Chronik
Aktuelles und Chronik.
- Regionalchefs und Stuttgarter Direktoren in Nürnberg by Alcatel-Lucent — posted on 05.12.2006 13:28 — 0 comment(s) —
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Townmeeting am 5.12.06 als Motivationsveranstaltung
Als Gäste werden von R. Fechner begrüßt:
- Vince Molinaro, Präsident der Alcatel-Lucent Region Europe & North, mit Leadershipteam,
- Anneke Verheul - HR,
- Paul Depuydt - COO,
- Harald Kettenbach - Communications und
- Christian Reinaudo, Leader Integration Team und
aus Stuttgart
- Vorstandsvorsitzender Herr Weik,
- Herr Wulf CFO und Arbeitsdirektor Pösinger
Vor gut besuchtem Aditorium in der Kantine stellen sich die Gäste mit den jeweils neuen Funktionen im Konzern vor.
Vince Molinaro versucht die Motivation zur Kundenorientierung zu verbessern. Besonderen Wert legt er auf die Einstellung und das Verhalten (behaviour) der Beschäftigten.
Ziel der neuen Firma soll es sein, einen Teil des möglichen Geschäftes in Nordeuropa zu gewinnen, das auf 20 Milliarden EU geschätzt wird.
Derzeit soll der R&D; Kostenanteil bei 45% liegen.
Der Nürnberger BR Vorsitzende signalisierte ganz allgemein seine Bereitschaft zur Kooperation in den verschiedenen Gremien, ohne auf die drohenden 9000 Entlassungen im Konzern einzugehen.
Eine Frage wurde nach der Sales Strategie gestellt.
Eine weitere Frage stellt sich, wie das Wireless Geschäft von Nortel übernommen wird.
- Mit gemischten Gefühlen by Alcatel-Lucent — posted on 04.12.2006 22:36 — 0 comment(s) —
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Am Freitag 1. Dezember 2006 ging die Ära des amerikanischen
Tekekommunikationsausrüsters Lucent Technologies aufgrund der
Fusion mit dem französischen Telekommunikationsriesen Alcatel
zuende. Dadurch ist ein neues Unternehmen entstanden, was
zu den Marktführern weltweit gehört.
Der Starttag ("Day-1") fiel - man bedenke, dies war die größte Fusion in der Geschichte der Telekommunikation - bei Lucent Technologies ziemlich verhalten aus. Vor dem Eingang sah man die französische, deutsche und amerikanische Flaggen und am Eingang viele Luftballons in den Farben Blau und Weiß (Andeutung auf Bayern und 2/3 der französischen Fahne!).
In der Kantine gab es Croissants, Muffins, Kaffee und Tee. An Stehpulten kam man mit einander ins Gespräch. Die Stimmung war gedämpft, keine Trübsal, aber auch keine Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Man ist bewusst, dass ohne die Fusion Lucent zugrunde gegangen wäre. Aber man ist auch bewusst, dass Fusionen - insbesondere wenn die Überlappung der Aktivitäten der beteiligten Firmen groß ist - Entlassung und Schliessung bedeutet. Niemand weiß genau, wie es weiter gehen wird, vor allem, weil die Firmen-Struktur von Alcatel sich gänzlich von der von Lucent unterscheidet.
Der Leiter der Geschäftsleitung von Lucent versuchte beim gemeinsamen Frühstück auf die positiven Seiten der Fusion hinzuweisen und ein bisschen Optimismus zu verbreiten.
Die Mitarbeiter befinden sich auf der einen Seite in einem neuen Konzern und sind enthusiastisch. Auf der anderen Seite aber sind sie besorgt über die Zukunft. Der Reiz des Neuen regt zum Feiern an. Hingegen ist man aber vorsichtig, dass man nicht sein eigenes Begräbnis feiert.
Day-1 fiel dementsprechend aus.
- Day 1 - (K)ein Grund zum Feiern? by Alcatel-Lucent — posted on 30.11.2006 13:26 — 1 comment(s) —
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Soll man morgen den als offiziellen Start der Alcatel-Lucent Fusion geplanten Day 1 Feiern oder nicht?
Die Antwort hängt wohlmöglich davon ab, bei welcher Firma man bislang seine Brötchen verdiente. Während bei Lucent die Mitarbeiter eher froh sind, einem eventuell noch schlimmereren Zukunft als "looser" a la Nortel entgangen zu sein, sind die Alcatel Beschäftigten generell sehr skeptisch. Die deutschen und französischen Gewerkschaften als maßgebliche Kräfte im Europäischen Betriebsrat von Alcatel rufen jetzt sogar zum einem Boykott der Feierlichkeiten auf (english version)
Day 1, Jour noir pour 9000 emplois (version tricolore)
- Alcatel Stellenabbau zu 90% in Hochlohnländern by Alcatel-Lucent — posted on 20.11.2006 20:43 — 0 comment(s) —
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Die im Zuge der Übernahme von Lucent angekündigten 9000 Stellenstreichungen, werden zu 90 % in Nordamerika und Westeuropa erfolgen.
