Systembedingte Ausfallerscheinungen
Die derzeitigen Probleme bei der Bereitstellung der Züge liegen in deren Wartung und im über Jahre hinweg minimierten Bestand an Reservezügen. Einen Vorgeschmack auf die nun auftretenden Probleme bei den ICE‘s gab es schon das ganze Jahr lang bei der Berliner S-Bahn. Dort fallen seit dem 21.12. wieder mehr und mehr Züge aus. Nach Aussagen der Bahnmanager natürlich aufgrund witterungsbedingter Einflüsse. Mittlerweile fallen so viele Züge aus, dass es Ausmaße wie zu den chaotischen Tagen im Sommer 2009 annimmt. Tatsächlich stecken jedoch neue Aufl agen des Eisenbahnbundesamts hinter den neuerlichen Ausfallerscheinungen bei den Bahnen der Deutschen Bahn AG. Die Geschäftsführung der S-Bahn nennt es „Selbstverpflichtung“. Und so verhält es sich auch mit der ICE-Flotte, die eigentlich erst im Januar 2010 zur „Überholung“ in die Werkstätten sollte. Doch der desolate Zustand der Fahrzeuge läßt keine Rücksicht auf den Weihnachtsverkehr zu. So ist der Bahnvorstand schon vor und während des für ihn lukrativen Weihnachtsverkehr gezwungen worden, zur Sicherheit der Reisenden mehr und mehr Züge abzustellen.
Aber auch Stellwerke bleiben immer öfter unbesetzt. So ereignete es sich zum wiederholten Male bei der Berliner S-Bahn. Im Bahnhof Waidmannslust wurde schon einmal der reguläre Zugverkehr wegen Personalmangel auf dem Stellwerk eingestellt. Nun wurde in der Nacht vom 26.12. zum 27.12. der reguläre Betrieb im Bahnhof Bernau aufgrund von Personalmangel zwischen 23.00 und 06.00 Uhr eingestellt. Wer dabei noch den Darstellungen des DB-Vorstands von witterungsbedingten Ausfallerscheinungen glaubt, hat die Systematik hinter den weiterhin anhaltenden Zugausfällen nur noch nicht erkannt. Eine Fristgerechte Wartungen an den Zügen und die Bereitstellung von ausreichend Fahrzeug- und Personalkapazitäten haben nichts mit der Witterung zu tun.