Sie sind hier: Startseite Projekte NSN / Siemens Siemens-Foren nach Datum sortiert

Siemens-Foren nach Datum sortiert

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.07.2011 11:12
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Lieber TheoRie, Du machst Dir wirklich sehr tiefgehende Gedanken und ich denke, daß Du voll auf der richtigen Spur bist. Was mich diesmal besonders beeindruckt hat, war die Aussage: "Ich selbst werde noch viel hinsichtlich der Thematik Interessenvertretung lernen müssen, aber ich kann sofort damit beginnen meine bisherigen Verhaltensweisen zu ändern." Das hat mich deshalb beeindruckt, weil ich fast 30 Jahre lang erlebt habe, wie Funktionäre stets in der Lage waren, ihre Darstellung der Dinge, nach Kritik, den Kritikern anzupassen. Daß sie aber niemals auf die Idee kamen ihr Verhalten in Frage zu stellen und zu ändern. Was bei Dir als Selbstverständlichkeit sofort auftaucht. Es ist auch das Selbstverständliche, wenn man es ehrlich meint, wenn Wort und Tat stets eine Einheit bilden sollen. Bin gespannt, was von Dir noch so kommt! Gruß Friederike
Comment Re: Konfuse Signale an Mitarbeiter erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
Liebe Heidi, klar war Jonas in einer anderen, kleinen Firma. Aber hier hat er Hilfe gesucht und D.C. hat ihn ziemlich hemmungslos niedergemacht. Zu den neuen Begriffen: "Talent Link" finde ich besonders frech. "Personaldrehscheibe" bringt wenigstens noch zum Ausdruck, daß man unfähig ist, die Menschen richtig einzusetzen und eine langfristige Entwicklung zu planen. Gruß Friederike
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Hallo INTR, ich denke ver.di und die IGM sind schon ein guter Anfang, wenn sie wirklich geschlossen auftreten. Noch einen zusätzlichen Dachverband brauchen wir meiner Meinung nach nicht unbedingt. Aber auch Gruppen wie NCI können mitwirken, indem sie Informationen sammeln und weitergeben. Das geschieht ja zur Zeit auf der NCI-Homepage. Auch eine Kontaktaufnahme mit einzelnen Politikern ist möglich. Das können nicht nur Gewerkschaftsfunktionäre, sondern auch Sprecher von Selbsthilfegruppen recht gut. Ich möchte noch einmal betonen, wie wichtig eine umfassende Zusammenarbeit ohne störendes Konkurrenzdenken ist. NCI kann nie eine Gewerkschaft ersetzen, aber sehr wohl dazu beitragen, dass gemeinsame Ziele erreicht werden. Gruß, Heidi
Comment Re: Konfuse Signale an Mitarbeiter erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
Liebe Friederike, soviel ich weiß, war Jonas doch in einer anderen Firma, nicht bei Siemens! Was ich sagen wollte: Im Grunde ändert sich nicht viel, wenn man statt "New Placement" jetzt "Personaldrehscheibe" bzw. "Talent Link" sagt. Auch die Verantwortlichen heißen jetzt anders, aber die Situation ist trotzdem vergleichbar.
Comment ERA erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:00
Was soll das? Ich bin jetzt 7.4 und mein Chef will mich in 10.B einstufen. Selbst wenn ich nach 12.B eingestuft würde, hätte ich netto weniger als jetzt. Angeblich kommt ERA auch noch von der Gewerkschaft!!! Spinnen die jtzt alle? Wie kann ich mich weren? Soll ich zum Anwalt?
