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02.07.2011 11:12
- Re: Die neue BEE hat sich verschlechtert — erstellt von Phoenix14 — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:02
- Ich kann bestätigen, dass der letzte tatsächliche Eintritt (jetzt) herangezogen wird (ich weiß allerdings nicht wie dieses früher war). Dieses schlägt sich nieder im Abkauf der Kündigungsfrist wie ich es verstanden habe. Phoenix14, dieses würde nach meiner Meinung 1 oder max. 2 Monatsgehälter in Deinem Fall ausmachen (bei mir sind es mit 3,5 Jahren ein Unterschied von 1 Monatsgehalt wie ich es verstanden hatte).
- Die neue BEE hat sich verschlechtert — erstellt von Phoenix14 — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:02
- Hallo, habe mir mal ein BEE-Angebot berechnen lassen. Also mir vielen fast die Augen raus als ich mein Firmeneintrittsdatum gelesen habe. Die berechnen jetzt nur noch den tatsachliche Eintritt. Habe aber vor zig Jahren eine Dienstzeitanpassung machen lassen.Zwischen Stichtag Firmenjubiläum und tatsächlichen Eintritt gibts eine Differenz bei mir von 5 jahren. Bei den BEEn der 1+2 Welle wurde noch mit Stichtag Jubiläum gerechnet Also hat sich erheblich verschlechtert :disgust:
- Re: _ NCI ein Kind wird erwachsen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:04
- Antworttext von Inken Wanzek veröffentlicht unter www.nci-net.de Eine persönliche Antwort auf: Mitarbeiternetz NCI zieht auf eigenen Server, IG Metall wünscht Alles Gute Wir bedanken uns für die guten Wünsche der IG Metall. Da ich in dem Schreiben der IG Metall auf www.nci.migm.de persönlich erwähnt werden, möchte ich auch persönlich antworten. Jeder, der die Geschichte von NCI kennt, weiß, dass ich bei dessen Gründung eine entscheidende Rolle gespielt habe. Der Einsatz im NCI für die Kolleginnen und Kollegen hat mich letztlich meinen Arbeitsplatz bei Siemens gekostet. Ich bin 2002 aus Überzeugung in die IG Metall eingetreten, weil mich der Einsatz von Heribert Fieber überzeugt hat. Die Siemens AG hatte mich bereits damals mit einer fristlosen Kündigung bedroht, weil ich nicht im New Placement-Programm mitmachen wollte und die damaligen Betriebsleitung in einem Schreiben gebeten hatte, die Sachlage zu überprüfen. Heribert Fieber hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Kündigung zu verhindern. Auch in der anschließenden Mobbingphase hat er mich (wie auch meine Kollegen) unterstützt und das Mobbing schließlich unter Hinweis auf die rechtliche Situation beendet. Der BR Mch H ist für mich damals eine Schutzzone gewesen. NCI entstand aus der Betroffenheit der Kolleginnen und Kollegen Aus diesem Erlebnis heraus und aufgrund der Erfahrung, wie wichtig Hilfe in existenzbedrohenden Situationen ist, habe ich zusammen mit Kollegen (IG Metaller und Nicht-IG Metaller) das Mitarbeiternetz NCI ins Leben gerufen. Ich habe die Initiative nicht ergriffen, weil ich es als meine gewerkschaftliche Aufgabe ansah, dies zu tun, sondern deshalb, weil ich es als Notwendigkeit empfunden habe, dass Menschen, die vom Existenzverlust betroffen sind, Hilfe finden - Hilfe emotionaler und sachlicher Art. Gewerkschaftszugehörigkeit spielte dabei keine Rolle. Auch als ich einen neuen Arbeitsplatz hatte, habe ich diese Arbeit aus Überzeugung, dass sie menschlich notwendig ist, fortgeführt. Ich hatte die NCI-Seite zunächst auf meiner privaten Homepage geführt. Später kam dann auf Anregung von Heribert Fieber und Leo Mayer die IG Metall auf mich zu und bot mir den Umzug auf den IGM-Server an, auch deshalb, damit ich meinen Arbeitsplatz nicht gefährde. Unter Heribert Fieber gab es hervorragende Zusammenarbeit Es folgten Monate hervorragender Zusammenarbeit mit dem BR Mch H. Heribert Fieber hat die Entwicklung unseres Netzes immer unterstützt. Für diese Unterstützung möchte ich ihm nochmals an dieser Stelle danken und ich weiß, dass ich dies auch im Namen der anderen Kolleginnen und Kollegen im NCI tun kann. Diese Hilfe ermöglichte uns allen, die Arbeitsplätze von fast 400 Betroffenen zu erhalten. Am 27.10.2003 kündigte mir die Firma Siemens fristlos wegen einer NCI-Mail. In dieser wurde der Selbstmord einer ehemaligen Kollegin bekannt gegeben, verbunden mit einem Aufruf, sich umeinander zu kümmern,. Das Arbeitsgericht München wies die Kündigung als grundlos zurück und bestätigte, dass der Arbeitgeber bei Massenentlassungen damit rechnen muss, dass Mitarbeiter sich zusammenschließen. Heute sind bereits über 100 LAG-Prozesse für die Kolleginnen und Kollegen entschieden worden. Es war ein harter und langer Kampf, der viel Mut und Durchhaltevermögen forderte. Dies