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Erpressungsfall bei der Berliner S-Bahn

erstellt von Standpunkt-Redaktion — zuletzt verändert: 21.04.2010 02:41
Die Geschäftsführung der Berliner S-Bahn bedient sich dem Eisenbahnbundesamt (EBA), um die Zerschlagung der S-Bahn vorzubereiten. Da die Geschäftsführung nicht die für eine Ausgliederung von verschiedenen Betriebsteilen notwendigen EDV-Systeme mitbestimmt bekommen, zieht sie das EBA mit ins Boot, um Betriebsräte unter Druck zu setzen und somit ihre Zustimmung zu erreichen. Das EBA droht mit der Verweigerung der Betriebserlaubnis für die Berliner S-Bahn, wenn der Betriebsrat nicht die Einführung der EDV-Systeme der DB bei der S-Bahn zustimmt.

Es ist nicht wenigen S-Bahnern bewusst, dass die Geschäftsführung durch die Einführung neuer EDV-Systeme, die u.a. bei der DB-Regio bereits laufen, die Auslagerung der S-Bahn Werkstätten und anderen Bereichen der S-Bahn vorbereitet. Für die Begründung der Einführung neuer EDV-Systeme bedient sich die Geschäftsführung der S-Bahn nun auch dem EBA, indem dieses eine nachvollziehbare Software benötigt, um der S-Bahn die Betriebserlaubnis auch nach dem 31.12.2010 zu erteilen. Und dieses ist nach Angaben des EBA nur durch das der DB möglich. Dabei gibt es bereits eine noch vor Jahren durch die Manager hoch gelobte Software bei der S-Bahn. Diese ist jedoch nicht kompatibel mit den Systemen der DB. So kann eine anvisierte Ausgliederung von Teilen der S-Bahn nicht nach den Wünschen des DB-Management vollzogen werden.

Dass es diese bereits vorhandene Software bei der S-Bahn gibt, die auch für das EBA nachvollziehbar die Wartungsprozesse in den Werkstätten darlegt, wird dabei nicht Rechnung getragen. Dabei ist zu beachten, dass jedes IT-System nur so nachvollziehbar und so zuverlässig ist, wie der Mensch der es bedient. Wenn ein Meister oder Beschäftigter keine Arbeiten an den Fahrzeugen auf Weisung von ihnen Vorgesetzten ausführen soll, dann tauchen diese Arbeiten auch nicht in der für das EBA nachvollziehbare System auf. Selbst der Betrug, wie er schon einmal durch Manager der S-Bahn angeordnet wurde, ist auch durch das neue System möglich, indem Arbeiten auf Weisung von Vorgesetzten in das System eingegeben werden, obwohl sie aus Optimierungsgründen nicht ausgeführt wurden.

Der Druck auf den Betriebsrat der S-Bahn wird durch das EBA mit der Begründung erhöht, um den bei der Bahn vorhandenen IT-Systemen zuzustimmen, da ansonsten die S-Bahn ihre Betriebserlaubnis verlieren wird. Der BR-Vorsitzende geht dabei im Interesse der Geschäftsführung noch einen Schritt weiter. Er will auch ohne Anhörung und Empfehlung der EDV-Ausschussmitglieder die Abstimmungen für die verschiedenen EDV-Systeme im Betriebsrat durchpeitschen. Wenn nötig im 20 Minuten Takt. So macht sich der Betriebsratsvorsitzende und die ihm hinterher laufenden Kettenhunde der Geschäftsführung zu Erfüllungsgehilfen für die weitere Zerschlagung und Aufspaltung der S-Bahn und ihrer Mitarbeiter. Ohne Sachverstand für die EDV-Systeme und dem Willen die S-Bahn wieder zu einem stabilen Verkehrssystem der Hauptstadt zu machen, will die derzeitige BR-Mehrheit dem Ruf des Management und EBA ohne Widerspruch unterwürfig folgen.

