„Endstation Chaos“ – neue Mängel bei der Deutschen Bahn aufgedeckt
Tausende Güterwaggons fahren mit Sicherheitsmängeln durch Deutschland und ganz Europa. Das Eisenbahnbundesamt (EBA) stellte Anfang September im Zuge einer bundesweiten Kontrolle bei mehr als 18 Prozent von 4500 Waggons ''sicherheitsrelevante Mängel'' an den Radsatzwellen fest. Die Radsatzwellen wiesen dem Bericht zufolge Schleifspuren, Kerben oder Korrosionsschäden auf. Die meisten der überprüften Waggons sind im Besitz der Bahn-Tochter DB Schenker-Rail. Insgesamt sind in Deutschland nach Expertenschätzungen weit mehr als 100.000 Güterwaggons unterwegs.
Auch im Zusammenhang mit den Mängeln bei der Berliner S-Bahn wird das Eisenbahnbundesamt genannt. Es soll Ende der 90er-Jahre die Baureihe 481, wovon etwa 500 Fahrzeuge in Berlin in Betrieb sind, zugelassen haben. Nun stellt sich heraus, dass die Bremsanlage zu schwach ausgelegt ist. Versuchszüge brauchten für Schnellbremsungen mit Tempo 100 statt des geforderten Bremswegs von maximal 400 Metern bis zu 728 Meter. So kommen zu den bereits bekannten Wartungsmängeln bei der S-Bahn nun offenbar auch schwerwiegende technische Probleme. Die Deutsche Bahn, die die Berliner S-Bahn betreibt, prüft nun, ob es im Zulassungsverfahren durch das EBA Fehler gegeben habe. Da allein die Deutsche Bahn diese Überprüfung vornimmt, werden daraus notwendig werdende Erkenntnisse und Veränderungen nicht zu erwarten sein.
Hinzu kommt der Umstand, dass technische Überprüfungserfahren an den Fahrzeugen bei den Bahnen in Deutschland allein den Betreibern der Loks, Triebzügen und Waggons obliegt. Ohne genaue Maßgaben und Richtlinien auf was die Fahrzeuge überhaupt untersucht werden müssen. Bei Fahrzeugen des Straßenverkehr übernimmt dies der TÜV oder die DEKRA im staatlichen Auftrag. Daher sprechen sich auch Experten des Eisenbahnbundesamt und der Deutschen Bahn für eine Verstaatlichung der Fahrzeugüberprüfungen aus.
Die Aussichten auf den Fortgang der Deutschen Bahn sehen düster aus. Aufgrund von weiter wachsenden Renditeerwartungen in den Vorständen der deutschen Bahnen, werden weitere chaotische Zustände durch Unfälle und technische Mängel erwartet, wenn nicht eine Abkehr von der Privatisierung des Bahnverkehr in Deutschland vollzogen wird.
Die Reportage in 4 Teilen:
http://www.youtube.com/watch?v=S70TjKQzIpQ
http://www.youtube.com/watch?v=1vuM-qURkys
In Wahrheit ist alles viel schlimmer. Das aufzudecken, ist Aufgabe der Medien. Alle Beteiligten können es nicht. Die Beschäftigten der DB können ihren Arbeitsplatz verlieren und die Auftragnehmer haben einen MOnopolisten als Auftraggeber. Keine weiteren Worte notwendig.
Aber die Medien, die alles aufdecken und bestimmt auch Helfer finden, stehen gut dar.