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02.07.2011 11:12
- Re: Verfassungsfeind ? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:04
- Sie wiederholen nur, was Sie schonmal geschrieben haben. Dadurch ist mir aber klar geworden, dass wir auf unterschiedlichen Ebenen argumentieren: - Ich vor dem Hintergrund einer bewusst idealistischen Sichtweise mit der Grundtendenz: "Wie sollte unser demokratisches Gemeinwesen idealerweise funktionieren? Wo tut es das nicht, was kann man tun zur Verbesserung?" Ich sehe ja auch die Realität. Aber ich würde sie gerne verbessern in Richtung meiner Ideale (bzw. im Sinne der Verfassungsväter). - Sie beschreiben die Realität. Und das hört sich zunächst so an, als sei das alles richtig so und Sie damit einverstanden. Sind Sie das? Wenn nein: Womit sind Sie nicht einverstanden? Sie schreiben dann aber: > Ich sehe es im Sinne von Arbeitnehmern als äußerst wichtig an, sich über die > reale Welt nicht zu täuschen. Denn wer einen guten Grund hat, die Welt zu > ändern, weil sie ihm nicht gefällt so wie sie ist, der ist auf Wissen > angewiesen, auf richtige Urteile und nicht auf Ideologien. > .... > "Was tun "diejenigen,die nicht einsehen, warum ihr Privatinteresse an einem > anständigen Leben durch ein anderes Privatinteresse, nämlich das nach "gutem" > Gewinn, für ungültig erklärt wird"? > Sie schaffen sich Klarheit über die wirklichen Ursachen ihrer Unzufriedenheit > und sammeln Kräfte, um Schluß zu machen mit den Verhältnissen, die nur zu > ihrem Schaden sind und zum Nutzen anderer." Daraus verstehe ich auch einen Aufruf zur Veränderung der Verhältnisse, insofern liegen wir ja garnicht weit auseinander. Nur: Mit welchen "Verhältnissen" wollen Sie Schluss machen? Die von Ihnen beschriebene Realität haben Sie ja nicht kritisiert. In welcher Richtung wollen Sie ändern, und auf welcher Werte-Basis? Wenn Sie "Schluss machen mit den Verhältnissen" sollten Sie auch eine Vorstellung haben, wie die Realität statt dessen aussehen sollte, und woran Sie das messen. Ich habe versucht, Grundwerte aus dem Grundgesetz als Maßstab zu verwenden. Welche Grundwerte würden Sie nehmen?
- Re: NCI: Vom Mut zur eigenen Verantwortung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:48
- Die Achtung des Menschen, der einem gegenüber steht, ist das Wichtigste. Das Schlimme an den Aussagen von wm ist, dass ihn irgend etwas treibt, das was er eigentlich achten möchte, zu missachten. Dieses Gefühl hatte ich als ich sein Schreiben las. Ist die Zerrissenheit der IG Metall eine Zerrissenheit in den Menschen, insbesondere in denen, die schon lange in der Gewerkschaft sind? Hat das ständige Anrennen gegen die verkrusten Strukturen sie zerrissen? Es sind viele IGM-ler im NCI. Es wird sie nur dann nicht zerreißen, wenn sie ihr Ziel, für die Arbeitnehmerrechte einzustehen, nicht aus den Augen verlieren. Dieses Ziel muss immer höher stehen, als das Ziel die IGM zu reformieren. Dazu gehört viel Verantwortung und Mut.
- Re: Berni hat die Ohren steif !!! — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:47
- Das finde ich eine ziemlich tiefgehende Frage. Ja, natürlich ist es beides. Aber das Herausfinden ist nur möglich, wenn man der Arroganz eine klare Absage erteilt. Dann öffnen sich auch die Sinne um Neues zu wagen, bzw. überhaupt in Erwägung zu ziehen. Mit solidarischen Grüßen Friederike
- Re: Berni hat die Ohren steif !!! — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:47
- [quote:Friederike format="text/plain"]Die Frage, ob jemand bereit ist zu lernen und zu kämpfen, entscheidet darüber ob er in die Lage kommt, schwierige Fragen zu meistern. Solidarität an der richtigen Stelle betrachte ich als Ausdruck dieser Bereitschaft. Arroganz an dieser Stelle betrachte ich als Mangel an Bereitschaft zu diesem Weg. [/quote] Vielleicht ist die Arroganz auch schreiende Angst, die man nicht wagt zuzugeben, weswegen man nie dort heraus findet.
