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02.07.2011 11:12
- Re: Aussichtsrat und Witschaftsausschuss — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:49
- Immer schön die Jungs und Mädchen beobachten, damit einem nichts entgeht. Aber auch Kontakt halten, damit sie Wissen, dass ihr Handeln beobachtet wird. ;)
- Re: DC — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- "Gute BRs werden vom Arbeitgeber eingebunden, schlechte BRs eher geleimt." Von beiden hat nur einer was: das Kapital. Und jetzt sag noch einer, es gäb ihn nicht: den Klassengegensatz. Wer hat jetzt das falsche Weltbild?
- DC — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Frederike, wer hier von ¨Gegener¨ spricht, ist ideologisch verklaert und sicher lich als BR nicht geeignet. Eine wesentliche Errungenschaft der deutschen Gewerkschaftsbewegung ist die Mitbestimmung. Arbeitnehmervertreter sitzen im Aufsichtsrat, genehmigen Investitionen, sprechen bei Einstellungen und Entlassungen mit. Ein BR muss in der Lage sein, mitzuregieren, in Partnerschaft mit dem Management die Unternehmensziele mit verwirklichen. Er ist Co-Manager und kein Gegner, genauso wie die beE Partner der stellensuchenden Mitarbeiter ist. Leider sitzen in vielen BRs keine ¨hellen Koepfe¨, die in der Lage sind, wirklich einen konstruktiven Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Gute BRs werden vom Arbeitgeber eingebunden, schlechte BRs eher geleimt.
- Müller hat die SSG verkauft — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:55
- Müller hat die a&o systems&services Germany ehemals GFS an Finanzinvestoren verkauft. Somit ist er alle Sorgen los und kann sich mit den Millionen aus dem Sinitec- und GFS Deal in der Sonne aalen. Viel Spaß Michael
- Re: Aussichtsrat und Witschaftsausschuss — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:49
- Nachdem mein Schreibtischnebenmann nicht in Panik oder Hektik geraten ist, gibt es nichts dramatisches. Er ist Betriebsrat. Die Ferien waren zu kurz und die Messe in Hannover steht an. Da werden keine Meldungen a la Nokia gewünscht.
- Re: ERA made by IGM — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Wenn man wissen will, wie der Gegner seinen Rückzug organisiert und dabei stets die noch vorhandenen Illusionen oder ungeklärten Widersprüche benützt, um einmal erkämpftes Terrain nicht sofort zu verlieren, dann muß man DC`S Beiträge lesen. Wobei er stets im Vorhinein Vorarbeit leistet, die die Chefs in ihrer Arroganz noch nicht mal zu würdigen wissen. Armer Teufel, der seine Intelligenz in den Dienst von Affen gesetzt hat. Friederike
- ERA made by IGM — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- BT: ¨...Um ein schönes, harmloses aber einleuchtendes Beispiel aus der IG Metall zu bringen: Ich behaupte 95% der IGM-Betriebsräte finden ERA sch..., aber ich habe noch keinen gesehen, der es hätte wagen dürfen das auch öffentlich (z.B. in einer Betriebsversammlung) auszusprechen. Fraktionsdisziplin heißt das dann. Für mich bereits ein guter (von vielen) Gründen lieber eine der "kleinen" Gruppierungen (wie z.B. NCI) zu wählen. Die dürfen wenigstens sagen was sie denken....¨ Ob NCIler wirklich sagen duerfen, was sie denken? Vielleicht ja. DC wurde aus dem IGM Dialog verbannt (wegen Kritik an der Kungelei mit dem Management), bei NCI Forum hingegen noch nicht. Nur ein kleiner Widerspruch: ERA wurde gerade auf Draengen der Gewerkschaften eingefuehrt, ist also ¨made by IGM¨. Da werden wohl kaum 95% der IGM Betriebsraete dagegen sein koennen, immerhin ist die IGM eine demokratische Organisation, und die Gewerkschaftsleitung muss demnach jemand gewaehlt haben. Und zu Sachen BENQ und NOKIA heisst es: Politiker in die Pflicht nehmen! Schliesslich wurde die IGM auch auf ¨gutem Zureden¨ einiger Spitzenpolitiker zur Unterzeichnung des Ergaenzungstarifvertrages gedraengt, und das zu einer Zeit, zu der Herr von P. sogar als Bundespraesident im Gespraech war. Die Regierenden sind dem Volk noch Erklaerungen schuldig, wie Mitwisser von Korruptionskandalen Praesidentschaftskandidaten werden koennen, und Arbeitsmarktreformen nach sogar bereits angeklagten Personalchefs benannt werden. Bei NOKIA wird es die NRW Landesregierung mit der Subventionsrueckforderung leichter haben, da sie keinen Titel benoetig, bzw. der Rueckforderungsbescheid bereits ein vollstreckbarer Titel ist.
