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07.12.2012
Neues aus Genk
Hier der Text des Flugblatts, von dem am Morgen des 7. Dezembers 1000 Exemplare vor den Werkstoren verteilt wurden. Unten können Kommentare hinterlassen werden.
Was gibt es Neues in Genk?
Am letzten am 29. November kam das Europamangement von Ford in Genk vorbei. Stephen Odell persönlich hat sich nicht allerdings nicht getraut zu kommen. Mit viel Aufwand hatte man sich in Genk Gedanken gemacht, wo man einen „sicheren Ort“ finden könnte. Letztendlich sollten dann die Verhandlungen zwischen Betriebsräten und Geschäftsführung im Rathaus von Genk beginnen. Besonders lange liefen die aber nicht, denn die Betriebsräte unterbrachen gleich am Anfang die Vorstellung der Verhandlungspartner und verlasen stattdessen eine mehrseitige Erklärung. Sie stellten klar, dass sie darauf bestehen, dass die abgegebene Standortgarantie bis 2020 von Ford eingehalten werden soll und dass sie rechtlich gegen den Schließungsbeschluss vorgehen würden. Danach verließen sie den Raum mit der verdutzten Geschäftsführung und beendeten damit den ersten Verhandlungstag.
Ansonsten befinden sich die KollegInnen in Genk bis zum Jahresende in Kurzarbeit es sind für 2012 nur noch vier Produktionstage (6., 7., 13. Und 14. Dezember) angesetzt. Es wird zwar weiterhin produziert, weil das Kurzarbeitergeld viel höher als das Streikgeld ist, allerdings haben die Fordler aus Genk weiterhin eine Blockade an allen Ausgängen errichtet, so dass keine Autos abtransportiert werden können. Ford hat versucht die Belegschaft zu kaufen und bietet ihnen Prämien, wenn die produzierten Modelle ausgeliefert werden können. Besonders wichtig für Ford ist anscheinend, dass sie 350 Wagen, die sich noch auf dem Gelände befinden und für die deutsche Polizei bestimmt sind, in die Finger kriegen. "Die kriegen sie auf keinen Fall" sagte ein belgischer Kollege zu Netzwerk-IT über die Streifenwagen, die der Belegschaft jetzt als Druckmittel dienen.
Aber auch bei den angekündigten Kurzarbeitstagen ist bis jetzt nicht wirklich viel für die Geschäftsführung rausgesprungen. An einem Kurzarbeitstag wurde gar nicht produziert, weil vier von sieben Zuliefererbetrieben in einen nicht angekündigten Streik getreten sind. Damit haben die Belegschaften aus den Zuliefererbetrieben durchgesetzt, dass sie mit in die Verhandlungen einbezogen werden.
Heute Genk – morgen wir?
Schon jetzt ist klar, dass auch wir in Köln nächstes Jahr Kurzarbeit fahren werden. Angeblich 30 bis 40 Tage. Leiharbeiter werden auch in Köln abgemeldet, wie viele insgesamt ihren Job verlieren werden ist noch unklar. In Genk ging die Werksschließung auch mit Kurzarbeit los. Was hat das zu bedeuten?
Welche Unterstützung für Genk können wir von unserer IGM erwarten?
Wie können wir die Kollegen in Genk unterstützen?
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