Bericht über die monatliche Sitzung der IGM-Vertrauensleute
Braunschweig, den 26.08.2004
Hallo Freunde,
gestern war die monatliche Sitzung der Vertrauensleute der IGM.
Das Hauptthema war, wie es zu erwarten war, die geplanten Änderungen der Arbeitszeiten und dazugehörige geplante Betriebsvereinbarungen im Busbau.
Der Verlauf der Sitzung war sehr „heftig“ und es kam bei vielen Vertrauensleuten der Eindruck auf, was für eine Strategie hat denn nun eigentlich, dieser Betriebsrat und die örtliche IGM ,zu diesen massiven geplanten Angriffen der Unternehmensleitung auf erkämpfte Rechte der hiesigen Beschäftigten am Busstandort Salzgitter?
Da der IGM Betriebsbetreuer nicht dabei war, hinterließen einige Betriebsräte aus der „Führungsspitze“ einen recht hilflosen Eindruck, bei den Vertrauensleuten.
Es bildete sich bei den IGM-Betriebsräten zwei Gruppen mit sehr unterschiedlichen Meinungen und sehr gegensätzlichen Standpunkten, zu den weiteren Vorgehensweisen, wie diesen Angriffen entgegnet werden kann.
Bei der einigen der Mitglieder des Betriebsrates scheint ein längst verlorener Kampfgeist wiederbelebt worden sein.
Mal sehen wie stabil diese Kampfmoral ist und vor allen wie lange der Kampfgeist anhält?
Hoffentlich nicht nur bis zur Betriebsratssitzung auf der diese einschneidenden geplanten Maßnahmen entschieden werden soll!
Die drei Sitzungsleiter war offensichtlich total überfordert in „ihren Rollen“ und überhaupt zu keiner klaren Aussage zur Sache, in der Lage oder bereit.
Es fehlten diesen Personen jegliche Vorstellungen über das weitere Vorgehen, außerdem waren überhaupt keine Führungsqualitäten, auch nur ansatzweise, bei den drei „Sitzungsleitern „ zu erkennen.
Ein Mitglied des Betriebsrates gab ein Infoblatt gestern dazu heraus.
Da der Betriebsrat vor einigen Tagen auch eine Info dazu herausgab, möchten wir sie euch beide nicht vorenthalten.
Sobald beide Informationen uns vorliegen werden sie hier veröffentlichen.
BR informiert
MAN Kurzinformation des Betriebsrates MAN Salzgitter 19/2004 am 18.08.2004
Arbeitszeiten
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Nachdem die Geschäftsleitung der Neoman Bus GmbH dem Betriebsrat den Betriebsvereinbarungsentwurf über „Arbeitszeit und Arbeitszeitkonto" vom 23.07.04, mit einer Festlegung der Arbeitszeit von 28 bis 45 Std. überreicht hat, sind nun Betriebsvereinbarungsentwürfe über „Gleitende Arbeitszeit" und „Mehrarbeit bei ungleichmäßiger Verteilung der Arbeitszeit" ebenfalls überreicht worden.
Der Betriebsvereinbarungsentwurf der Neoman Bus GmbH über Gleitzeit sieht unter anderem eine Rahmenarbeitszeit vor, von Montag bis Samstag in der Zeit von 7.00 Uhr bis 18.15 Uhr und eine Kernzeit von Montag bis Freitag in der Zeit von 9.15 Uhr bis 15.00 Uhr. Dieses bei einem geringeren Plusstundenkonto und Beschneidung der Gleitzeitentnahme.
Der Betriebsvereinbarungsentwurf der Neoman Bus GmbH über Mehrarbeit bei ungleichmäßiger Verteilung der Arbeitszeit, die Mehrarbeit in dem Geschäftsbereich Bus regeln soll, sieht unter anderem vor, das die Geschäftsleitung bzw. der Vorgesetzte die Mehrarbeit anordnet und nicht mehr wie bisher auf freiwilliger Basis Mehrarbeit stattfindet.