- Re: Wie läuft die Reintegration — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:51
- Es sind glücklicherweise etliche heute Re-Integrierte bei Bewerbungen damals bei Mobile Devices abgelehnt worden, weil die BL eine Sperre für Ausgesonderten angeordnet hatte. Daher hoffe ich, dass es nicht viele sein werden. Diese sollen sich bei NCI melden, aber da sind sie wahrscheinlich eh schon drin. Wenigstens dazu war die Diskriminierung gut!
- Re: Wie läuft die Reintegration — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:51
- Bei der Betriebsversammlung in Mch H wurde ein positives Bild der Re-Integration aufgezeigt. Wenn man an die Ankündigung denkt, die Endgeräte in eine rechtlich selbstständige Gesellschaft auszulagen, werden auch viele Re-Integrierte betroffen sein. Die Baustelle ist für die Betroffenen und dem BR noch nicht abgeschlossen.
- Re: NCI: Vom Mut zur eigenen Verantwortung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:48
- schön hast du das gesagt Inken. Danke dafür dass du die richtigen Worte gefunden hast. Du solltest Kurse geben und Wolfgang Müller und Konsorten sollten bei lernen wie man andere Menschen achtet und nicht verachtet. Noch ein einfach gestricktes Gemüt
- Re: NCI: Vom Mut zur eigenen Verantwortung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:48
- Unglaublich gut! Gruß Friederike
- Re: NCI: Vom Mut zur eigenen Verantwortung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:48
- Mut zur eigenen Verantwortung zu haben, ist etwas ganz Entscheidendes. Vielen Menschen fällt es schon schwer im normalen Alltag Verantwortung zu übernehmen. Wenn es dann noch eine Verantwortung ist, die Mut erfordert, werden es immer nur sehr wenige sein, die diesen Mut finden. Die meisten werden aus sicherem Abstand zusehen, wie die Sache mit dem Mut ausgeht. Wenn sie gut ausgeht, werden sie den Helden feiern, wenn sie schlecht ausgeht, werden sie ihn als Narr beschreien und sagen: Habe ich es doch gleich gewusst, dass das nicht gut geht. Es bedarf also eines doppelten Mutes, den Mut, die Sache zu tun, und den Mut, die Folgen des Tuns zu tragen. Was können wir, die weniger mutig sind, tun? Wir können den, der Mut hatte, nicht alleine lassen und ihn nicht als Narr beschreien, wenn eine Sache schief gehen sollte. Dann nämlich gäbe es mehr Menschen, die Mut zur eigenen Verantwortung hätten. Man nennt das auch Solidarität.
- Re: Berni hat die Ohren steif !!! — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:47
- Ja, die gibt es überall. Das hängt ziemlich mit unserem Bildungssystem zusammmen. Die Frage, ob jemand bereit ist zu lernen und zu kämpfen, entscheidet darüber ob er in die Lage kommt, schwierige Fragen zu meistern. Solidarität an der richtigen Stelle betrachte ich als Ausdruck dieser Bereitschaft. Arroganz an dieser Stelle betrachte ich als Mangel an Bereitschaft zu diesem Weg. Gruß Friederike
- Re: Berni hat die Ohren steif !!! — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:47
- Sie gibt es doch - die einfach gestrickten Gemüter!
