Siemens-Foren nach Datum sortiert
erstellt von Administrator
—
zuletzt verändert:
02.07.2011 11:12
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- [quote:Jonas format="text/plain"]@Sabine: Auch dir danke fürs Kümmern. Aber wie geht es dir denn? Lerne ja langsam zwischen den Zeilen lesen, vor allem bei deutlichem PS. Der Anonymous oben bin ich natürlich auch, habe vergessen Jonas zu schreiben.[/quote] Hallo Jonas, kümmere Dich um Deine Probleme, damit hast Du genug zu tun, binde Dir nicht noch 'meine' an den Hals. Ich bin voll 'Durch'. Ich habe das -was unmöglich schien- geschafft. Mir geht es jetzt wieder gut. Es ist vorbei, die Folgen sind vorbei (genau seit heute morgen). Die 'Anderen (Angreifer)' haben sich abgewechselt, ich war immer die Gleiche (die sich wehren mußte). Ich habe aber einen sehr starken Willen, das hat nicht jeder, möglicherweise konnte deshalb so lange die Folgen 'aushalten'. Danke trotzdem für Dein Mitgefühl.
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Lieber Jonas, natürlich ist das erst mal eine blöde Situation, daß man einen Therapeuten braucht. Der Kernpunkt ist, daß das nicht an dir liegt. Hat ein Kollege weiter oben schon mal gesagt. Man muß das schon einordnen in die gesamte Entwicklung, die gerade abläuft. Es wird der Mehrheit der Menschen hier und nicht nur hier, ein Leben aufgezwungen, das unseren Zielen und Vorstellungen von einem sinnvollen und glücklichen Leben, wie es aufgrund höchster Produktivität und technischem Fortschritt längst möglich wäre, zutiefst widerspricht. Lebensplanungen werden brutal durchkreuzt, wenn sie einen Jota am Profit mindern. Warum werden bei uns immer weniger Kinder geboren? Gibt es immer mehr Single-Haushalte? Werden ältere Kollegen, die ein Leben lang gearbeitet haben und vielleicht auch mehrere Kinder großgezogen haben mit 345 Euro in die Armut befördert? Du siehst, hier spielt sich was ab, was einmal konkret dein Leben bestimmt aber eben auch nicht nur deines, sondern sehr viele konkrete Leben. Die Frauen stehen vor unlösbaren Aufgaben - und viele Männer sehen auch keine Lösung. Kurzum, es ist Zeit, Wege zu finden, damit wir die Dinge im Interesse der Menschen und nicht im Interesse der Chefs bzw. des Profits in den Griff kriegen. Da, finde ich, hast du mit deinen Beiträgen im Forum schon ziemlich viel dazu beigetragen. Du hast ja auch gesehen, daß die meisten, die reagiert haben, in demselben Kampf stehen, und dich durchaus als Mitkämpfer begrüßt haben. Also "das Allgemeine existiert immer im Konkreten". Gruß Friederike
- Altersabhängige Vermittlungschancen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:51
- Lieber DC, nicht die AUSSAGE dass 40-50-jährige schlechtere Vermittlungschancen haben ist bedenklich, sondern die Tatsache. "Anders kann es aus gesellschaftspolitischer Sicht auch nicht sein, schließlich haben die Betroffenen noch 20 Jahre zur Rente": Dies ist die Logik "was nicht sein darf kann nicht sein". Ist aber. Und das ist eine volkswirtschaftliche Katastrophe für Deutschland ! Hast Du Dich mal darüber informiert, wie wenige Firmen noch über 45-Jährige einstellen, noch schlimmer, wie viele überhaupt noch über 50-jährige beschäftigen? Offizielles Rentenalter 65, aber die Firmen wollen keinen der älter als 45 ist mehr beschäftigen, geschweige denn einstellen. Wer finanziert die 20 Jahre Lücke ? Das ist katastrophal, aber eine Katastrophe löst man nicht indem man sie einfach leugnet, sondern indem man die Ursachen erkennt und gezielt dagegen mobil macht. Natürlich wirkt sich der verantwortungslose Jugendwahn im deutschen Arbeitsmarkt auch auf Erfolgsquoten von Beschäftigungsgesellschaften wie die beE aus. Undifferenzierte Jubelartikel ersetzen keine exakten Zahlen, die auch zur beE vorliegen, wenngleich sie wohlweislich unter Verschluss gehalten werden; aber wir wären keine NCI'ler, wenn wir sie nicht trotzdem hätten... Höre Dir dazu doch mal die NCI-on-Air-Sendung über Beschäftigungsgesellschaften an! (ebenfalls über die NCI-Homepage abrufbar.) Ein kleiner Auszug daraus: Von den beE'lern, die am Ende NICHT vermittelt waren und für die die beE sich also als Rutschbahn in die Arbeitslosigkeit entpuppt hat, waren nur 39% jünger als 40, aber 61% älter als 40; das Vermittlungsrisiko ist also sehr stark altersabhängig.
