Chronik
Aktuelles und Chronik.
- Grundsicherung - eine Idee zieht Kreise by Alcatel-Lucent — posted on 18.10.2007 16:26 — 0 comment(s) —
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Inzwischen sind bei Alcatel-Lucent in Frankreich und bei Siemens in Österreich zwei Sozialpläne abgeschlossen worden, die Modelle einer Grundsicherung für den Übergang in die Rente regeln. Nachfolgend ein Überblick über die Eckpunkte der uns bekannten Modelle.
In den Niederlanden ist es problemlos möglich, Abfindungssummen als monatliche Zahlungen über ein Versicherungsmodell zu vereinbaren. Ein Pilotabschluss mit einer Grundsicherung brachte im Juni der Sozialplan bei Alcatel-Lucent in Belgien.
Der bei Alcatel-Lucent in Frankreich abgeschlossene Sozialplan enthält im Kapitel 8 die Regelungen für eine Vorruhestandsleibrente. Die monatliche Leibrente wird maximal für 5 Jahre gezahlt. Sie errechnet sich aus 350€ fix plus 45% des letzten Bruttomontasgehaltes, mindestens jedoch 1150€ und maximal 3500€. Davon gehen noch die Sozialversicherungsbeiträge ab. Eine Preisanpassungsklausel ist vereinbart. Die Abwicklung erfolgt über eine Versicherung. Während des Vorruhestandes darf man sich nicht arbeitssuchend melden und keine neue Beschäftigung annehmen.
Eine echte Grundsicherung enthält der zwischen der Siemens AG Österreich und den dortigen Betriebsräten für den Bereich SIS abgeschlossene Sozialplan. Alternativ zur traditonellen Abfindung gibt es für alle Mitarbeiter/Innen über 55 Jahre die Option einer Überbrückungszahlung in Höhe von 2400€ monatlich bis zum frühstmöglichen Eintritt in die vorgezogene Rente, wobei mit 14 Monatsgehältern gerechnet wird. Eine Preisanpassungsklausel ist ebenfalls vereinbart. Die auch in Österreich fälligen Rentenabschläge werden zwar nicht ausgeglichen, dafür zahlt Siemens aber die rechnerisch bei Weiterbeschäftigung fälligen Rentenbeiträge in die Pensionskasse ein. Die Rente erreicht also dieselbe Höhe, als wenn man bis zum frühstmöglichen Renteneintritt weitergearbeitet hätte. Das ganze wird über eine Siemens eigene Tochtergesellschaft abgewickelt. Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit schmälert die Überbrückungszahlung nicht.
- Bell Labs NL is to be closed by Alcatel-Lucent — posted on 12.10.2007 16:21 — 0 comment(s) —
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In a “Request for Advice”, Dutch management has notified the works council of its aim to close down the only research department left in NL.
Bell Labs is a small group divided over two locations. One close to the technical university in Enschede and one in Hilversum - currently with a total of 18 employees. A year ago there was over 30, mainly the younger ones don’t believe in a future with Alcatel-Lucent and many have already left the company.
The department is part of Bell Labs, the head of which is based in Nuremberg. It is doing basic research on a broad field. Access, Ethernet transport, converged service platforms and applications. In other words it is the soul of the company working on future products. The department is 50% funded by the government - the Dutch government as well as the EU.
According the company we can do without due to the fact that the same work is being done in former Alcatel (Antwerp and Paris). The magic word is “Overlap”. They tried to illustrate this overlap in the Org chart on page 3 of their Request for Advice (Intranet, PDF). On the left the Lucent part and on the right the Alcatel part. The dotted lines indicate this "overlap".
The closing will be phased in different steps in line with the end dates of the current projects.
Just due to announcing the closer, the department has no future anymore. Even if we would be able to stop this, the employees will leave the company and without employees you don’t have a department.
We have also heard that Bell Labs in the UK will be closed, too.
- Nürnberger Betriebsrat kündigt Aktionen an by Alcatel-Lucent — posted on 10.10.2007 18:08 — 3 comment(s) —
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Auf einer sehr gut besuchten Betriebsversammlung kündigte der Nürnberger Betriebsrat weitere Protestaktionen an. Nachfolgend ein zusammenfassender Bericht über die Betriebsversammlung.
Am 8.10.07 war die Betriebsversammlung in Nürnberg mit über 700 Anwesenden sehr gut besucht.
Nach anderen Themen wie Statistiken über Gehälter und Überstunden kam der Betriebsrat zum Hauptthema, dem Personalabbau aufgrund der Restrukturierung.
Es wurde über die Aufforderung an Russo berichtet, bis Ende Oktober einen Restrukturierungsplan vorzulegen. Zu erwarten ist ein immenser Personalabbau. Dafür wird sie mit Millionen von Dollars belohnt.
Demgegenüber steht das Ergebnis einer Umfrage des Betriebsrates, nach dem die MitarbeiterInnen in Nürnberg im Schnitt etwa 42 Stunden pro Woche, also ein zusätzlicher Tag pro Woche arbeiten. Noch mehr Entlassungen bedeuten noch mehr Arbeitslast.
Das anwesende Vorstandsmitglied nahm Stellung zum Hauptthema. Nach seiner Aussage, sind die Soll-Abbauzahlen für 2007 in Nürnberg mit über 100 freiwilligen Auflösungen bereits übertroffen. Dennoch wurde die Deadline für das Freiwilligenprogramm nach hinten verschoben und somit eine weitere Schwächung des Standorts avisiert.