- Berni hat die Ohren steif !!! — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:47
- Berni hat die Ohren steif !!! Wir wissen doch alle, dass die böse IGM einen Alleinvertretungsanspruch haben will. Also kräm Dich nicht! Es kommen auch wieder die Sonnentage! Also nimm einen großen Schluck aus der Kaffeetasse und mach weiter so! Wir lieben Dich! :love:
- Re: Demokratie und Diktatur - der Konflikt der IGM — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Unterschiedliche Probleme muß man mit unterschiedlichen Methoden lösen. 1.Wenn die Geschäftsleitungen Arbeitsplätze vernichten wollen bzw. Tarifverträge aushebeln wollen, dann steht das unseren Interessen direkt entgegen und es erfordert unseren Zusammenschluß und Kampf, damit diese Pläne nicht durchgesetzt werden können. 2.Wenn innerhalb der Gewerkschaften Kritik unterdrückt wird bzw. mit undemokratischen Methoden vorgegangen wird, erfordert das eben die Kritik daran zu verstärken und die demokratischen Methoden selbst entfalten, damit der Zusammenschluß für den Kampf s. 1. erreicht werden kann. Von Inkens Stellungnahme kann man sehr gut lernen, wie man diese unterschiedlichen Dinge richtig behandelt. Sie würde niemals alles in einen Topf werfen. Schon garnicht ruft sie zum Gewerkschaftsaustritt auf, sondern dazu, eben selber die Dinge in die Hand zu nehmen und dafür Verantwortung zu tragen. Diesen Weg halte ich für richtig und konsequent in unserem Interesse. Gruß Friederike
- Re: Verfassungsfeind ? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:04
- Danke für deine ausführliche Antwort. Ich wollte folgendes bewirken: 1. Zeigen, daß soziale Marktwirtschaft und das, was wir heute haben, grundsätzlich nichts anderes ist. Du sagtest: "Unternehmer sehen nur noch ihren Gewinn. Die ehemalige "soziale Marktwirtschaft", die auch die Rechte und Bedürfnisse der Arbeitnehmer beinhaltete, wird mit Füssen getreten. Das ist m.E. wirklich eine Demontage unseres Staates!" Das wollte ich mit einem Teil meiner Argumentation in meinem ersten Statement widerlegt haben. 2. Zeigen, daß die Eigentumsordnung, die das Grundgesetz garantiert und die zur Staaatsräson gehört, also die Basis der Freiheit der unternehmerischen Kalkulation für den Profit ist, n i e zur Wahl stehen. Zur Globalisierung sagst Du: "In wessen Sinn oder Auftrag machen sie das???? Mein Staat hat dazu von mir keinen Auftrag." Er fragt Dich dazu auch n i c h t! Und zu allen anderen Regierungsgeschäften auch nicht! Hab ich doch in meinem ersten Statement schon versucht zu erklären. Braucht er doch auch nicht: das ist Staatsräson! 3. Zeigen, daß die Ansicht, Politiker wären an einen Wählerwillen gebunden, ein falsches Urteil über den Sachverhalt ist. 4. Zeigen, daß es in dieser Gesellschaft einen grundsätzlichen Interessengegensatz gibt und zwar zwischen denen, die ihr Eigentum vermehren wollen (Unternehmer)in dem sie andere, die kein Eigentum haben von dem sie leben könnten (Arbeitnehmer), gemäß ihrer Kalkulation zum Zweck der Geldvermehrung einsetzen oder es lassen. Und beides bekommt den Arbeitnehmern nicht gut. Ihr Interesse an einem anständigen Leben widerspricht dem, was hier Staatsräson ist: Der ordentliche Fortgang der unternehmerischen Geschäfte erfordert ärmere Arbeiter und ein ärmeres Volk. Das ist der Bescheid aus berufenem Munde von H.W. Sinn über Merkel, Westerwelle bis Schröder zur Lage der Nation. Ich sehe es im Sinne von Arbeitnehmern als äußerst wichtig an, sich über die reale Welt nicht zu täuschen. Denn wer einen guten Grund hat, die Welt zu ändern, weil sie ihm nicht gefällt so wie sie ist, der ist auf Wissen angewiesen, auf richtige Urteile und nicht auf Ideologien. Deshalb hab ich mein Statement zur Diskussion gestellt, ich glaubte, bei Dir Standpunkte entdeckt zu haben, die ich für falsche Urteile halte und nicht teile. "Was tun "diejenigen,die nicht einsehen, warum ihr Privatinteresse an einem anständigen Leben durch ein anderes Privatinteresse, nämlich das nach "gutem" Gewinn, für ungültig erklärt wird"? Sie schaffen sich Klarheit über die wirklichen Ursachen ihrer Unzufriedenheit und sammeln Kräfte, um Schluß zu machen mit den Verhältnissen, die nur zu ihrem Schaden sind und zum Nutzen anderer." Hoffe, damit Deine Frage beantwortet zu haben. PS: Du solltest nichts persönlich nehmen; ginge ja auch nicht, wir als anonymus?!
