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17.08.2014

Erstmals Betriebsrat bei Zalando gewählt

von kraftfahrer — Letzte Änderung 17.08.2014 13:47

Im Logistikcenter Brieseland bei Berlin des online Händlers Zalando wurde erstmals ein Betriebsrat gewählt.

Wie der zuständige ver.di Funktionär Karl-Heinz Austermühle in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, konnte die Wahl problemslos durchgeführt werden.

Die ca. 350 polnischen KollegInnen sind proportional im BR vertreten, dessen wichtigsten Aufgaben sein werden, "die Zahl der Befristungen bei Zalando einzugrenzen, vertragliche Arbeitszeitregelungen zu vereinbaren und Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen zu erzielen."

Sozialdumping bei Kraftfahrern durch IKEA

von kraftfahrer — Letzte Änderung 17.08.2014 20:16

Belgische und niederländische Gewerkschaften werfen IKEA Sozialdumping vor.

Unions representing transport workers in Belgium and the Netherlands are furious with IKEA, which they accuse of "social dumping". IKEA is bringing in cheap labour from eastern European countries to transport their products.

These workers have few rights, are paid far less than the going rate in western Europe, and are often forced to sleep in their trucks. IKEA is refusing to talk to the unions about this, denying all responsibility.

Weitere Informationen bei laborstart und hier ein direkter Link für Solidaritätsbotschaften

IKEA Piacenza und die Macht der Logistikarbeiter

von kraftfahrer — Letzte Änderung 17.08.2014 19:50

In einer umfangreichen Einschätzung des Konflikts bei IKEA Piacenza arbeitet das linke Unterstützerkollektiv clash city workers die potentielle Macht der Logistikarbeiter in globalen Produktions- und Logistikketten heraus.

Die englische Fassung der Einschätzung des Verlaufs und der Bedeutung der Auseinandersetzung bei IKEA Piacenza findet sich auf der website von clash city workers unter dem Titel The national campaign against IKEA in Italy - An injury to one is an injury to all!

Nachfolgend eine zusammenfassende, freie Übersetzung ihrer Überlegungen zur - potentiellen - Bedeutung des Konflikts, der weit über Italien und IKEA hinausreicht.

IKEA ist ein multinationales Unternehmen, dass weltweit operiert. Das Lager in Piacenza ist nur eines von vielen Distributions-Hubs in den langen Produktions- und Verteilungsketten auf der ganzen Welt. Einerseits erlauben solche globalen Wertschöpfungsketten dem Kapital seine Produktion zu verlagern, wenn die ArbeiterInnen ihre Rechte einfordern. Andererseits ermöglicht die Stellung inmitten globaler Versorgungketten uns unseren Blick und unsere Aktion stark auszudehnen.

Die Mobilität des Kapitals ist nicht unbegrenzt: gerade die Fähigkeit der großen Konzerne ihre Produktion in jeden Winkel der Welt zu verlagern, hängt sehr stark vom globalen Logistiksektor mit seinem Netzwerk von Transportmöglichkeiten und Umschlagszentren ab. Das globale Logistiknetzwerk erfordert bestimmte Einrichtungen, die geografisch fix sind. Ein Beispiel dafür sind die Distributionszentren, wo Waren gelagert, sortiert und verteilt werden.

Das macht es für IKEA und andere Konzerne sehr schwierig und kostspielig, ihre Geschäfte zu verlagern. Piacenza gibt hier ein gutes Beispiel: Trotz IKEA's ursprünglicher Drohung das Logistikzentrum wegen der Arbeiterforderungen und -streiks zu verlagern, hat der Konzern nicht nur schnell diese Pläne frustiert aufgeben müssen, sondern im Gegenteil erfolgten weitere Investitionen in das Industriegebiet in Piacenza (auch durch andere globale Konzerne wie Whirlpool und Amazon).

Aus diesen und weiteren Gründen spricht der Kampf der ArbeiterInnen bei IKEA in Piacenza, der überraschend eine nationale Dimension angenommen hat, potenziell alle ArbeiterInnen in der Welt an. Es ist kein Zufall, dass die meisten Protagonisten des Kampfes migrantische ArbeiterInnen sind. Darunter sind viele die Italien erreicht haben, nachdem sie in den Aufständen des arabischen Frühlings beteiligt gewesen sind und deswegen ihre Heimat verlassen mussten. Die Unterstützung des Kampfs bei IKEA bedeutet nicht nur Solidarität mit den KollegInnen in Piacenza zu zeigen, sondern kann auch helfen, die Grundlage für einen neuen Internationalismus zu schaffen.