war nur möglich durch Menschlichkeit, gegenseitige Achtung, Solidarität und Aufklärung. Wir hatte gemeinsam ein Modell gefunden, dass es ermöglichte erfolgreich um die Erhaltung der Arbeitsplätze zu kämpfen. NCI hat dabei immer die Allianz mit BR, Gewerkschaft und Kirchen geschätzt. So gesehen ist es richtig, dass auch Metaller bei der Gründung des NCI eine Rolle spielten, aber dies war keine entscheidende Voraussetzung. Befriedungsaufruf der IG Metall Mit der für alle überraschenden Verkündigung der IG Metall im Februar 2004, dass der Arbeitskampf bei Siemens mit der Betriebsvereinbarung vom 10.02.04 beendet sei, begann sich das Verhältnis zur IG Metall, jedoch nicht zum BR, zu verschlechtern. Für uns war der Arbeitskampf nicht zu Ende. Die Prozesse liefen noch, die LAG Gewinner waren noch nicht reintegriert, die Älteren, Jubilare und Schwerbehinderte immer noch nicht auf einem festen Arbeitsplatz vermittelt. Alibi-Tätigkeiten oder keine Arbeit bestimmten immer noch den Alltag der ausgegrenzten NCI Kollegen. Unser Ziel war die Re-Integration und diese galt es zu erreichen. Der BR Mch H unter der Führung von Heribert Fieber unterstützte diese Bemühungen auch nach wie vor. Die IG Metall Verwaltungsstelle München drängte jedoch auf Befriedung und begann sich gegen NCI zu stellen. Dies gipfelte darin, dass wm/ml im Siemens Dialog Forum NCI für den Rauswurf der IG Metall aus dem Siemens Intranet verantwortlich machten. In der April Ausgabe 05 der IG Metall Zeitschrift stand jedoch der wahre Grund für diesen Rauswurf: Siemens warf der IG Metall Geschäftsschädigung wegen eines kritischen Berichts über die Handy Sparte vor. Die BR Wahl Die Belegschaft des Standorts Mch H honorierte die Arbeit der IG Metall Betriebsräte in den letzten beiden Jahren mit einem ausgezeichneten Wahlergebnis. Zu Recht. Dieser Wahlerfolg war verdient. Jeder vom NCI, der vom Stellenabbau betroffen war, weiß, was wir Heribert Fieber, Leo Mayer und dem damaligen BR zu verdanken haben. Dazu steht jeder Einzelne von uns. Führungswechsel im BR Doch nach der BR Wahl kam es zu keiner Zusammenarbeit mehr zwischen NCI und IG Metall. Wir boten vielfach Gespräche an. Diese kamen jedoch nicht zustande oder endeten in der Forderung, den IG Metall-Führungsanspruch anzuerkennen. Wir aber wollten - auch wenn wir nur 900 Mitglieder haben, das sind aber immerhin 30% der Belegschaft in Mch H - eine gleichberechtigte Zusammenarbeit, in der niemand seine Entscheidungsfreiheit an den anderen abgibt. Durch den Stellenabbau bei Com FN spitzten sich die Meinungsverschiedenheiten darüber, ob und wie Kolleginnen und Kollegen informiert werden sollten, weiter zu. Die BR Vorsitzende Stella Heuss steht auf dem Standpunkt, dass nur GBR und BR die Kolleginnen und Kollegen informieren und aufklären dürfen. Dies lehnten und lehnen wir aber ab. Wir wollten unsere Informationspolitik wie gewohnt fortsetzen und haben das auch getan. Die Gespräche verliefen sehr unerfreulich. Erheblicher Druck wurde auf mich und andere ausgeübt. Das gipfelte darin, dass die BRV, eine NCI Mail an die Unternehmensleitung weiterleitete. Der Stellenabbau bei Com FN vertiefte die Meinungsverschiedenheiten Die Strategie des BR, die Kolleginnen und Kollegen über die Bedingungen bzgl. Kündigungen, die hoffentlich nicht erfolgen, im Unklaren zu lassen, können wir nicht mittragen, denn es ist nicht möglich sich zwischen zwei Wegen zu entscheiden, wenn man einen davon nicht kennt. Insbesondere wollten wir vom BR Mch H wissen, wie er zu Auswahlrichtlinien und Namenslisten steht. Auf diese Frage gab es keine eindeutige Antwort. Schließlich haben wir einen Antrag im BR eingereicht, keine Auswahlrichtlinien mit dem Arbeitgeber zu vereinbaren,. Dieser Antrag wurde von der BR Vorsitzenden nicht auf die Tagesordnung der BR-Sitzung gesetzt. Daraufhin informierten wir die Belegschaft über ein Flugblatt. Die IG Metall kündigt die Zusammenarbeit mit NCI in der IGM BR Fraktion auf Der erneute Versuch, den Antrag doch noch auf die Tagesordnung zu bringen, scheiterte. Unser NCI BR-Vertreter und damit unser NCI BR-Liste "Netzwerk pro Hofmannstraße" wurde, da er nicht bereit war den Antrag zurückzuziehen, aus der IG Metall Fraktion (IGM, ULH/UNS, NCI) im BR ausgeschlossen. Damit hat die IG Metall die Zusammenarbeit mit uns aufgekündigt. Als Reaktion darauf - und weil wir aufgrund der Eskalation fürchteten, vom IGM-Server verbannt zu werden, sind wir mit unserer NCI-Seite auf die Domain www.nci-net.de umgezogen. NCI ist betriebsübergreifend Die IG Metall erklärt in ihrem Schreiben auf www.nci.migm.de, dass wir inzwischen einen