Auf die Frage, was aus den 40 Projekten, die der Vorstand zur Erhaltung der Arbeitsplätze für den Standort vorgestellt hatte, geworden ist, nannte dieser lediglich drei, jedoch ohne auf die Details einzugehen. Das Vorstandsmitglied behauptete mehrmals, wie sehr es ihm um neue innovative Projekte und Forschungsthemen gehe. Die Glaubwürdigkeit kann man daran sehen, dass die Forschungsabteilung Bell-Labs in Nürnberg als erste geschlossen wird.
Und die Frage, wie man das Auftreten immer neuer Management-Ebenen bei gleichzeitiger Entlassung der Arbeitnehmer rechtfertigt, blieb gänzlich unbeantwortet und ignoriert.
Der Betriebsrat fordert alle auf, an kommenden Aktionen teilzunehmen. Vorschläge zur Sicherung der Firma wurde vorgetragen.
Zum Schluss versicherte das Vorstandsmitglied, Dr. Rainer Fechner, dass die Zukunft des Standorts gesichert ist, so lange er da sei ... was mit Gelächter quittiert wurde.
- Verliert Alcatel-Lucent einen AT&T Grossauftrag? by Alcatel-Lucent — posted on 05.10.2007 12:25 — 0 comment(s) —
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Der Abbau von 12500 Stellen als Synergieeffekt scheint nicht spurlos am US Geschäft mit AT&T vorbeigegangen zu sein. Inzwischen droht ein wichtiger Kunde zur Konkurrenz zu gehen.
Mit einem massiven Stellenabbau insbesondere in USA scheint sich der transatlantische Telekommunikationsriese Alcatel-Lucent keinen Gefallen getan zu haben. Inzwischen droht AT&T; wegen Lieferengpass von zugesagten UMTS Ausrüstungen zur Konkurrenz zu gehen, Moneycab vom 5.10.07.
Auch der Einkauf der Ersatzlösungen durch Nortel sieht inzwischen wie eine Fehlspekulation aus, weil er nicht leistet, was man sich versprochen hatte, voll funktionierende Basisstationen für das UMTS Netz.
Der Verlust eines so wichtigen US-Kunden könnte der letzte Auslöser sein, die seit der 3. Gewinnwarnung unter Beschuß stehenden Konzernspitze auszuwechseln, was die französischen Gewerkschaften vorausgesagt hatten, Times vom 4.10.07.
- "Alcatel-Lucent könnte Großauftrag an Ericsson verlieren":http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2007-10/artikel-9163713.asp FinanzNachrichten 5.10.07
- Alcatel-Lucent riskiert Auftragsverlust FTD 5.10.07
- "Alcatel-Lucent de nouveau sanctionné en Bourse":http://www.challenges.fr/actualites/business/20071005.CHA1526/alcatellucent_de_nouveau_sanctionne_en_bourse.html Challenge 5.10.07
- Trainerwechsel by Alcatel-Lucent — posted on 02.10.2007 10:13 — 2 comment(s) —
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Demotivation reicht wohl kaum aus, um Konzerne zu leiten, bestenfalls um sie kaputtzureden.
Die momentane Lage für Alcatel-Lucent (ALU) ist, gelinde gesagt, bescheiden. Zusätzlich wird von der Geschäftsleitung noch kräftig an der De -Motivation der Mitarbeiter gearbeitet damit diese die Bühne möglichst ohne viel Aufhebens (=Kosten) verlassen. Die Rechnung scheint für die Erlauchten aufzugehen - zumindest im Moment. Hier ist eine ganze Menge Psychologie im Spiel.
Menschen lassen sich gezielt motivieren und eben auch gezielt demotivieren. Dieser Umstand wird rigoros von den ALU Erlauchten ausgenutzt. Lassen wir uns nicht dazu verleiten, Kollegen mit Negativität anzustecken.
*Der Mitarbieter ist unser höchstes Gut*, so ließen es die Erlauchten vor nicht allzu langer Zeit bei Lucent verkünden. Jetzt sollen diese Güter (=Waren?) möglichst schnell wieder losgebracht werden. Aus betriebswirtschftlicher Sicht offensichtlich eine Bereicherung für die Unternehmenskasse. Aus sozialunternehmerischer Sicht ein Supergau. K-Ein Hoch auf diese Weitsicht.
Managementfehler werden von der "Führungsriege" offensichtlich nicht so sehr in den eigenen Reihen gesucht. Die Konsequenzen hat bisher immer nur die Basis zu tragen, d.h. ihre Managementfehler werden durch Personalabbau ausgeglichen. Anders weiß man sich anscheinend nicht zu helfen. Dabei gibt es aus anderen Bereichen des Lebens durchaus Lösungen zu berichten: Ein Trainerwechsel in einer Fußballmannschaft z.B. hat schon oftmals Wunder bewirkt!
Ebenso schreibt CNN Money am 1.10.07 über die CEO, Pat Russo. Auf Deutsch gibt es darüber Machtkampf bei Alcatel-Lucent um Neuausrichtung
»Mit diesem Ergebnis ist es dem Betriebsrat in enger Zusammenarbeit mit der IG Metall gelungen, für die Kolleginnen und Kollegen eine Perspektive zu erreichen«, erklärt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Harald Kalmbach."
Quelle: http://www.igmetall-itk.de/index.php?article_id=1026
Habe ich da was nicht verstanden?