- Aussichtsrat und Witschaftsausschuss — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:49
- Nachdem weder in der Zeitung, noch der GBR etwas heute berichtet haben, gibt es nichts Neues. Spätestes nach dem Wirtschaftsausschuss hätte Siemens medienwirksam die Presse informiert. Aber es gibt wohl nichts, außer den alten Durchhaltparolen, dass intensiv mit möglichen Käufern verhandelt wird. Was sollte dann die Aufsichtsratssitzung am Faschingsdienstag? War dies ein Test, ob das interne Warn- und Meldesystem funktioniert. Also die Anspannung und der Testeuronspiegel zurückfahren.
- Re: Der ideale BR — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo bt, Deine Aussage „Das Handwerkliche kann man lernen, das ist kein Hexenwerk“ würde ich nicht so ohne weiteres unterschreiben...sonst hätten wir nicht so viele schlechte Vorgesetzte ;-) Für mich gehören Handwerk und Einstellung zusammen und manchmal sind sie gar nicht zu unterscheiden. Nehmen wir z.B. das Verhandlungsgeschick. Es ist schon eine Einstellungssache, ob man die Konfrontation oder die Kooperation bevorzugt. Andererseits ist es das handwerkliche Können aus einer Konfrontation nicht in die Wagenburgmentalität zu verfallen und zum Angstbeißer zu werden. Wer es beherrscht wird aus der Konfrontation auch wieder zu Kooperation finden und aus der Verteidigung zu Offensive (nicht zu verwechseln mit Angstbeißen). Warum ich gerade das Verhandlungsgeschick als Beispiel genommen habe (auch in meinem vorangegangenem Beitrag)? Weil die Hauptlast der BR-Arbeit in Verhandlungen besteht. Und das ist wirklich nicht leicht zu lernen, weil es keine universelle Siegestaktik gibt, weder in der Theorie (s. Spieltheorie) noch in der Praxis. Manchmal lohnt sich mit großem Aufwand Krach zu schlagen (s. Lockführerstreik) und manchmal ist es erfolgreicher geräuschlos was auf dem “kleinen Dienstweg“ zu erledigen. Für die Belegschaft zählt in meinen Augen weder das Handwerkliche noch die Einstellung, sondern was „hinten rauskommt“, also der Erfolg. Aber vielleicht denken nicht alle Mitarbeiter so rational. Dann sollte es aber zumindest der BR so tun! (INTR)
- Re: Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo INTR, zu Deiner Grätschenfrage: Es war unterhalb und außerhalb des VW-Haustarifs - genauso wie der BENQ-Kompromiß unterhalb und außerhalb des IGM_Tarifvertrags war. Es war Ausdruck des Kräfteverhältnisses, durchaus!, die Kräfte, deren Rückgrat besonders biegsam ist, triumphierten über die Kräfte, die in mühseliger Kleinarbeit seit Jahrzehnten daran arbeiten, das Rückgrat derer zu stärken, die es schlicht zum Überleben brauchen. Das wurde mit dem BENQ-Eklat dann auch allen Beteiligten deutlich. Und ist mit Nokia auf seinem Höhepunkt. Inzwischen erhebt sich das Rückgrat allenthalben - findet jede Menge Zuspruch und es ist nicht mehr die Frage von "Affären" - es ist die Frage, wie Du sie gerade stellst: Wem kann ich vertrauen, welche Anforderungen muß ich stellen, wie beurteile ich das, kann ich das kontrollieren und wie? Du bist so voll am Ball - das glaubst Du nicht! Gruß Friederike
- Re: Neue Aufgabe für Montes — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:49
- Lange hat das Ganze nicht gedauert.
- Re: Neue Aufgabe für Montes — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:49
- Gibt es Hinweise was auf der Aufsichtsratssitzung los war?
