Untersuchungsbericht zur Berliner S-Bahn-Krise
erstellt von Standpunkt-Redaktion
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zuletzt verändert:
28.06.2011 14:00
Es handelt sich um den Untersuchungsbericht einer Wirtschaftsprüfergesellschaft und eines Anwaltsbüros zu den chaotischen Zuständen bei der Berliner S-Bahn. Dieser Bericht ist vom Vorstand der DB AG in Auftrag gegeben und ist daher zu dem für den Auftraggeber güstigen Ergebnis versehen. Die Ursachen für dies sicherheitsgefährdenden Zustände wird "natürlich" nicht im Privatisierungskurz der Deutschen Bahnen gesehen, sondern im Fehlverhalten einzelner Personen. Ein politscher Strategiewechsel, hin zur Daseinsvorsorge der Bahn für die Bevölkerung, ist daher weder bei der Berliner S-Bahn noch beim DB-Konzern zu erwarten sein.
Untersuchungsbericht zur Berliner S-Bahn.pdf — PDF document, 356 kB (364874 bytes)
"Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zusammen mit Gleiss Lutz die Vorgänge bei der S-Bahn untersuchen zu lassen, bestätigte am Mittwoch ein Bahnsprecher. Den Auftrag habe dann aber nur Gleiss Lutz erhalten: Nur die Kanzlei sei mit ihrer Erfahrung in der Lage gewesen, auch die technischen Abläufe bei der Anschaffung und Wartung der Fahrzeuge der Baureihe 481 zu analysieren, die Brems- und Radprobleme hatten und hat, sagte der Bahnsprecher."
(siehe: http://www.tagesspiegel.de/[…]/Verkehr-S-Bahn;art18614,3040824)
Die Kanzlei Gleiss/Lutz ist eine langjährige Geschäftspartnerin der Bahn. Der Bericht ist für die Öffentlichkeit geschrieben und auch bei der Bahn herunterzuladen (siehe: http://www.deutschebahn.com/[…]/ergebnisbericht__sb__bahn__berlin.pdf). Dass die Bahn sich mit diesem "Gutachten" selbst kritisiert ist ja wohl kaum zu erwarten.
Ein Blick in den Bericht lohnt sich trotzdem. Ahnungslose ("prozessferne") Führungskräfte, fehlerhafte Arbeitsanweisungen, fiktive Abteilungen, verängstigte Mitarbeitern, Einschüchterung von Kritikern - das alles scheint bei der (S-)Bahn normal zu sein. Mir kommt das alles sehr vertraut vor.
Solange wir an der Basis da mitspielen, wird sich auch nichts ändern. Ein paar Bauernopfer, und weiter geht es im alten Stil.