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Chronik

erstellt von Alcatel-Lucent zuletzt verändert: 21.01.2012 10:55

Aktuelles und Chronik.

Blog Entry Glasnost für den Gesamtbetriebsrat by Alcatel-Lucent posted on 04.12.2007 13:46 0 comment(s) —
Milde ausgedrückt, erfährt man auf der Seite des Gesamtbetriebrats über dessen Arbeit und andere Betriebsräte in Deutschland wenig.

Interne Kommunikation

Wie heißt es so schön: „Wer suchet, der findet“, es sei denn, wir suchen auf den Seiten der Arbeitnehmervertretung der Alcatel-Lucent Deutschland AG, also des Gesamtbetriebsrates (GBR). Dort finden wir wenig Informationen. Wir stellen uns daher die Frage, ob es sich bereits überall herumgesprochen hat, dass wir in einer Kommunikationsfirma arbeiten, in der Inhalte auch über Websites verbreitet werden können.

Auf der oben erwähnten Site findet man außer ein paar Mailadressen und Listen weiter nichts. Sucht man z.B. Regelungen über die Arbeitszeit, Leistungsbeurteilungen, Boni, etc – auch standortspezifisch – wird man enttäuscht werden. Stattdessen findet man eine Excel-Datei mit ca. 420 Schriftstücken, die teilweise noch aus dem Jahr 1970 stammen. Dort entdeckt man – wenn man geschickt filtert - die Verweise auf 16 Betriebsvereinbarungen, die im Zeitraum von 1992 bis 2002 abgeschlossen wurden. Wenn man dieser Datei glauben schenken darf, hat der GBR danach nur im Verborgenen gewirkt.

Pigeon Post

Man sucht vergeblich nach Links zu den örtlichen Betriebsratssites. Eine erfreuliche Ausnahme gibt es – den Link zu den Thales Websites, die in der Tat gehaltvoller und gut aufgebaut sind. Etwas umständlicher kommt man auch auf die Website des europäischen Betriebsrats, ECID. Hier wird man durch die Informationsflut fast erschlagen.

Was der GBR an Information nicht anbietet, kann allerdings über die offizielle Intranetseite der Firma z.B. unter dem Unterpunkt Standort Nürnberg und über die ECID-Website gefunden werden.

Man fragt sich, welche Informationspolitik der GBR betreibt? Steht der Buchstabe G im GBR für Geheim?

Glasnost würde auch einem GBR gut zu Gesichte stehen. Wer möchte, kann mal direkt selber dort nachfragen und seine Wünsche zu mehr Offenheit und Transparenz kund tun. Und zu Weihnachten dürfen wir uns doch etwas wünschen.

Blog Entry Beschäftigte werden durch Kontraktoren ersetzt by Alcatel-Lucent posted on 19.11.2007 17:40 0 comment(s) —
Trotz Entlassungswellen ist der Gesamt-Personalstand fast wie vorher. Verluste sind mit Kontraktoren ausgeglichen worden.

Man kann es fast nicht glauben, dass bei Alcatel-Lucent ebensoviel Leute wie vor den Entlassungen beschäftigt sind.

Uns ist eine Auswertung bekannt geworden, die zeigt, dass die Anzahl der "normalen" Mitarbeiter sinkt, die Anzahl der Kontraktoren aber stark steigt. Das führt schließlich dazu, dass der "Total headcount" (also incl. Kontraktoren) nicht sinkt, sondern sogar leicht gestiegen ist.

Das schafft keine Kosteneinsparung, wie dies die Firma den Analysten zu suggerieren versucht, sondern sorgt wahrscheinlich für höhere Kosten, da die Leasing Firmen an dem Deal ja auch noch verdienen müssen!

Verwunderlich ist die Erhöhung der Zahl der Kontraktoren allerdings nicht: Egal was uns das Management über "Überlappungen" vorbetet: Es gibt mehr als genug zu tun!

Blog Entry Pat kocht ... Wir löffeln die Suppe aus by Alcatel-Lucent posted on 31.10.2007 18:45 4 comment(s) —
Persönliche Berichte der Aktion des Betriebsrates gegen eine neue Entlassungswelle

Suppenausgabe

 

Videos

Pat kocht ... Wir löffeln die Suppe aus

 


Erster Bericht

Der große Tag, an dem Pat Russo den Sanierungs-Notfallplan verkünden sollte, rückte immer näher. Dann die Meldung: Doch "nur" 4000 weitere Entlassungen, da war ich erst mal überrascht. Ist unser Management doch noch lernfähig?