- Der ideale BR — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo INTR, Du hast da 3 Aspekte angesprochen, die mir auch wichtig sind. Erstens: Ein guter BR ist unabhängig, nicht nur vom Arbeitgeber, sondern auch von irgendwelchen Apparatschik-Zentralen. Um ein schönes, harmloses aber einleuchtendes Beispiel aus der IG Metall zu bringen: Ich behaupte 95% der IGM-Betriebsräte finden ERA sch..., aber ich habe noch keinen gesehen, der es hätte wagen dürfen das auch öffentlich (z.B. in einer Betriebsversammlung) auszusprechen. Fraktionsdisziplin heißt das dann. Für mich bereits ein guter (von vielen) Gründen lieber eine der "kleinen" Gruppierungen (wie z.B. NCI) zu wählen. Die dürfen wenigstens sagen was sie denken. Zweitens: Ja, wir brauchen erfahrene Profis als Betriebsräte, aber ich kenne BRs die das schon seit vielen Jahren machen und durch das Alltagsgetriebe eher schlechter wurden. Das Handwerkliche kann man lernen, das ist kein Hexenwerk, und Erfahrung kommt fast von selbst - wichtig ist für mich eher die richtige Einstellung! Ich habe daher kein Problem damit, wenn nach einer BR-Wahl das halbe Gremium ausgetauscht und durch Neue ersetzt wird, die sich erst einarbeiten müssen. Eine gute Durchmischung von erfahrenen alten Hasen und hochmotivierten Neuen tut auch jedem BR-Gremium gut. Drittens: Was Du schon mit dem Thema über Persönlichkeitswahl angedeutet hast, ist schon richtig, es kommt nicht nur auf die richtige "Partei" (BR-Liste) an, sondern schlicht auf die Personen dahinter. Zum Beispiel sehe ich große Unterschiede zwischen den führenden IGM-Betriebsräten bei NSN in München-Hofmannstraße und denen in München-Martinstraße. Wer wählt (auch wenn es Listenwahl ist) möge sich daher tunlichst auch die konkreten Personen in diesem jew. Betrieb hinter der Liste anschauen! Die schönste Liste hilft nichts, wenn man mit ihr die falschen Frontleute in den BR (und indirekt damit auch in den GBR) wählt.
- Re: Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo FSCler, für mich ist das Problem der Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung (also Gewerkschaft und BR) nur ein Aspekt meiner Überlegungen „Welchen BR/Gewerkschaft will ich haben?“ Zum Thema Gewerkschaften habe ich meine Überlegungen vor ca. 1 Jahr hier im Siemens-Forum dargelegt: (http://www.netzwerkit.de/projekte/siemens/foren/Gewerkschaft/381116659111). Deswegen habe ich mich hier auf den BR konzentriert. Warum? Im BetrVG §2 steht: (1) Arbeitgeber und Betriebsrat arbeiten unter Beachtung der geltenden Tarifverträge vertrauensvoll und im Zusammenwirken mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs zusammen. Jedes Betriebsratsmitglied ist also grundsätzlich dem Konflikt zwischen dem Wohl jedes einzelnen Mitarbeiters und dem Wohl des Betriebes ausgesetzt. Er muss also integer und unabhängig sein, um in diesen Konflikt faire Kompromisse finden zu können. Dazu muss er mit der Betriebsleitung/Management dauernd in Gesprächen und Verhandlungen sein, ohne sich von ihnen „kaufen“ zu lassen oder auf der anderen Seite sich von (einzelnen) Mitarbeitern oder Externen in sinnlose Konflikte treiben zu lassen. Er darf also kein Mitläufer oder Opportunist sein. (Welche Eigenschaften er sonst noch haben muss s. mein erster Beitrag) Bei Kompromissen wird es immer jemanden geben, welcher unzufrieden „Verrat!“ schreit oder Verfilzung vorwirft. Dadurch besteht die Gefahr, dass ein schwacher und ängstlicher BR sich vor fairen Verhandlungen und Kompromissen fürchten wird und sich auf (vermeintlich) sichere Positionen zurückzieht (z.B. fundamentalistische) oder auf die Überwachung der bestehenden Gesetze und Tarifregelungen beschränkt. Er wird aus Angst z.B. keine win-win Situationen mit dem Management suchen und damit mögliche Vorteile für die Belegschaft verschenken. Wem das Ganze zu theoretisch ist, hier ein Beispiel aus dem VW-Konzern. Vor einigen Jahren hat der GBR (und die IGM) dem Programm 5.000x5.000 zugestimmt. Es ging um 5.000 neue Arbeitsplätze zu 5.000 Brutto-Verdienst. Dieses