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02.07.2011 11:12
- Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:58
- Ich stimme mit dir überein. Das Ganze hat ein Geschmäckle. Aber die Sache ist noch komplizierter. Ein Interessensausgleich (dazu gehört die Auswahl der Mitarbeiter über Punkte oder Namenslisten oder irgendwas dazwischen)kann zwar in der Einigungsstelle nicht erzwungen werden, aber wenn die Einigungsstelle mehrheitlich entscheidet dann ist es das. Oder wenn der Richter bei Nichteinigung einen Schiedsspruch fällt. Dies kann nur dann nicht wirksam werden (gilt nur für den Interessensausgleich) wenn sich der BR nicht vor oder während der Verhandlungen einem Schiedsspruch im Vorhinein unterwirft. Wenn das passiert, dann kann der lokale BR nur noch Vollzug melden. Insofern ist der lokale BR doch derjenige der bei einer diebezüglichen Entscheidung zur Verantwortung gezogen werden kann. Man muss das VORHER nur öffentlich machen. Damit müßte jedem schlechtmeinenden BR klar sein, das die Leute nicht so schnell für blöd verkauft werden können. Im Übrigen - informiert der BR nicht informieren wir uns halt selbst. Die nächste Wahl kommt bestimmt.
- Re: Deutlich besser als das letzte Mal — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Die 60 oder 67 % werden vom Brutto nach der Tabelle des Arbeitslosengeldes berechnet/abgelesen. Wenn Siemens auf diesen niedrigen steuerfreien Betrag den Rest auf das 85% Brutto erhöht, ist dies durchaus ein Vorteil. Zumal nur die Differenz zu Versteuern ist. Es könnte sogar sein, dass dabei mehr Netto übrig bleibt als wenn man sein "normales" Einkommen beziehen würde, dank unserem komplexen Steuersystem. Vorschlag für die Entscheidungsfindung: Auszahlungsbetrag von HR berechnen lassen und auch Bestätigen lassen. Erst dann ggf. in die beE wechseln. Ist doch alles "Freiwillig" und wenn mir der Betrag nicht gefällt, beziehe ich halt weiterhin 100% und trinke Tee.
- Re: Deutlich besser als das letzte Mal — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Schade, dass das BetrVG nicht für leitende Angestellte gilt, sonst könnten wir das Problem leicht lösen: Der BR verhandelt über die Einstellung von fähigeren Managern. Wenn ich mir den ganz normalen täglichen Wahnsinn bei Siemens betrachte - die vielen unproduktiven, Mammuntbesprechungen, bei denen Aufwand und Nutzen mehr als fraglich ist, das hektische Vorgehen, sinnloser Zeitdruck, der in operative Hektik mündet, die Demotivation der Mitarbeiter, die unter drohendem Stellenabbau, Gehaltsminderung durch ERA leiden und vieles mehr - dann sehe ich Einsparpotential noch und nöcher. Ich bin überzeugt davon, die Entlassung von ein paar unfähigen Managern und die Einstellung von Leuten mit unternehmerischer Fantasie, verbunden mit unternehmerischer Verantwortung, würde uns schneller aus der Talsohle führen, als diese hilflose Salamitaktik des Stellenabbaus. Schade, dass man dies nicht im Interessensausgleich regeln kann. Ein fähiges Management zu haben würde nämlich in unser aller Interesse liegen. Wie wäre es, diesen Managern die beE anzubieten. Sind doch gute Konditionen? Und erst die Abfindung, bei dem Gehalt ... Also Manager, rein in die beE, ganz freiwillig. Wir machen gerne Platz für Euch! Schließlich sind wir an sozialverträglichen Lösungen interessiert. Und wenn das mit der Freiwilligenaktion nicht klappt, dann verhandeln wir über die Konditionen Eurer Kündigung! 8)