- Re: Verhandlungsergebnisse ? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:51
- DC, Du hast es immer noch nicht begriffen: Die NCI-Homepage liegt auf dem Server der IG Metall, und darf deshalb höchst offiziell auch vom Firmen-PC aus besucht werden.
- Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:58
- Wann kommt der Rest? Die BV ist auf einen Bereich und zwei Standorte begrenzt. Bei COM gibt es jedoch mehrere Bereiche und Standorte. Wann sind die dran?
- Re: Verhandlungsergebnisse ? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:51
- Nun, ich habe mir die Seiten von NCI mal angeschaut, weit weniger schlimm als befuerchtet. Umfassende Information, komplett, von Profis gemacht. Man merkt, dass da Entwickler am Werk waren. Durchaus qualifiziert als ergaenzende Informationsquelle zu den PA Informationen der Firma und des BR (dies aber bitte nur als inoffiziellen Rat verstehen, und selbstverstaendlich Finger weg vom Firmen-PC). Bedenklich halte ich die Aussage, daß 40 - 50jährige in der beE mittlere bis schlechte Vermittlungschancen haben. Das stimmt nicht mit der Darlegung des Betriebsrates ueberein, dass die bee ueber alle Altersgruppen hinweg sehr gute Arbeit geleistet habe. Anders kann es aus gesellschaftspolitischer Sicht auch nicht sein, schliesslich haben die Betroffenen noch ca. 20 Jahre bis zur Rente.
- Re: Vertrauen kann man nicht anordnen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
- Puh, Kompliment haben wir ein hohes Niveau. DC, da bleibt dir die Luft weg. Aber recht hat der Schreiber. So um fassend habe ich das noch nie betrachtet. Werde mal weiter darüber nachdenken.
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- @Sabine: Auch dir danke fürs Kümmern. Aber wie geht es dir denn? Lerne ja langsam zwischen den Zeilen lesen, vor allem bei deutlichem PS. Der Anonymous oben bin ich natürlich auch, habe vergessen Jonas zu schreiben.
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- @Friedericke: Du hast mir Mut gemacht. Irgend wie ist es für mich immer noch eine blöde Situation. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal zu einem Psychotherapeuthen gehe. Aber Ihr habt wahrscheinlich recht, dass es das Beste ist. Ihr seid ja Profis, gezwungener Maßen. Mein Arzt hat mir gesagt, wenn es mir nicht gefällt, dann kann ich ja wieder gehen. Keiner kann mich zwingen. Eigentlich klar, aber wahrscheinlich bin ich Zwang schon so gewohnt, dass ich ihn gleich überall sehe. Es ist schon alles Scheiße, versuche aber mich nicht mehr so zu fühlen. Bin froh, dass es Euch gibt und Ihr mir antwortet. Das hilft mir.