allgemeinpolitischen Anspruch bundesweit über Betriebs- und Gewerkschaftsgrenzen hinweg haben. Es ist richtig, dass wir bundesweit Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen suchen, die ebenfalls von Arbeitsplatzverlust bedroht sind, um Erfahrungen auszutauschen und um uns gegenseitig zu unterstützen. Unser Anspruch ist dabei, betroffene Kolleginnen und Kollegen über ihre Rechte aufzuklären und ihnen soweit wie möglich zu helfen. Dabei ziehen wir keine betrieblichen Grenzen. Wir wirken aber nicht als Partei (wie dies suggeriert wird) und haben das auch nicht zum Ziel. Wenn sich keine Kollegen mehr finden, die im NCI aktiv mitarbeiten, wird es NCI nicht mehr geben. Bisher aber finden sich noch genügend Kolleginnen und Kollegen, die helfen, dieses Netzwerk, das aus der Betroffenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstanden ist, am Leben zu erhalten. Mit freundlichen Grüßen Inken Wanzek Mi, 04.05.05:Die IG Metall kündigt die Zusammenarbeit mit NCI auf Im Zusammenhang mit unser Antragstellung und der damit verbundenen Flugblattaktion kündigte die IG Metall ohne vorherige Abstimmung im IGM-VK ihre Fraktionsgemeinschaft mit der NCI-Liste auf. Damit wurde unsere BR-Liste "Netzwerk pro Hofmannstraße" aus der IG Metall Fraktion (IGM, ULH/UNS, NCI) im BR ausgeschlossen. Somit hat die IG Metall die Zusammenarbeit mit uns aufgekündigt. Als Reaktion darauf – und weil wir aufgrund der Eskalation fürchteten, vom IGM-Server verbannt zu werden, sind wir mit unserer NCI-Seite auf die Domain www.nci-net.de umgezogen. Die IG Metall hat auf der alten Domain www.nci.migm.de ihre Verwunderung über den Umzug zum Ausdruck gebracht. Hier ein persönlicher Kommentar von Inken Wanzek zu den Gründen dieses Umzugs. zum Kommentar (jp) :love::love:
- Re: _ NCI ein Kind wird erwachsen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:04
- www.nci.migm.de Abschiedstext der IGM Mitarbeiternetzwerk NCI zieht auf eigenen Server, IG Metall wünscht Alles Gute. Das Mitarbeiternetzwerk NCI hat sich - für uns überraschend - das NCI einen neuen Server für seinen Internetauftritt gesucht. Bisher haben wir den Internetauftritt des NCI auf dem Server der IG Metall München gehostet und den NCI-Aktiven politische und rechtliche Unterstützung gewährt, denn wir unterstützen nachdrücklich diese Form der webbasierten gewerkschaftlichen Netzwerke. Wir bedauern diese einseitige Entscheidung, da es die Stärke des NCI war, zusammen mit der IG Metall und anderen Partner gemeinsam etwas für die vom Stellenabbau Betroffenen bei Siemens in der Hofmannstrasse zu erreichen. Schließlich waren es aktive IG Metall-Mitglieder, die das Netzwerk geschaffen haben. Wir wünschen der Mitbegründern des NCI, Inken Wanzek, und den anderen Aktiven für die Zukunft alles Gute Das NCI hat sich 2002 als private Initiative bei Siemens in der Münchner Hofmannstrasse mit tatkräftiger Mithilfe von aktiven IG Metall-Mitgliedern gegründet und hatte seinen Verdienst in der Information und Betreuung der vom Personalabbau aus 2002 betroffenen MitarbeiterInnen. Damals sollten 2.600 Beschäftigte bei Siemens in der Münchner Hofmannstrasse ihren Arbeitsplatz verlieren. Der Widerstand der Belegschaft war sehr erfolgreich. Neben Betriebsrat, IG Metall und Kirchen hatte auch das NCI seinen Beitrag geleistet, indem es die Betroffenen informierte, unterstützte und zusammenbrachte. Inzwischen hat sich das betriebliche Netzwerk der vom Stellenabbau Betroffenen zum bundesweit agierenden Mitarbeiternetz mit allgemeinpolitischem Anspruch weiterentwickelt. Führende Köpfe des Netzwerks bundesweit über Betriebs- und Gewerkschaftsgrenzen hinaus politisch aktiv. Dies führte in der Vergangenheit immer wieder zu Diskussionen über die Rolle des NCI. Offenbar war dies auch der Auslöser für die Entscheidung, nun auf einen eigenen Server umzuziehen. Die IG Metall, ihre Betriebsräte und Vertrauensleute werden sich wie bisher auch weiterhin für die vom Stellenabbau betroffenen MitarbeiterInnen einsetzen, sei es bei Siemens in der Münchner Hofmannstrasse oder anderswo. In allen Betrieben haben wir aktive IG Metall Vertrauensleute und Betriebsräte, die sich um die Betroffenen kümmern und selbstverständlich alles unternehmen, um auch zukünftig Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen zu sichern. Die demokratischen IG Metall-Gremien in den Betrieben sind der Ort, wo die gewerkschaftliche Betriebpolitik entwickelt wird. Alle IG Metall-Mitglieder im NCI sind herzlich eingeladen, sich und ihre Meinungen weiterhin mit einzubringen. Die Seiten des NCI sind ab sofort unter http://www.nci-net.de erreichbar .