Comment Re: BR Mch P erstellt von sirtom — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:02
:zz: Ich kann mich meinem Vorredner nur anschliessen. Hier werden Spekulationen ohne Detailwissen angestellt. Schade, dass Foren dazu missbraucht werden. Ich kann ebenfalls nur vorschlagen, sich persönlich bei Betroffenen des Betriebsrates München Perlach (am besten auf beiden Seiten, dann wird das Bild meistens runder) im offenen Gespräch zu informieren. Die wissen meist wesentlich mehr Hintergründe und geben diese in der Regel auch gerne weiter. Ausser sie haben etwas zu verbergen. :disgust:
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von Theorie — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Liebe Forumsteilnehmer, der Beitrag von INTR (11.06.2006 21:17 Uhr) hat mich erneut ins Grübeln gebracht. Es erschien mir zunächst vieles als ganz schlüssig in seinem Beitrag, trotzdem hatte ich irgendwie ein merkwürdiges Gefühl im Bauch. Also begab ich mich auf „Fehlersuche“, wobei es oft sinnvoll ist, dass man ganz unten beginnt. Unten (basisdemokratische Kontrolle) schien für mich noch alles in Ordnung zu sein, dieses wurde auch von INTR bestätigt. Aber bereits auf der höheren Ebene sollte die individuelle Verfolgung von Zielen erfolgversprechender sein? Warum – und stimmt das wirklich? Ich bin da anderer Meinung, denn der „Fehler“ liegt für mich darin, dass man für Geschlossenheit eine von außen deutlich erkennbare Einheitlichkeit voraussetzt. Typische Erkennungsmerkmale sind : Gewerkschaftzugehörigkeit, Berufsgruppe, Branche, Standort, … Der NCI macht von diesen Erkennungsmerkmalen keinen Gebrauch und es funktioniert trotzdem ausgezeichnet, beziehungsweise es fühlt sich keiner benachteiligt. Warum? Der NCI tritt nach außen geschlossen auf, und da trotzdem niemand ausgeschlossen wird, gibt es von außen auch keinen richtigen Angriffspunkt, mit dem man den NCI gegen andere Gruppierungen ausspielen könnte. Es wäre wohl zu umfangreich Dein vergleichendes Beispiel von Einheitsgewerkschaft und getrennten Mitarbeitergruppen genauer zu behandeln, deshalb wähle ich einen kürzeren Weg. Wann sind Betriebsräte besonders schwach und wie kann eine Unternehmensleitung diesen Zustand unterstützen? Ein Betriebsrat, der nah auf die Augenhöhe des Arbeitgebers kommen möchte, muss geschlossen auftreten und es sollten möglichst alle Arbeitnehmer des Betriebs entsprechend vertreten sein. Nach einer Listenwahl darf die Herkunft der Betriebsratsmitglieder bei der Ausübung der Betriebsratstätigkeit nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Das wird zwar den übergeordneten Verbänden überhaupt nicht gefallen, aber wir möchten ja auch von der Basis nach oben kontrollieren und nicht etwa umgekehrt. Nehmen wir eine mehrköpfige Familie als weiteres Beispiel. Wie gehen denn die Kinder oft taktisch vor, wenn sie von Ihren Eltern etwas haben möchten? Sie wissen ganz genau, wann sie gemeinsam erfolgreicher sind. Gehen wir noch eine weitere Stufe runter. Wir haben doch auch die unterschiedlichsten Wünsche und Ziele. Wir müssen dann bereits innerlich einen für uns selbst akzeptablen Kompromiss gefunden haben, bevor wir unsere Wünsche an andere herantragen. Manche schaffen es bereits nicht einmal diesen inneren Prozess richtig zu bewältigen. Diese erscheinen den anderen gegenüber dann oftmals als Individualisten mit unzureichender Teamfähigkeit. Und noch etwas gilt es zu bedenken: Eine gemischte Gruppe reagiert wesentlich flexibler und schneller auf neue