Stillos, schäbig und feige
Ein Kollege, der auch hier schreibt, hatte am Dienstag, 3. August 2004 seine Jubiläumsfeier. Er und die anwesenden Kolleginnen und Kollegen mußten (teilweise zum ersten Mal) erleben, wie ein Weltkonzern sich stillos, schäbig und feige verhalten hat.
Es war ein herrlicher Tag - fantastisches Wetter, eine kühle Briese und viele KollegInnen waren versammelt, um ein 25 jähriges Jubiläum zu feieren.
Es fehlte jedoch etwas: der zuständige Vorgesetzte. Warum? Der Kollege wird seit über einem Jahr gemobbt. Er kriegt keine Arbeit. Er darf zwar jeden Tag kommen und hat aber nichts zu tun.
Wie dem auch sei, ist so ein Jubiläum nichts Alltägliches. Es gab immer einen Vorgesetzten, der eine Rede hält und die Urkunde der bayerischen Kultusministerin überreicht. Bis heute.
Kurz bevor die Feier anfing, kam eine Sekretärin aus der Personalabteilung an und gab dem Kollegen seine Urkunde und teilte ihm mit, daß ihr Chef keine Zeit hätte, zur Feier zu kommen.
Obwohl der "Chef" nicht vermißt wurde, es gab lediglich die Rede vom Betriebsrat, hinterließ dieses Verhalten einen schlechten Geschmack bei den Anwesenden.
Dennoch: die Feier ging den ganzen Nachmittag, es wurde viel geredet, erzählt und auch gelacht. Nur haben viele KollegInnen erfahren, daß es zumindest einen Chef und eine Personalabteilung gibt, die sich stillos, schäbig und feige verhalten.