- _ NCI ein Kind wird erwachsen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:04
- Hallo Leute, anbei der Abschiedstext von der IG-Metall auf www.nci.migm.de und die Antwort der Angesprochenen von www.nci-net.de. Ich bin ja mal gespannt, was Ihr dazu meint. Sicherheitshalber hier noch die Texte in den nächsten Kommentaren, falls es jemanden einfällt selbige zu löschen.
- Re: Gewerkschaften — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:52
- Deinem ersten Absatz kann ich bis auf eine Ausnahme zustimmen: Du sagst: "Das kapitalistische System funktionierte solange wie der Arbeitnehmer in der breiten Masse nicht an das Existenzminimum gedrängt wurde." Ich behaupte: Das kapitalistische System funktioniert immer noch bestens. Denn die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Genauso wie es dem, was Kapitalismus wirklich ist, entspricht. Mit dem Rest kann ich wenig anfangen. Soll es bedeuten, daß Du die Inhalte von denen ich schreibe, teilst- aber wegen Natur des Menschen nix geht? Oder wie meinst Du das? Ich glaube, alle Deine Thesen zum "Menschen" sind nicht begründet. 2 Gegenbeweise dazu, daß "der Mensch" lokal angelegt ist. 1. Weltweit finden Wanderungen vom Millionen Menschen statt. Allein die Millionen die in Europa einwandern. 2. Das Kapital agiert global Deine Vorstellung muß auch gar nicht erfüllt sein, um erfolgreich sein zu können: Wenn Geschädigte erkennen, daß sie einen gemeinsamen Gegner haben, kämpft jeder gegen seinen vor Ort. Der Witz ist dann doch der: indem wir uns selbst helfen, in dem wir uns wehren, helfen wir auch den Thailändern, wenn wir erfolgreich sind, weil wir auch deren Gegner schwächen. Die Schwächung unsereres Gegners schwächt doch gleichzeitig den Gegner der thailändischen Gewerkschafter oder Arbeiter... Und umgekehrt. Wie gesagt: der Nationalismus ist der Hemmschuh und nicht die Natur des Menschen: Jeder kann von Natur aus denken und jeder kann falsche Gedanken ablegen und richtige nachvollziehen. Ich kann dir auch eine Lösung anbieten, falls es stimmt, daß die Meschennatur mit Solidarität auf Kriegsfuß steht: Am besten ist es eh, für Verhältnisse zu sorgen, die keine Solidarität nötig machen. Bist Du damit einverstanden? Dann fangen wir am besten hier vor Ort an. Aber ich finde, wir sollten lieber beim Ursprungsthema bleiben. Hast Du da am Inhalt meines Statements andere Auffassungen?. Zur "Menschennatur" hab ich nämlich nichts gesagt.
- Re: Gewerkschaften — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:52
- Ich finde du hast recht. Sowohl Firmen, wie auch Arbeitnehmer verfolgen, Eigeninteressen. Der eine will Gewinn, der andere ein gutes Gehalt, wobei bei letzterem wegen der unterschiedlichen Kräfteverhältnisse, das gute Gehalt, dem Wunsch weicht, einfach nur einen Arbeitsplatz zu haben, damit die Existenz gesichert ist. Das kapitalistische System funktionierte solange wie der Arbeitnehmer in der breiten Masse nicht an das Existenzminimum gedrängt wurde. Das hat sich durch die weiter gestiegenen Gewinnerwartungen der Aktionäre verändert. Arbeitslosigkeit ist heute keine Ausnahme mehr, sondern wird immer mehr zur Regel. Die meisten Ideologien machen den Fehler, dass sie das Wesen des Menschen zu wenig oder gar nicht berücksichtigen (kann ich bei Daves Papier nicht beurteilen, da ich es nicht gelesen habe). Der Mensch wird sich auf Dauer nie global zusammenschließen. Er ist lokal angelegt. Für Solidarität braucht er den anderen Menschen. Er muss ihn kennen. Uns berührt die Armut in Afrika nicht wirklich; das ist ein psychologischer Schutzmechanismus. Sie berührt uns aber, wenn wir dort Menschen persönlich kennen. Globalisierung der Arbeitnehmerschaft funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn die Menschen sich kennenlernen und zwar nicht in irgendwelchen 2-wöchigen Weltforen (das kann man auch machen) sondern im Alltag. Deutschland und Frankreich waren Jahrhunderte lang verfeindet, konnten sich nicht ausstehen. Erst der Schüleraustausch nach dem Krieg hat zu einer Annäherung und dauerhaften Freundschaft geführt. Meiner Meinung nach sollte man da ansetzen. Eine Woche bei einer chinesischen Familie auf dem Lande zu leben, lässt uns erleben, was das bedeutet. Dann werden wir uns auch für ihre Arbeitsplätze interessieren und uns mit ihnen wirklich solidarisieren können. Aus diesem Grunde mag ich auch die Consultants Diskussion nicht, die Bernhard so gerne führt. Ich weiß, dass es schwierig ist, aber auch der Consultants, der früher mein festangestellter Kollege war, braucht seinen Arbeitsplatz. Es muss einen anderen Ansatz geben, zusammen, nicht gegeneinander.
