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Berliner, rettet eure S-Bahn!

erstellt von Standpunkt-Redaktion — zuletzt verändert: 03.12.2009 13:38
Ein Aktionsbündnis-Nahverkehr hat sich angesichts der desolaten Situation der S-Bahn gegründet. Dieses Bündnis besteht aus Mitarbeitern und Fahrgästen der S-Bahn. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Fahrgäste und Beschäftigte zusammenzubringen und gegen das Kaputtsparen der S-Bahn zu mobilisieren. Nur gemeinsam können wir den Druck aufbauen, der nötig ist, um die Verantwortlichen aus der Politik, bei der Deutschen Bahn und der S-Bahn-Geschäftsführung zur Umkehr zu zwingen! Ob Sie Fahrgast oder S-BahnerIn sind, ob entnervter Autofahrer oder BVG-Nutzer - um die Missstände bekannt zu machen und den Zerfall des Nahverkehrs aufzuhalten, brauchen wir viele Kräfte. Kommen Sie zu unseren Treffen, bringen Sie sich ein!
Wann 11.12.2009
von 18:00 bis 20:00
Wo Berlin: "Haus der Demokratie" (Vorderhaus), Greifswalder Str. 4
Name
Teilnehmer Mitarbeiter und Fahrgäste der Berliner S-Bahn
Termin übernehmen vCal
iCal

Die Nachwirkungen des S-Bahn-Chaos sind geblieben: Verkürzte, überfüllte Züge, längere Taktzeiten... Und schon kündigt sich mit einer Entgleisung das Nächste an. Auf den ersten Blick schien sich alles zu normalisieren, doch in Wahrheit sind die Ursachen nicht beseitigt! Das S-Bahn-Chaos wurde durch Sparmaßnahmen auf Kosten der Sicherheit verursacht. Die Wartung der S-Bahn-Züge wurde und wird systematisch vernachlässigt, weil immer mehr Werkstattpersonal eingespart wurde. Hintergrund sind die Privatisierungsbestrebungen der Bahn, für die Gewinne maximiert wurden. So hat die S-Bahn, die vom Senat jährlich mit rund 230 Mio. € bezuschusst wird, 2008 allein 56 Mio. € Gewinn an die DB abgeführt. Für 2010 sollten es sogar 125 Mio. € sein. Statt aus der Krise die notwendige Schlussfolgerung zu ziehen, wieder mehr Personal für eine funktionierende S-Bahn einzustellen, hält die Deutsche Bahn am Kurs des Maximalgewinns fest. Dabei sollen weiter Stellen abgebaut und sowohl Service als auch Löhne und Arbeitsbedingungen verschlechtert werden. Es droht die Zerstückelung der S Bahn in verschiedenste Bereiche und deren Ausgliederung, was nichts anderes bedeutet als eine Privatisierung – nur bisher ohne Börsengang.Wir alle, Fahrgäste und Beschäftigte, brauchen die S-Bahn! Wir haben das gemeinsame Interesse, Privatisierung und weitere Sparmaßnahmen zu verhindern! Folgende Forderungen müssen wir durchsetzen:

Für Berlin und das Umland

  • Einen Nahverkehr in öffentlicher Hand, dessen Ziel nicht Gewinnstreben, sondern die Mobilität der Bevölkerung ist.

  • Die öffentlichen Zuschüsse dürfen nicht mehr als Gewinn abgeführt werden.

  • Erhalt und Ausbau aller S-Bahn-Strecken. Erhalt der S-Bahn als einheitliche Struktur.

Für die Fahrgäste

  • Fahrpreissenkungen, statt ständige Erhöhung. Oft wurden Preiserhöhungen mit „teuren Personalkosten“ gerechtfertigt, dabei ist das Personal seit Jahren abgebaut worden!

  • Ein Sozialticket nicht über 14,60 Euro im Monat im Bereich ABC! (das ist der Hartz IV-Regelsatzantei)

Für die Beschäftigten

  • 1.300 neue Festeinstellungen, um wieder auf eine Personalstärke von 2004 (4.200 Beschäftigte) zu kommen!

  • Keine Leiharbeit und keine Befristungen.

  • Stopp dem Privatisierungsprozess.

  • Keine weiteren Ausgliederungen! Die S-Bahn muss als ein Gesamtbetrieb erhalten bleiben! Ausbildung, Instandhaltung, Fahrdienstleitung, Aufsicht, Sicherheit, Reinigung und betriebliche Sozialeinrichtungen gehören zusammen.

  • Die Aufsichten müssen wieder auf alle Bahnhöfe.

  • Keine weiteren Werkstattschließungen!

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(2) Kommentare

Anonymer Benutzer 04.12.2009 00:01
Das S-Bahn-Paradies ist zum Greifen nah. Wer soll das eigentlich bezahlen? Dann macht man im Gegenzug mal ein paar Kitas dicht, zockt Lehrern, Krankenpflegern und Feuerwehrleuten noch mehr vom Lohn ab - und ruckzuck ist die S-Bahn wieder top! Von der SPD kann man ja keinen Einsatz für den Bürgerwillen erwarten, aber was macht denn die angeblich so engagierte Linkspartei? Streicht und kürzt munter mit! Von den anderen Parteien mal ganz zu schweigen. Und wo ist denn beim letzten S-Bahn-Chaos der Aufschrei geblieben? Gab es etwa Streik? Proteste vor der DB oder S-Bahn-Zentrale? Wurden Büros oder Werkstätten besetzt? Lieber macht man ein "Aktionsbündnis", da kann man schön diskutieren, sitzt im Warmen, und darf sich in der Fantasie geduldigen Papiers die Welt so wunderbar vorstellen...
Eine Änderung der Berliner Verhältnisse geht nur über konkrete Aktionen, nicht über Gelaber.
Anonymer Benutzer 07.12.2009 02:22
Gerne würde sich die Politik als der Retter der S-Bahn darstellen und die Kosten für die durch den Deutsche Bahn Konzern ausgeblutete S-Bahn übernehmen. Doch dann könnte der politsche Wille der Bundesregierung, den Konzernen noch mehr Gewinne zu ermöglichen, nicht aufgehen.
Der Aufschrei der Gerechten, Nutzer und Beschäftigte der Bahn, kann erst seinen Ausgangspunkt finden, wenn sie sich formiert haben. Dazu braucht es den gemeinsamen Willen und keinen blinden Aktionismus.
Ein Regentropfen macht noch lange keine Flut aus. Das Aktionsbündnis dient wohl weniger dem Frustabbau, als vielmehr der Bündelung der Kräfte gegen den Ausverkauf der Bahn und der damit verbundenen Darseinsvorsorge. Was nützt es, wenn Initiativen wie "Bahn für alle", "Bahn von unten" oder andere Gewerkschafter bei der Bahn am selben Ziel arbeiten und doch jeder seine Suppe kocht?
Jeder der das gleiche Ziel hat, den Ausverkauf der Bahn, ihrer Nutzer und Beschäftigten zu stoppen, sollte seinen Platz in den gemeinsamen Aktionen des Bündnis finden. Und wenn sich ebenfalls eine Gegenwehr gegen den Ausverkauf der Kita-Betreuung, der Feuerwehr und der Bildung bildet, sollte ihr Erfolg im gemeinsamen Handeln aller Betroffenen liegen.