- Re: Demokratie und Diktatur - der Konflikt der IGM — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- "Wir müssen Wege finden, die die Herrschenden zwingen, auf unsere Interessen Rücksicht zu nehmen," (BRV Mch H). Damit hat sie uns aufgerufen, Wege zu suchen, die die IG Metall zwingen, Rücksicht auf die Interessen der Belegschaft zu nehmen, denn diese werden von ihr unterdrückt, wie obiger Beitrag zeigt.
- Re: Verfassungsfeind ? — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:04
- Ich empfinde die vielen Beiträge überwiegend als positiv und richtig. Komme erst jetzt dazu, Stellung zu nehmen: > Ich sehe es eher so, daß sich an dem was Kapitalismus ist und schon immer war, > grundsätzlich nichts geändert hat: Das habe ich auch nicht behauptet. Wir haben zweifelsfrei eine kapitalistische Wirtschaftordnung; allerdings gibt es unterschiedliche Ausprägungen davon. Ich bezog mich ausdrücklich auf das Grundgesetz und auf die Situation in Deutschland. Das Konzept einer "sozialen Marktwirtschaft" wurde nach meiner Erinnerung in den 60er Jahren entwickelt, und ist durchaus kein "rot-grünes" Konzept. Eine Grundidee davon war wohl: Kapitalismus ist sinnvoll, aber die Politik muss die Bürger vor negativen Auswirkungen des Kapitalismus schützen (die Grenzen des Kapitalismus bestimmen). Von der Bundeszentrale für politische Bildung heisst es unter http://www.bpb.de/themen/SGYSTS,0,0,Soziale_Marktwirtschaft.html : "Um die sozialen Folgen eines ungehemmten Kapitalismus zu mildern, wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Soziale Marktwirtschaft entwickelt. Dabei fällt in einem marktwirtschaftlichen System dem Staat die Rolle zu, auf sozialen Ausgleich hinzuwirken. Die Soziale Marktwirtschaft gilt heute als Grundlage der deutschen Wirtschafts- und Sozialordnung und hat große Erfolge erzielt. Die Reichweite staatlicher Eingriffe in das Marktgeschehen wird aber immer wieder diskutiert. Ist die Soziale Marktwirtschaft in Zeiten der Globalisierung noch zukunftsfähig?" Diese Frage ist sehr aktuell und gehört zum Thema. > Etwas hat sich geändert: Die Staaten haben entsprechend ihrer Raison (Eigentum > verpflichtet!) Der Passus im Grundgesetz bezieht sich auf "Eigentümer". Der Staat ist nicht Eigentümer der Unternehmen (sonst könnten diese ihm ja nicht ihre Gewinne vorenthalten :-), sondern er setzt die Rahmen für die Eigentümer. > g l o b a l für Bedingungen gesorgt, daß "ihre" Unternehmen die > Billigkeit der Arbeiter weltweit vergleichen und auch anwenden können! In wessen Sinn oder Auftrag machen sie das???? Mein Staat hat dazu von mir keinen Auftrag. > Arbeitnehmer sind und waren in dieser Wirtschaft ... > die negative Größe, die den Gewinn schmälert: ihre Löhne sind Kosten! Damit > ist klar: Die Rationalität dieser Wirtschaft liegt in der Billigkeit