- Siemens-Ausgliederungen: Suche Interviewpartner — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:46
- Für eine Radiosendung am 1.6.05 (NCI on Air) zum Thema "Erst Ausgliedern, dann Schröpfen - Am Beispiel Infineon, Sinitec und Mobile Devices" suchen wir noch händeringend Studiogäste, die sich an einem einstündigen live- Gesprächskreis im Radio beteiligen wollen. Also Leute, die konkret zu Infineon oder Sinitec/SBS/LS oder den Handys etwas zu sagen haben. Die Teilnahme geht natürlich auch anonym (per Vorname oder "Künstlername"). Wer mitmachen möchte, bitte EMail an NCI-Net@T-Online.de schicken, mit Stichworten dazu, woher Ihr kommt (z.B. Sinitec), welche Beziehung Ihr dazu habt (z.B. Mitarbeiter, Betriebsrat, Vertrauensmann/frau, ...), private EMail-Adresse, und Angabe ob persönliche Teilnahme (in der Nähe vom Münchner Ostbahnhof) möglich ist, oder nur telefonische Zuschaltung. Danke/Gruß Bernhard (Lora München, NCI on Air)
- Re: Gewerkschaften — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:52
- Hab versucht den englischen Text durchzugehen, muß aber gestehen, daß das zu schwierig ist,wenn man nicht ganz drin ist. @Anonymous: Ich denke, da werden schon richtige Fragen gestellt, mit oder gegen Gewerkschaften.... Wenn man nicht an der Oberfläche bleiben will, muß man an die grundsätzlichen Dinge ran. Und da wird es die Probleme geben, weil die meisten nicht wissen, womit sie es zu tun bekommen. Beispiel dazu, was ich damit meine aus dem Papier von dave: (A new kind of internationalism: a global solidarity unionism) Gewerkschaften sollen sich für einen neuen Internationalismus stark machen. Dazu wäre unabdingbare Voraussetzung, daß die Gewerkschaften ihren Nationalismus ablegen, daß die Mitglieder es ablehnen, für nationale Dinge einzutreten. Das heißt, man muß in der Lage sein , den Nationalismus, der vertreten wird, zu kritisieren! Beispiel einer Grundsatzfrage: Wozu brauchts Gewerkschaften? Wenn Leute sich in einer Gewerkschaft zusammenschließen, dann wissen sie, daß sie in einer Wirtschaft arbeiten, in der ihnen ein mächtiges Interesse entgegensteht, das das eigne Interesse an anständigem Einkommen ständig bestreitet: Der Unternehmer will möglichst viel Leistung und möglichst wenig dafür bezahlen. Das macht nämlich seinen Gewinn aus. Damit ist zunächst klar, daß das Interesse an Gewinn und das Interesse an ordentlichem Einkommen sich entgegenstehen. Darüberhinaus ist unsicher, ob überhaupt eine Gelegenheit zum Einkommenserwerb besteht. Arbeitsplätze sind für Unternehmen nämlich nur Mittel zum Zweck : um aus investiertem Geld mehr Geld zu machen. Arbeitsplätze sind somit Gegenstand einer kapitalistischen Kalkulation: Sie werden geschaffen, wenn sie sich lohnen, sie werden gestrichen, wenn sie sich nicht (mehr) lohnen. Da die gezahlten Löhne Kosten sind, also die negative Größe des Gewinns, also des wirtschaftlichen Erfolgs, um den es geht, sehen sich Arbeitsplatzbesitzer einem ständigen Angriff auf ihren Lohn (und damit auch auf ihre Leistung) ausgesetzt. Gewerkschaften ziehen daraus n i c h t den Schluß, Schluß zu machen mit solchen Verhältnissen sondern sie u n t e r w e r f e n sich der Logik der kapitalistischen Profitkalkulation. Die Ergebnisse für ihre Mitglieder können weltweit besichtigt werden. Nachdem die Staaten einschl. Deutschland dafür gesorgt haben, daß die Bedingungen für die Firmen ihrer Länder sich für das weltweite Geschäftemachen enorm verbessert haben, vergleichen die Firmen Lohn und Leistung für ihr Geschäft weltweit. Dadurch setzen sie ihre jeweiligen nationalen Arbeiter in weltweite Konkurrenz. Das Beispiel Opel zeigte die Logik des Gewerkschaftskampfes: Um deutsche Arbeitsplätze zu retten, sollen die ausländischen dran glauben! Wie verkehrt solch nationalistischen Ansätze sind, wäre da zu kritisieren. Die "Kapitalismuskritik" Münteferings zielt auch darauf, daß der Regierung nicht gut genug honoriert wird, daß die Unternehmen die Verbilligung der Arbeiter in Deutschland durch die Maßnahmen der Regierung (Agenda 2010, Hartz4 Gesundheitsreform...)als Gelegenheit zum Geschäftemachen nutzen. Er bedauert, daß die Unternehmen nicht vermehrt hier investieren obwohl die Regierung die Bedingungen durch Agenda 2010....deutlich verbessert hat! Den Internationalismus von dave ernst genommen, müßten die Gewerkschaften auf nationale Interessen pfeifen! Tun sie und ihre Mitglieder nicht! Tatsache ist, daß die Unternehmen weltweit nach Möglichkeiten der Kostensenkung im Interesse ihres Zwecks (Gewinnmaximierung) suchen und sie wahrnehmen. Die Aussage "Nur weil das Unternehmen weltweit arbeitsteilig produziert, könne man sich in Deutschland die Löhne für Entwicklungsingenieuren leisten" ist Ideologie. Die Beschäftigung von Entwicklungsingenieuren bei uns findet nur statt, weil es sonstwo keine vergleichbar billigeren gibt! Gäbe es die anderswo, würde " nach rein betriebswirtschaftlichen Kriterien entschieden werden" , daß die Stellen hier dann halt gestrichen werden! Gegen diese betriebswirtschaftlichen Kriterien haben die Gewerkschaften n i c h t s! Ich fürchte, daß es schon bei diesem Statement zu starken Meinungsverschiedenheiten kommt. Hoffe aber, daß keiner bestreitet, daß diese Grundlagen abgearbeitet werden müßten!
