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Der Markt als Kriterium von Wahlen

erstellt von valter zuletzt verändert: 28.08.2009 12:11
Der Markt wird oft als Kriterium genannt, um Gewinne oder Verluste zu begründen und Unternehmen zu ändern, Kurzarbeit einzuführen oder Beschäftigte arbeitslos zu machen. Wie Menschen den Markt beeinflussen oder Politik die Auswüchse begrenzt, bleibt verborgen.

Der diffuse und für den Einzelnen nicht zu erfassende Markt wird immer wieder als Kriterium für schlechte Botschaften hergenommen. Er dient zur Begründung von Steuern gleichermaßen wie zur Entschuldigung versagender Manager, die Entlassungen wie in der Autobranche verkünden statt ihre Arbeit zu machen und Unternehmen erfolgreich leiten.

Das Versagen von Managern ist immer leicht zu erkennen, wenn sie nach Staatshilfen rufen. Das ist das verdrehte Sozialsystem des Staates, der den notleidenden Banken mit Milliarden zuhilfe kommt.

Es geht auch nach dem Markt, um neue Produkte zu entwerfen und welche Künstler erfolgreich sind, was im Gegenschluß auch bedeutet, welche Produkte nicht auf den Markt kommen, wieviel Bildung wir uns leisten können, ob genug für einzelne, zu unterstützende Gruppen, Kinder und Rentner übrig ist und wer im Verborgenen bleibt.

Inzwischen ist aufgefallen, dass der über den Bonus von Bänkern und Managern entscheidende Markt ziemlich verrückt ist. Doch kaum einer versucht den Markt zu ändern, als wäre er ein Naturgesetz. Markt wird als moderne Diktatur hingenommen, der schon lange ein neues Klassensystem hergestellt hat.

Wenn Banken über Kredite entscheiden, wenn sie Gebühren oder Manager Bonus festlegen, richten sie sich nach dem Markt. Die Krise ist Folge von Marktverwerfungen, Wahlen richten sich ebenso nach dem Markt, vor allem dem Arbeitsmarkt.

Lassen sich Arbeitnehmer wegen dem Markt ihre Existenzen so leicht wegnehmen, weil sie vor dem Markt erstarren? Es reicht nicht aus, Markt als Kapitalismus zu beschimpfen, der weg muß und dann einem anderen Kapitalismus der Mangelwirtschaft Platz macht. Einen Markt gibt es solange es Menschen gibt.

Politik hat oft versäumt, den von Menschen gemachten Markt zu kontrollieren und dann in Bahnen zu lenken, die menschenwürdig sind. Menschen kontrollieren bis zum Telefon und Verhaltenskontrolle per Video wird hingegen immer mehr perfektioniert. Wähler könnten das, einige schon am kommenden Wochenende, andere am 27. September.

Angenommen, Wähler suchen sich Vertreter, die dem Markt nicht auch hinterherrennen, statt ihn zu beeinflussen. Die Kriterien menschenwürdiger Beeinflussung sind seit den antiken Philosophen immer wieder beschrieben worden, zuletzt in großem Stil in der Menschenrechtscharta der UN . Wenn das ein Wahlkriterium würde, dann könnten Wahlen auch einmal unabhängig vom Markt sein.

Zu dumm, dass das nur ideale Vorstellungen über Wahlkriterien sind und in Wirklichkeit die wenigen gut organisierten Lobbyisten entscheiden wie als wären sie der Markt.

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