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Antwort des Vorstandes auf brinfo nr .34

by dave posted on 10.10.2005 12:23 last modified 12.01.2006 12:43 —

Hier die Klarstellung des Vorstandes zum BR-Info Nr. 34

17.11.2004 auszuhängen bis 08.12.2004

Richtigstellung zur Kurzinfo des BR 34/2004

Auf Grund einer offenbar wahrheitswidrigen Berichterstattung des Vorsitzenden des Betriebsrats des Werkes Salzgitter über die Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 11. 11.2004 wird im Flugblatt des Betriebsrats Salzgitter 34/2004 behauptet, der Vorstand der MAN Nutzfahrzeuge AG habe im Rahmen dieser Sitzung von den Betriebsräten „in den nächsten 14 Tagen" die Aufnahme von Verhandlungen zur „Heraufsetzung der Arbeitszeit auf 40 Std. ohne Lohnausgleich" und zur „Senkung der Löhne und Gehälter um 20%" gefordert.

Diese Behauptungen sind nachweislich falsch und irreführend. Die Fehlinformation der Belegschaft und ihrer Vertreter stellt nach Auffassung des Vorstands ein nicht zu akzeptierendes Verhalten dar, das die Grundlage der vertrauensvollen Zusammenarbeit empfindlich erschüttert.

Zur Richtigstellung der unwahren Behauptungen erklärt der Vorstand hinsichtlich des tatsächlichen Inhalts der Wirtschaftsausschusssitzung am 11.11.2004 Folgendes:

  1. Der von Außen auf MN einwirkende immer härter werdende internationale Wettbewerbsdruck macht es zwingend erforderlich, bei Investitionsvorhaben und anderen unternehmerischen Entscheidungen die Rahmenbedingungen in Deutschland mit denen der europäischen Nachbarstaaten zu vergleichen.

    Insoweit hatte der Vorstand - wie schon mehrfach in der Vergangenheit - darauf hingewiesen, dass selbst westeuropäische Mitwettbewerber, wie beispielsweise Unternehmen in Schweden und den Niederlanden, mit Personalkostenvorteilen von bis zu 20% produzieren. MN und die anderen deutschen Nutzfahrzeughersteller müssten sich daher Gedanken machen, wie dieser Personalkostenunterschied verkleinert oder in anderer Weise (z.B. durch Steigerung der Produktivität) ausgeglichen werden kann.

  2. Die Betriebsräte sind in diesem Zusammenhang zu keinem Zeitpunkt aufgefordert worden, in Verhandlungen über die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche und eine Senkung der Entgelte um 20% einzutreten: Der Vorstand hat vielmehr auf entsprechende Anfrage des Wirtschaftsausschusses klar zum Ausdruck gebracht, dass für eine generelle Anhebung der individuellen regelmäßigen Arbeitszeit weder Vorstand noch Betriebsrat, sondern ausschließlich die Tarifvertragsparteien zuständig sind. Auch eine Absenkung der tariflichen Grundentgelte hat der Vorstand nicht gefordert.
  3. Richtig ist, dass nach Ansicht des Vorstands in Deutschland auch auf dem Gebiet der Personalkosten ein Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit geleistet werden muss. Zur Sicherung der Arbeitsplätze in Deutschland hält er auf Tarifebene eine Abkehr von der 35-Stunden-Woche für unverzichtbar. Auf Betriebsebene sollte eine Überprüfung außertariflicher Leistungen und eine intelligente Neuausrichtung der Entgeltsysteme stattfinden.
  4. Um insoweit auf betrieblicher Ebene mögliche Handlungsalternativen mit den Betriebsräten rechtzeitig und umfassend erörtern zu können, hat der Vorstand vorgeschlagen, in den nächsten 6 Monaten gemeinsam mit den Betriebsräten geeignete Themenbereiche herauszufiltern und Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbssituation zu erarbeiten.

Der Vorstand

(3) Kommentare

Anonymer Benutzer 20.11.2004 16:40
Was wurde denn nun auf dieser Sitzung
wirklich mitgeteilt?

Nach diesen massiven Vorwürfen des Vorstandes müßte nun eigentlich eine
Klarstellung des Betriebsratsvorsitzenden kommen oder aber er tritt mit sofortiger Wirkung zurück.

So wie es aussieht, scheint leider der Vorstand mit seinen Aussagen richtig zu liegen.

Leider! Leider !

Unabhängig von dem genauen Ablauf dieser Wirtschaftsausssitzung ,
wurde laut Zeitungsberichten , vermutlich den anwesenden Betriebsräten , neue Kostensenkungsvorschläge mitgeteilt!

polwol 23.11.2004 14:01
Der Betriebsrat nennt ohne Worthülsen die Vorstands-Forderungen. Mit solcher Deutlichkeit, dass es jeder versteht. Weniger Leute sollen mehr Leistung erbringen, dafür länger arbeiten, ggf. zuschlagsfrei auch am Sonnabend und das alles für insgesamt weniger Geld. Eingriffe in das Tarifrecht werden massiv gefordert.

Im Münchner Merkur (über Pressespiegel oder http://www.merkur-online.de/nachrichten/wirtschaft/aktuell/art279,340443.html?fCMS=00ff17498cb82a60743584876137085e ) wurde auch darüber berichtet und auf Salzgitter verwiesen:

"Wir werden die Kapazitäten da aufbauen, wo die Kosten stimmen", fügte Ruprecht hinzu. Und da sprechen sowohl die gute gewerbliche und akademische Ausbildung wie die Stundenlöhne für den Osten: "In Starachowice (Polen) zahlen wir für eine Stunde fünf Euro, in Salzgitter 35."

Die Aussagen in der Zeitung stimmen mit der Betriebsratsmeldung überein und wurden nicht mit einer Richtigstellung abgestritten. Zeiht euch lieber warm an, den dieses Papier soll nur die Belegschaft beruhigen. Zielsetzung: Arbeitet fröhlich und ohne murren weiter, sonst wird der Gewinn weniger. Die Bus-Baustelle wird provisorisch beendet, um nun den LKW-Bau zur Ader zu lassen. Ich denke Salzgitter wurde mit bedacht als Vergleich gewählt und nicht München mit höheren Kosten.
Anonymer Benutzer 23.11.2004 19:02
das der vorstand die forderungen nach mehr arbeit für das gleiche geld will, ist schon seit 2003 bekannt.
ebenso wurde das o.k. für kostensenkungsprogramme eingefordert!
es kommt in diesem fall darauf an, ob es genau so gesagt wurde wie im info mitgeteilt,von seiten des brvorsitzenden.
das der vorstandsseite nicht alles abgenommen wird ist doch wohl selbstredend!
nach diesen massiven angriffen auf den brvorsitzenden müßte von dessen seite eine klarstellung kommen ,denn er wird ja beschuldigt die unwahrheit gesagt zu haben.
die angriffen auf ihn waren ja nicht gering!