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Wenn du der Meinung bist, dass du die Gewerkschaft reformieren kannst, dann tu das. Ich halte es für Zeit- und Energieverschwendung, weil jeder solche Versuch von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Aber diese Erfahrung musst du selber machen. Ich gedenke jedenfalls nicht die Leute auch noch zu finanzieren, die meine Interessen so mit Füßen treten.
- Re: Gewerkschaften — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:52
- Ich denke, es gibt hierzu mehrere Fragen. Es geht nicht nur um die nötige zukünftige Form der Gewerkschaften, sondern es gibt auch die Fragen wozu sie sich einsetzen und mit wem sie es machen könnten. Für ein IGM-Seminar über Offshoring gab es ein Papier, das viele dieser Fragen anspricht und mögliche Ansätze bzw. Vorgehensweisen aufzeigt. Das Papier ist von Peter Waterman, ein pensionierter Sozialwissenschaftler, und mir. Obwohl es eine deutsche Übersetzung gibt, muß sie noch überarbeitet werden. Ihr findet daher die englische Fassung hier auf dem Server: "From corporate globalisation to a global social solidarity unionism":http://www.netzwerkit.de/projekte/offshoring/nbg-prop030405 Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. Ihr könnt den Artikel auch kommentieren. Dave
- Gewerkschaften — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:52
- Ich bin dafür zu diesem Thema eine neue Rubrik zu eröffnen. Joachim schreibt, dass Aufklärung alleine nicht genügt, wenn Gesetze einfach geändert werden. Daher seien Gewerkschaften notwendig, damit diese diese Gesetzesänderungen verhindern. Dies rechtfertigt, den inneren Kampf zu fechten, um sie zu reformieren. Seit Jahren nun ist die Partei der Gewerkschaften, die SPD, an der Regierung. Die Gewerkschaften müssen also gerade auf diese Partei Einfluss nehmen können. Es müsste folglich eher eine Stärkung der Arbeitnehmerrecht, denn eine Schwächung erfolgen. Aber was passiert? Die SPD hat ihre sozialdemokratische Einstellung verlassen und unterstützt die Arbeitgeberverbände in ihrer Reformpolitik, damit diese als Dank dafür neue Arbeitsplätze schaffen. Sie bauen weiter ab, nehmen aber gerne die Reformen, die ihnen zu Gute kommen, mit.Wo nimmt da die Gewerkschaft wirkungsvoll Einfluss auf diese Politik? Ein paar Großdemos mit schönen Reden reichen dazu nicht. Die Gewerkschaft will den Konflikt mit ihrer Partei nicht nach außen tragen und trägt so alles mit. Sie stellt sich nicht gegen diese Politik, die gegen die Interessen ihrer Mitglieder gerichtiet sind. Weiter was tut die IG Metall, die IG Bau, die IG Chemie und wie sie alle heißen. Sie schließen betriebsbezogene Verträge ab, mit denen sie ihren eigenen Tarifvertrag unterlaufen, machen Beschäftigungssicherungen, die keine sind, verkaufen die Belegschaft in Transfergesellschaften und lassen sich zusammen mit dem Arbeitgeber feiern, dass es mal wieder gelungen ist, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. ob Arbeitlosigkeit vermieden wird, wird nicht gefragt. Sie brechen den Streik im Osten, bei Opel ab, anstatt ihn zu unterstützen. Sie kämpfen nicht mehr. Sie haben keinen Einfluss mehr. Sie bewegen sich immer noch auf betrieblicher Ebene, machen eine Politik, die auf den Voraussetzungen der 60-er, 70-er Jahre beruhen. Der Arbeitgeber organisiert und handelt global, die Gewerkschaft schafft es noch nicht einmal zwei VKs so zu vernetzen, dass sie effektiv zusammenarbeiten. Ich bin nicht gegen die Reform der Gewerkschaften. Versucht es! Aber ich sehe leider überhaupt keinen Ansatz, dass sie sich auch nur einen Millimeter von ihrem Standpunkt bewegt, bereit ist nachzudenken und konstruktiv zu diskutieren. Aber ich sehe ein Problem. Wir haben keine Zeit, der Arbeitgeber wartet nicht mit seiner Reform des Arbeitsmarktes bis die Gewerkschaft sich reformiert hat. Er nutzt gerade diese Schwäche, die er genau kennt. Für ihn ist es optimal, wenn die, die ihm Widerstand leisten könnten, sich in der Gewerkschaft aufreiben, versuchen einen Apparat zu reformieren, der verkrustet und festgefressen ist. Dies bindet Kräfte, gerade die Kräfte, der engagierten, die etwas bewegen wollen. Ich sehe den Ansatz anders herum. Macht etwas für die Arbeitnehmer, Mitarbeiternetze wie NCI sind ein Ansatz dazu. Die Gewerkschaft wird irgendwann nicht mehr umhin können, sich diesen Bewegungen zuzuwenden, wenn sie nicht selbst untergehen will. Und Ihr könnt einem alten Gewerkschafter glauben. Die IG Metall ist sehr gut darin, ihre Vorteile zu erkennen. Sie stellt sich schon an die Spitze, wenn etwas droht erfolgreich zu werden, und sie koopereiert ganz schnell, wenn sie erkennt, dass sie das Erfolgreiche nicht rechtzeitig fressen kann. Nur so werdet ihr eine Reform in Gang bringen.