Pünktlich zur bevorstehenden Fusion werden die angekündigten Jobverluste konkreter. Bereits letzten Mittwoch meldet Reuters: "Alcatel says most of job cuts in high wage countries".
Die frohe Botschaft, dass 8100 der 9000 geplanten Stellenstreichungen in den Hochlohnländern Nordamerikas und Westeuropas erfolgen werden, verkündete tags zuvor der Chief Financial Offier Jean-Pascal Beaufret auf einer Analystenkonferenz.
Bemerkenswert sind weitere Details der Meldung, wie z.B. dass es detaillierte Abbauzahlen für jedes einzelne Land gibt, die aber erst nach day 1 bekanntgegeben werden. Da gleichzeitig gesagt wird, dass Alcatel-Lucent 81.000 Beschäftigte haben wird, ergibt sich somit als Zielgröße für die NewCo eine Beschäftigtenzahl von 72.000 Menschen.
- Learning to Fly by Alcatel-Lucent — posted on 08.11.2006 01:00 — 0 comment(s) —
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Wann auch immer der Merger kommt, eins ist sicher: Es wird entlassen!
Wo und wieviel ist noch unklar. Von dem was man hört, werden die „teuren“ Länder weit
über dem Durchschnitt betroffen. Das heißt im Zeitalter vom Hartz IV Armut für viele der Betroffenen. Gibt es Alternativen dazu? Wenn ja, wie sehen sie aus?
Bis vor einigen Jahren sah das übliche Spiel so aus, daß es bei jeder Entlassungswelle einen „Interessenausgleich“ und einen „Sozialplan“ gab. Das Erste fiel öfters unter die Kategorie "Kosmetik", und das Zweite regelte das Geld, was man bekam. Nachdem Hartz IV eingeführt worden ist, läuft das Spiel nun ganz anders. Eine Abfindung nutzt vielen KollegInnen wenig oder gar nichts, weil Hartz IV nach einem Jahr ins Haus steht.
Die jüngeren KollegInnen mögen vielleicht eine neue Stelle finden. Bei den „Älteren“ sieht es aber schlecht aus. Viele Beschäftigten von Alcatel oder Lucent gehören hierzu. Ingenieure sind z. B. ab etwa 40 sehr schwer vermittelbar. Für Facharbeiter und Angelernte ist es meist ab 50 Feierabend. Von diesem Alter bis zur Rente ist es dann ein sehr langer Weg.
Eine vermeintliche Alternative stellt die sogenannte „Beschäftigungsgesellschaft“ dar. Hier sollen die Entlassenen für den Arbeitsmarkt „fit“ gemacht werden. In der Regel aber kriegen die Betroffenen Bewerbungstraining und werden auf nutzlose Weiterbildungen geschickt. Allerdings nutzen diese Maßnahmen nichts, wenn es entweder keine passenden Arbeitsplätze auf dem Arbeitsmarkt gibt oder keine Bereitschaft seitens der „Arbeitgeber“, die Betroffenen zu beschäftigen.
Nebenbei bemerkt: der Begriff „Beschäftigungsgesellschaft“ ist eigentlich eine Irreführung. Solche Gesellschaften sind nichts anderes als eine Art Entsorgung. Die Firmen sind froh, ihre Beschäftigten ziemlich geräuschlos loszuwerden. Und die Gewerkschaften auch! Man scheut größere Auseinandersetzungen und es fallen mal ein paar nette Jobs für altgediente Gewerkschafter oder Personalleiter ab – je nachdem wer die Gesellschaft gegründet hat. Alle Übriggebliebenen können sich anschließend wieder mal dem Alltag widmen – vorerst zumindest.
Eine echte Alternative gibt es aber. Trotz der berechtigten Kritik am Ergebnis und trotz des sehr kleinen Betroffenenkreises, ist die Idee von einer Vorruhestandsregelung im AEG-„Sozialtarifvertrag“ sehr interessant. Dort gilt die Regelung ab dem 53. Lebensjahr. Allerdings sind die Bedingungen so eng, daß nur Wenige in deren Genuss kommen könnten. Solche Vereinbarungen für Alcatel oder Lucent müssen viel früher getroffen werden – Maßstab ist die Unvermittelbarkeit und er ist womöglich auf ein Alter von 45 Jahren gesetzt.
Das jetzige Konzept einer Abfindung, das nur irgendwann mal unter Hartz IV angerechnet wird, hat ausgedient.
»Mit diesem Ergebnis ist es dem Betriebsrat in enger Zusammenarbeit mit der IG Metall gelungen, für die Kolleginnen und Kollegen eine Perspektive zu erreichen«, erklärt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Harald Kalmbach."
Quelle: http://www.igmetall-itk.de/index.php?article_id=1026
Habe ich da was nicht verstanden?