Bahnunfälle sind weiterhin an der Tagesordnung
„Es gibt noch keine abschließenden Erkenntnisse. Es wird in drei unterschiedliche Richtungen ermittelt: Infrastruktur, Betriebsabläufe und Technik“, erklärte Ralph Fischer, Sprecher des Eisenbahnbundesamtes in Bonn. „Das Fahrzeug steht natürlich im Mittelpunkt der Untersuchungen. Allerdings überprüfen wir auch Betriebsabläufe wie die Signalschaltungen auf der Strecke sowie Beschaffenheit von Gleisen und Gleisbett.“ Inzwischen hat die dem Bundesverkehrministerium unterstellte Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (EUB) die Untersuchungen vom Eisenbahnbundesamt übernommen.
Nach den lebensgefährlichen Vorfällen bei der Berliner S-Bahn, den Motorbränden bei der Fahrzeugbaureihe 646 der DB-Regio AG oder den schweren Entgleisungen bei der DB-Schenker-Rail, zieht sich der Faden von Bahnunfällen bei der Deutschen Bahn AG weiter durchs Land. So können Bahnnutzer und Bahn-Beschäftigte darauf einstellen, dass der Unfall in Sachsen nicht der letzte gewesen sein wird.
So darf es nicht ausreichen sich auf weitere Unfälle einzustellen, sondern dass alles menschlich Mögliche getan werden muss, damit der Faden der Unfallserien bei der Deutschen Bahn durchrissen wird. Wenn gleichzeitig die Mittelfristplanung der Deutschen Bahn AG aussagt, dass sie im Geschäftsbereich der DB-Netz AG, den Schienenwegen, mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von knapp 1 Mrd. Euro rechnet und einem Gewinn der DB-Regio AG von 1 Mrd. Euro, wird von den Bahn-Manager keine Kursänderung zu erwarten sein.