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- @Anonymous User "Es ist ganz einfach: Wenn alle austreten und sich andersweitig organisieren, dann gibt es bald keine IG Metall mehr. Dann können sich die Funktionäre mit sich selbst beschäftigen und ich fürchte, es würde ihnen gar nicht auffallen, dass sie keine Basis mehr haben, höchstens, wenn sie am Monatsende kein Gehalt mehr bekommen." Der Gedankengang scheint mir nicht ganz konsistent zu sein. Denn wenn ich schon die Mehrheit der Mitglieder zum Austritt bewegen koennte, kann ich sie auch zu einer internen Revolte gegen die momentane Gewerkschaftspolitik ueberzuegen. Eine neue Gewerkschaft zu gruenden ist in meinen Augen nocht unrealistischer als die IGM von innen her zu reformieren. Egal welchen Weg man waehlt, ohne Ueberzeugungsarbeit und Mehrheitsbeschaffung werden beide scheitern. Im Moment sehe ich die groeste Gefahr darin, dass sich die Mitgliederbasis aus Enttaeuschung aufloest und nichts schlagkraeftiges (d.h. organisiertes) nachkommt. Dann heist es endgueltig: Gute Nacht Arbeitnehmer-Rechte. Eine Aufklaerung ueber die bestehenden Rechte reicht nicht aus, wenn die Gesetze einfach geaendert werden. Um das zu verhindern, braucht man eine starke Organisation mit politischem Einfluss. Die IGM war es seit Jahrzehnten und hat immer noch gute Chancen es wieder zu werden. Dem Beitrag von Bernhard kann ich nur zustimmen.
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- [quote:Anonymous User format="text/plain"]Das skandalöse Verhalten der IGM BR-Fraktion ist ein Grund mehr aus der IGM auszutreten. Meine Austrittserklärung ist schon unterwegs ! [/quote] Warum austreten? Last nicht locker und verändert diesen.... Denn von innern heraus ist man da besser dran. Last euch das nicht gefallen, verändert den Laden zum positiven, den die BAsis bestimmt und nicht die da oben,. Also eine starke Basis kann das verändern.
- Re: NCI-Antrag gegen Auswahlrichtlinien eingereicht — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:00
- [quote:olli format="text/plain"]Es freut mich aber das Du dich auskennst. So kann ich auch was lernen. Frage mich nur ob ich auch das Richtige lerne. [/quote] Hallo Olli, etwas zu lernen ist nie verkehrt. Auch wenn man das gelernte eventuell nicht brauchen sollte, so hat man doch zumindest den Weg des lernens nicht vergessen. Auf Deine Frage ob es richtig ist, das kannst Du nur dann beurteilen, wenn Du das Wissen den mal brauchst. Ich hoffe für Dich, das Du dieses Wissen nie für Dich brauchst, aber es wird Dir auf jeden Fall helfen. Denn Unwissen ist schon der Anfang einer möglichen Fehlentscheidung oder gar der mögliche Versuch einer Manipulation. Aber es wird immer jemanden geben, der mehr weis. "Aber Heribert hat immer gesagt, gebt euer Wissen weiter, teilt es". Denn nur so zwingt man sich sich weiterzubilden. Du siehst, es hilft Dir auch. Aber denk bitte dran, vergiß nie das Du ein Mensch bist. Also menschlich bleiben. Ich denke Du bist auf dem richtigen Weg. mfg Pogo
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Lieber Ardschuna, dich hatte ich vor Augen, als Olli von "Personenkult" sprach. Deine menschlichen Fähigkeiten hatte er schlicht übersehen, sie paßten nicht ins Programm. Zum Verhältnis NCI/IGM: NCI ist Ausdruck des Kampfes vor allem der Frauen. Das hat Heribert verstanden. Hagen Reimer übrigens auch. Heidi auch. Es gibt sozusagen ein link zwischen den kämpfenden Frauen und den bewußten Gewerkschaftern, die auf Seiten der Kollegen stehen und es findet ein Lernprozeß zwischen beiden statt. Ich weiß selber noch nicht genau, was diesen link ausmacht. Aber es gibt ihn und er funktioniert ausgezeichnet. Gruß Friederike