der Löhne! a) Die Löhne machen in der Regel nur einen ganz geringen Teil der Preise aus. b) Gegen die höheren Preise, die Unternehmer in Deutschland erziehlen (z.B. für Autos oder Medikamente) habe ich von diesen noch keinen Protest gehört. :-) c) Wenn Sie glauben, wir könnten über die Löhne mit Ländern wie China konkurrieren, habe ich kein Verständnis. d) Wir Arbeitnehmer sind massgeblich am Aufbau dieses Staates und dieser Wirtschaft beteiligt. Ich definiere mich nicht als negative Grösse! > Das ist alles durch Dein Grundgesetz abgedeckt. Und der Verpflichtung fürs > Allgemeinwohl kommen die Unternehmen doch nach: Wenn die Geschäfte aufgehen, > fallen auch ein paar Steuern an. Die Unternehmen entziehen sich zunehmend dieser Verpflichtung: Es war mal so, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber den Staat jeweils etwa zur Hälfte finanziert haben. Inzwischen sind es zu ca. 80% die Arbeitnehmer! Das nenne ich wahre Grösse im Sinne des Gemeinwohls! :-( > Aber aufgepasst: es ist staatlich anerkannt, daß die Verpflichtung ihr Maß an > internationalen Gepflogenheiten hat: je niedriger die Steuern, desto besser > für den Standort- also auch fürs Gemeinwohl! Je niedriger die Steuern (für Unternehmen), desto mehr Steuern für Arbeitnehmer. Das ist nicht mein Verständnis von Allgemeinwohl. > Da bekennt sich mal einer, kein N a t i o n a l i s t zu sein, dann kommst Du > mit Verfassungsfeind. Weißt Du, daß die NPD voll auf Deiner Linie liegt. Ist doch wohl lächerlich: Ich bin NPD-nahe, weil ich das Grundgesetz ernst nehme? > Es ist viel einfacher: Demokratie ist eine Herrschaftsform:.... > Die Staatsraison selbst, steht n i e zur Wahl! Sorry, mein Verständnis ist ein anderes. Laut Grundgesetz wirken die Parteien "mit bei der politischen Willensbildung". Daraus verstehe ich, dass es durchaus um den Willen der Wähler geht! Oder habe ich den Sinn einer Demokratie falsch verstanden? > Weißt Du jetzt wer die wirklichen Verfassungsfeinde sind? Diejenigen, die > nicht einsehen, warum ihr Privatinteresse an einem anständigen Leben durch ein > anderes Privatinteresse, nämlich das nach "gutem" Gewinn, für ungültig erklärt > wird - und genau dieser Sachverhalt entspricht dem, was hier gültige > Staatsraison ist- also widerspricht ihr gerade n i c h t ! Wo steht das im Grundgesetz? Klar, Ihr Beitrag ist provozierend gemeint, meiner genauso. :-) Es geht mir darum, - dass wir unsere eigene Position und unsere eigenen Interessen in diesem "Spiel" sehen, - dass wir diese auch formulieren und vertreten. Und wenn ich sehe, dass meine Interessen von denjenigen, die meine Interessenvertreter sein sollten, nicht wahrgenommen werden, dann bin ich wohl zu recht unzufrieden! Was mir nicht klar ist: Was wollen Sie mit Ihrem Beitrag im Sinne von Arbeitnehmern bewirken oder aussagen?