Alle drei Vereinbarungen beinhalten die Verabschiedung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates und der Belegschaft.
In der Angelegenheit Betriebsvereinbarungsentwurf von Arbeitszeit und Arbeitszeitkonto wurden erste Gespräche mit der Geschäftsleitung geführt. In diesen Gesprächen wurde dem Betriebsrat angedroht, den Busstandort zu schließen und die Arbeit nach Polen zu verlagern, wenn für diesen Standort die benötigte Flexibilität der Arbeitszeit nicht vereinbart wird. Diese Androhung macht die weiteren Verhandlungen ungemein schwer ...
Um einen gangbaren Weg für die Zukunft zu suchen, werden wir, Betriebsrat, Vertrauenskörper der IGM und Belegschaft eine intensive Diskussion führen müssen, um einen gemeinsamen Weg zu finden.
Wir werden euch auf dem laufenden halten.
Der Betriebsrat
Nachfolgend die Information des Betriebsratsmitgliedes B.L. von der Liste 3 vom 24.08.2004:
SZ, 24.08.04
Info BR-Mitglied B.L.
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
In den letzten Tagen hat der Betriebsrat mehrere „BR-informiert“-Flugblätter herausgebracht. Der Inhalt und das überhaupt ein Flugblatt herausgegeben wird, ist mir, trotz mehrfacher, auch schriftlicher Aufforderung, als BR-Mitglied, nicht bekannt. Aber hier geht es jetzt speziell um die Blätter 19/2004 und 20/2004. Die Geschäftsleitung hat dem BR 3. Betriebsvereinbarungsentwürfe überreicht:
- Arbeitszeit und Arbeitszeitkonto
- Gleitende Arbeitszeit
- Mehrarbeit bei ungleicher Verteilung der Arbeitszeit.
Nun wird im Flugblatt Nr. 19 mitgeteilt, dem Betriebsrat wird angedroht, den Busstandort zu schließen und die Arbeit nach Polen zu verlagern, wenn für diesen Standort die benötigte Flexibilität der Arbeitszeit nicht vereinbart wird. –Merkwürdig!- In der letzten Betriebsversammlung haben doch P.P., H.L. und Herr. F. einen gleichlautenden Zeitungsbericht heftigst dementiert.
Auch erhielt der BR von H. D. am 20.08.04 ein Anschreiben mit u.a. folgendem Wortlaut:
*"Wir gehen davon aus, das wir auch diese Verhandlungen so wie die zuletzt geführten Gespräche konstruktiv und in einem sachlichen Gesprächsklima gestalten können. Daher haben wir das BR-Info v. 19.08.04 und die darin enthaltene Darstellung der Gesprächsatmosphäre mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Abgesehen davon, dass Äußerungen des behaupteten Inhaltes nicht getätigt wurden, beabsichtigen wir nicht mit Drohungen und Schärfe die Verhandlungen zu führen. Wir wollen uns gemeinsam um eine breite Akzeptanz für die notwendigen Flexibilisierungsmaßnahmen bemühen."*
Irgend etwas stimmt da nicht !?
Nun hat der BR den 30.08.04 als Verhandlungstermin vorgeschlagen und will bis dahin auch mit der Belegschaft intensiv diskutieren. Viel Zeit ist das ja nicht (man kann nicht mal jede Schicht erreichen). Auf welcher Grundlage? Die Inhalte der Infos geben nicht viel her und sind teilweise fraglich. Eine echte Grundlage ist die Herausgabe der BV Entwürfe an die Belegschaft. Nur so kann man sich selber ein unbeeinflusstes Bild machen. Was spricht dagegen?
Ich bin der Ansicht, weitere Erhöhungen der Arbeitszeit sowie Sonderschichten haben als Verhandlungen hier nichts zu suchen, so lange noch Kollegen in der Transfergesellschaft sind.
Es grüßt euch das
MitArbeiterNetzwerk der Beschäftigten des Werkes Salzgitter