- Re: Deutlich besser als das letzte Mal — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Eine interessante Haltung im Artikel "Deutlich besser als das letzte Mal". Hier heißt es: [em]"... wird ab dem zweiten Juni eine Einigungsstelle eingerichtet, die dann im normalen Verfahren mit den Verhandlungen über Interessenausgelich und Sozialplan beginnt"[/em] Normal ist dieses Verfahren nicht. Normalerweise versuchen Betriebsrat und Arbeitgeber zunächst ohne Einigungsstelle einen Sozialplan und Interessensausgleich zu erreichen. Dazu sind sie auch per Gesetz angehalten. Kommt kein Interessensausgleich oder Sozialplan zu stande, dann können Arbeitgeber oder BR den Präsidenten des Landesarbeitsamtes um Vermittlung ersuchen. Erst dann sollte es in die Einigungsstelle gehen. Gut es sind "Kann"-Bestimmungen, keine "Muss"-Bestimmungen, aber warum versucht man es nicht erst einmal zu verhandeln, bevor man das Geld für die Einigungsstelle ausgibt. Man könnte verhandeln über: 1. Arbeitszeitverkürzung nach TVBesch (wurde das überhaupt jemals versucht?) 2. Weiteres Insourcing (die 30 Stellen in Mch H sind lächerlich!) 3. Attraktive finanzielle Angebote für ältere Mitarbeiter (mit dem sie auch bis zur Rente überleben können) 4. Abbau von Mehrarbeit/Überstunden, einschließlich überlaufender Gleitzeitkonten (davon gibt es eine Menge!) 5. Umwandlung von Vollzeit- in Teilzeitstellen auf freiwilliger Basis 6. Sabbatjahr (jetzt wo angeblich in der Telekommunikation und IT-Branche ein leichter Aufwind zu verzeichnen ist, um das Know How dauerhaft im Betrieb zu halten) Dazu könnte man einen Wirtschaftsberater hinzuziehen; in der Einigungsstelle geht das nicht mehr.
- Re: Deutlich besser als das letzte Mal — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Zitat im Siemens Dialog: "Diese "beE" (betriebswirtschaftlich eigenständige Einheit) wird für 24 Monate eingerichtet, das Gehalt in ihr im Vergleich zu früheren beE jedoch erheblich aufgestockt." Es wird sogar behauptet, daß das beE-Gehalt erheblich auf gestockt wurde, dies ist jedoch leicht übertrieben, in der alten beE betrug das Gehalt 85% des letzten Nettoeinkommens, jetzt 85% des letzten Bruttoeinkommens. So groß ist nun diese Differenz auch nicht (kann jeder selbst ausrechnen), bemerkenswert ist jedoch, dass das Arbeitsamt 60 bzw. 67% des Gehalts übernimmt, und so jeder über seine Sozialabgaben (Steuern, Arbeitslosenversicherung) ein Teil seines Gehalts selbst bezahlt.
- Re: Abwarten und Tee trinken — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:01
- Ich empfehle Euch zusätzlich, die Zeit zu nützen, bis die Anschreiben der Firma rausgehen (vorauss. Mitte April), und externe Stellenausschreibungen bei Online-Jobbörsen und in Zeitungen durchzusehen, und sich ggfs. auf diese Stellenausschreibungen zu bewerben. Nur so bekommt Ihr ein Gefühl, wie Eure Jobchancen auf dem Arbeitsmarkt sind, und ob die beE somit empfehlenswert ist. So könnt Ihr sehr schnell feststellen, welches "Risiko" das geringere ist, die beE oder ein evtl. Kündigung.
- Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:58
- Die Gefühle unter den Kolleginnen und Kollegen zu der Betriebsvereinbarung (BV) sind gemischt. Man weiß nicht so recht, was man mit dieser anfangen soll. Freiwillig, in die beE gehen,und damit das volle Risiko eingehen, nach 2 Jahren arbeitslos zu sein? Das Risiko einzugehen, gekündigt zu werden? Freiwilligkeit ist an sich ja zunächst ein guter Ansatz und man könnte zu dem Schluss kommen, dass die Betriebsvereinbarung durchaus ehrlich gemeint ist. Warum aber haben trotzdem viele Kolleginnen und Kollegen ein schlechtes Gefühl? Warum fällt das Vertrauen in diese BV und in den BR, der sie abgeschlossen hat, so schwer? Dies dürfte wohl drei Gründe haben: 1. Es fehlt die Aufklärung. Man hat das Gefühl, dass die Mitarbeiter bewusst unwissend gehalten werden sollen. Sie sollen möglichst wenig wissen, über ihre Rechte, die sie im Fall einer Kündigung haben. Sie werden mit einer beE konfrontiert, die kurzfristige finanzielle Anreize gibt, die mit Zahlen aufwartet, die geschönt sind, da in die Vermittlungsquote nicht nur die tatsächlichen Vermittlungen eingegangen sind, sondern jedes Verlassen der beE. Man arbeitet mit der Angst vor Kündigung. Damit diese Angst auch in jeden Mitarbeiter eindringt, der sich potenziell gefährdet sieht (und gefährdet dürfte jeder bei Com FN sein), wird beim Scheitern der Freiwilligenaktion, mit der Einigungsstelle gedroht. Es wird nicht klar gestellt, sondern verschwiegen, dass Namenslisten und Auswahlkriterien in einer Einigungsstelle nicht erzwungen werden können, da beides zu einem Interessensausgleich gehört. Dieser ist nach §112 BetrVG nicht erzwingbar. Dies bleibt im öffentlichen Statement des BR offen. Er sagt zwar, dass er keinen Namenslisten und Auswahlkriterien zustimmt, aber er sagt mir nicht deutlich genug, dass er sich keinem Schiedsspruch der Einigungsstelle unterwerfen wird, der dies beinhaltet. Man hat das Gefühl, dass der BR sich hinter dieser Einigungsstelle verstecken möchte, um sagen zu können, nicht wir waren es, wir mussten uns dem Schiedsspruch der Einigungstelle unterwerfen, nach dem Motto: "Ich wasche meine Hände in Unschuld." Man hat den Eindruck, dass der BR durch die Aufrechterhaltung eines Drohdruckes, einige Mitarbeiter, die unerfahren und nicht die Nervenkraft haben, opfern möchte, um ... 2. "... die Beschäftigung der übrigen Belegschaft sichern", wie es in der BV unter "Beschäftigungssicherung" steht. Doch, ist es für einen BR opportun, diese Haltung einzunehmen. Ist er nicht der Vertreter aller Mitarbeiter, auch derer, die gehen sollen, um die anderen zu retten? Steckt dahinter vielleicht die Angst, dass Siemens die Existenz von Com FN mit Teilbetriebsschließung beendet und dann der Arbeitsplatz des ein oder anderen Betriebsrates genauso gefährdet ist, wie der eines Com FN Mitarbeiters? Steckt der Gedanke dahinter, dass dies verhindert werden muss? Der Gedanke zu versuchen, dies zu verhindern, ist gut, aber nicht mit Verschwiegenheit, nicht hinter verschlossenen Türen, nicht, in dem man in Kauf nimmt, einige zu opfern. Doch, überschätzt der BR damit nicht seinen Einfluss? Wenn Siemens Com FN schließen möchte, wird Siemens diesen Bereich schließen, unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg dieser Freiwilligenaktion. Wir und der BR sollten uns klar darüber werden, dass wir keinen Einfluss auf die Standortsicherung haben. Wir können nur eins tun: Mit den Mitteln, die wir haben und in der Situation, in der wir sind, um unsere Arbeitsplätze zu kämpfen. Und zu diesen Mitteln darf nicht gehören, Kolleginnen und Kollegen im Unklaren zu lassen, einen Drohdruck aufzubauen und ihn zu halten, um "die Beschäftigung der übrigen Belegschaft sichern". 3. Freiwilligkeit in der Praxis Fast drei Jahre Erfahrung, beginnend mit New Placement im Jahre 2002, zeigen, wie Freiwilligkeit von der Siemens AG verstanden wird. "freiwillig" und "einvernehmlich" sind häufig Synonyme für Druck, Bossing (Mobbing), systematisch Kollegen zu Minderleistern zu machen, Arbeitsentzug und Isolierung geworden, mit dem Ziel "Freiwilligkeit" zu erzwingen. Bleiben die Beschäftigten damit allein, gelingen diese Methoden über kurz oder lang. Der BR weiß das, nicht nur am Standort Mch H, sondern auch an anderen Standorten. Es ist ziemlich sicher anzunehmen, dass auch diese Freiwilligenaktion von diesen Methoden begleitet wird. Und der BR schweigt darüber, warnt nicht, fordert nicht auf, darauf zu achten, das dies nicht geschieht, sensibilisiert nicht, sich um Kollegen zu kümmern, die Stück für Stück tiefer in die psychische Hölle des Mobbing getrieben werden. Man möge nur in diesem Forum in die Mobbing Rubrik schauen, um zu Erfahren, was Mobbing für eine zerstörerische Kraft entfaltet. All dies fehlt. Und dieses Fehlen lässt in den Menschen das ungute Gefühl entstehen, dass mit dieser BV etwas nicht stimmt. Dieses Fehlen ist der Grund, warum Vertrauen schwindet.