war unterhalb und außerhalb des VW-Haustarifs. Und jetzt kommt die Grätschen-Frage: war dieser Kompromiss das Ergebnis der (damaligen) politischen und wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse oder war es das Ergebnis der (jetzt bekannt gewordenen) GBR-Sexaffäre? Und wenn der GBR bei seinen „Dienstreisen“ das Geld statt im Puff „nur“ in Edelrestaurants verfressen hätte, gäbe es dann überhaupt eine Affäre? Um Missverständnissen vorzubeugen, ich will hier Klaus V. überhaupt nicht rechtfertigen. Nur darauf hinweisen, dass es zwischen Kompromiss und Verfilzung eine fließende Grenze gibt und ein Außenstehender (ohne vertraulichen Infos) kaum die Chance hat zu beurteilen, ob die Grenze überschritten worden ist. Die Belegschaft muss sich hier in meinen Augen auf seine Betriebsräte verlassen können, ohne sie überprüfen zu können. Dieses Vertrauen muss sich jeder BR erst erarbeiten. Und das kann er in meinen Augen am besten, wenn er die von mir geforderten Eigenschaften hat. (INTR)
- Siemens soll singen — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:49
- Die Frist, bei der sich Siemens-Mitarbeiter straffrei wegen Bestechung melden können, wurde um einen Monat verlängert. Haben sich noch zu wenig gemeldet? Zusätzlich wurden einigen beschuldigten Mitarbeitern Briefe mit Schadensersatzforderungen zugestellt. Zuckerbrot und Peitsche damit die Amnestie ein Erfolgt wird. Der Druck wird erhöht. Derweil stellt Siemens Enterprise Communications (SEN) auf der CeBIT ein neues Portfolio von Managed und Professional Services in Verbindung mit Globale Service Infrastruktur (GSI)vor. Nachdem nichts über GSI in Indien berichtet wird, wirkt die Verschwiegenheitsverpflichtung.
- Re: Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- nähere Erläuterung: beim nochmaligen Durchlesen,habe ich festgestellt, daß Du für die Gewerkschafter und für die BRs eine ziemlich strikte Trennung durchführst. Ein IGM-BR oder ein NCI-BR hat grundsätzlich die gleiche Aufgabe. Wie gesagt, die Interessen der Kolleginnen und Kollegen zu vertreten. Was das heißt, zeigt einem gewöhnlich das Leben selbst. Wie man das optimal macht, kannst Du übrigens auf den NCI-Seiten lesen. Dort wird beschrieben, wie man sich eine kollektive Beratung organisiert Sei es innerhalb der Gewerkschaft (VKL) oder innerhalb eines Kolegenverbunds. Man darf nicht starr an die jeweiligen Beziehungen herangehen - es gibt unzählige Übergänge, sowohl praktisch, wie durch die gemeinsame Erfahrung, wie durch dieselbe Denkweise. Gruß Friederike
- Re: Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo INTR, ich finde Deine Überlegungen sehr tiefgehend und hoch interessant. Deine Anforderungen an einen BR und die Beziehungen zur Gewerkschaft finde ich sehr gut durchdacht. In einem Punkt möchte ich Dir widersprechen: Du sagst Tarifautonomie und Politik sind seine Schwerpunkte. Ich sage: Die Interessen der Kolleginnen und Kollegen sind seine Schwerpunkte und zwar ohne Abstriche und ohne Wenn und Aber. Wenn er so herangeht, wird er auf alle möglichen Bereiche stoßen aber auch auf alle möglichen Kräfte - da sollte er sich niemals einschränken lassen. @FSCler Laß um Gottes willen diesen Mann laut mitdenken! Gruß Friederike
- Re: Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo INTR, nichts für Ungut, aber Thema dieser Diskussion (Thread) ist die "Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung" und nicht die Bezahlung von Betriebsräten! Ich finde Deine Ausführungen teilweise sehr interessant, aber dann auch wieder sehr abstrakt und Weltfremd (wie soll ein Betriebsrat wirtschaftlich unabhängig sein? Wenn er das wäre müsste er nicht in der Firma arbeiten und Betriebsrat werden). Durch Deine doch sehr langen Ausführungen, die wirklich nichts mit dem Thema des Threads zu tun haben (außer Deiner Einleitung), machst Du diesen Thread einfach platt (oder ist das sogar Deine Absicht?). Ich möchte Dich daher bitten doch eine eigene Diskussion in einem eigenen Thread aufzumachen, das ist ganz einfach.