- Re: Demokratie und Diktatur - der Konflikt der IGM — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Habe das gerade im Siemens Dialog gelesen: [em] „100 Vertrauensleute aller Dortmunder Stahlbetriebe haben das Tarif-Gesprächsergebnis einstimmig bei ca. 20 Enthaltungen abgelehnt. Uns, den Hamborner Vertrauensleuten, wurde eine Abstimmung von der VK Leitung untersagt. Wozu haben wir dann über 2 Stunden intensiv diskutiert? Dass schon Leute die Versammlung verlassen haben ist ein vorgeschobenes Argument, um nicht abstimmen zu lassen. Ein Teil ging einfach, weil offensichtlich wurde, dass von der Versammlungsleitung, Ortsverwaltung, BR-Spitze das Ergebnis durchgezogen werden sollte."[/em] Das nennt die IG Metall Demokratie. Je mehr wir hier diskutieren, desto mehr Schmutz kommt an die Oberfläche ! Die Wut der Basis wird den Dreck nach oben spülen, so dass er sichtbar wird. Diese Gewerkschaft ist nicht mehr zu reformieren. Man kann ihr nur noch den Rücken kehren bzw. sie mit ihrer eigen Satzung verklagen und die gezahlen Mitgliedsbeiträge als Schadensersatz zurückfordern! Was denken die sich eigentlich, wer sie sind ! Wo bleiben die Stimmen der Gewerkschafter, die angeblich gegen solche Machenschaften sind. Ich vermisse sie die scharfen Worte gegen diese Diktatur!
- Re: NCI: Vom Mut zur eigenen Verantwortung — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:48
- liebe exPRA'lerin und liebe Cornelia, ich stimme euch beiden voll und ganz zu und möchte mich dem anschließen. Gleichzeitig wird , wie ich denke, nochmals deutlich, daß die Triebkraft des Neuen das Verantwortungsbewußtsein ist. Je mehr es bekämpft wird, desto stärker und souveräner wird es. Eine wunderbare Kraft, die sich da entfaltet. Gruß Friederike
- Re: Demokratie und Diktatur - der Konflikt der IGM — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- [quote:Anonymous User format="text/plain"] Ich habe die Erfahrung gemacht das wenn man versucht die Belegschaft einzubinden (uns das ist verdammt nicht einfach) die Kolleginnen und Kollegen teils verwundert sind weil sie das so aus der Vergangenheit nicht kennen. Aber es wird sehr positiv angenommen, das heißt nicht das wir immer einer Meinung sind. Wenn ich sie aber nicht überzeugen kann, und die Mehrheit eine andere Meinung hat werde ich ihre Meinung in der Vertrauensleutsitzung vertreten und nicht meine persönliche, genau darauf kommt es mir an. Es ist kein bequemer Weg aber es lohnt sich ihn zu gehen.[/quote] Genauso meine ich das auch. Mir geht es darum, mit den Kollegen in eine permanente Diskussion zu treten, damit die Passivität und die Haltung "die werden es schon machen" gebrochen wird. Weiter geht es mir darum, die Haltung der Funktionäre und mancher BR zu durchbrechen, die glauben: "Wir wissen schon was gut für Euch ist", die Meinung und Richtung vorgeben und überhaupt nicht diskutieren wollen, geschweige denn sich mit einer anderen Meinung auseinandersetzen wollen. Mit Stellvertreterpolitik meinte ich diese letzte Haltung, nicht den vernünftigen Umgang mit Vertretung. Eine Vertretung braucht die ständige Rückkopplung, damit sie das bleibt, was sie sein soll und nicht zur Fremdbestimmung und später zur Diktatur wird. Jürgen
- Re: Demokratie und Diktatur - der Konflikt der IGM — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo Kollegen, vielleicht können die folgenden Vorschläge die etwas ratlose Diskussion konkretisieren: - die Meinung der Kollegen kann man in meinen Augen durch Umfragen erfahren, entweder in persönlichen Gesprächen oder (schneller) auf dem elektronische Wege (z.B. über die Homepage der Geschäftsstellen) - in den Gremien (z.B. VK) müssen Anträge und Abstimmungen darüber eine Selbstverständlichkeit sein und zwar ohne Manipulationen (eine gute Geschäftsordnung ist hier unbedingt notwendig, die VL-Richtlinien reichen hier nicht aus) - die Meinungsbildung in den Gewerkschaften kann dann (mit den Vorschlägen von oben) bottom-up geschehen und nicht wie jetzt von oben nach unten. Was hält ihr von den Vorschläge? Grüße, Joachim