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- @Olli Wenn man keine Argumente mehr hat, weicht man auf Killerphrasen aus. Du hattest noch nie Argumente. @Friederike Du hast völlig recht. Das Entscheidende ist, dass Wort und Tat übereinstimmen. Bei der IG Metall stimmen die Worte nicht mehr mit den Taten überein und das spüren die Menschen, genauso wie sie in der Ära Heribert gespürt haben, dass Worte mit Taten übereinstimmen. Deshalb wirkt das Bedauern der IG Metall über den Auszug von NCI befremdlich, ebenso die Betonung der IG Metall wie wichtig ihre Rolle bei der Gründung von NCI war. Sie spielte in Wirklichkeit überhaupt keine Rolle. Die tatkräftige Hilfe der IG Metall-Mitglieder bei der Gründung von NCI beschränkte sich auf zwei Frauen, Iris und Inken, die mehr zufällig in der IG Metall waren. Vergeblich war ihr Versuch, in der IG Metall Fuß zu fassen. Sie wollten etwas tun und sie haben etwas getan - völlig ohne IG Metall, völlig ohne Heribert, einfach so. Das weiß kaum jemand. Ich kann nicht von Vertrauen sprechen und gleichzeitig, die Menschen im unklaren darüber lassen, was auf sie zukommen wird. Vertrauen beinhaltet auch, dass, der, der sich mein Freund nennt, nichts vor mir verschweigt, zumindest nichts wichtiges. Vertrauen beinhaltet auch, dass ich meinem Freund wichtiger bin als dies mein Feind ist. Vertrauen bedeutet das Gefühl, dass der, der sich mein Freund nennt, wirklich hinter mir steht. Aber ich fürchte, das begreifen Menschen nicht, die BR und Gewerkschaftsarbeit ohne Idealismus machen und im schlimmsten Fall zu Karrierezwecken. Wer seine Basis derart unterdruckt, dass sie geht, um sich von diesem Druck zu befreien, versteht wirklich nichts von gewerkschaftlichem Denken und Handeln, auch wenn er sich Gewerkschaft nennt. Es sind nicht die Namen, es sind die Taten. In einer Beschäftigungsgesellschaft gibt es auch keine Beschäftigung.
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Ja, in Zeiten wie diesen, muß man lernen die Menschen genau einschätzen zu können. Wo sie stehen, wie sie denken und ob Wort und Tat bei ihnen übereinstimmt. Insbesondere muß man lernen die "Pappenheimer" einschätzen zu können, die einen Spezialauftrag verfolgen. In der Regel fallen sie dadurch auf, daß sie nicht zur Sache sprechen sondern Angriffe ad hominem fahren. Bzw. mit Begriffen operieren, die das ermöglichen. Es ist überhaupt die Zeit des Lernens. Die gesamte Diskussion hier verfolge ich äußerst gespannt, denn sie ist die Diskussion, die überall geführt wird. Bei NCI ist immer die Besonderheit, daß sie das öffentlich und vorbildlich tun. Das hat sich bis heute nicht geändert. Naja Prototyp des Neuen halt. Insofern sind nicht nur Heribert oder Inken vorbildlich, es sind alle, die an diesem Strang ziehen. Vielleicht mußt du es bald "NCI-Kult" oder "Kollegen-Kult" nennen. Oder "Kult der Demokratie"? Oder "Kult des Menschlichen"? Oder "Kultur"? Gruß Friederike
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von olli — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Der Personenkult nimmt langsam grteske Formen an. "Inken bring wunderbar zum Ausdruck"; Heribert machte alles besser usw. Oh, man oh man :zz:
- Re: Infos der heutigen BR-Sitzung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
- Wir im NCI haben diesen Antrag auf breiter Basis diskutiert, die Flugi-Aktion auch. Unsere Mädls haben hervorragende rechtliche Recherchen durchgeführt, den Antrag sauber formuliert und den anderen in unseren NCI Treffen fundiert erklärt, sachlich, nüchtern, einfach auf Fakten gestützt, ihre Aussagen belegt, auch nachlesbar auf der Homepage. Das hat mir gefallen. Ich hatte danach das Gefühl, eine Basis für meine eigene Meinungsbildung zu haben. :) Und wenn ich mir die Fakten so anschaue, dann erscheinen mir die Strategieargumentationen des BR mehr als merkwürdig. Mein Vertrauen in diesen BR wird nicht gerade dadurch erhöht, dass sie einen Antrag nicht auf die Tagesordnung setzen! Ich empfinde das als einen Affront und frage mich, warum haben sie so eine Angst, diesem klaren und nichts unbilliges verlangenden Antrag zuzustimmen. Warum? Sie tun alles, um das zu verhindern. Sie versauen ihren Ruf (kaum ein neuer BR hatte wohl so gute Startvoraussetzungen), sie versauen ihre Wahlchancen, sie verlieren IGM Mitglieder, die die Nase voll haben und was der Gipfel ist, sie bestrafen die NCI BR Liste Netzwerk pro Hofmannstraße mit dem Aussschluss aus dem gewerkschaftlichen Bündnis im BR, nur weil NCI, im BR einen Antrag einreicht (was das normalste der Welt ist) und die Belegschaft darüber aufklärt, dass er nicht auf die Tagesordnung gesetzt wurde (warauf diese ein Recht hat, insbesondere in solch wichtigen Fragen). Wenn eine BR-Vorsitzende durch die Einreichung und Abstimmung über einen Antrag demontiert wird, ja dann stimmt irgendwas nicht in diesem BR. So sehe ich das jedenfalls.