Konfuse Signale an Mitarbeiter
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
25.08.2008 15:46
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Statt hammerharter aber immerhin fairer und klarer Transparenz wie bei der Kapazitaetsanpassung 2001 - hier war ja immerhin ein erfolgreicher Personaler am werkeln - fuehrt COM mit seinen Mitarbeitern nun einen Eiertanz auf. Auf verschiedenen Management-Ebenen werden widerspruechliche Signale ausgesendet.
Die Fakten:
- COM PA veranstaltet eine Personaldrehscheibe, und laedt Service-Leute, Vertriebler,
Entwickler, Zentralabeilungen ein, mit professioneller PA Hilfe neue Perspektiven zu
suchen. Die Zielgruppe fuer diesen Service wird jedoch nicht spezifiziert. SOLL ich ...
oder SOLL ich nicht, diese Frage stellen sich viele.
- gleichzeitig vermitteln Chefs einiger Geschaeftsbereiche die Botschaft, in ihrem
Bereich wuerde nicht abgebaut. So zum Beispiel der Service in Perlach. Statt Personal-
abbau wird eben nur "weniger aufgebaut".
Eine ganz andere Botschaft, als die der PA!
- die Ergebnisse der COM Mitarbeiterbefragung werden weiterhin unter Verschluss gehalten.
Warum wohl?
Alles in allem, es fehlen klare Strategien, zu neuen Produkten, Dienstleistungen, Personalpolitik. Gleichzeitig mahnt der Vorstandsvorsitzende von seinen Mitarbeitern Spitzenleistungen ein. Zielrenditen sind eine tolle Sache, aber ich muss meinen Leuten dann auch sagen, wie ich diese realistisch erreichen moechte. Und ich muss auch Perspektiven fuer die Mitarbeiter aufzeigen. Sonst koennen diese sich kaum mit COM und dem COM Management identifizieren.
Auf keinen Gebiet ist COM Spitze, Weltmeister. Weltmeister ist COM nur bei den SG&A.; Sell it, Fix it or Close it. Wann wird entschieden?
Hallo DC,
was soll man von einem ehemaligen Unternehmensmitarbeiter halten, der scheinbar nur darauf lauert, dass wieder große und von außen deutlich sichtbare Personalanpassungen stattfinden, um dann gegenüber 2001 zu vergleichen, was sich Leitung und PA diesmal für (wesentlich unprofessionellere) Maßnahmen ausgedacht haben und noch werden?
Aus lauter Frust und Verzweiflung darüber, auch als ehemaliges nobelpreiswürdiges Teammitglied keinen Beratervertrag erhalten zu haben, wird jetzt ausgerechnet denen, die eigentlich für entbehrlich gehalten werden, auch noch das Forum vollgejammert.
Mit Deinem ewigen „Am liebsten würde ich Euch rausschmeißen, aber ich darf es leider nicht.“ verschwendest Du nur unseren sinnvoller nutzbaren Speicherplatz.
Und tschüss.
TR
[quoteC format="text/plain"]Weltmeister ist COM nur bei den SG&A.; [/quote]
Was ist das denn? Immer diese Abkürzungen!
Und im Grund ist es doch klar, dass die Führungskräfte lieber keine Werbung für die Personaldrehscheibe (da wird einem schwindlig, wenn man nur dran denkt) machen. Genau diejenigen, die dort echte Chancen haben, wollen die Chefs ja lieber behalten! Und die, die man gerne loswerden möchte, haben auf dieser Drehscheibe nichts verloren.
Es ist also eigentlich gar nicht so anders als 2001/2002. Da sollten auch Freiwillige gefunden werden, die sich einen neuen Job suchen. Aber andererseits wollten die Führungskräfte natürlich genau die behalten, die tatsächlich noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten!
Es ist dasselbe Dilemma wie damals. Da kann auch der fähigste Consultant nichts dran ändern.
Liebe Heidi,
dieser "fähige Consultant" war bereit über Leichen zu gehen, wir sollten niemals vergessen, wie er Jonas behandelt hat.
Trotzdem verstehe ich deine Haltung, weil er nicht der Hauptververantwortliche für alles war.
Aber man muß schon lernen Rechenschaftspflicht einzufordern.
Gruß Friederike
Liebe Friederike,
soviel ich weiß, war Jonas doch in einer anderen Firma, nicht bei Siemens! Was ich sagen wollte: Im Grunde ändert sich nicht viel, wenn man statt "New Placement" jetzt "Personaldrehscheibe" bzw. "Talent Link" sagt. Auch die Verantwortlichen heißen jetzt anders, aber die Situation ist trotzdem vergleichbar.