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Lieber Jonas, wenn du es gut triffst, erwartet dich ein Mensch, der bereit ist, mit dir mitzudenken- und zu -fühlen. Da er von dir nichts weiß, mußt du ihm erzählen, damit er überhaupt einsteigen kann. Wenn du ihm vom Forum erzählst, ist das ein guter Einstieg, denke ich. Da kann er sogar nachgucken. Einen besseren Einstieg kann man garnicht anbieten, damit er die Situation versteht. Ansonsten mach dir nicht so einen Kopf. Er ist das genaue Gegenteil von einem Chef. Er hat nicht die Aufgabe, dich zu triezen, bis du gehst. Gruß Friederike
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- '...Mit dem Nachdenken ist das nicht so einfach. Irgendwie dreht sich alles im Kreis. Ich komme immer da raus wo ich angefangen habe. Nächste Woche habe ich einen Probetermin bei einer Gesprächstherapeutin,... ' Das mit dem im Kreis dehen ist normal, Du kannst es immer nur aus Deiner Gefühlsebene sehen, auch das ist normal. Erst 'mal ungewöhnlich für vieleicht Jemanden der erstmals betroffen ist, oder jemanden, der so etwas nicht wahr genommen hat oder wahrnehmen wollte (oder konnte), aber Friederike und Inken haben es auch schon in Ihren Beiträgen impliziert. Ist doch schön, dass Du das schon einmal so für Dich herausgefunden hast, es kann sein, dass die Psychologin Dir etwas sagt, was Dir nicht so 'gefallen' wird.:) Bedenke, dass Du offensichtlich bereits stark gelitten hast. PS: Entschuldige bitte alle Scheib- oder sonstetwas -Fehler, ich bin derartig überfordert im Moment (außerdem kann ich mittlerweile ohne neue Brille besser sehen, als mit..)8)
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Mit dem Nachdenken ist das nicht so einfach. Irgendwie dreht sich alles im Kreis. Ich komme immer da raus wo ich angefangen habe. Nächste Woche habe ich einen Probetermin bei einer Gesprächstherapeutin, sozusagen, einen Termin, um herauszufinden, ob die Chemie zwischen uns stimmt. Ich weiß überhaupt nicht, was ich da sagen soll. Ich glaube mir fällt da überhaupt nichts ein. Vielleicht erzähle ich einfach vom Forum hier. Oder ist das blöd? Weiß jemand was mich da erwartet? Ein bisschen graut mir schon davor.
- Re: Vertrauen kann man nicht anordnen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
- Ergänzende Erläuterung von Heribert Fieber im Siemens-Dialog, die sein Statement nicht verstanden haben oder verstehen wollen: [em]"Bei beiden (Anm: IGM und BR) sollten die MitarbeiterInnen den höchsten Schutzanspruch haben. Denn es geht bei den ArbeitnehmerInnen in aller Regel um die Existenz, bei der Siemens AG dagegen um eine Gewinn steigernde Restrukturierung! Und ich bleibe dabei, wenn in einer IG Metall-Veröffentlichung der Verlust von 700 Arbeitsplätzen bei einer milliardenschweren Siemens AG hingenommen wird, statt ihn als "Skandal" zu thematisieren, dann sollte zumindest auch auf das Wort "ideal" verzichtet werden. ... Nein, auch bei der Umsetzung einer guten Regelung muss der Betriebsrat die Belegschaft dabei unterstützen, ihren Arbeitsvertrag (die Existenzgrundlage) zu erhalten (und die Regelung zeigt auch Alternativen zum Arbeitplatzverlust auf). Die Drohung mit den evtl. folgenden Kündigungen bei Nichterreichen der Abbauzahl kann man dem Arbeitgeber überlassen."