Sie sind hier: Startseite Benutzer valter's Home Politik Neonazi Die Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse

erstellt von valter zuletzt verändert: 08.12.2010 15:42
Der Schwurgerichtssaal 600 im Nürnberger Justizpalast ist renoviert und als Museum "Memorial Nürnberg" hergerichtet, um die Bedeutung der ersten internationalen Prozesse gegen Menschenrechts-Verbrecher herauszustellen.

Heute finden die Prozesse mit der Anklage gegen Menschenrecht verstoßen zu haben in den Haag statt. Die ersten Prozesse dieser Dimension fanden nach dem Ende des 2. Weltkrieges ab dem 20. November 1945 in Nürnberg statt. Im Schwurgerichtssaal 600, der nach langer Zeit renoviert wieder hergerichtet ist, befindet sich das Museum Memorium Nürnberg , das den in Holz eingefaßten Saal zeigt, siehe auch taz vom 23.11.2010 sowie Nürnberg heute mit dem Bericht über den Saal 600 im Justizpalast.

Die Ausstellung an der Fürther Straße im Seitenflügel des Justizpalastes ist als Ergänzung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände am Duzendteich zu verstehen, in dem an die Grausamkeiten der Nazi-Herrschaft erinnert wird. Die Prozesse zeichneten sich vor allem durch eine umfassende Darstellung von Filmmaterial des Holocaust aus, das bei Befreiung der Vernichtungslager entstand. Die kaum zu ertragenden Bilder über die Leichenberge und die ausgezehrten Überlebenden wurden so zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Viele angeklagte Nazigrößen zeigten sich immer noch ungerührt und wurden in vielen Fällen zum Tod oder langen Haftstrafen verurteilt, von denen sie nur geringe Teile büßten. Die USA brauchte einen Verbündeten im neu entstehenden Ost-West Konflikt.

Foto aus dem Schwurgerichtssaal 600 mit angeklagten Nazi-Verbrechern

In den Nürnberger Prozessen wurde so zum ersten Mal eine Massenvernichtung beschrieben und die Verantwortlichen wurden mit ihren Helfern zur Rechenschaft gezogen.

Dieses zur Aufarbeitung einer 12 jährigen jüngsten Geschichte Nürnbergs geeignete Museum hat einen wichtigen Informationsauftrag über eine Zeit, an der die Menschen noch viele Jahre danach zu leiden haben. In so kurzer Zeit hatte ein Demägoge mit blind folgenden Menschen eine Schreckensherrschaft errichtet, in der Millionen Menschen vernichtet wurden und weitere Millionen durch Vertreibung lange zu leiden hatten.

Unter den Vertriebenen gibt es bis heute noch Gefolgschaftsmitglieder, die nicht begriffen haben, warum sie mit leiden mußten. Auch für sie ist dieses Museum eine wichtige Informationsquelle.

Noch scheint das Museum Schwurgericht weitgehend ungenutzt zu sein, was daran liegen kann, daß es außerhalb der Altstadt liegt und Gebühren angesichts des Bildungsauftrages für die angesprochenen Besucher wohl noch etwas hoch angesetzt sind.

Es ist aber höchste Zeit und kann nicht genug gefördert werden, daß vor allem Jugend über eine schreckliche Vergangenheit, insbesondere über das aus vielen Ländern stammende Filmmaterial des Schwurgerichtes informiert wird, damit sie wissen, was zu der Zeit ihrer Eltern und Großeltern geschah und neue Verführer oder Holocaust-Leugner keine Chance haben.

(0) Kommentare