- Re: Verfilzung zwischen Management und Arbeitnehmervertretung — erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 25.08.2008 16:03
- Hallo an Alle, ich möchte die aufgekommene Diskussion über die Bezahlung von Betriebsräten erweitern. Denn die Debatte über deren „gerechte“ Bezahlung ist in meinen Augen der zweite Schritt nachdem man die generelle Frage geklärt hat: Welche Betriebsräte braucht die Belegschaft? Natürlich habe ich nicht vor die Belegschaft in ihrer freien Wahlentscheidung zu bevormunden und ihr Vorschriften zu machen. Im Gegenteil eine freie Wahl setzt eine größtmögliche Auswahl voraus! Aber was steht den Belegschaften heutzutage zur Auswahl? Der Einfachheit halber möchte ich mich auf Großbetriebe beschränken (hier habe ich eigene Erfahrungen). Die Auswahl besteht meistens aus Listen der Gewerkschaften, der AUB, der „Tarnlisten“ dieser Organisationen und betriebsbezogenen Listen der Unorganisierten. Die letzten spielen selten eine Rolle in den dann gewählten Betriebsratsgremien. Auf die Listenplätze hat die Belegschaft de facto keinen Einfluss, sie werden in den jeweiligen Funktionärsgremien entschieden. Wie sieht es z.B. in der IGM aus? Zwar können die Vertrauensleute ihre Liste per Mehrheitsbeschluss selbst zusammenstellen, aber das letzte Wort hat die örtliche Verwaltungsstelle. Damit ist klar, dass die ersten Plätze für genehme Apparatschiks gesichert sind. Das eigentliche Machtzentrum der Gewerkschaften ist aber der Gesamtbetriebsrat (GBR). Die IGM-Mehrheit im örtliche Betriebsrat (BR) dient der IGM nur dazu im GBR die „richtigen“ Leute zu positionieren. So oder ähnlich sieht es, glaube ich, auch bei der AUB aus. Durch die Listenwahl wird also der BR durch Funktionäre dominiert, welche in erster Linie ihrer Organisation dienen müssen. Viel schlimmer noch, um sich innerhalb der eigenen Organisation profilieren zu können, sind sie geneigt sogar gegen die Interessen der eigenen Belegschaft zu agieren! Die geschilderte Problematik (der eingeschränkten Auswahl) könnte z.B. durch die Persönlichkeitswahl statt Listenwahl verhindert werden (dieses ist nach der Wahlordnung möglich, wird aber leicht durch einen Antrag auf Listenwahl ausgehebelt). Mal angenommen die Persönlichkeitswahl wäre wirklich möglich. Dann hätte die Belegschaft ein volles Spektrum von Kandidaten zu Auswahl: Apparatschiks, Pragmatiker, Ideologen, Idealisten, Märtyrer, Mitläufer, Schmarotzer usw. (hoffentlich würden sich genügend Kandidaten überhaupt melden). Welcher Typus sich bei den Wahlen durchsetzen würde, mag ich nicht vorhersagen, da neben der Persönlichkeit auch noch die Wahltaktik eine große Rolle spielen würde. Nach soviel Vorreden möchte ich endlich zu meinem Thema kommen: „Welche Eigenschaften muss mein BR-Kandidat haben?“ Selbstverständlich muss er unabhängig sein (politisch, wirtschaftlich und organisatorisch) und eine gefestigte Persönlichkeit haben (also kein Mitläufer oder Opportunist). Er muss die Interessen der Gesamtbelegschaft vertreten können (also auch diejenigen, welche ihn nicht gewählt haben). Aber er muss nicht uneigennützig sein, wenn es im Rahmen einer win-win Strategie für ihn und die Belegschaft möglich ist. Ein Idealist oder gar ein Märtyrer braucht er auch nicht zu sein. In seinen Zielen muss er pragmatisch und ergebnisorientiert sein. Also kein Ideologe oder Fundamentalist, welche die „reine Lehre“ über die Einzelfallbetrachtung setzt. Es kommt in meinen Augen nicht darauf an wie Laut jemand anklagt oder jammert, sondern was „hinten ‚rauskommt“ für die Belegschaft oder einzelne Mitarbeiter. Er muss auch Teamfähig sein über politische