Wird diese Erleichterung dazu führen, dass sich die Kollegen doch nicht an unserer Aktion "Wir müssen die Suppe auslöffeln, die uns das Management eingebrockt hat" beteiligen? Um 5 vor Zwölf sollten die Kollegen vor den Haupteingang unseres Glaspalastes kommen. Der Suppentopf kommt aus der Kantine, dampfend und heiss, wartet darauf, von möglichst vielen geleert zu werden.

Es ist 11.45 - noch ist keiner da! Ich zweifle ein wenig, aber wenigstens kommen die ersten Pressevertreter und Kamerateams. Ich werde zu einem Interview gebeten.

Es ist 11.50 - immer noch keiner da! Mir wird mulmig. Ich werde interviewt: "Was ist ihre Meinung? - Aber bitte nur 2 bis 3 Sätze..."

Es ist 11.55 - ??? Die Fotoreporterin knipst immer noch wie wild. Nur aus den Augenwinkeln kann ich sehen wie die ersten Kollegen anrücken, erst fünf, dann nochmal fünf, dann beginnt es zu strömen. Ich freue mich, bin erleichtert. "Nicht lächeln - ernst kucken!" fordert die Fotografin. Fällt mir echt schwer. Noch immer strömt es. Schön, dass wir uns auf unsere Kollegen verlassen können.

Dann ist der ganze Platz voll, 200 Kollegen sind mindestens da. Die Aktion mit dem großen Suppentopf kommt wunderbar an. Die Fotografen können gar nicht genug bekommen, Fotostrecken werden geknipst, Videos gedreht, überall stehen Leute in Lederjacken mit Mikrophonen und suchen Interviewpartner. Die Transparente werden abgelichtet und immer wieder die Suppenausgabe.

Alle sind gut drauf, lachen, löffeln ihre Suppe. Langsam wird einem warm, trotz des kühlen Wetters. Ich rede mit meinen Kollegen. Ob die Aktion viel bewirken wird? Ich weiss es nicht. Aber wir sind in der Öffentlichkeit, in der Presse, im Hörfunk, vielleicht sogar im lokalen Fernsehsender. Unsere Sorge um unsere Arbeitsplätze wird auch von anderen Menschen wahrgenommen. Das tut gut. Dafür hat es sich auf jedenfall gelohnt. Und es tut einfach gut, etwas gegen diese kurzsichtigen Personalabbaupläne getan zu haben...

Zweiter Bericht

Hallo Kollegen,

Ich bin um 11:45 raus ans Auto und habe mir mein Besteck dort geholt; dann bin ich die lange Straße an unserem Monumental "Blendbau" entlang gegangen.

Niemand war zu sehen. Mich befiel ein unangenehmes Gefühl. Allerdings beim Weitergehen und genauen Hinsehen sah ich am Eingang mindestens 50 Gesichter, die einfach unter dem Glasdach nur als kleine Gruppe zuerkennen waren...trotzdem dachte ich: da haben sich doch noch einige getraut trotz der PAT-mail.( Morgens bereits hatten viele Kollegen bezweifelt , ob die Suppenaktion noch sinnvoll sei, und sind auch tatsächlich nicht hingegangen. -Ich kenne unsere Pappenheimer)

Selbst wenn alle 1000 anwesend gewesen wären, wäre das optisch nicht besonders aufgefallen bei der Größe des Geländes! So wenige sind wir nur noch!

Meine Gedanken im nachhinein sind folgende:

  • bei 200-300 Leuten am Eingang sind dies fast 30% der Belegschaft in NBG, dies ist ein Erfolg!
  • bei uns gab es zuvor keine Flugblätter, also da geht noch mehr zu mobilisieren!
  • bei nochmals 100 Leuten weniger (ungefähr 700 am Standort) kann sich keine Innovativkraft mehr entfalten:

    a) für neue komplexe Projekte und auch

    b) beim laufenden Geschäft gegen die Kokurrenz.

  • also Fazit:
    • es darf eigentlich keiner mehr gehen dürfen!
    • der Standort ist extrem gefährdet
    • wir kämpfen ums Überleben an unserem Standort hier in NBG , Stuttgart ist nicht in Gefahr!
    • also müssen hier bei bekanntgegebenen Massnahmen der Geschäftsleitung ungeahnte, unbekannte Aktionen von der Belegschaft erfolgen, die den Stuttgartern (Geschäftsleitung, wie Betriebsrat, wie Belegschaft) Angst und Bange machen.