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- @Sabine: Ich werde meine Gesprächstherapie anfangen. Ich werde mal nachdenken, was ich sonst noch machen kann. Jedenfalls habt Ihr es geschafft, dass das Kaninchen, sich wieder zu bewegen beginnt. Danke!
- Re: Deutlich besser als das letzte Mal — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Genau, das ist der Knackpunkt. Es ist nur der Anfang. Und dass ist das, was ich als extrem unfair finde. Wer will den schon freiwillig das Risiko arbeitslos zu werden, eingehen? Ich jedenfalls nicht. Deswegen trinke ich jetzt erstmal Tee in der Hoffnung, dass der Kelch an mir vorüber geht. Aber auch die Anschreiben könnten eine Falle sein, um Panik auszulösen, und die Leute in die beE zu treiben. Deshalb unterstütze ich Meldung an NCI, damit wir als Belegschaft den überblick behalten.
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Zitat: Ich kann nicht weg. Zitatende Das war auch mein Irrtum, Du kannst sehr viel. Besorge Dir psychologischen Beistand. Du könntest auch privat eine Weiterbildung machen (nicht zuviel auf einmal, im Sinne von übernimm' Dich nicht). Private Initiativen machen sich bei Bewerbungen immer gut und die Decke kann Dir nicht mehr so häufig auf den Kopf fallen. Als kleinen Nebeneffekt lernst Du vielleicht auch nette Leute kennen. Mache bloß eines nicht: aufgeben! Das Kaninchen, das vor der Schlange sitzen bleibt, wird mit Sicherheit gefressen, eines was hakenschlagend flüchtet, nicht unbedingt. Grüße Sabine
- Re: Abwarten und Tee trinken — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:01
- Die Strategie, die ich empfehle ist: 1. Abwarten bis die Anschreiben der Firma raus sind. 2. Abschluß eines sofortigen Rechtsschutzes (z.B. Gewerkschaft)wenn noch nicht vorhanden 3. Mitteilung an NCI, damit ein Profiling erfolgt, wen die Firma in der Sozialauswahl sieht. 4. Sammeln von Information bezüglich beE (Krankenkasse, Steuer etc) und Kündigung (Widerspruchsgründe, Konfliktfähigkeit, Leidensfähigkeit ...) und Bewertung 5. Entscheidung des für einen am besten geeigneten Weges Und vor allem - kühlen Kopf bewahren und keine Panik - auch wenns schwer fällt.
- Abwarten und Tee trinken — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:01
- Wer schon 2002 erlebt hat, wird wissen, daß die beste Strategie ist zunächst nichts zu tun, nichts unterschreiben und sich auf nichts und gar nichts einzulassen. Erst Ende Mai gibt es eine Einigungsstelle falls die "Personalanpassung" nicht erfolgreich war, um "die Bedingungen für die dann ggf. erforderlichen betriebsbedingten Kündigungen in einem Interessenausgleich und Sozialplan" zu regeln. Also, abwarten und Tee trinken. Da keiner weiß, was bei der Einigungsstelle rauskommt, ob man betroffen wird oder nicht, kann man dies mit gutem Wissen tun. Falls man dran ist, kann man immer noch im letzten Moment in die beE gehen. Gewonnen hat man dabei einige Monatsgehälter. Zeit ist ebend Geld.