Gegebenheiten und blockiert sich nicht dadurch, dass sie versuchen muss ein Optimum hinsichtlich irgendwelcher übergestülpter und fest zementierter Ziele herauszuholen. Ein Arbeiter braucht mehr Geld, ein Ingenieur mehr (Vertrauens-)Arbeitszeit und Unabhängigkeit?, ... Zugegeben, dass ist meine persönliche Sichtweise von der untersten Ebene aus betrachtet. Vielleicht kommt es überhaupt nicht oder erst in einigen Jahren zu dem dafür auf breiter Front erforderlichen Umdenkungsprozess in unseren Köpfen. Ich selbst werde noch viel hinsichtlich der Thematik Interessenvertretung lernen müssen, aber ich kann sofort damit beginnen meine bisherigen Verhaltensweisen zu ändern. Gruß TheoRie
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Hallo Heidi, meinst Du in Deinem letzten Beitrag die existierenden Einheitsgewerkschaften (z.B. ver.di, IGM) oder irgendwelche neuen/reformierten? Wenn das letzte zutrifft, wie sollen sie ausschauen (z.B. wie sieht die Funktionärskontrolle aus)? Schöne Grüße INTR
Comment Re: Konfuse Signale an Mitarbeiter erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
Liebe Heidi, dieser "fähige Consultant" war bereit über Leichen zu gehen, wir sollten niemals vergessen, wie er Jonas behandelt hat. Trotzdem verstehe ich deine Haltung, weil er nicht der Hauptververantwortliche für alles war. Aber man muß schon lernen Rechenschaftspflicht einzufordern. Gruß Friederike
Comment Re: Konfuse Signale an Mitarbeiter erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
[quote:DC format="text/plain"]Weltmeister ist COM nur bei den SG&A. [/quote] Was ist das denn? Immer diese Abkürzungen! Und im Grund ist es doch klar, dass die Führungskräfte lieber keine Werbung für die Personaldrehscheibe (da wird einem schwindlig, wenn man nur dran denkt) machen. Genau diejenigen, die dort echte Chancen haben, wollen die Chefs ja lieber behalten! Und die, die man gerne loswerden möchte, haben auf dieser Drehscheibe nichts verloren. Es ist also eigentlich gar nicht so anders als 2001/2002. Da sollten auch Freiwillige gefunden werden, die sich einen neuen Job suchen. Aber andererseits wollten die Führungskräfte natürlich genau die behalten, die tatsächlich noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten! Es ist dasselbe Dilemma wie damals. Da kann auch der fähigste Consultant nichts dran ändern.
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Ja Heidi, trotzdem ist die Situation bei Tieto Enator irgendwie auch charakteristisch: es wird eine bestimmte Technik entwickelt, die dann im gesellschaftlichen Leben durchaus ihren Platz findet. Sie braucht Wartung und Pflege wirft aber nicht mehr den maximalen Gewinn für die Initiatoren ab, also schieben sie die "lästigen aber gesellschaftlich duchaus notwendigen und damit auch kostenpflichtigen Aufgaben" irgendwie ab. Der Witz ist, daß Kolleginnen und Kollegen, die mit dieser Technik vertraut sind, nicht einfach überall auf der Welt zu finden sind, dazu sind die Produktivkräfte heute zu hoch entwickelt - wiewohl sie durchaus überall hin exportierbar sind, dazu sind sie ebenfalls hoch genug entwickelt. Es ist also wirklich ein Wettlauf um die Frage, wer ist in der Lage, sie sinnvoll im Interesse der Menschen einzusetzen und den entsprechenden Druck dazu zu entwickeln oder wer ist in der Lage die Menschen gegeneinander auszuspielen, so daß sie von dieser Technik Null haben - aber ein paar Reiche mehr sich die Hände reiben. Gruß Friederike
