Prozessbericht: Betriebsübergang Siemens nach SIS GmbH
Diese Entscheidung ist für mich völlig unverständlich. Wieso ist Richter Karrasch nicht auf den Zweck und Organisation der COOB eingegangen. Entgegen der Behauptung von Siemens gehören der Abteilung COOB nicht nur Führungskräfte, sondern auch die betreuten Mitarbeiter. Die Abteilung COOB wurde u.a. gerade zu dem Zweck geschaffen, nichtbeschäftigte Arbeitnehmer zu vermitteln. Durch die Tatsache, das Siemens einen eigenen Bereich für den Fall des Widerspruch geschaffen hat, hat die Siemens AG eine Zuordnungsentscheidung getroffen. Wir Widersprecher wurden durch die COOB betreut und von der COOB wurden die Änderungskündigung ausgesprochen. Ich habe meinen Arbeitsvertrag mit der Siemens AG abgeschlossen.
Der blanke Hohn ist, das Siemens glaubhaft machen möchte, das die Gründung des Restbetriebes SIS eine soziale Maßnahme ist, damit „Widersprecher“ wenigsten einem Betrieb zugeordnet seinen. Eine Änderungskündigung ist auch eine Kündigung. Ist eine Kündigung ein sozialer Akt? Natürlich wünsche ich keinem gekündigt zu werden, aber warum wurden ATZ, Schwerbehinderten und Mitarbeitern die sich in Elternzeit befinden, nicht gekündigt. Hierzu gibt es keine Begründung, wenn behauptet wird, es werde ein Teilbetrieb geschlossen.
Siemens hat mit der Zuordnung zum „Restbetrieb SIS“ keine soziale Handlung vorgenommen, sondern eine Auswahl vorweggenommen über die Frage der zu kündigenden Mitarbeiter.
Zugehörigkeit zum RB SIS bedeutet Kündigung, Nichtzugehörigkeit zum RB SIS bedeutet keine Kündigung, sondern COOB.
Was ist mit dem Radolfzeller Abkommen, die Mitarbeiter der Siemens AG vor Kündigung schützen soll. Auch eine Änderungskündigung ist eine Kündigung und schließt deshalb die Widersprecher nicht aus.
Schon die Verletzung des IA/SP hätte meines Erachtens ausgereicht, die von Siemens ausgesprochene Kündigung unwirksam werden zu lassen.
Ich kann das Urteil nicht nachvollziehen. Theo ist seit 27 Jahren im Unternehmen, wo bleibt der Jubilarschutz und der tarifliche Sonderkündigungsschutz?
Was läuft schief am Arbeitsgericht in München, wieso ändern die Richter ihre Meinung? Habe ich eine Gesetzesänderung verpasst oder ist Justitia nicht nur blind.
"Justitia wird meist als Jungfrau mit verbundenen Augen dargestellt, die in der linken Hand eine Waage, in der Rechten das Richtschwert hält. Dies soll verdeutlichen, dass das Recht ohne Ansehen der Person (Augenbinde), nach sorgfältiger Abwägung der Sachlage (Waage) gesprochen und schließlich mit der nötigen Härte (Richtschwert) durchgesetzt wird "