Darauf sollten hier alle eingestellt werden.

Blog Entry ALU: Warnstreik in Frankreich am 31. Oktober und am 30. Oktober in Italien by Alcatel-Lucent posted on 26.10.2007 11:00 2 comment(s) —
Der Koordinierungsausschuß der französischen Gewerkschaften hat für den 31. Oktober einen Warnstreik ausgerufen.

Mit einem Flugblatt rufen in Frankreich die französischen Gewerkschaften am 31. Oktober bei Alcatel-Lucent zu einer Aktion auf. Anlaß der Standort übergreifende Proteste ist die Verkündung neuer Entlassungszahlen am 30. Oktober von Pat Russo, siehe dazu auch Morningstar vom 29.10.07 .

Unter dem Motto "Einen neuen Notfallplan dürfen wir nicht zulassen" rufen die Gewerkschaften zu einem einstündigen Streik um 10.00 Uhr auf. Sie gehen davon aus, daß der neue Plan bedeutet, daß Projekte gestoppt, Tätigkeiten ausgelagert, Stellen gestrichen und Standorte geschlossen werden.

Die Gewerkschaften wollen dem Management zeigen, daß sie nicht bereit sind, diese Pläne hinzunehmen.

Alle französischen Standorte sollen am Streik teilnehmen.

In Italien gibt es am 30. Oktober auch einen ganztägigen Streik. Geplant war ein Warnstreik für eine neue Tarifvereinbarung. Dieser wird jetzt auch auf einen Streik gegen die neue "Umorganisation", sprich die neuen Entlassungen usw. ausgedehnt.

Blog Entry ALU: Modest Successes in Europe by Alcatel-Lucent posted on 25.10.2007 02:00 0 comment(s) —
At the end of the month more redundancies and most likely the termination of products will be announced. In light of this, a report of a recent liaison committee meeting of the European Works Council, ECID and a press release show that we do not need to take such measures lying down.

Innovate dont Castrate

On October 17th ECID issued a press release that is worthy of a larger audience. The committee states that the responsibility for the financial situation of Alcatel-Lucent rests squarely on the shoulders of management. Management should pay for the mistakes themselves and not the workforce.

ECID proposes different "measures" than those which will almost certainly be announced at the end of October:

  • Reinforcement of the R&D; teams in Europe
  • Maintenance of all activities
  • New business areas for those who would have otherwise been made redundant and
  • Adapting skills to the latest technologies

Undoubtedly such “measures” will find support in all countries and could form at least part of the basis for an international campaign against any further job losses.

The report of the ECID Liaison Committee held in Bratislava on September 28th 2007, documents a number of successes in the fight against redundancies. In France 324 new jobs will be created to compensate for the1330 jobs lost. The redundancy package also includes early retirement, something bitterly needed in countries like Germany (See Grundischerung: eine Idee zieht Kreise.)

In Italy, early retirement up to seven years before the normal retirement age is possible. Business plans have been agreed for the Italian sites and, importantly, a guarantee of a sufficient headcount for R&D.;

Admittedly, these successes are modest. However, they are also very significant because they show what is possible when we are prepared to struggle against redundancies. A lot more can be achieved internationally if we fight together. An alternative to the cuts and closures that will be announced in a few days was to be seen on the international demonstration in Paris: “Innovate don't Castrate”.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 31.10.2008 19:28
"Beim Telekommunikations-Ausrüster Alcatel-Lucent hat die IG Metall an den deutschen Standorten bis 2010 Arbeitsplätze für Entwickler gesichert. Davon sind in Stuttgart, Nürnberg und Berlin alle Arbeitsplätze in den Bereichen Mobile Accesss, Applications und Optics betroffen. Erhalten bleiben zusätzlich bis 2010 auch die Arbeitsplätze im Bereich CTO/Bell Labs in Stuttgart und Berlin.

»Mit diesem Ergebnis ist es dem Betriebsrat in enger Zusammenarbeit mit der IG Metall gelungen, für die Kolleginnen und Kollegen eine Perspektive zu erreichen«, erklärt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Harald Kalmbach."

Quelle: http://www.igmetall-itk.de/index.php?article_id=1026

Habe ich da was nicht verstanden?