Liebe Heidi,
klar war Jonas in einer anderen, kleinen Firma. Aber hier hat er Hilfe gesucht und D.C. hat ihn ziemlich hemmungslos niedergemacht.
Zu den neuen Begriffen: "Talent Link" finde ich besonders frech.
"Personaldrehscheibe" bringt wenigstens noch zum Ausdruck, daß man unfähig ist, die Menschen richtig einzusetzen und eine langfristige Entwicklung zu planen.
Gruß Friederike
Hallo Ihr,
1. der Personalabbau, um den es geht, begann 2002 und zog sich bis 2004 (Kündigungsschutzprozesse), wurde 2005 und 2006 neu aufgelegt.
2. ich möchte ich mit der Mär aufräumen, die besagt, dass alle, die einmal zum gehen angesprochen wurden irgendwelche Minderleister sind. Die Kriterien, nach denen 2002 ausgesucht wurden, waren Alter, Dienstzugehörigkeit, Frauen, Teilzeitkräfte. Leistung spielte überhaupt keine Rolle. Dass die vielfach gescholtenen Minderleister etwas leisten können, beweist NCI. Ev. hat das Siemens Management den falschen Blick.
3. Der Widerspruch PA für Personaldrehscheibe, Chefs sagen: bei uns wird nicht abgebaut ist altbekannt. Hier wird nur deutlich, dass Com den Abbau weiterer Mitarbeiter nicht mehr verkraftet. Die Chefs haben mit permanenter Demotivation und Verunsicherung durch diesen jahrelangen zyklischen Stellenabbau zu kämpfen und wollen beruhigen. Selbst unternehmerisch ist er eine Katastrophe. Dass das dem Management immer noch nicht klar ist, ist ein Armutszeugnis.
4. Die Personaldrehscheibe ist an sich nichts negatives. Negativ ist nur, dass sie teilweise mit Mobbing begleitet ist, wie überigens alle Personalabbaumaßnahmen.
5. Ich fordere, Abkehr von der Stellenabbaupolitik, Rückkehr zu vernünftigen unternehmerischen Handeln. Wenn man dazu das Management komplett austauschen muss, sollte man den Mut haben, es zu tun.
Ich denke Du hast es auf den Punkt gebracht:
Wir haben einfach ein Defizit in der vertikalen Kommunikation.
Nicht nur in der von oben nach unten (Geheimniskrämereien wie die mit der ach so
geheimen Protokollnotiz und Schwindeleien wie "bereiten Sie sich auf eine lange Zusammenarbeit vor"), sondern auch in der Kommunikation von unten nach oben.
Das mittlere Management, das ja letztlich mit seiner Mannschaft die operative
Arbeit machen und innovative neue Produkte entwickeln muss, weiss es längst, dass weiterer Personalabbau auf eine beschäftigungspolitische Bullimie hinausläuft:
Wir stopfen Personal in uns rein um es wenige Jahre später wieder auszukotzen
und hungern uns so zu Tode. Stellenabbau schafft keine Innovationen, und wir
sind gerade dabei die kritische Mindestmarke zu unterschreiten, nicht nur aus
Sicht der zu bewältigenden Arbeitsmenge sondern auch aus Knowhow-Sicht hungern wir uns selbst aus. Aber diese Message transportiert das mittlere Management nicht mehr
an das Upper Management, für das nur noch Köpfe (und nicht Kopf-Inhalte) zählen, weiter.
Nur so ist es zu erklären, dass der eine sagt "bewegt Euch auf die Jobdrehscheibe",
und tlw. dazu sogar massiv Druck ausgeübt wird, während andere Chefs damit sehr
zurückhaltend sind: Sie warten lieber dass andere ihre Leute so abbauen.
Nur so ist es zu erklären, dass z.B. ein Personalchef sagt "wir wollen nicht dass
sich Leute zu MED nach Erlangen versetzen lassen nur um ihren Job zu retten"
(sondern nur die, die schon immer mal nach Erlangen wollten???), um so zu begründen,
warum detailliertere Informationen über den beabsichtigten Stellenabbau,
die jedem in der Belegschaft ermöglichen würden den Grad seiner eigenen persönlichen
Betroffenheit, den Grad der Gefährdung seines eigenen Arbeitsplatzes abschätzen
zu können, zurückgehalten werden.