Nicht erst jetzt reden schon viele S-Bahner davon, dass sich wohl nicht nur der BR-Vorsitzende nach der Betriebsratswahl am 04.-06.05.10 seine Haltung gegenüber dem Management versilbern lassen wird. Auch das Auftreten des BR-Vorsitzenden auf der letzten BR-Versammlung und in den Medien in enger Geschlossenheit mit dem Vorstandsvorsitzenden der DB AG zeugen bei vielen Kollegen von dem Willen, dass er sich scheinbar mehr zu den Managern als zu den Beschäftigten hingezogen fühlt. Seine Arbeit im Interesse des Unternehmen will er zukünftig schienbar auch gewürdig und entlohnt bekommen, in dem er, was Mitstreiter aus seiner Fraktion auf Anfrage nicht ausschliessen wollten, nach der Betriebsratswahl ins Management der Bahn wechselt. Wohl nicht umsonst bezeichnet sich der BR-Vorsitzende zusammen mit seinem Stellvertreter als die Geschäftsführung des Betriebsrats der S-Bahn.

Dass sich nun das EBA zum Gehilfen der Geschäftsführung macht, zeigt die Bedeutung der Sache. Keine Aufsichtsbehörde übt auf Betriebsräte solch einen Druck aus, ohne dass ein weiteres skrupelloses Interesse des DB-Managements und des Verkehrsministerium als übergeordnetes Organ des EBA vorhanden sein wird. Das Gesamtsystem S-Bahn soll es zukünftig nicht mehr geben und da werden alle Geschütze aufgefahren, um dieses Ziel zu ereichen. Zudem wird scheinbar von der Geschäftsführung davon ausgegangen, dass der neu zu wählende Betriebsrat in seiner Zusammensetzung keinen so Unternehmen freundlichen Kurs fahren wird wie der bisherige Betriebsrat. Nur so kann es verstanden werden, dass noch vor den BR-Wahlen die Grundlage für die IT-Systeme der Bahn auch bei der S-Bahn geschaffen werden sollen. Nur so können weitere Personale in den Werkstätten und in allen anderen Bereichen der S-Bahn entsorgt werden, denn in den Bereichen der DB in die die Berliner S-Bahn zerschlagen werden soll, der DB-Station&Service, DB-Netz, DB-Regio, DB-Fahrzeuginstandhaltung oder der S-Bahn Mitteldeutschland, läuft der Arbeitsplatzabbau bzw. das Lohndumping auf vollen Touren.

Hände weg von der S-Bahn - Hände weg von unseren Arbeitsplätzen“ lautete bereits während des größten S-Bahn Chaos im Jahr 2009 ein Flugblatt von Beschäftigten der S-Bahn, womit sie wohl nicht nur die Politiker und das Management meinten, sondern auch die Betriebsratsmehrheit als deren Gehilfen. Ob sich die derzeitige Mehrheit im Betriebsrat der S-Bahn und die Unternehmensführung noch vor den Betriebsratswahlen einer neuen Unmutsbekundung der Beschäftigten ausgesetzt sehen werden, hängt nicht allein von dem Willen des Betriebsrats ab, sich gegen den Druck der Bahn-Manager und der Politik in Vertretung des EBA zu wehren. So wie es jetzt läuft, läuft alles dort hin, woher die S-Bahn gekommen ist. Das große Chaos für die Bahnnutzer ist gegangen, das Chaos und die Verzweiflung für die S-Bahner ist geblieben. Die Auswirkungen des Missmanagement bei der Berliner S-Bahn und der DB sind retuschiert worden, die Ursachen finden sich in ihrem Ergebnis noch immer sehr deutlich im Vorgehen auch der neuen Unternehmensführung wieder.