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Lieber INTR, das ist ein interessantes Beispiel. Aber was ist, wenn der Arbeitgeber einfach sagt: "Statt mich mit euch rumzuärgern, verlagere ich den ganzen Betrieb nach Wladiwostock oder nach Ulan Bator oder sonstwohin!" Diese Drohung ist es doch, die im Moment die Verhandlungen so enorm schwierig macht. Denn gerade die großen Konzerne sind keineswegs auf den Standort Deutschland angewiesen, sie können ihn jederzeit verlassen. Oder sie tun zumindest so, als ob sie es könnten. Inwieweit die Drohungen realistisch sind, ist für Laien kaum zu beurteilen. Da spielt es keine Rolle mehr, ob eine Einheitsgewerkschaft alle Arbeitnehmer vertritt oder ob einzelene Gewerkschaften einzelne Gruppen von Arbeitnehmern vertreten. Da muss auch eine klares Signal von der Regierung her kommen: Wer im großen Stil Arbeitsplätze ins Ausland verlagert, muss mit Sanktionen (z.B. Rückzahlung von Subventionen) rechnen. Um aber Druck auf die Politiker auszuüben, ist eine starke Einheitsgewerkschaft besser geeignet als kleine Einzelgewerkschaften. Gruß, Heidi
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Hallo TR, Deinen Beitrag habe ich erst jetzt gesehen. Verdammt tiefgehend. Glückwunsch! Gruß Friederike
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Lieber INTR, zu Deinem Beispiel: eine Einheitsgewerkschaft hat die Aufgabe für anständige Löhne und die Arbeitsplätze zu kämpfen. Sie hat die Interessen der Kolleginnen und Kollegen rundrum zu vertreten. Das Ausspielen von Geld gegen Arbeitsplatz und umgekehrt ist ein Spielchen, das durch und durch auf Cheflogik basiert:"Nur wenn ich im Konkurrenzkampf gewinne, kann ich den Betrieb aufrecht erhalten". Es gibt aber noch eine andere Logik: "Man kann mit den Kollegen nicht mehr alles machen, wenn sie ihre eigene Rechnung aufmachen. Dazu müssen sie ihr eigenes Leben und ihre eigene Existenz in die Waagschale werfen. Mach doch mal für Dich selber Deine eigene Rechnung auf. Was hast Du alles beigesteuert - und was hast du dafür bekommen?? Und wer hat abgesahnt?? Warum soll diese Logik bestehen bleiben? Gruß Friederike
Comment Re: Ist die Zeit der großen Einheitsgewerkschaften in Deutschland vorbei? erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Hallo, mit meinen (kritischen) Beiträgen wollte ich niemanden deprimieren oder gar vom Ausprobieren seiner Ideen abhalten. Es sind nur meine privaten Überlegungen, hervorgegangen aus der Frage warum sich mehrheitlich befürwortete gute und (ur)alte Ideen, wie z.B. Menschenwürde oder gerechter Lohn nur schwer (wenn überhaupt und dauerhaft) durchsetzen lassen. In den letzten Beiträgen sind wieder so viele Aspekte aufgetaucht, dass ich erst mal meine Gedanken ordnen muss. Ein für mich wichtiger Aspekt ist die Fragen nach der Gestaltungsmacht. Hier muss man glaube ich in zwei Richtungen Denken: die Gestaltungsmacht innerhalb eine Gruppe (also nach innen) und die Gestaltungsmacht nach Außen (um die Gruppeninteressen durchzusetzen). In einer Gruppe mit einer formalen Struktur (Funktionäre), muss die Macht natürlich kontrolliert werden. Wie Friederike bemerkt hat, braucht sich die Macht nicht nur auf formale Strukturen stützen, sie kann auch aus dem Vertrauen der Gruppenmitglieder in bestimmte Führungspersönlichkeiten begründet sein. Vorher die Macht auch immer kommen mag, muss sie in meinen Augen basisdemokratisch kontrollieret werden. Dazu braucht man aber eine aktive Basis, wie TheoRie richtig bemerkt hat. Auch in meinen Augen gibt es hier überall Defizite (auf