UPS Nürnberg: Schikanen gegen die Gewerkschaft
Um von diesem Recht endlich auch in der Nürnberger Niederlassung des United Parcel Service gebrauch zu machen, versuchte der zuständige Gewerkschaftssekretär, Harry Roggow, gemeinsam mit der ver.di Betriebsgruppe UPS-Nürnberg, mit der Geschäftsleitung die Anbringung von gewerkschaftlichen Infotafeln in wenigstens drei Pausenräumen zu vereinbaren.
In dieser Sache trat Harry im Oktober 2005 an den Div.Manager Hans Hagl als Vertreter der GL heran. Hagl nannte dem Gewerkschaftssekretär daraufhin den Hubmanager Karl Haberkorn als verantwortlichen Ansprechpartner für die Modalitäten der Anbringung der Tafeln.
Beim vereinbarten Termin am 18. Januar 2006 wurden dem Hubmanager die Informationstafeln zur Anbringung übergeben und ausgemacht, wo genau sie hängen würden. Man einigte sich auf die zwei großen Cafeterias im Hub und im Center sowie den kleinen Nichtraucherraum im Hub.
In den folgenden Wochen begegnete Karl Haberkorn den wiederholten Nachfragen der Gewerkschaftskollegen, wann die Tafeln nun endlich hängen würden, mit verschiedenen Ausflüchten. Er müße noch, so hieß es, mit dem Centermanager sprechen, später dann war seine Auskunft, „demnächst“ würden sie angebracht. Die Frage nach einem genauen Termin beantwortete er mit einem Schulterzucken.
Nach mehr als drei Wochen teilte Haberkorn auf erneute Anfrage hin mit, die Geschäftsleitung habe sich nunmehr doch entschlossen, nur eine Tafel aufhängen zu lassen, und zwar im Nichtraucherpausenraum.
Dieser kleine Raum ist mit zwölf Stühlen ausgestattet, der größte Teil der über 500köpfigen Belegschaft betritt ihn fast nie. Doch selbst in diesem Raum hängt nach mittlerweile vier Wochen noch immer keine Tafel für gewerkschaftliche Aushänge.
Natürlich ist der Verzicht auf Aushänge an Orten, die von den Kolleginnen und Kollegen auch frequentiert werden, nicht akzeptabel. Offenbar will die deutsche UPS-Geschäftsleitung ein weiteres mal einen völlig unnötigen Prozess verlieren.
Leider wollte es sich Hubmanager Haberkorn nicht verkneifen, im Rahmen der Übergabe der Infotafeln einen Kollegen, der den Gewerkschaftssekretär begleitete, offen zu mobben -im Beisein mehrerer Kollegen sowie des Gewerkschaftsekretärs. Dass Karl Haberkorn und sein Vorgesetzter, Hans Hagl, auf eigene Faust und ohne Zustimmung von oben handeln, ist nach den Vorkommnissen der letzten Jahre schlichtweg nicht vorstellbar. (Siehe z.B. den Artikel Management bei UPS Nürnberg behindert Gewekschaftsarbeit oder auch die bisherigen Ausgaben der Zeitung der Nürnberger Betriebsgruppe bei UPS, "Das wahre Päckchen":http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/tw/ups-nbg/ )