieferanten seien zu keinem Cent Rabatt bereit. Ob das wirklich stimmt, ist fraglich: Manipulationen bei den Preisen haben in der Schienenindustrie und speziell bei TSTG bereits ihre Vorgeschichte.

Wut und Zwischenrufe

Die Wut unter den Kollegen ist groß. Viele riefen Pfeiler bei seinem halbstündigen Referat dazwischen. Ein Kollege brachte die Stimmung in der Versammlung auf den Punkt: "Die Verluste sind nicht unsere Schuld, sondern Eure!"

Ob Pfeiler solche Vorwürfe betroffen machen, sei dahingestellt. Er hat seinen neuen Arbeitsplatz ab Ende März schon sicher.

Nächste Versammlung am 14. März

In der 2. Märzwoche trifft sich der Aufsichtsrat in Österreich, um über das weitere Vorgehen zu sprechen.

Für den 14. März ist die nächste Betriebsversammlung angekündigt. Wir sind gut beraten, uns schon jetzt auf neuen Ärger vorzubereiten.