Betriebsebene, Gewerkschaftsebene, Gesellschaftsebene). Angenommen, wir hätte eine aktive Basis, wie sollte die basisdemokratische Kontrolle aussehen? Meiner Meinung nach ist es ein Prozess in drei Schritten: vollständige Information aller Mitglieder, offene Diskussion unter allen Mitgliedern (diese zwei Schritte können auch iterative ablaufen) und anschließenden verbindliche Abstimmung (verbindlich insbesondere für die Funktionäre). So könnte garantiert werden, dass die Gestaltungsmacht von der Basis kommt oder von ihr bestätigt wird. Alle drei Schritte können (insbesondere von Funktionären) manipuliert werden. Ein gutes Beispiel für die Manipulation bei Abstimmungen, ist z.B. die Satzung der IGM. Um einen Streik auszurufen braucht man in der Urabstimmung 75% Zustimmung (sofern ist alles noch in Ordnung). Aber um einen Streik zu beenden, reichen nur 25%. In meinen Augen erlaubt das den Funktionären die Basis unter Kontrolle zu halten (und nicht umgekehrt). So viel (fürs erste) zu der Gestaltungsmacht nach innen. Die oberen drei Schritte scheinen ein wirkliches Potenzial für eine wirksames Funktionärskontrolle darzustellen, weil als die IGM/NCI Mitglieder die Einführung dieser Schritte innerhalb der VK- und Fraktionsarbeit gefordert haben, wurden sie ruck-zuck kaltgestellt und zum Austritt aus der IGM provoziert. Und jetzt zu der äußeren Gestaltungsmacht und meinem Lieblingsthema den Einheitsgewerkschaften. Dazu ein Beispiel, um meinen Gedankengang zu erläutern. Nehmen wir einen Betrieb an, der einer Kapitalgesellschaft gehört (ein einzelner Unternehmer würde die Überlegungen um seine psychologischen Aspekte verkomplizieren). Die Kapitalgesellschaft will natürlich den maximalen Profit herausschlagen. Dazu will sie den Ausstoß (was immer das sein mag) und die Qualität hoch halten und die gesamten Lohnkosten niedrig. Die Lohnkosten sind die Summe aus dem Einzellohn mal die Zahl der Arbeitsplätze. Das wissen natürlich auch die Arbeitnehmer des Betriebes, aber es gibt gleich große Fraktionen unter ihnen. Die eine Hälfte sagt: ich will einen guten Lohn für meine gute Arbeit und wollen Streiken. Die andere Hälfte sagt: mir ist der Arbeitsplatz wichtiger, ich werde (zähneknirschend) auf einen Teil meines Lohnes verzichten. Was macht in diesem Fall eine Einheitsgewerkschaft (welche beide Gruppen vertritt) idealerweise (also ohne Manipulationen)? Sie organisiert eine Diskussion der beiden Gruppen und versucht einen Kompromiss herbeizuführen, um mit einer Einheitsforderung an die Kapitalgesellschaft heranzutreten. Vielleicht werden im Zuge der Diskussion sogar betriebswirtschaftliche Überlegungen angestellt (wie viel Lohn können wir uns leisten, wie viele müssen gehen etc.). Über soviel Co-management kann sich die Kapitalgesellschaft nur freuen! Und viele Funktionäre gefallen sich auch noch in dieser „staatstragenden“ Rolle! Aber abgesehen davon wird meiner Meinung nach dieses Co-management durch den Zwang zu Kompromissen innerhalb einer heterogenen (Einheits)Gewerkschaft bedingt. Nehmen wir jetzt an die oben genannten Mitarbeitergruppen haben jeweils ihre eigenen Gewerkschaften und beide treten mit ihren Maximalforderungen an die Kapitalgesellschaft heran. Die Kapitalgesellschaft ist natürlich auf beide Gruppen angewiesen und jetzt muss sie sich (und nicht die Gewerkschaften) den Kopf zerbrechen mit beiden einen Kompromiss zu finden. Wenn die beiden Mitarbeitergruppen auch noch aus unterschiedlichen Funktionsgruppen/Berufen bestehen, hat sie nicht mal die Chance sie gegeneinander auszuspielen (weil sie, wie schon gesagt, beide braucht). Zugegeben, die Wirklichkeit ist viel komplizierter, aber vielleicht konnte ich ansatzweise meine Bedenken gegenüber den Einheitsgewerkschaften verdeutlichen. Schöne Grüße INTR