- Re: Deutlich besser als das letzte Mal — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Die Abfindungsregelung ist die gleiche wie beim letzten Mal in der Hofmannstraße. Was hat sich da verbessert? Das die beE besser bezahlt wird, ist komisch. Das Plündern des Sozialstaates wird belohnt?. Ein Monat beE bringt 10% mehr Abfindung als die direkte Aufhebung. Damit wird die Erfolgsbilanz der beE von Anfang an geschönt. Ausserdem ist diese Vereinbarung nur ein kleiner Teil. Es regelt nur die Freiwilligkeitsaktion. Der Teil betriebsbedingte Kündigungen wurde ausgeklammert. Es ist nur der Anfang.
- Deutlich besser als das letzte Mal — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Die IGM hat wohl ein wenig die Realität verkannt oder ist es die BRV Stella Heuss. Aus dem Siemens Dialog-Artikel: "Deutlich besser als das letzte Mal" "Offene Fragen und Bedenken konnten ausgeräumt werden, nach dem Ende der Versammlung konnte das Gremium seinen Beschluss in der Überzeugung fassen, die Beschäftigten hinter sich zu haben." Wer auf der Betriebsversammlung war, hat deutlich gemerkt, dass die Stimmung nicht gut war. Ein Kollege hat auf der Betriebsversammlung gebeten, die Abstimmung im BR über diese BV zu verschieben, damit die Mitarbeiter die BV erst einmal lesen und analysieren können. Der Wunsch war, sich dann per Email oder Gespräch äußern zu können. Dem wurde nicht stattgegeben. Alles sollte hier gleich diskutiert werden. Und Schützenhilfe für die BR-Vorsitztende kam von Alexander Müller (BL): "Die Abstimmung in Perlach sei gestern und in Berlin heute erfolgt." Es sieht anders aus, wenn die Belegschaft hinter dem BR steht. Das haben wir 2002/2003 gesehen, wie das aussieht. Da war bei aller Betroffenheit ein Zusammenhalt zu spüren. Wir hatten das Gefühl, der BR steht hinter uns, heute haben wir Probleme daran zu glauben, dass es in der Einigungsstelle keine Namenslisten und keine Auswahlrichtlinien geben wird. Frau Heuss hat es ja explizit betonen müssen, dass es keine Namenslisten geben wird. Über Auswahlrichtlinien, die nicht viel besser sind, hat sie allerdings nichts gesagt. Allein schon die Tatsache, dass sie es betonen muss, zeigt, dass die Belegschaft nicht hinter ihr steht. Bei Heribert Fieber und Leo Mayer war ein solches Betonen nicht erforderlich, denn es war für alle absurd anzunehmen, dass sie jemals sowas abschließen würden. Da wusste man: Sie tun alles, was in ihrer Macht steht - für die Mitarbeiter und das Wohlergehen der BL war ihnen egal. Wie kann man so schlecht mit diesem Erbe umgehen. Und noch ein Wort zu dem "deutlich besser sein." Was ist denn so deutlich besser daran? Dass der MA jetzt russisch Roulette spielen darf. Wenn er nicht in die beE geht, wird er vielleicht gekündigt, und hat dann am Ende gar nichts. Geht er in die beE, wäre er vielleicht nie gekündigt worden (das erfährt er nie). Wird er arbeitslos und Hartz IV, wird er sich ewig fragen, warum er damals nur diese Entscheidung getroffen hat. Vielleicht wäre er gar nicht gekündigt worden. Im Interessensausgleich/Sozialplan 2002/2003 kannte man in der Phase der Entscheidung alles. man wusste vor allem wo der BR stand. Man wusste der BR würde Widersprüche schreiben; heute weiß man es nicht. Im Gegenteil. Der Satz in der Präambel der Vereinbarung "Es ist gemeinsames Anliegen aller Unterzeichnenden, die anstehenden Restrukturierung Com FN im Einvernehmen aller Beteiligten soweit wie möglich rechtssicher durchzuführen" lässt schlimmes befürchten. Mir fehlt das klare Statement des BR Mch H, Mch P und Berlin dazu. Man wusste über die Konditionen der Abfindungen bei Aufhebungsvertrag, beE und Kündigung. Die IG Metaller im BR sollen endlich aufwachen und sich von diesem Schmusekurs deutlich distanzieren. Das klarste Symbol des falschen Kurses ist wohl das deutliche Lob von unserem Arbeitgeber DC im verlassenen Siemens Dialog Forum. Ich habe eine Stinkwut! Und ich habe die Schönfärberei der IG Metall satt, die alles als Erfolg verkauft, was keiner ist! Und Erfolge, die welche sind, schweigt sie tot: nämlich die gewonnenen Kündigungsschutzprozesse, die Re-Integration der PRA-ler und Gekündigten, alles ein Ergebnis eines erfolgreichen Arbeitskampfes. Dies Kollegen haben um ihre Existenz gekämpft und gewonnen! Aber das interessiert die IG Metall nicht! Warum? Sie müsste sich freuen, Freudentänze aufführen, dass dies in unserer heutigen Zeit überhaupt möglich ist. Warum sie es nicht tut, kann sich jetzt jeder selbst beantworten.