[/em] IG Metall und BR (nicht nur BR Mch H) sollten über diese Worte nachdenken und an ihrem Handeln und ihrer inneren Haltung reflektieren. Das Statement von Heribert Fieber fordert zu einer klaren Positionierung der Gewerkschafter auf. Man kann es nämlich nicht beiden Seiten recht machen. Siemens zufrieden zu stellen bedeutet, die Mitarbeiter Stück für Stück zu verkaufen. Siemens gleicht einem kleinen Kind, das mehr und mehr haben möchte, wenn man ihm keine Grenzen, keinen Widerstand zeigt. Wie der stellvertretende BR-Vorsitzende in Mch H auf der letzten Betriebsversammlung richtig sagte, ist der Wunsch von Siemens, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, auf den erfolgreichen Arbeitskampf in den letzten beiden Jahren zurück zu führen, den die Belegschaft, insbesondere NCI, zusammen mit dem BR und der IG Metall geführt hat. Nun aber hat man unter dem neuen BR Vorsitz von Stella Heuss Abstand von diesem erfolgreichen Kurs genommen. Man hat die eindeutige Position: "Gewerkschaft und BR sind für und ausschließlich für die Arbeitnehmer da." verlassen und die Position eingenommen: "Wir fühlen uns auch für die Zielerreichung der Siemens AG, die Gewinnmaximierung um jeden Preis ist, verantwortlich". Die neue Position ist vergleichbar mit einem Anwalt, der beide Parteien (deren Interessenlagen unvereinbar sind) zugleich verteidigen möchte. Nicht umsonst verbietet unser deutsches Recht diese Form der Vertretung. Der Anwalt muss sich entscheiden, welche Seite er vertritt. Eine Gewerkschaft und ein BR muss sich auch entscheiden und sie sollten sich bereits für die Arbeitnehmerseite entschieden haben. Sonst nämlich wäre es besser und ehrlicher, eine Wechsel in das Management vorzunehmen. Die klare Haltung pro Arbeitnehmer, dass Ziel ihre Rechte zu verteidigen (und sie in diese Verteidigung mit einzubeziehen) bedeutet zwangsläufig Ärger mit Siemens zu bekommen. Denn Siemens wird einen solchen BR bekämpfen, damit der folgende handsam wird, und mehr Verständnis für die Gewinnmaximierungssorgen der Siemens AG aufbringt als für die existenziellen Sorgen der Arbeitnehmer. Siemens wird mit allen möglichen Dingen drohen, Drohpositionen aufbauen, um ihrem Ziel den BR zu ihrem Erfüllungsgehilfen zu machen, näher zu kommen. Daher ist es für einen BR und auch für die IG Metall natürlich anstrengender, eine klare Position einzunehmen. Man kann sich nicht mehr gemütlich zurück lehnen und nach 4 Tagen Verhandlungen sagen, es ist es geschafft. Man kann nicht in einen Alltag zurückkehren, der durch Einzelgespräche bestimmt ist. Man kann nicht seinen Job als BR oder IGM Funktionär machen, wie ein Bäcker Semmeln verkauft, sondern man muss gewerkschaftliche Arbeit zu seiner Sache machen. Nur, wenn man gewerkschaftliche Arbeit als gesellschaftliche Aufgabe begreift, und sie ähnlich ernst nimmt, wie der Unternehmer seinen Unternehmenserfolg, dann wird man in der Auseinandersetzung mit Siemens auch standhaft bleiben können und sich nicht einschüchtern lassen. Für einen Schmusekurs mit dem Arbeitgeber, der bemüht ist, gute Konditionen für den Stellenabbau auszuhandeln, diesen selbst aber als unvermeidlich hinnimmt, braucht man keine Gewerkschaft. Die Kraft der Gewerkschaft (so sie lebendig wäre) liegt gerade darin, dass sie ein gesellschaftliches Gegenstück zu den Unternehmen bildet (bilden sollte). Dieses Gegenstück ist notwendig, um zu verhindern, dass 2% (Großkonzerne) 80% (abhängig Beschäftigte) ausbeuten und ausbluten lassen, nur um ihren eigenen Gewinn zu erhöhen. Gewerkschaften sind dazu da, einen (übrigens im Grundgesetz verankerten) Schutzraum für Arbeitnehmer zu schaffen, in dem sie ihr Recht auf Existenz und darüberhinaus auf die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit verteidigen können. Eine Gesellschaft, in der mehr und mehr die bloße Existenzsicherung in den Mittelpunkt rückt, wird über