Comment Re: Konfuse Signale an Mitarbeiter erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
Hallo DC, was soll man von einem ehemaligen Unternehmensmitarbeiter halten, der scheinbar nur darauf lauert, dass wieder große und von außen deutlich sichtbare Personalanpassungen stattfinden, um dann gegenüber 2001 zu vergleichen, was sich Leitung und PA diesmal für (wesentlich unprofessionellere) Maßnahmen ausgedacht haben und noch werden? Aus lauter Frust und Verzweiflung darüber, auch als ehemaliges nobelpreiswürdiges Teammitglied keinen Beratervertrag erhalten zu haben, wird jetzt ausgerechnet denen, die eigentlich für entbehrlich gehalten werden, auch noch das Forum vollgejammert. Mit Deinem ewigen „Am liebsten würde ich Euch rausschmeißen, aber ich darf es leider nicht.“ verschwendest Du nur unseren sinnvoller nutzbaren Speicherplatz. Und tschüss. TR
Comment Re: BR Mch P erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:02
Vermutlich bist Du wie fast alle anderen nicht ausreichend genug und vor allem direkt über Deinen eigenen Betriebsrat informiert, denn sonst müsstest Du Dich nicht mit dem Wahrheitsgehalt oder der Zielsetzung fragwürdiger Quellen beschäftigen und würdest Dir eine Menge Nerven sparen. Informiere Dich zunächst selbst und vor allem auf dem direkten Wege, schließlich ist der Betriebsrat doch kein Geheimbund, der etwas zu verbergen hat – oder ?
Comment Re: BR Mch P erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:02
Dieses Posting ist ein Rundumschlag. Soll damit Zwietracht in den BR getragen werden? Ist es eine persönliche Revanche analog zu diversen Pamfleete? IGM geben AUB? Wieso soll die IGM auch Arbeitgebernah sein. NCI gegen IGM? Es gibt keine NCI-Liste in Mch P. Wer soll irgendwen und irgendwo in den "GBR gehievt" haben. Die GBR-Vertreter sind durch die Betriebsräte von Mch P und Mch W gewählt worden. Die Mehrheit hat gewählt und hält die zwei Vertreter geeignet für diese Funktion. Mag sein, dass C.D. als BR-Vorsitzende überfordert oder schlecht beraten war. Dies sagt aber nichts über ihre Fähigkeiten als BR aus. Es gibt sicher handfeste Gründe warum E.K. sich nicht zur Wiederwahl gestellt hat. Vielleicht auch persönliche. Ein Gremium lebt von der Kompetenz und der Kontinuität. Ein notwendiger Wechsel wäre vorprogrammiert gewesen. Vielleicht ist es auch für Siemens nicht wirtschaftlich einen gleichwertigen Arbeitsplatz und Einarbeitung für diesen Zeitraum bereitzustellen. Informationen von Stellmich und Schlapke sind einseitig und von Wahlkampf geprägt. Es geht aber um Interessensvertretung der Belegschaft.
Comment Re: Betriebliche Kontrollorgane erstellt von Theorie — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
Hallo Friederike, meinst Du mit betrieblichen Kontrollorganen etwas Vergleichbares wie ein Betriebsrat? Ich selber habe bislang nur das nachfolgende Dokument http://www.verlagdrkovac.de/pdf/0300/0300.pdf gefunden, es aber selbst noch nicht genau gelesen (über 500 Seiten). Gruß TheoRie
Comment Re: Konfuse Signale an Mitarbeiter erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
Und jetzt noch ein konfuser Forumsbeitrag für die Mitarbeiter. Da ist wohl ein Fehler bei der Angabe des Adressaten unterlaufen.
Artikelaktionen