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Laß dich auch nicht beeindrucken von dem Argument "Studium" oder "Abitur". Wenn du eins hast, heißt es "überqualifiziert". Sie haben tausend Argumente um die Ursachen der Probleme auf uns abzuschieben. Eine Gesellschaft die in der Lage ist, in kurzer Zeit jede Menge Güter zu produzieren, und unfähig ist, dafür zu sorgen, daß die, die sie brauchen auch kaufen und nutzen können ist sowieso oberfaul. Gruß Friederike
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Lieber Jonas, Matthias ist ein ziemlich starkes Argument dafür, daß du kämpfst und gewinnst. Hast du einen brauchbaren Arzt gefunden? Ich halte das im Augenblick für das Wichtigste. Er muß dein Verbündeter sein gegen das Mobbing. Ich habe mal erlebt, wie ein Frauenarzt Verbündeter einer schwangeren Kollegin wurde, der in der Firma verweigert wurde, das warme Mittagessen einzunehmen, weil sie Teilzeitkraft war. Er tauchte durchaus bei der Firma SEL auf. Den Kampf haben wir damals gwonnen und das Kind wog ziemlich viel bei der Geburt. Deine Lebenssituation erfordert schon, daß du dich austauschen kannst, um weiterzukommen im Denken und Handeln. Das geht nicht mit "am eigenen Schopf ziehen". Weißt du ja selber. Gruß Friederike
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Ich kann nicht weg. Ich bin kein Ingenieur. Es gibt kaum Stellen. Und wenn es sie gibt, kommt man nicht dran. Es ist alles schwierig, in der Arbeit, zu Hause. Ich hab' einen dreijährigen Sohn, Matthias heißt er. Kann ihn nur ab und zu sehen, obwohl ich sehr an ihm hänge. Scheidung, habe sehr darunter gelitten. Bin dann erst mal in eine kleine Bude gezogen. Hier fällt mir die Decke auf den Kopf. Kommt halt immer alles zusammen. Und manchmal ist es zu viel. Heute muss man für alles ein Studium haben. Habe ich nicht, auch kein Abitur.