kurz oder lang Schaden leiden. Die Geschichte zeigt, dass diese 80% irgend wann diese Ausbeutung nicht mehr hinnehmen werden (vgl. Französische Revolution). Gewerkschaften haben also gesellschaftliche Verantwortung und sollten diese wieder wahrnehmen, anstatt sich in verkrustete Strukturen zurückzuziehen und zu überlegen, wie man am besten Ärger mit Siemens vermeidet. Diese gesellschaftliche Verantwortung beginnt mit einer klaren Haltung im Betrieb, in Mch H. Es ist gesellschaftlich nämlich nicht egal (und für den einzelnen Arbeitnehmer erst recht nicht), wenn die Belegschaft Mensch für Mensch reduziert und in die Arbeitslosigkeit entlassen wird. Der Idealfall ist also nicht, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, sondern die Existenz der Menschen zu erhalten, sich gegen Stellenabbau bei gewinnträchtigen Unternehmen wie Siemens zu stellen und dies mit allen legalen Mitteln einzufordern. Damit würde die Gewerkschaft, der BR die gesellschaftliche Verantwortung der Siemens AG, die sie in ihren eigenen Leitlinien als notwendig erklärt, einfordern.
- Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:58
- Wie ich den NCI kenne, wird er seine detaillierten Kenntnisse an den BR weitergeben. Gestern auf der NCI Veranstaltung wurde die Sache mit der Einigungsstelle erklärt. Fazit: Es liegt in der Hand des BR. Anwesend waren auch IGM und BR Vertreter. Es kann also niemand sagen, er hätte es nicht gewusst - abgesehen davon, dass ein Anwalt wie Apitsch das weiß. Der Unterschied ist nun: Wir wissen es jetzt auch. Und NCI setzt den Beitrag bitte auf Eure Homepage, dann kann es jeder nachlesen! Ich fand das NCI-Treffen wieder super, auch die Song Einlagen.
- Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:58
- Ich kann nur hoffen, daß der BR und die BR Vorsitzende ebenfalls so detaillierte Fachkenntnisse hat und nicht doch von der BL "über den Tisch gezogen" wird. Ein erstes Anzeichen für Mauscheleien zwischen der BR Vorsitzenden und der BL ist doch die Tatsache, dass schon vorab beschlossen wurde, sofort am 2.6. die Einigungsstelle anzurufen, ohne vorher über Interessensausgleich und Sozialplan zu verhandeln.
- Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:58
- So ist es, der BR darf sich nicht von vornherein dem Schiedsspruch der Einigungsstelle unterwerfen. Das kann er dadurch verhindern, in dem er in einem BR Beschluss den Verhandlungsspielraum der verhandelnden Person (hier wohl die BRVs) entsprechend definiert. Er muss explizit beschließen, dass der in seinem Auftrag Verhandelnde, sich nicht im Voraus dem Schiedsspruch der Einigungsstelle unterwerfen darf und dass er oder sie keinen Namenslisten und Auswahlrichtlinien zustimmen darf. Tut der Verhandelnde das trotzdem handelt er als Vertreter ohne Vertretungsmacht, hat also seinen Verhandlungsspielraum überschritten. Nach §177 BGB ist der so geschlossene Vertrag unwirksam, es sei denn der BR stimmt noch nachträglich zu. Auch aus verhandlungstaktischen Gründen ist es günstig, im Vorfeld so einen BR-Beschluss zu haben. Dann nämlich kommt der Verhandelnde nicht unter Druck, denn er kann sagen: "Nein, hier kann ich nicht zustimmen. Ich habe keinen Auftrag dazu." Wenn am Ende - trotz dieser Möglichkeiten - Namenslisten oder Auswahlkriterien rauskommen, die uns in unseren Rechten beschränken - dann ist das eindeutig ein Verrat an der Belegschaft. Diese Wort ist dann, aber erst dann, gerechtfertigt. Vorher gehe ich davon aus, dass der BR als Gremium alles tun wird, um Namenslisten und Auswahkriterien zu vermeiden. Es liegt in seiner Hand.
