Basis-Forderungskatalog - Tarifrunde 2009
Arbeitsbedingungen:
Schichten: • 12 Stunden maximale Schichtlänge – S-Bahnen 10 Stunden • Schichtsymmetrie für alle Lokführer des LfTV • maximal 5 Schichtantritte hintereinander • Erhöhung der Ruhezeit zwischen 2 Diensten auf mindestens 11 Stunden; jedoch mindestens so lang, wie die Schicht vor der Ruhezeit • Bekanntgabe von Schichtplänen mindestens 1 Monat vor ihrer Gültigkeit • kurzfristige Schichtverschiebungen unter 48 Stunden nur mit Zustimmung des Beschäftigten und unter 48 Stunden ein zusätzlicher Ausgleich in Freizeit
Ruhen: • Mindestruhelänge 2 Kalendertage • 13 freie Wochenenden von Freitag 22:00 Uhr bis Montag 6:00 Uhr im Jahr • mindestens 26 zusätzliche freie Ruhezeiten von 60 Stunden • auswärtige Ruhen begrenzen - Anrechnung bis 9 Stunden 50% - über 9 Stunden 100% (Anreiz an den Arbeitgeber liefern, diese auf ein Minimum zu reduzieren) auf die Arbeitszeit
Arbeitszeitkonten und Überzeit: • keine Lebensarbeitszeitkonten und Langzeitkonten • Begrenzung der monatlichen Überstunden. • keine Übertragung, bei Überschreitung des individuellen Jahresarbeitszeit-Solls auf den nächsten Abrechnungszeitraum (nächstes Jahr) • bei Überschreitung des individuellen Jahresarbeitszeit-Solls Bezahlung der Überstunden inklusive Überzeitzuschlag oder eine entsprechende Zeitgutschrift (Überzeitzulage 6,00 Euro bisher 3,23 Euro)
Zulagen und Lenkzeiten: • Erhöhung der Zulagen für Dienstbeginn und Dienstende in der Zeit von 0:00 - 5:00 (diese extremen Anfangs - und Endzeiten haben drastisch zugenommen; durch Schließung und Verlegung von Meldestellen werden die Anfahrtswege immer länger) • maximal 4 1/2 Stunden ununterbrochen Fahrzeit zwischen 23:00 und 4:00 Uhr
Anrechnung der Berufserfahrung:
• Anrechnung der Berufserfahrung ab dem 18. Lebensjahr
Lohnforderungen:
(Wenn sich der Bahnvorstand hohe Bonuszahlung und eine Gehaltserhöhung von 20% genehmigt, können wir schon lange 10 % und mehr fordern, damit letztendlich vielleicht 5% real rauskommen.) • gleitende Gehaltserhöhung, mindestens 1% über der Infl ationsrate • Anpassung der Gehälter bei steigender Produktivität • Anhebung des Einstiegsgehalts im LfTV 0-5 Jahre • Zahlung eines Entgeltausgleichs, wenn in einer Schicht Tätigkeitsmerkmale einer höheren Tätigkeitsgruppe enthalten sind (z. B. Zugfahrten bei Lokrangierführern; der LfTV wird umgangen in dem schlechter bezahlte Bereitstellungslokführer Streckendienste übernehmen und quasi als Billigstreckenlokführer fungieren. Es ist sehr leicht für die Technologen, die Schichten so zu bauen, dass ein kleiner Anteil von Tätigkeitsmerkmalen der niedriger bewerteten Entgeldgruppe vorhanden ist und schon wird der Entgeldausgleich nicht bezahlt.)
Für eine sichere Zukunft:
• keine Abgruppierung oder Verschlechterung im Fall der Berufsunfähigkeit • keine Konkurrenz über die Löhne! Branchentarifverträge auf gleichem Niveau des LfTVs im gesamten DB Konzern und in allen Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen (für alle Lokführer - auch DB-Zeit und allen Töchtern) • Rente für Schichtarbeiter im unregelmäßigen Wechseldienst mit 55 Jahren ohne Rentenabzug • Anpassung der Arbeitszeiten an steigende Arbeitsbelastung und Produktivität bei vollem Lohnausgleich • Erhöhung der Rationalisierungszulage ggf. mit einer zusätzlichen Stufe ab 15 Jahre Betriebszugehörigkeit (Differenzbetrag wird gezahlt wenn die bisherige Beschäftigung aufgrund Rationalisierungsmaßnahme wegfällt und eine Änderungskündigung ausgesprochen wurde)
Forderungen an den GDL Hauptvorstand zur Führung der Tarifverhandlungen: Alle gemeinsam kämpfen:
• Konkrete Forderungen für Zugbegleiter, Lokrangierführer, Rangierlokführer, Gastromitarbeiter aufstellen und dafür gemeinsam kämpfen. (Grundlagentarifvertrag neu verhandeln) • regelmäßige Versammlungen mit Abstimmungen der Basis bei Entscheidungen im Vorfeld und im Verlauf von Tarifauseinandersetzungen • keine Öffnungsklauseln in Tarifverträgen solange eine wirkungsvolle arbeitnehmerrechtliche Interessenvertretung in Form eines Betriebsrates bei DB ML verhindert wird (dieser wird durch die Struktur der Unternehmen sehr stark durch das Fahrpersonal vertreten sein) • Eindeutige einfache Tarifverträge und dadurch nachvollziehbare Lohnabrechnungen • transparente und medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit durch eine ehrliche und aufklärende Information der Öffentlichkeit über die Situation der Eisenbahner (Es muss schon im Vorfeld mit gezielten Kampagnen in der Öffentlichkeit um Verständnis für die Tarifforderungen geworben werden. Einige Kollegen haben von den letzten Tariferhöhungen durch die Abschmelzung der PZÜ wenig abbekommen. Durch nicht von der GDL zu beeinfl ussende Gegenmaßnahmen des AG z. B. Herabsetzung der Wochenstunden; haben somit einige Kollegen sogar weniger in der Tasche als vor dem LfTV)