- Re: Mobbing, Jonas — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Hallo, entschuldige, dass ich nicht eher geantwortet habe, aber hier hatte die Telekom offensichtlich ein Problem. Ich hatte dauernde Verbindungsabbrüche. Du hast geschrieben, das Du 32 Jahre alt bist, da kannst Du Dir doch etwas anderes in guter Ruhe besorgen -das Mobbing (in Deinem Fall Bossing) könnte Dir eigentlich 'quer am Hintern vorbei gehen. Bei mir mit 42 war die betriebsbedingte Kündigung und co. schon schlimmer. Du kannst Dich ja auch im Rahmen von Siemens bewegen, möglicherweise. Aber in Deinem Alter brauchst Du Dich bestimmt nicht von Deinem Chef 'mobben' oder 'bossen' lassen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch jemand der nach Firmenübergang 'gebosst' wird. Der wurde als Steuerberater (der Typ ist an der Stelle unschlagbar) u.a. dazu aufgefordert, die Glühbirne zu wechseln, während er gerade einen komplizierten Mandantenfall bearbeitete. Melde Dich bitte und halte nicht so lange 'still'
- Re: Mobbing, Fiederike — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Danke der Nachfrage, der Tumor-Wert im Blut ist negativ, was nicht viel heißen muß (aber erst einmal natürlich gut ist). Meine Brille habe ich jetzt auch (seit gestern)und sehe endlich, da man im Spiegel im Nahbereich ist, auf den ich mittlerweile 1 Dioptrin gesammelt habe, wie mitgenommen ich aussehe. Ich wußte echt nicht, wie schlecht ich mittlerweile sehen kann. Ich sehe einfach immer so aus als würde ich jeden Moment anfangen zu 'heulen', dass war erschreckend gestern, als ich die Brille bekam. Mir hat auch keiner etwas gesagt. So etwas hätte mein Lebensgefährte oder meine Mutter doch mitbekommen müssen. Ich weiß, dass ich im letzten Winter sehr gelitten habe, aber nicht, dass man das von außen so stark sieht. Ich grüße Dich PS: ES wurden noch Hormonwerte getestet, das Labor hat empfohlen noch weitere Tests zu machen... ich weiß' nicht...8)
- Re: Ist FN überlebensfähig ? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:48
- Nein du fühlst ganz richtig und überempfindlich ist das auch nicht. Aber was erwartest du von einem BR, der eine ehemalige AUB Angehörige als Vorsitzende hat? IG Metall gute Nacht. Noch denken sie wahrscheinlich es war eine gute Idee so jemanden in die Verhandlungen zu schicken. Aber das ist es nur, wenn nicht AUB Politik dabei rauskommt. Es sind jetzt alle IG Metall BRs, die noch einen Funken Verstand haben gefordert diesem Spiel ein Ende zu bereiten. So eine Vereinbarung, wie die jetzt vorliegende, ist nicht das Papier wert auf dem sie steht. Das hat ja auch das Klima der Betriebsversammlung gezeigt. BR und BL in Harmonie und gegenseitigem Verständnis. Die Leute sind nicht mehr so blöd, dass sie es nicht merken, wenn sie verkauft werden sollen. Für meine Begriffe haben BR und BL den FN schon abgeschrieben. Es werden nur noch die Modalitäten der Abwicklung festgelegt. An diesem schmutzigen Geschäft sollte sich ein BR jedoch nicht beteiligen. Wenn ich schon das Wort Einigungstelle höre, bekomme ich das Grausen. Eigentlich soll ein BR mit der BL verhandeln. Aber es ist natürlich viel bequemer die Schuld für einen miesen Abschluss später einer Einigungstelle in die Schuhe zu schieben als der eigenen Unfähigkeit. Oder kontrolliert der Arbeitgeber den BR bereits vollkommen? [quote:Anonymous User format="text/plain"]Also ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Es sieht schon arg nach Salamitaktik aus. Ich habe heute die BV gelesen (muss sie nochmal lesen). Aber ein Satz ist mir aufgestoßen, genaugenommen hat er mich innerlich getroffen: "Beschäftigungssicherung: Um den notwendigen Personalabbau zu erreichen und damit die Beschäftigung für die übrige Belegschaft zu sichern, werden ..." Dieser Satz hat in mir das Gefühl ausgelöst, weggeworfen zu werden, geopfert zu werden für die "übrige Belegschaft". Ich habe das Gefühl, dass man 320 Leute schon abgeschrieben hat, sowohl von der BL wie vom BR. Rein in die beE und weg. Wie verhält sich ein BR, der so einen Satz in die BV schreiben lässt (die BL hätte auf ihn wahrscheinlich nicht bestanden) den Mitarbeitern gegenüber, die sich nicht wegwerfen lassen wollen? Kurz: es fehlt das Gefühl für die betroffenen Menschen. Aber ich vergaß, wir sind ja nur Ressourcen und Überkapazitäten; das steht in der Präambel. Aber vielleicht bin ich auch zu überempfindlich. [/quote]