- Re: Abwarten und Tee trinken — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:01
- Oh, das ist mir jetzt aber peinlich, daß ich von DC gelobt werde, nachdem ich ihm erst vor kurzem geraten habe, er solle aus diesem Forum verschwinden ... Vielleicht sollten wir uns bis Ende Mai nur auf die Bewerbungen konzentrieren und die tägliche Arbeit liegen lassen, mal sehen, wie es dann COM FN geht, vielleicht können sie dann im Sommer den ganzen Laden dicht machen ... Und wenn wir bis Ende Mai noch keine passenden Stellenangebote bekommen haben, oder wenn wir merken, dass Bewerbungen auf grund des Alters aussichtslos sind, ja dann ist es auf alle Fälle besser, nicht in die beE zu gehen, sondern sich auf eine evtl. Kündigung einzulassen und vor dem Arbeitsgericht um den Arbeitsplatz zu kämpfen!
- Re: Abwarten und Tee trinken — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:01
- Endlich mal ausnahmesweise ein konstruktiver Ratschlag im sog. Mitarbeiternetz! Bewerben ist immer eine gute Sache, um z.B. seinen Marktwert zu testen ... Und wer dann feststellt, dass er trotz hervorragende Qualifikation / Erfahrung Schwierigkeiten hat, fuer den ist die beE vielleicht dann genau das Richtige, denn in ihr gibt es professionelles Coaching und Bewerbungstraining.
- Vertrauen kann man nicht anordnen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
- "Dazu muss dieser (der BR) aber an der Seite der Mitarbeiter stehen (diese Einschätzung kann nicht angeordnet werden, sie wird im Kopf des Ratsuchenden gefällt!)... Der Mitarbeiter, der seinen Arbeitsplatz verteidigt, tut nichts Ungesetzliches, er verteidigt nur die Einhaltung eines Vertrags." Mit diesen Worten hat unser ehemaliger BR-Vorsitzender Heribert Fieber Stellung bezogen zu dem IG Metall Artikel im Siemens Dialog "Deutlich besser als das letzte Mal". Und mir spricht er aus dem Herzen. http://dialog.igmetall.de/Forum.46.0.html?&cat_uid=2&conf_uid=1&thread_uid=71&view=single_thread Und Fredericke, die auch hier im Forum viel mit diskutiert hat darauf geantwortet: "Lieber Heribert Fieber, dein Beitrag spricht mir voll aus dem Herzen. Du hast zutiefst verstanden, wozu wir Gewerkschafter da sind und was unsere Verantwortung ist. An die Anderen: an ihm kann man sich vorberhaltlos orientieren - sowohl was den Stil der Auseinandersetzung betrifft, als auch den klaren Standpunkt den er einnimmt. Und so gibt es eben doch Vorbilder, Leute die nicht versuchen, uns mit mit Engelszungen dazu zu bewegen, das kleinere Übel zu fressen, sondern uns im Kampf um unsere Interessen bestärken. Danke Heribert!" Besser kann man es nicht sagen. Danke Fredericke!
- Re: Mobbing — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:59
- Mache es. Melde Dich -teile uns Deine Gedanken mit. Und denke ernsthaft nach -nutze die Zeit, in der Du krankgeschrieben bist, wappne Dich für den ersten Tag (Ich habe gut reden, ich habe bis heute noch gelegentlich das 'Montags-Problem' -obwohl mir niemand etwas tut). Sieh, Deine Kraft, es könnte ein Berg sein, ein Vulkan! Gern geschehen. Grüße (auch Dein Kind unbekannterweise) Sabine