(8) Kommentare

Anonymer Benutzer 21.04.2010 08:26
Die Netzwerk-IT-Beiträge sind zum Teil derart polemisch formuliert, dass die Glaubwürdigkeit insgesamt deutlich leidet...
Anonymer Benutzer 21.04.2010 16:18
Es ist nicht in Ordnung, dass ohne entsprechende Sachkenntnis Meinungen in Umlauf gebracht werden, die nicht gerade dem Zusammenhalt der S-Bahn Berlin dienen.Mit solchen unwahren Aussagen, die Unruhe stiften sollen, erhofft der Verfasser wohl für sich Vorteile bei der anstehenden Betriebsratswahl.
Anders ist das nicht zu sehen und in Anbetracht der immer noch
großen vor uns stehenden Aufgaben zur Bewältigung aller Probleme ist das mehr als schädlich.
Anonymer Benutzer 21.04.2010 16:36
Welche Aussagen sind denn unwahr? Ist es nicht höchste Zeit, dass wir unrugig werden? Welchen Zusammenhalt soll es denn mit Managern geben, die das Leben von Personal und Fahrgästen gefährden? Dass hier Kollegen ernsthaft besorgt sind, kannst Du Dir wohl nicht vorstellen! Auf welcher BR-Liste stehst Du denn, nur Pöstchen im Sinn?
Anonymer Benutzer 21.04.2010 17:07
Nun, nicht nur das sich in diesem Beitrag sehr viele Rechtschreib- und Grammatikfehler befinden.
Auch zeugt er von der überzeugenden Inkompetenz des/der Verfasser!
Wer bitte sammelt denn solchen Müll zusammen und will sich auch noch feiern lassen??

Wenn das nicht so traurig wäre - könnte man ja wenigstens Lachen. :(
Anonymer Benutzer 21.04.2010 19:22
Für was sich das Netzwerk alles so her gibt, peinlich, peinlich.

S-Bahner
Anonymer Benutzer 22.04.2010 14:01
das wirklich Schlimme ist: das sich hier angebliche Insider hinter anonymen "Beiträgen" verstecken können und keinen Arsch in der Hose haben sich und ihre angeblich so tollen Quellen zu outen!

es ist zum Kotzen wie viel Müll sich so verbreiten lässt.
nun weiss ich auch woher die Medien ihre super Info's kriegen.
Anonymer Benutzer 22.04.2010 21:27
Es ist wie in allen Zeitungen, Foren und Publikationen, die wahre Wahrheit ist immer nur die des Betrachters. Wenn es nicht eine so üble Sache wäre, die hier geschrieben steht, könnte man sich auch über die Rechdschreipfähler und Grammatik seine Gedanken machen.
Die Manager benutzen oft allein die Eitelkeit der einzelnen Betriebsräte, um sie zu ihrem Instrument zu machen. Und wenn das nicht wirkt, dann wird sich nicht selten den Behörden bedient, um ans Ziel zu kommen. So wäre es nicht das erste Fall, dass Betriebsräte die Seite wechseln. Auch bei der Berliner S-Bahn gab und gibt es diese Fälle, dass Betriebsräte "plötzlich und völlig unerwartet" hinter den Schreibtischen des Arbeitgeber verschwinden.
Nur wer selber seinen Vorteil im Anschwärzen anderes denkender Zeitgenossen sieht, denkt auch dass der Verfasser dieses Textes seinen Vorteil darin sehen könnte. Vielleicht denken die Kommentatoren mal darüber nach, dass es vielleicht leichter wäre die Kritik als Motor seines eigenen Forstschritts zu sehen, als sich ständig für seine Taten und Untaten rechtfertigen zu müssen.

SBahner
Anonymer Benutzer 07.05.2010 18:06
Nach den Betriebsratswahlen ist nun abzuwarten in welcher Form sich die Mitglieder zukünftig in Meinungen wiederfinden. Seit gestern abend ist nun bekannt das neuer frischer Wind einzieht. Einzigartig wie eine kleine Gruppe von Leuten das Vertrauen in nur knapp 3 Monaten von Mitarbeitern erlangt hat. Die Liste 6 hat nach jetzigem Kenntnistand 3 Plätze im Betriebsrat erhalten. Man mag nun abwarten wie sich zukünftige Entscheidungen gestalten werden.