Mit gemischten Gefühlen
Am Freitag 1. Dezember 2006 ging die Ära des amerikanischen Tekekommunikationsausrüsters Lucent Technologies aufgrund der Fusion mit dem französischen Telekommunikationsriesen Alcatel zuende. Dadurch ist ein neues Unternehmen entstanden, was zu den Marktführern weltweit gehört.
Der Starttag ("Day-1") fiel - man bedenke, dies war die größte Fusion in der Geschichte der Telekommunikation - bei Lucent Technologies ziemlich verhalten aus. Vor dem Eingang sah man die französische, deutsche und amerikanische Flaggen und am Eingang viele Luftballons in den Farben Blau und Weiß (Andeutung auf Bayern und 2/3 der französischen Fahne!).
In der Kantine gab es Croissants, Muffins, Kaffee und Tee. An Stehpulten kam man mit einander ins Gespräch. Die Stimmung war gedämpft, keine Trübsal, aber auch keine Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Man ist bewusst, dass ohne die Fusion Lucent zugrunde gegangen wäre. Aber man ist auch bewusst, dass Fusionen - insbesondere wenn die Überlappung der Aktivitäten der beteiligten Firmen groß ist - Entlassung und Schliessung bedeutet. Niemand weiß genau, wie es weiter gehen wird, vor allem, weil die Firmen-Struktur von Alcatel sich gänzlich von der von Lucent unterscheidet.
Der Leiter der Geschäftsleitung von Lucent versuchte beim gemeinsamen Frühstück auf die positiven Seiten der Fusion hinzuweisen und ein bisschen Optimismus zu verbreiten.
Die Mitarbeiter befinden sich auf der einen Seite in einem neuen Konzern und sind enthusiastisch. Auf der anderen Seite aber sind sie besorgt über die Zukunft. Der Reiz des Neuen regt zum Feiern an. Hingegen ist man aber vorsichtig, dass man nicht sein eigenes Begräbnis feiert.
Day-1 fiel dementsprechend aus.