Differenzen hinweg und als Betriebsratsvorsitzender oder Ausschusssprecher muss er auch ein Team-Führer sein. Natürlich muss er fachlich (Betriebsverfassungsgesetz, BR-Arbeit, Verhandlungstaktiken etc.) auf der Höhe der Zeit sein und durch Weiterbildung auch bleiben. Wenn man die BR-Tätigkeit als Beruf betrachten würde, müsste ein BR-Mitglied also ein hochqualifizierter Spezialist oder gar Manager sein. Kurzum mein Kandidat muss mehr sein als ein gutwilliger Amateur, er muss ein Profi sein. Das ist in meinen Augen nicht nur „nice to have“ sonder unabdingbar, weil die Betriebratsmitglieder mit genauso hochspezialisierten Angestellten und der Firmenleitung zusammenarbeiten, verhandeln und streiten müssen. Und jeder Fehler den sie dabei machen, geht auf kosten der Belegschaft und/oder einzelner Mitarbeiter! Solche Fachkräfte sind ehrenamtlich (also für umsonst) selten zu haben. Auch Idealisten gibt es viel zu selten, als dass man einen ganzen BR damit füllen könnte. Aus meiner eigenen Erfahrung weis ich, dass die fachliche Qualität (im oberen Sinne) der meisten Betriebsräte stark verbesserungsbedürftig ist. Wie man es erreichen könnte ist ein anderes Thema. Ich würde mich freuen, wenn es zu meinem Hauptanliegen („Welchen Eigenschaften muss mein BR-Kandidat haben?“) eine rege Diskussion geben würde. (INTR) NB. Ich möchte die Diskussion auf dieses Thema beschränken und kein weiteres Fass aufmachen. Aber der Vollständigkeit halber möchte ich noch meine Position zum Thema BR vs. Gewerkschaften skizzieren, um meine Vorstellungen von oben zu verdeutlichen. So wie ich es verstehe, basiert das deutsche Mitbestimmungsrecht auf der Tarifautonomie und auf dem Betriebsverfassungsrecht. Die Hauptaufgaben der Gewerkschaften liegen in meinen Augen im Bereich der Tarifautonomie und der Einflussnahme auf die Politik (nicht nur auf die Wirtschafts- sondern auch auf die Gesellschaftspolitik). Der BR stützt seine Arbeit auf das Betriebsverfassungsgesetz. Damit ergibt sich eine formale und organisatorische Trennung zwischen Gewerkschaften und BR. Eine (gleichberechtigte) Zusammenarbeit ist natürlich hoch erwünscht! Welche Rolle sollte die Gewerkschaften bei (wie oben gewähltem) BR spielen? Sie sollten den BR als Ganzes (also nicht nur die eigenen Kandidaten) unterstützen (z.B. rechtlich, beratend, organisatorisch, schützend). Auf keinen Fall sollten sie ihre politischen Kämpfe in den BR hineintragen. Und der BR ist kein „Transportriemen“ für Wem auch immer! Er ist schlicht das Mitbestimmungsorgan der Belegschaft in örtlichen Angelegenheiten
- Montes und COM — erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:49
- Montes war für COM zuständig. Den Siemens Bereich COM gibt es noch. Der Teil COM Communication mit rund 50 Internen und ebensovielen Externen soll die Abwicklung von COM, SN und EN durchführen. Es ist der Teil der eine Aufgabe hat. Eine Aufgabe durch den Ex-Vorstand Kleinfeld, die sich schon lange erübrig haben sollte. Dann gibt es noch die COM beE mit 300 Personen, die zeitlich befristet mit Enddatum COM zugeordnet sind. Ebenso zeitlich befristet werden 200 Personen in COM ATZ verwaltet, die sich in der passiven Altersteilzeitphase befinden. Auch hier ist ein Ende vorprgrammiert. 500 Arbeitsplätze die stillschweigend entfallen, weil eine einzelvertragliche Lösung zu Lasten der Sozialgemeinschaft erfolgt. In COM PC werden rund 110 geführt, die einem Betriebsübergang zu SN/NSN und EN/SEN widersrochen haben. Wer ist für diesen Bereich mit 700 Personen nach Montes Vorstandsdemontage zuständig? Wo finden sich diese Personen im Siemens drei Säulenmodell von Löscher wieder.