Krise und Auslagerung
Schon lange vor der Banken- und Hypothekenkrise hat vor allem die produzierende Industrie in Billiglohnländer ausgelagert, um die Profite noch mehr zu steigern. Die jetzt dazugekommene Rezession überlagert alles und schon träumen viele von dem Ende der Krise. Doch was ist nach der Krise übrig geblieben?
Ausgelagerte Firmen sind erst einmal weg, ob sie in Rumänien, China, Indien oder Vietnam sind, hängt vom Tageskurs der Arbeitskosten gegenüber Risiken der Transporte ab. Je größer die Unternehmen umso größer war auch die Bereitschaft zu Auslagerungsrisiken.
Krise und Auslagerung sind unabhängige Phänomene, die sich gegenseitig verstärken. Während der Blick momentan nur auf Banken und die Rezession gerichtet ist, wurde die Beobachtung der ebenfalls aus Geiz vorgenommenen Auslagerungen verdrängt. Spätestens nach dem Ende der Krise, in der die Banken mehrfach umsorgt wurden, werden aber die Folgen der Auslagerung sichtbar. Man wird mit Erstaunen feststellen, dass eine wieder anziehende Konjunktur gar nicht wie erhofft zu einer Verbesserung des Arbeitsmarktes führt.
Dann erst werden wir uns erinnern, dass Produktionen und Entwicklung als Stützen der Industrie bereits im Ausland sind und dort die Profite erwirtschaften und Arbeitsplätze sichern, die es früher hier gab. Es ist daher wichtig einmal festzuhalten, was überhaupt noch an Wirtschaftsleistung im Land ist, die wieder in Fahrt gebracht werden kann.
Die von den Konzernen wie Siemens und Alcatel-Lucent ausgelagerten Bad-Fabriken werden es nicht sein, auch nicht die um ihre Existenzen gebrachten Beschäftigten, die nicht mehr in die ebenso in die Krise geratenen Kaufhäuser gehen. Noch wird darum gestritten, ob dazu auch Bad Entwicklungen zählen, die immer mehr auf dem Verkaufszettel stehen, um die Boni der Manager zu verbessern.