Private Krankenversicherungen (PKV) verweigern Wettbewerb untereinander
Mit der Gesundheitsreform sollen die privaten Krankenversicherungen (PKV) an ihre Verantwortung bei der Beteiligung am Gesundheitssystem erinnert werden. Bisher lösen Sie ihre Aufgabe nicht, solange sie Wettbewerb untereinander ausschalten.
Private Krankenversicherungen sind Unternehmen, denen es ausschließlich ums Geldverdienen geht, nicht mehr um die Solidarität unter den Versicherten, sich gegen unverschuldete Krankheit gegenseitig zu helfen. Fazit ist, daß die privaten Krankenversicherungen das Prinzip der Bismarck'schen Solidaritätsversicherung jetzt schon unterlaufen.
Geld können die PKV immer besser verdienen, wenn keine Konkurrenz besteht oder sie weitgehend mit Absprachen ausgeschaltet wird. Um den Mangel an Wettbewerb haben sich bisher noch keine Kartellbehörden gekümmert. Warum das so ist kann man nur raten. Wahrscheinlich fehlt ein ernstzunehmender Kläger, weil die Leidtragenden nur viele einzelne Versicherungsnehmer sind, die "kein Gehör beim Kartellamt":kartellamt-ohne-stellungnahme bekommen. Sie sind ja nur die Prämienzahler.
Es funktioniert wie bei den Benzinpreisen. Prämien werden solange erhöht, bis eine Schmerzgrenze erreicht ist und dann doch irgendein politisches Instrument eingesetzt wird, das die Versicherten auch als Wähler entdeckt.
Wenn aber private Krankenkassen nicht einmal wettbewerbsfähig untereinander sein wollen, wie können sie Wettbewerb gegenüber denen verlangen, die einen Teil Ihrer Probleme lösen? Wettbewerb ist doch solange unmöglich, wenn die PKV nur die Vorteile des Systems in Anspruch nehmen und bevorzugt die jungen gesunden Menschen versichern wollen. Für das Aussondern schwieriger Versicherungsfälle ab 60 Jahren, die manche Versicherungsnehmer gar nicht erst aufnehmen wollen, muß man die PKV als Schmarotzer der Gesundheitsreform bezeichnen, die von den Verlusten der gesetzlichen Krankenkassen leben.
Daran ändert auch nicht das Gezänk von Verbandsvertretern, die das Gegenteil behaupten, die aber ernsthafte Fragen nach Besetigung der von den PKV selbst gemachten Fehlern, unter anderen:
- 400 000 aus dem Versicherungssystem Ausgegliederte,
- ab 60 keine Versicherungsnehmer aufzunehmen,
in dem Wissen , daß ab 55 keiner mehr in eine gesetzliche Kasse kommt, einfach ignorieren .
Wie aber soll ein viel größeres Paket der Gesundheitsreform zustande kommen, wenn nur an einem Punkt der PKV derart konträr im Sinne einzelner Interessen diskutiert wird. Das kann doch nur sein, weil die Beteiligten vollkommen vergessen haben, daß Gesundheit eine solidarische Aufgabe ist, an der alle mitwirken müssen und an dem sich nicht nur einige bedienen können, wie es gerade gefällt?
Wäre es nicht besser zuzugeben, daß in unserem Gesundheitssystem kein Solidaritätsprinzip mehr in den privaten Krankenversicherungen existiert, daß vielmehr das Geldverdienen bestimmt, mit dem gnadenlos die Schwächeren aussortiert werden.
Selten habe ich eine derart unqualifizierte Äußerung zur Kenntnis nehmen müssen. Wer sind denn die Ausgegliederten? Der überwiegende Teil sind Leute die Ihre Beiträge nicht gezahlt haben, die die Versicherung betrogen haben oder aus sonstigen Gründen Ihre Versicherung aufs Spiel gesetzt haben. Offensichtlich glauben nur Sozialromantiker, das Versicherungsschutz umsonst zu bekommen ist. Wo das Hinführt sieht man in der Gesetzlichen Versicherung wo wenige Beitragszahler für viele Nicht- bzw. Zuwenigzahler aufkommen müssen.