Wer ist denn Jonas? ... Sicherlich ein notorischer Minderleister!
Wenn ich COM beraten duerfte, wuerde ich die Hoffmannstrassen mit dem verlustreichen Festnetz platt machen, und die Standorte Martinstrasse mit dem boomenden Mobilfunk und Perlach mit dem lukrativen Service behalten.
OHNE Fixed waere COM schnell saniert. ... und um Sozialauswahl brauch ich mir bei Betriebssschliessung auch keine Gedanken machen.
Hallo DC,
nur weil Schweigen als Zustimmung gedeutet werden kann, erscheint mir eine Reaktion auf Deinen Beitrag überhaupt sinnvoll. Diesen Sachverhalt nutzt Du jedenfalls in zahlreichen Foren weidlich aus, indem Du derart Unsinniges schreibst, für das Du ansonsten weder vom profitgierigsten Unternehmer noch von der hammerhärtesten PA mehr als ein Kopfschütteln zur Antwort bekommen würdest.
Bist Du denn wirklich schon so allein und hat Dich Deine Hilflosigkeit gegenüber dem NCI und den Forumsteilnehmern in so starkem Maße innerlich zerfressen?
Nun, da haben ja hauptsächlich die Mädels wieder etwas Tolles angerichtet. Das finde ich Spitze von Euch!
Vielleicht solltest Du Dir eine längere Auszeit gönnen, vielleicht ein Sabbatical oder etwas Vergleichbares, und Dich einfach nur erholen, damit Du uns als „ganz besondere Blüte dieses Gesellschaftsystems“ (sehr schöne Formulierung einer Forumsteilnehmerin) nicht allzu schnell verwelkst.
Gute Besserung DC
TR
@Chris:
Danke für die Erklärung. Bei uns sagen wir übrigens immer noch "Vertriebsgemeinkosten". Es bringt ja nichts, wenn man immer wieder neue Begriffe verwendet. Das löst keine Probleme. Womit ich wieder beim ursprünglichen Thema gelandet bin:
Die ganze "Restrukturierung" ist jetzt keineswegs etwas völlig Neues. Im Gegenteil, ich fühle mich stark an "Dinner for One" erinnert:
Same procedure as last year? Same procedure as every year!
Das ist so: Immer, wenn man einen Laien beeindrucken will, dann benutzt man möglichst viele, diesem unbekannte Worte bzw. Abkürzungen.
Wenn die Laien nun wissen, was Vertriebsgemeinkosten und der Gewinn vor Zinsen und Steuern ist, dann denkt man sich eben schnell ein paar neue Wörter aus (SG&A; bzw. Ebit) vorzugsweise dem Englischen entliehen, klingt sowieso besser und innovativ.
Der Laie hörts und staunt und zerfließt wieder in Ehrfurcht. Wenn er jetzt aber auch herausbekommt, was Ebit ist, dann hilft nur noch, zu erklären, der Ebit wäre unwichtig, aber im Vergleich zum Mitbewerber ist hervorragend bzw. extrem schlecht - je nachdem, ob man mit Kunden oder Mitarbeitern redet.
Ziel erreicht - die Kunden sind beeindruckt von den hervorragenden Geschäftszahlen, die Mitarbeiter haben erkannt, dass sie mal wieder nicht die von ihnen erwartete Leistung erbracht haben.
Wenn man das Spiel mal durchschaut hat, beeindruckt es allerdings nicht mehr.
[quoteC format="text/plain"]
Wenn ich COM beraten duerfte, wuerde ich die Hoffmannstrassen mit dem verlustreichen Festnetz platt machen, und die Standorte Martinstrasse mit dem boomenden Mobilfunk und Perlach mit dem lukrativen Service behalten.
OHNE Fixed waere COM schnell saniert. ... und um Sozialauswahl brauch ich mir bei Betriebssschliessung auch keine Gedanken machen.
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Tja, jetzt sieht es ja ganz anders aus: Joint Venture mit Nokia, und noch mehr überflüssige Mitarbeiter! Vielleicht ist ja Nokia bereit, einen echten Profi für den Stellenabbau zu engagieren? Vielleicht hast du noch eine Chance? Aber bitte keine Wutausbrüche im Internet, das schadet dem Image.
Nokia hat jedenfalls auch den Festnetz-Anteil mitgenommen. Offensichtlich sehen die Finnen FN nicht ganz so negativ. Dieser Handel wäre nicht zustande gekommen, wenn FN sich nur noch "plattmachen" ließe.
Auf Basis von Ploneboard